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Presseberichterstattung und Entwicklungen in der Medienlandschaft – Thema für Schule und Unterricht? | Kriege und Konflikte – Schule zwischen medialer Meinungsbildung und dem Anspruch politischer Bildung | bpb.de

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Presseberichterstattung und Entwicklungen in der Medienlandschaft – Thema für Schule und Unterricht?

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Unter Leitung von Stefan Schuch, Lehrer am Chiemgau-Gymnasium in Traunstein, wurde die Frage diskutiert, wie die Entwicklung in der Medienlandschaft für den Politikunterricht zum Thema gemacht werden kann.

"Digitale Berichterstattung ist heutzutage ein zentraler Bestandteil der politischen Bildungsarbeit" lautete die Leitthese des Workshops. Nicht zuletzt da durch Einbeziehung von Social Media auch politikferne Zielgruppen einfacher zu erreichen sind.

Digitale Medien hätten den Lebensalltag junger Menschen bereits heute vollständig durchdrungen. Über die flächendeckende Verbreitung von Smartphones werde sie weiterhin zunehmend zum festen Bestandteil von schulischen und außerschulischen Lernräumen. Weil die Recherche nach Nachrichtenmeldungen und Artikeln von jungen Menschen zunehmend über soziale Netzwerke erfolge, komme der Verknüpfung von Medienkompetenz und politischer Bildung zukünftig eine zentrale Bedeutung zu. Die Auseinandersetzung mit sozialen Medien könnte zur Schnittstelle von politischer und medienpädagogischer Bildungsarbeit werden.

Förderung von Medienkompetenz – Ressourcen nutzen

Die Förderung von Medienkompetenz im schulischen Kontext solle gestärkt werden. Dabei könnten digitale Medien selbst zum Gegenstand vom Politikunterricht gemacht werden. Schuch ermunterte die Teilnehmenden dazu, den Schülerinnen und Schüler die Rolle der "Technik-Fachleute" zu übertragen und ihr praktisches Wissen um die Nutzung von neuen Medien in den Unterricht zu integrieren. Die Aufgabe der Lehrkräfte würde nicht darin liegen, jede technologische Entwicklung selbst mitzugehen, sondern diese kritisch zu hinterfragen. Schülerinnen und Schüler könnten etwa erklären, wie sie auf Sozialen Netzwerken Presseberichte auswählten, die ihnen interessant erscheinen. Die Lehrkraft wiederum sei im nächsten Schritt dann dafür verantwortlich, zu hinterfragen, wie aus einer medienkritischen und medienethischen Perspektive das individuelle Nutzungsverhalten vor dem Hintergrund von Geschäftsinteressen einzelner Großkonzerne und datenschutzrechtlichen Fragen einzuordnen sei.

Praktische Methoden

Im Workshop wurden einige praktische Methoden für den Unterrichtsalltag vorgestellt. Zum einen wurde der klassische ‚Pressespiegel‘ als bewährte Methode diskutiert, bei welcher über einen bestimmen Zeitraum ein einzelnes Thema in verschiedenen Medien verfolgt und dokumentiert wird, sodass am Ende möglichst viele verschiedene Perspektiven zu einem aktuellen politischen Thema aufgezeigt werden können. Zentrale Bedeutung bei der Arbeit mit Medien habe in jedem Fall das Aufzeigen von Multiperspektivität. In diesem Zusammenhang wurde betont, dass allein schon der Vergleich von zwei konkurrierenden Einschätzungen zu einem aktuellen Thema aus verschiedenen Zeitungen die Diskussionsbereitschaft im Lernverband stark anregen könnte und vor allem die Auseinandersetzung mit aktuellen Medienberichten die breite Diskussionsteilnahme im Lernverbund fördere. Als Orientierungshilfe bei der Auswahl und dem Umgang mit Presseberichten wurde der Pressecodex des Journalistenverbands empfohlen, dessen Leitlinien zusätzlich bei der Auswertung von Berichten hilfreich seien. Darüber hinaus wurde empfohlen, die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Smartphones für den Unterricht zu nutzen und das Praxisbeispiel der Entwicklung einer eigenen Nachrichtensendung mittels des Smartphone-Einsatzes gelobt. Auch die Entwicklung eines eigenen Blogs im Rahmen einer Lerneinheit wurde als bewährtes Projekt zur gleichzeitigen Stärkung von Medienkompetenz und Förderung von politischem Bewusstsein von jungen Menschen vorgestellt.

Fussnoten