Als im BerIin im Dezember 2017 wütende Teilnehmer einer Demonstration eine selbstgemalte Fahne mit einem Davidstern verbrannten, rückte der Antisemitismus erneut in den Blick der Öffentlichkeit. Denn so offen tritt die Judenfeindschaft eher selten in Erscheinung. Umso stärker blüht ein latenter Antisemitismus im Verborgenen, in Andeutungen, Codes, Vergleichen. So spricht manch ein Globalisierungskritiker von "einflussreichen Kreisen an der Ostküste" – und appelliert damit an alte, antijüdische Vorurteile über eine angeblich verschworene Gemeinschaft.
Im Alltag äußert sich ein neuer Antisemitismus, oft verpackt als "Antizionismus" oder als Wunsch, "mit der Vergangenheit abzuschließen". In der Einleitung zu seinem Buch "Der ewige Antisemit" stellte der Publizist Henryk M. Broder fest: "Der moderne Antisemit leugnet nicht den Holocaust, sondern benutzt ihn als Argument gegen die Juden."
Das Dossier gibt Einblicke in die Geschichte und Gegenwart des Antisemitismus. Es untersucht seine Wandlungen und hilft, ihn zu entlarven.
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Eine Erkundungsreise mit Alice Brauner und Yves Kugelmann
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Kann man "Islamophobie" und Antisemitismus vergleichen? Darum kreiste 2010 eine teilweise hitzig geführte Debatte. Jochen Müller erklärt... Mehr lesen
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