Identität gibt es nur im Plural. Sie ist oft die Summe dessen, wie wir andere sehen oder verkennen und wie wir gesehen werden und gesehen werden wollen. Identitätsbildungen erzählen unterschiedlichste Geschichten. Einige davon versammelt die Winterausgabe des fluter.
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Identität gibt es nur im Plural, denn moderne Gesellschaften haben eine unüberschaubare Vielfalt an Identitätsbildungen geschaffen. Die Frage "Wer bin ich?" verweist auf eine zweifache Grundlage der liberalen Gesellschaft. Einerseits führt sie auf die Spur des mündigen Individuums, das mitentscheidet, sich einmischt und sich den Debatten stellt. Andererseits ist die Identitätsbildung im Kapitalismus ökonomisch verfasst als riesiges Feld der Vermarktung. Ganze Service-Industrien gruppieren sich um die Einzelnen und organisieren die Ausrüstungen für das vermeintlich Eigene.
Oft ist Identität die Summe dessen, wie wir andere sehen oder verkennen und wie wir gesehen werden und gesehen werden wollen. Krisen und Verstörungen sind hier ebenso wichtig wie Erfahrungen der Wirksamkeit, des Einflusses aufs eigene Geschehen. Achtsamkeit, die wir nicht bekommen haben oder vermissen, kann uns darauf hinweisen, diese anderen zugutekommen zu lassen, es besser zu machen, als es uns ergangen ist.
Diese Mikropolitiken des Alltags sind wesentlich für das Ganze der Gesellschaften. Gelingen sie, erleben wir uns als Souveräne unserer selbst und können den Zusammenhalt zulassen und organisieren. Hier ist Identität zuletzt wieder streitbar geworden - was bedeutet eine massenhafte Einwanderung für Deutschland, was sind unsere Werte, was soll gelten, wie soll das Geltende durchgesetzt werden? Wer gehört dazu? Wie kann sich eine Neubestimmung gesellschaftlichen Zusammenhaltes, auch symbolisch, gestalten? Das sind sensible und hochnervöse Felder der Auseinandersetzung. Souverän ist, wer mit sich und den anderen einverstanden bleiben kann.
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