Die Konferenz wird von Thomas Krüger (Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung) und Hans-Peter Friedrich (Bundesminister des Inneren) eröffnet. Die einführenden Vorträge halten Norbert Frei (Friedrich Schiller Universität Jena), Harald Welzer (Universität Flensburg) und Michael Wildt (Humboldt-Universität Berlin).
Welche Interaktionsprozesse eine Gesellschaft zur Ausgrenzungsgemeinschaft verändern, erforscht Prof. Dr. Harald Welzer, Universität Flensburg. Im Interview berichtet er, wie sich aus den gesellschaftlichen Entwicklungen des Nationalsozialismus ablesen lasse, dass sich als stabil wahrgenommene Verhältnisse und fundamentale Orientierungen sehr schnell wandeln können.
Die Nationalsozialisten konnten schon vor 1933 auf eine große Bandbreite von Vorstellungen der Volksgemeinschaft zurückgreifen und diese für sich nutzen. Prof. Dr. Harald Welzer und Prof. Dr. Michael Wildt führen in den Begriff der Volksgemeinschaft ein und betonen dabei die Bedeutung sozialer Praktiken. Weiter...
Welche Motive Menschen im Nationalsozialismus dazu bewegten, sich der Volksgemeinschaft anzuschließen, erläutert Prof. Dr. Michael Wildt, Humboldt-Universität zu Berlin, im Interview. Das Gefühl von Geborgenheit als akzeptiertes Mitglied eines Kollektivs, aber auch die gemeinsam erlebte Macht über die Gruppe der Ausgegrenzten, seien als elementar für die "Selbstmobilisierung" vieler Menschen in der NS-Zeit zu bewerten.
"Zur Gesellschaftsgeschichte gehört die Ausgrenzung genauso wie die Integration", so Prof. Dr. Norbert Frei, Friedrich-Schiller-Universität Jena, im Interview mit Miriam Menzel. Weiterhin thematisiert er die soziale Attraktivität des Nationalsozialismus und schlägt den Bogen zum Rechtsextremismus in der Gegenwart.
Von 1945 bis in die 1980er Jahre wurde das Konzept der Volksgemeinschaft kaum von der Forschung beachtet. Heute steht sie dagegen im Fokus der NS-Historiographie, so Professor Dr. Norbert Frei von der Universität Jena in seinem Vortrag. Was aber genau bedeutete das Konzept im Dritten Reich? Und was machte es für die deutsche Bevölkerung so attraktiv? Weiter...
Zur Eröffnung der 4. Konferenz zur Holocaustforschung unterstrich Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich die Bedeutung historischer Forschung und ihrer Vermittlung als Prävention gegen gesellschaftliche Ausgrenzung und Terror. Weiter...
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, erklärt im Interview mit Miriam Menzel, warum die Holocaustforschung immer neue Erkenntnisse auf den Weg bringt, wie daraus mögliche Impulse für die Praxis der politischen Bildung gewonnen werden können und welche Programmpunkte er mit Spannung erwartet. Daneben macht er darauf aufmerksam, dass es auch heute Gefährdungen für die Demokratie gibt, die frühzeitig erkannt werden müssen. Dazu könne eine solche Konferenz beitragen.
Die Ausgrenzungs- und Radikalisierungsprozesse der deutschen "Volksgemeinschaft" zu verstehen, sei notwendig, um auch gegenwärtig eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen, so Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, in seiner Eröffnungsrede zur 4. Internationalen Konferenz zur Holocaustforschung. Weiter...
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), eröffnet die 4. Internationale Konferenz zur Holocaustforschung mit einer Begrüßungsrede. Der Vortrag kann im Livestream verfolgt werden.
Sein Redemanuskript steht hier zum Download zur Verfügung:
Redemanuskript von Thomas Krüger. Weiter...