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Rassismus, Differenz und Vorurteile: Herausforderungen für eine rassismuskritische Bildungsarbeit | Das Netzwerk Verstärker | bpb.de

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Rassismus, Differenz und Vorurteile: Herausforderungen für eine rassismuskritische Bildungsarbeit Vernetzungstreffen mit Fachtag 2018

/ 3 Minuten zu lesen

15. & 16. November 2018 in der evangelischen Bildungsstätte Hofgeismar

Auf dem Netzwerktreffen 2018 in der evangelischen Bildungsstätte Hofgeismar trafen sich Akteure der Bildungsarbeit mit Jugendlichen zum Austausch. (© bpb)

Längst hat sich durchgesetzt, dass es keine Menschenrassen gibt. Demnach gibt es auch keine Abwertungen anderer mehr. Wirklich? Als Denkstruktur und in Form gruppenbezogener Vorurteile existiert Rassismus in der gesamten Gesellschaft, mal mehr oder weniger verborgen. Eine Zunahme rassistischer Formen der Ausgrenzung und Diskriminierung in Deutschland kann nicht verleugnet werden. Dennoch werden sie mehr oder weniger zurückgewiesen, gelegentlich rufen sie politische Versprechen hervor, mehr gegen Rassismus zu tun. Rassistische Phänomene – von den Pegida-Protesten über "Fremdenangst" und Ausländerhass bis zur Mordserie des NSU – werden lieber als ostdeutsche Befindlichkeit, als Flüchtlingsproblem oder als Neonazismus diskutiert, kaum aber als Varianten eines gemeinsamen Problems namens Rassismus.

Kulturell und "rassisch" bestimmte Vorurteile sind nicht vorgegeben, sondern erlernt. Sie können demnach auch verlernt werden. Da das Eigenbild das Fremdbild bestimmt, sind das Äußern und Reflektieren der eigenen Vorurteile und Vorbehalte wichtige Schritte, das eigene Denken und Handeln nicht von ihnen bestimmen zu lassen.

Welche Rolle spielt Rassismus in der Bildungsarbeit? Was sind bewährte und innovative Ansätze in der Arbeit gegen Diskriminierung? Wie kann ich lernen, die eigene Haltung kritisch zu analysieren? Gilt es, die aktuellen Herausforderungen und Spannungsfelder der Praxis herauszuarbeiten und passende Lösungsansätze zu finden. Es muss ebenso definiert werden, was Bildungsarbeit leisten kann und was nicht.

Das sind die Fragen, mit denen sich das Netzwerktreffen in diesem Jahr auseinandersetzt hat.

VERSTÄRKER – Vernetzung ermöglichen: Miteinander Lösungen erarbeiten, Themen im Kontext der politischen Bildung mit schwer erreichbaren Zielgruppen erschließen und sich untereinander unterstützen. Das Verstärker Netzwerktreffen bringt Menschen zusammen, die an diesen Themen arbeiten und die ihnen und für ihre Arbeit wichtig sind.

Interner Link: Programm Netzwerktreffen 2018

Was ist eigentlich Rassismus? Rassismusbegriffe im Vergleich

Dr. Floris Biskamp , Uni Tübingen

Dr. Floris Biskamp spricht zum Rassismusbegriff auf dem Verstärker Netzwerktreffen 2018. (© bpb)

In einem sind sich fast alle sehr schnell einig: Man muss gegen Rassismus sein! Weniger leicht fällt die Einigung dagegen in der Frage, was Rassismus denn eigentlich ist. Im Vortrag ging es darum, vier verschiedene Begriffe von Rassismus, die in Wissenschaft und Öffentlichkeit verbreitet sind, gegeneinander zu konturieren und ihre Stärken und Schwächen für die kritische Praxis herauszuarbeiten.

Interner Link: Präsentation Dr. Floris Biskamp

Praxis der rassismuskritischen Bildungsarbeit

Berivan Köroğlu , ju:an Praxisstelle Antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit

Berivan Köroglu spricht zur Praxis der rassismuskritischen Bildungsarbeit auf dem Verstärker Netzwerktreffen 2018. (© bpb)

Rassismus ist ein Bestandteil der Gesellschaft. Doch was heißt das genau? Wie wirkt sich Rassismus auf Betroffene aus? Wie können wir konkret und nachhaltig diskriminierungskritische Bildungsarbeit gestalten? Was hat sich bewährt und was nicht? Und nicht zuletzt: Wann sind wir selbst Betroffene oder Ausübende von Rassismus? In diesem Vortrag wurden rassismuskritische Perspektiven aus der langjährigen Arbeit der ju:an Praxisstelle antisemitismus- und rassismuskritische Jugendarbeit vorgestellt und Impulse für eine empowernde Bildungsarbeit gesetzt – stets vor der Frage: Was habe ich selbst mit Rassismus zu tun?

Interner Link: Präsentation Berivan Köroğlu

Open Space zu aktuellen Themen und eigenen Anliegen

Es haben sich hier Teilnehmergruppen gefunden, die sich unter anderen mit den Themen Intersektionalität, Peer-Education, Planspiel, rassismuskritische Bildungsarbeit im ländlichen Raum, Bearbeitung von strukturellem Alltagsrassismus auseinandergesetzt haben. In den einzelnen Slots wurden auch Fragen danach, wie das Thema Rassismus dauerhaft verstetigt werden kann (insbesondere im Netzwerk Verstärker), wie sich Räume (gemischt) gestalten lassen und welchen Raum critical whiteness benötigt, in Kleingruppen besprochen. Folgende Arbeitsgruppen, die 2019 die Arbeit aufnehmen werden, haben sich auf dem Netzwerktreffen gefunden:

  • AG Formate

  • AG Machtkritik (AT)

  • AG Peer Education

Impressionen von Tag 1:

Netzwerktreffen Tag 1

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Impressionen von Tag 2:

Netzwerktreffen Tag 2

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Fussnoten

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