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Grußwort von Thomas Krüger beim Jungen Zukunftsforum "Vision, Values, Action" in Bad Honnef | Presse | bpb.de

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Grußwort von Thomas Krüger beim Jungen Zukunftsforum "Vision, Values, Action" in Bad Honnef

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Nachhaltigkeit ist ein wichtiges politisches Thema, vor allem für die junge Generation, die ihre eigene Zukunft mitbestimmen soll. Dafür braucht man aber Wissen, Kenntnisse, Fähigkeiten – also, man braucht Bildung.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jungen Zukunftsforums,

ich begrüße Sie im Namen der Bundeszentrale für politische Bildung hier in Bad Honnef und freue mich, dass so viele aus so vielen verschiedenen Ländern angereist sind. Die Bundeszentrale für politische Bildung ist eine staatliche Einrichtung und hat die Aufgabe, durch Maßnahmen der politischen Bildung Verständnis für politische Sachverhalte zu fördern, das demokratische Verständnis zu festigen und die Bereitschaft zur politischen Mitarbeit zu stärken.

Dass die Nachhaltigkeit zu einem politischen Thema gehört, ist unumstritten. Dass auch auf diesem Gebiet eine stärkere Partizipation von Jugendlichen und Erwachsenen notwendig ist, ist ebenfalls eine Tatsache.

Erlauben Sie mir einen kurzen Exkurs in die Vergangenheit: 1992 haben in Rio de Janeiro 179 Staaten die Agenda 21 verabschiedet und damit die Idee der Nachhaltigkeit zum Weltmodell erklärt. Längere Zeit wurde die Nachhaltigkeit auf die Umweltpolitik fokussiert bzw. mit ihr assoziiert. Dem Gedanken der Nachhaltigkeit liegen aber u.a. auch soziale und entwicklungspolitische Überlegungen zu Grunde. Es geht darum, welche Lebenschancen und welche Lebensqualität jeder Einzelne heute - und die zukünftigen Generationen morgen haben. Es geht aber auch darum, was jeder Einzelne schon heute dafür zu tun bereit ist, tut oder tun möchte. Es geht um die grundlegende Änderung des Arbeits-, Lebens- und Konsumverhaltens der Menschen selbst.

Man kann solche Prozesse aber nicht Top-Down durchsetzen. Daher hängt die Nachhaltigkeit von der Beteiligung breiter gesellschaftlicher Schichten über die Ländergrenzen hinweg ab. Vor allem von der jungen Generation, die ihre eigene Zukunft mitbestimmen soll. Dafür braucht man aber Wissen, Kenntnisse, Fähigkeiten – also, man braucht Bildung. Die Vereinten Nationen haben aus diesem Grund auf Empfehlung des Weltgipfels zur nachhaltigen Entwicklung in Johannesburg 2002 die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgerufen. Ein zentrales Anliegen der Bildung für nachhaltige Entwicklung besteht darin, die Menschen zu befähigen, die aktuellen Entwicklungen aktiv mitzugestalten. Ein Anliegen, das auch die politische Bildung verfolgt. Viele der Ziele und der Anforderungen, die an die Bildung für nachhaltige Entwicklung formuliert wurden, decken sich mit denen der politischen Bildung, wie z.B. Transdisziplinarität, Beteiligungsperspektive, Integration von politischen, ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Fragen, die globale Perspektive usw. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat sich von daher schon sehr früh mit der Schnittstelle zwischen politischer Bildung und Bildung für Nachhaltige Entwicklung beschäftigt. In einem bundesweiten BLK –Programm zur Bildung für nachhaltige Entwicklung, dass in Deutschland 1999 bis 2004 durchgeführt wurde, lag damals der Hauptschwerpunkt der Beteiligung in naturwissenschaftlichen Fächern, wie Biologie. Wir sind jedoch der Meinung, dass hier auch politische Bildung in großem Maße gefragt ist. In der Schule und in der außerschulischen Bildung.

Natürlich informieren wir Bürgerinnen und Bürger mit Publikationen und Printangeboten über Fragen, die mit nachhaltiger Entwicklung in Zusammenhang stehen. Besonders wichtig sind uns aber partizipative Projekte. So haben wir beispielsweise das teamGLOBAL ins Leben gerufen Ein von uns ausgebildetes Netzwerk junger Leute, die mit anderen jungen Leuten über Globalisierung, Klimawandel oder nachhaltigen Konsum diskutieren. Sie werden sie u.a. als Moderatoren in einigen der Workshops morgen kennenlernen. Wir versuchen immer wieder neue Projekte ins Leben zu rufen oder zu unterstützen, die einen partizipativen Charakter haben, wie auch dieses Junge Zukunftsforum. Es ist uns wichtig, Ihnen, gemeinsam mit dem World Future Council, dem Katholisch-Sozialen Institut, Ökumenischer Initiative Eine Welt, der Katholischen Landjugend und anderen Veranstaltern zu ermöglichen, Ihren Beitrag zur Halbzeitkonferenz der Dekade zu formulieren. Sie sollen über ihre Zukunft mitreden – das tun Sie hier auf der Konferenz. Ich freue mich, dass Sie an den Themen des Zukunftsforums interessiert sind. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg für das Wochenende!

- Es gilt das gesprochene Wort -

Fussnoten