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Das neue Gesicht Afrikas | APuZ 44/1960 | bpb.de

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APuZ 44/1960 Totalitäre Machtstruktur und sowjetische Außenpolitik Das neue Gesicht Afrikas

Das neue Gesicht Afrikas

Innerhalb des letzten Jahrzehnts hat sich das politische Gesicht des schwarzen Kontinents grundlegend verändert — über zwanzig neue Staaten sind auf dem Boden der alten Kolonialreiche entstanden. Uber diese Entwicklung ist in der Beilage „AUS POLITIK UND ZEITGESCHICHTE“ laufend berichtet worden, wobei besonders auf die Verantwortung der freien Welt gegenüber den jungen Nationen hingewiesen worden ist (Jean Louis Clement „Afrika sucht sein Gesicht" 14. 1. 1959, Robert Coughlan „Afrika fordert Unabhängigkeit“ 3. 6. 1959, Pietro Quaroni, „Europas Verantwortung gegenüber den Entwicklungsländern" 25. 9. 1959 u. a.). Die nachstehende Übersicht über die politische Gliederung Afrikas von heute ist — soweit möglich — auf den neuesten Stand gebracht worden. Sie soll dem Leser u. a. die Orientierung bei kommenden Beiträgen zu diesem Thema in der Beilage erleichtern.

Die Länder Afrikas

Abbildung 1

Nordafrika Ägypten : 1 000 200qkm, 25 100000 Einwohner, Hauptstadt: Kairo. Unabhängige Republik seit 18. Juni 1953; Staatspräsident seit 23. Juni 1956 Gamal Abdel Nasser. Am 1. Februar 1958 Zusammenschluß mit Syrien zur Vereinigten Arabischen Republik (VAR), am 8. März 195 8 Föderation der VAR mit dem Königreich Jemen zur Union der Vereinigten Arabischen Staaten mit insgesamt 1 376 478 qkm und 32, 4 Millionen Einwohnern.

Lybien : 1 759 540 qkm, 1 154 000 Einwohner, Hauptstadt: Tripolis, Residenz: Benghasi.

Unabhängiges islamisches Königreich unter König Sayed Mohammed idris el Mahdi es-Senussi seit 24. Dezember 1951. Ministerpräsident: Abdel Majid Kubar. Früher italienische Kolonie. 1950/51 unter einem Hochkommissar der UN.

Tunesien: 155 800 qkm, 3 900 000 Einwohner, Hauptstadt: Tunis. Unabhängig seit 20. März 1956, islamische Republik seit 25. Juni 1957. Staatspräsident Habib Bourgiba, zugleich Ministerpräsident und Ober-befehlshaber, führt auch die einzige Partei: Neo Destur. Früher französisches Protektorat.

Algerien: 2205 500 qkm, 10400000 Einwohner, davon 800000 Europäer, Hauptstadt: Algier.

Formell Teil des französischen Mutterlandes. Nordalgerien eingeteilt in die drei Departements Oran, Algier und Costantine und Südalgerien in zwei Departements Oasis und Saoura. Seit 1954 Aufstandsgebiet. Die „Algerische Befreiungsfront" (FLN), die im September 195 8 eine algerische Exilregierung unter Ministerpräsident Ferhat Abbas bildete, kämpft für die volle Unabhängigkeit von Frankreich.

Marokko: 443680 qkm, 10115 000 Einwohner, davon etwa 300 000 Europäer, Hauptstadt: Rabat.

Königreich, früher aufgeteilt in drei Zonen: Französisches Protektorat, Spanische Zone, Internationale Zone von Tanger. Unabhängig seit 1956. Aufhebung der Protektoratsverträge mit Frankreich am 2. März 1956, mit Spanien am 7. April 1956, des Internationalen Status von Tanger am 29. Oktober 1956. Staatsoberhaupt und Regierungschef: König Sidi Mohammed V. ben Jussef. Marokko erhebt Anspruch auf Teile Algeriens, Mauretaniens sowie die spanischen Saharagebiete.

Spanisch-Nordafrika: 231 qkm, 144 000 Einwohner, wird vom Mutterland direkt verwaltet über die Direccion General de Plazas y Provincias de Afrika. Es handelt sich um die Enklaven Ceuta, Melilla sowie die Inseln Penon Velez de la Gomeza, Penon de Alhucemas und Chafarinas.

Ifni: 1920 qkm, 40000 Einwohner, Hauptort: Sidi Ifni. Spanische Überseeprovinz seit 14. Januar 1958, früher span. Kolonie; wird von Marokko beansprucht.

Westafrika Spanische Sahara: 266 000 qkm, 13 600 fest ansässige Einwohner, dazu rund 31000 Nomaden, die mit ihren Herden nach der Regenzeit in die spanische Sahara ziehen. — Spanische Überseeprovinz seit 14. Januar 1958, aufgeteilt in die Zonen Saguia el Hamra (Hauptverwaltungssitz Smara bzw. Aaiun) und Rio de Oro (Hauptverwaltungssitz Villa Cisneros). Die Spanische Sahara war früher eine spanische Kolonie.

Mauretanien: 108 5300 qkm, 650000 Einwohner, Hauptstadt: Nouakchott.

Autonome Republik in der Communaute; erhält am 28. November 1960 volle Unabhängigkeit. Regierungschef: Ministerpräsident Moktar Ould Daddah.

Wird von Marokko als Teil eines im 16. Jahrhundert begründeten Großmarokko beansprucht.

Mali-Föderation: Unabhängige Republik am 20. Juni 1960. Bestand aus den ehemaligen autonomen Republiken Sudan und Senegal. Modibo Keita war Präsident der Föderation und zugleich Ministerpräsident der Region Sudan. Ministerpräsident der Region Senegal war Mahmadou Dia. Aufgelöst durch Selbständigkeitserklärung der Region Senegal am 20. August 1960.

Senegal: 197150 qkm, 2270000 Einwohner. Hauptstadt: Dakar. Unabhängige Republik seit 20. Juni 1960. Bis zum 20. August 1960 mit der Republik Sudan zur Mali-Föderation zusammengeschlossen (siehe Mali-Föderation). Mitglied der Communaute. Staatschef: Präsident Leopold Sedar. Regierungschef: Ministerpräsident Mamadou Dia.

Mali: 1, 2 Millionen qkm, 3 730000 Einwohner. Hauptstadt: Bamako. Unabhängige Republik seit 20. Juni 1960. Bis zum 20. August 1960 als Teilstaat Sudan mit der Republik Senegal zur Mali-Föderation zusammengeschlossen (siehe Mali-Föderation). Ministerpräsident: Modibo Keita.

Gambia: 10369 qkm, 290000 Einwohner, davon 300 Europäer, Hauptort: Bathurst.

Britische Kronkolonie und Protektorat. Portugiesisch-Guinea: 36125 qkm, 565 000 Einwohner, Hauptort: Bissao.

Portugiesische Überseeprovinz. Kap-Verdische-Inseln: 4033 qkm, 182 000 Einwohner, davon 3 000 Europäer. Hauptstadt: Cidade de Praia. Portugiesische Überseeprovinz.

Guinea: 245 857 qkm, 2 520000 Einwohner, Hauptstadt: Conakry. Unabhängige Republik, früher Territorium der „Afrique Occidentale Francaise", stimmte im Plebiszit vom 28. September 1958 als einziges Territorium mit großer Mehrheit gegen den Beitritt zur Communaute, proklamierte am 2. Oktober 1958 die Unabhängigkeit. Staatspräsident und Ministerpräsident: Sekou Toure.

Sierra Leone: 72 350 qkm, 2 120000 Einwohner, davon 2 100 Asiaten und 1000 Europäer, Hauptstadt: Freetown.

Britische Kolonie und Protektorat (älteste britische Kronkolonie in Afrika). Wird am 27. April 1961 unabhängig. Premierminister: Sir Milton A. S. Margai.

Liberia: 111 370 qkm, 1 800 000 Einwohner, Hauptstadt: Monrovia. Erste unabhängige Negerrepublik Afrikas — seit 26. Juli 1847. Präsident: William V. S. Tubman.

Elfenbein-Küste: 322 463 qkm, etwa 2 600 000 Einwohner, davon 14 000 Europäer, Hauptstadt: Abidjan.

Republik, unabhängig seit 6. August 1960, früher Territorium der „Afrique Occidentale Francaise"; Mitglied der Communaute. Ministerpräsident: Felix Houphouet Boigny.

Ober-Volta: 274 122 qkm, 3 326 000 Einwohner, Hauptstadt: Ouagadougou.

Unabhängige Republik seit dem 5. August 1960. Früher Territorium der „Afrique Occidentale Francaise“; Mitglied der Communaute. Präsident: Maurice Yameogo.

Dahomey: 115 762 qkm, 1713000 Einwohner, Hauptstadt: Porto Novo.

Seit dem 1. August 1960 unabhängige Republik unter Ministerpräsident Hubert Maga. Früher Territorium der „Afrique Occidentale Francaise"; Mietglied der Communaute.

Niger: 1 188 794 qkm, 2435000 Einwohner, Hauptstadt: Niamey. Unabhängige Republik seit 3. August 1960. Ministerpräsident: Hamani Diori. Die Elfenbeinküste, Ober-Volta, Dahomey und Niger bilden zusammen den „Rat der Zusammenarbeit“ (Conseil de 1‘Entente), der den wirtschaftlichen Zusammenschluß dieser vier Republiken anstrebt. Ghana: 237 837 qkm, 4 910000 Einwohner, davon 6 500 Europäer und mehrere Tausend Libanesen, Syrer und Inder. Hauptstadt: Accra. Unabhängig seit 6. März 1957. Seit 1. Juli 1960 Republik im britischen Commonwealth. Früher britische Kolonie Goldküste. Präsident und Regierungschef: Dr. Kwame Nkrumah.

Togo: 5 5 800 qkm, 1093 000 Einwohner, davon rund 1000 Europäer, Hauptstadt: Lome.

Unabhängige Republik seit dem 27. April 1960. Früher deutsche Kolonie, 1919 französisches Völkerbundsmandat, dann Treuhandgebiet der UN. Zwischen Togo und Ghana bestehen Grenzstreitigkeiten über das ehemals britische Mandatsgebiet Togo, das heute zu Ghana gehört. Ministerpräsident: Sylvanus Olympio.

Föderation Nigeria: 878 500 qkm, (mit Britisch-Kamerun 966 700 qkm), 34 000000 Einwohner, davon rund 12 000 Europäer, Hauptstadt: Lagos.

Unabhängiges Mitglied des Commonwealth seit 1. Oktober 1960. Früher britische Kronkolonie. Die Föderation besteht aus drei Regionen: Osten, Westen und Norden.

Regierungschef und Premierminister der Föderation: Sir Abubakar Tafawa Balewa.

Premierminister der Ostregion: Dr. M. I. Okpara.

» » Westregion: S. L. Akintola.

» -Nordregion: Sir Ahmadou Bello, Sardauna von Sokoto.

Kamerun: 431 200 qkm, 3 240 000 Einwohner, davon rund 12 000 Europäer, Hauptstadt: Jaunde.

Unabhängige Republik seit 1. Januar 1960. Früher deutsche Kolonie. 1919 französisches Völkerbundsmandat, dann Treuhandgebiet der UN (mit Ausnahme von zwei an Nigeria grenzenden Gebiets-streifen, die britisches Treuhandgebiet wurden). Das Land wird seit Juli 1958 zum zweiten Male durch einen blutigen Bürgerkrieg im Südwesten erschüttert, durch welchen die kommunistische „Union des Populations Camerounaises" die Macht zu ergreifen sucht.

Präsident: Ahmadou Ahidjo.

Zentralafrika

Tschad: 1 284600 qkm, 2 574000 Einwohner, davon 5000 Europäer, Hauptstadt: Fort Lamy.

Seit 11. August 1960 unabhängige Republik. Mit der Zentralafrikanischen Republik und der Republik Kongo seit 17. Mai 1960 zur „Union der zentralafrikanischen Republiken“ (URZ) zusammengeschlosscn. Die Bürger der Union (URZ) haben nur eine Staatsbürgerschaft, jedoch eigene Regierungen und Parlamente. Ein gemeinsamer Rat unter einem noch nicht ernannten Präsidenten bestimmt die Außenpolitik, Verteidigung und Wirtschaftskoordinierung. Früher Territorium der „Afrique Equatoriale Francaise“; Mitglied der Communaute.

Staatschef: Präsident Francois Tombalbaye.

Zentralafrikanische Republik: 616 400 qkm, 1200 000 Einwohner, davon 10000 Europäer, Hauptstadt: Bangui.

Seit 13. August 1960 unabhängige Republik. Die ehemals zu Französisch-Äquatorialafrika gehörenden Republiken Tschad, Kongo und die Zentralafrikanische Republik haben sich am 17. Mai 1960 zur „Union der zentralafrikanischen Republiken“ (URZ) zusammengeschlossen. Mit Gabun besteht eine Zollunion. Die URZ will Mitglied der Communaute bleiben.

Staatschef: Präsident David Dacko.

Gabun: 267 000 qkm, 408 000 Einwohner, davon etwa 4 000 Europäer, Hauptstadt: Libreville.

Unabhängige Republik seit 17. August 1960. Kein Mitglied der URZ, gehört aber zur äquatorialafrikanischen Zollunion der Nachfolgestaaten des ehemaligen Französisch-Äquatorialafrika. Gabun will Mitglied der Communaute bleiben.

Ministerpräsiden: Leon M‘ba.

Republik Kongo: 349 000 qkm, 762 000 Einwohner, Hauptstadt: Brazzaville.

Unabhängige Republik seit 15. August 1960. Früher Moyen Kongo. Am 17. Mai 1960 mit Tschad und der Zentralafrikanischen Republik zur „Union der zentralafrikanischen Republiken" zusammengeschlossen. Ministerpräsident: Abbe Foulbert Youlou.

Spanisch-Guinea: 28 051 qkm, 212 000 Einwohner (davon 4 500 Europäer), Hauptstadt: Santa Isabel (auf der Insel Fernado Po). Spanische Überseeprovinz. Zu Spanisch-Guinea gehören das auf dem Festland gelegene Gebiet von Rio Muni (Hauptstadt Bata) und die Inseln Fernando Po, Annobon, Groß-und Kleinelobi und Corsico im Golf von Guinea.

Angola: 1 246 709 qkm, 4 392000 (davon 110000 Europäer) Einwohner, Hauptstadt: St. Paul de Loanda.

Portugiesische Überseeprovinz. Zu Angola gehört auch die zwischen den beiden Republiken Kongo liegende Enklave Cabinda.

Kongo : 2 344 932 qkm, 13 750 000 Einwohner, Hauptstadt: Leopoldville. Unabhängige Republik seit 30. Juni 1960. Früher belgische Kolonie. Anhaltende innerpolitische Wirren machen den Einsatz von UNO-Truppen notwendig.

Die Provinz Katanga hat am 12. Juli 1960 ihre Unabhängigkeit proklamiert, ohne jedoch bisher international anerkannt zu werden. Staatspräsident: Joseph Kasawubu. Mininsterpräsident: Patrice Lumumba (inzwischen abgesetzt).

Ruanda-Urundi: 54 172 qkm, 4, 6 Mill. Einwohner (davon 6000 Europäer und 2 200 Asiaten), Hauptstadt: Usumbura. UN-Treuhandgebiet unter belgischer Verwaltung; früher zu Deutsch-Ostafrika gehörend, seit 1919 belgisches Völkerbunds-Mandat, dann UN-Treuhandgebiet. Ruanda-Urundi soll 1962 unabhängig werden. Vom Niltal abgesehen ist es das am dichtesten besiedelte Gebiet Afrikas. ZentralafrikanischeFöderation: (Rhodesien und Njassaland): 1 253 116 qkm, 7 600 000 Einwohner, Hauptstadt der Föderation: Salisbury.

Föderation der autonomen britischen Kolonie Südrhodesien und der beiden britischen Protektorate Njassaland und Nordrhodesien, unter einem Ministerpräsidenten (Sir Roy Welensky). Vertreter der britischen Regierung ist der Generalgouverneur.

Njassaland hat 117 498 qkm, 2, 8 Millionen Einwohner, darunter 7 000 Europäer und 10 000 Asiaten. Hauptstadt: Zomba. Nordrhodesien ist 746 256 qkm groß und hat 2, 3 Millionen Einwohner, davon sind 65 000 Europäer und 5 000 Asiaten. Hauptstadt: Lusaka. Südrhodesien hat 2, 5 Millionen Einwohner, davon 200 000 Europäer und 14 000 Asiaten. Südrhodesien ist 389 362 qkm groß. Hauptstadt; Salisbury.

Die politische Zukunft der Föderation ist ungewiß, da zahlreiche farbige Politiker ihre Auflösung fordern. 1961 soll eine neue Verfassung ausgearbeitet werden.

Südafrika

Südafrikanische Union: 1 223 409 qkm, etwa 14 673 000 Einwohner, davon 3 067 000 Europäer, 9 751000 Bantus, 1405 000 Mischlinge und 450 000 Asiaten. Hauptstadt und Regierungssitz: Pretoria. Parlamentssitz: Kapstadt.

Seit 1910 unabhängiger Staat im britischen Commonwealth. Durch Volksabstimmung vom 5. Oktober 1960 hat sich die Union mit schwacher Mehrheit für die Ausrufung der Republik entschieden.

Premierminister: Dr. H. F. Verwoerd.

Südwestafrika: 823 876 qkm, 524 000 Einwohner, davon 49 000 Europäer (etwa ein Drittel Deutsche), Hauptstadt: Windhuk. UN-Treuhandgebiet, jedoch ohne Anerkennung durch die Südafrika-B tote. Das Landesparlament besteht aus den von der europäischen Wählerschaft gewählten Abgeordneten.

Das Gebiet der Walfischbay gehört als Enklave zur Südafrikanischen Union, wird aber als Teil Südwestafrikas verwaltet. Der östliche Teil des Caprivizipfels wird durch einen Beamten der Südafrikanischen Union verwaltet.

Betschuanaland: 712 247 qkm, 331000 Einwohner, davon 2 400 Weiße, Hauptstadt: Mafeking (liegt außerhalb des Staatsgebietes auf dem Boden der Südafrikanischen Union).

Britisches Protektorat unter direkter Verwaltung eines britischen High Commissioner. Der farbige Thronfolger Seretse Khama verlor wegen seiner Heirat mit der Engländerin Ruth Williams den Anspruch auf die Herrschaft. Betschuanaland ist nicht zu verwechseln mit dem zur Kap-Provinz gehörenden Britisch-Betschuanaland.

Basutoiand: 30344 qkm, 651 000 Einwohner, darunter 2000 Weiße, Hauptstadt: Maseru.

Britisches Protektorat (Enklave in der Südafrikanischen Union). Seit 1940 ist Mansebo Amelia Seeiso Regentin (Paramount Chieftainess); sie regiert für ihren noch minderjährigen Stiefsohn Prinz Bereng.

Swasiland: 17 363 qkm, 260000 Einwohner, davon 6000 Europäer, Hauptstadt: Mbabane; Residenz: Lozithehlezi.

Britisches Protektorat. Swasiherrscher seit 1922: König Ngwenyama („Löwe") Sobhuza II. sowie die Herrschermutter Indlovukati („Elefantenkuh"). Mozambique: 783 030 qkm, 6 300 000 Einwohner, davon 70 000 Europäer. Hauptstadt: Lourenco Marques.

Portugiesische Überseeprovinz unter einem Generalgouverneur.

Madagaskar: 590000 qkm, 5071000 Einwohner, davon 91000 Europäer und Asiaten, Hauptstadt: Tananarive.

Unabhängige Republik seit 25. Juni 1960; ehemals französische Besitzung; Mitglied der Communaute.

Regierungschef und Präsident: Philibert Tsiranana.

Komoren : 2137 qkm, 182 000 Einwohner, Hauptstadt: Dzadoudzi. Französisches Überseegebiet.

Mauritius: 1865 qkm, 587 000 Einwohner, Hauptstadt: Port Louis. Britische Kronkolonie.

Reunion: 2572 qkm, 312 000 Einwohner, Hauptstadt: Saint Denis. Französisches Übersee-Departement. Seit 1946 unter einem Präfekten.

Ostafrika

Tanganjika: 939 061 qkm, etwa 8 916 000 Einwohner, davon 21 000 Europäer, 66 000 Inder und 19 000 Araber. Hauptstadt: Dar-es-Salam. UN-Treuhandgebiet unter britischer Verwaltung. Früher deutsche Kolonie (Deutsch-Ostafrika), 1919 Völkerbundsmandat, dann UN-Treuhandgebiet. Auf dem Wege zur Unabhängigkeit. Regierungschef: Chef-minister Julius Nyere.

Sansibar und Pemba: 2643 qkm, 28 5 000 Einwohner, davon 300 000 Europäer, 47 000 Araber und 18 000 Asiaten. Hauptstädte: Sansibar und Wete. Britisches Protektorat.

Staatsoberhaupt: Sultan Sayyid Sir Khalifa ben Harab.

Kenia: 582 646 qkm, 6 300 000 Einwohner, davon 65 000 Europäer und 200 000 Araber, Goanesen und Inder. Hauptstadt: Nairobi. Britische Kronkolonie und Protektorat unter einem Gouverneur; auf dem Wege zur Unabhängigkeit.

Uganda: 243 410 qkm, 5 700 000 Einwohner, davon 9 000 Europäer und 60 000 Asiaten. Hauptstadt: Entebbe.

Britisches Protektorat unter einem Gouverneur. Das Königreich Buganda (eine von vier Provinzen), unter dem Herrscher Kabaka Mutesa II., hat größere Selbständigkeit als die übrigen Landesteile. 1953 kam es zu einer Krise zwischen Kabaka Mutesa II. und London.

Somalia: 673 661 qkm (davon ehemaliges Britisch-Somaliland 176 100 qkm), 1 950 000 Einwohner (davon 650 000 im ehemaligen Britisch-Somaliland). Hauptstadt: Mogadischo.

Unabhängige Republik, bestehend aus den am 1. Juli 1960 zusammengeschlossenen Teilen Somalia (früher Italienisch-Somaliland) und Britisch-Somaliland. Britisch-Somaliland wurde am 26. 6. 1960 selbständig (Hauptstadt: Hargeisa). Seit 1910 bestehen Meinungsverschiedenheiten über die Grenzen gegenüber Aethiopien. Regierungschef: Ministerpräsident Dr. Abdi Rashid Shermake.

Aethiopien: 1184 120 qkm, etwa 16 Mill. Einwohner, davon 20 000 Europäer (hauptsächlich Italiener). Hauptstadt: Addis Abeba. Unabhängiges Kaiserreich; seit Juli 1952 Föderation mit der ehemaligen italienischen Kolonie Eritrea. Hauptstadt der autonomen Region Eritrea ist Asmara.

Staatsoberhaupt: Kaiser Haile Selassi.

Französisch-Somaliland: 21 700 qkm, 68 000 Einwohner, davon 2000 Europäer und 6000 Araber. Hauptstadt: Djibouti. Französisches Überseegebiet.

Regierungschef: Ali Aref.

Sudan: 2 505 823 qkm, 10, 7 Mill. Einwohner. Hauptstadt: Khartum. Unabhängige Republik seit 1. Januar 1956; früher britisch-ägyptisches Kondominium.

Ministerpräsident: General Ibrahim Abbud.

Fussnoten

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