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Steht Rotchina am Rande eines Bürgerkrieges? | APuZ 47/1966 | bpb.de

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APuZ 47/1966 Maos letzte Revolution Steht Rotchina am Rande eines Bürgerkrieges?

Steht Rotchina am Rande eines Bürgerkrieges?

Herman Achminow

Mobilisierung der Massen gegen die Parteifunktionäre

Was geht eigentlich in China vor sich? Wir wissen, daß seit Monaten die „Kulturrevolution" das Land erschüttert. Absurde Dinge geschehen. Mao Tse-tung formierte aus Halbwüchsigen die „Rote Garde", die sich vermutlich aus Mittelschülern und Jungkommunisten der Armee zusammensetzt. Die „Rote Garde" demonstriert gegen Parfüm und Kochkunst, belagert drei Tage lang die Sowjetbotschaft in Peking, fordert, Rot als Stoplicht abzuschaffen, da es die Farbe der Revolution sei, will ein Denkmal Sun Yat-sens durch eine Statue Maos ersetzen und ähnliches mehr. Ist das noch Politik? Läßt es nicht eher an einen nur noch irrational handelnden Despoten denken, dessen Tage gezählt sind?

Mit einer solchen Deutung würde man es sich zu leicht machen. Mao Tse-tung regiert ein Land mit 600 bis 700 Millionen Einwohnern, und wenn er auch Diktator ist, so folgen ihm doch Millionen und Abermillionen freiwillig, darunter Politiker von internationalem Format. Sie würden es kaum tun, wenn sie der Meinung wären, daß Mao nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist. Was heute in China vor sich geht, muß mit rationalen Gründen zu erklären sein, und wir werden versuchen, diese Gründe zu finden.

Fest steht, daß es sich um eine Nachfolgekrise handelt. Das geht schon aus dem Verlauf der „Kulturrevolution" hervor. Sie begann sozusagen mit der Verneinung des Nachfolgeproblems. Im Juni dieses Jahres ging ein Bild durch die Weltpresse. Es zeigte den dreiundsiebzigjährigen Mao den Jangtse hinab-schwimmend — ein Bild ewiger Jugend anscheinend. Dann folgten die Pöbeleien der halbwüchsigen Roten Garde, die sich gegen alles richteten, was da war, nur nicht gegen das, was Mao verkündet hat. Und schließlich der sensationelle Aufstieg des Verteidigungsministers zum zweiten Mann im Staat und damit zum Kronprinzen. Gleichzeitig lösten junge Kommunisten viele von alten Maos Kampfgefährten ab.

So rundet sich das Bild, das Mao den Chinesen vorsetzen möchte: Mao ist noch nicht alt, er ist das Idol der Jugend, und sein Werk wird ewig jung bleiben, denn die Jugend trägt es und der Mann an seiner Seite kann es verteidigen. Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte des Kommunismus, daß der Diktator alte Kämpfer abschiebt, daß er sich eine neue Garde heranzieht, ja die unteren Schichten gegen die etablierte Führung aufhetzt, die angeblich verbürgerlicht, entartet oder abweichlerisch geworden ist.

Stalin hat es 1937 mit seiner großen Säuberung erfolgreich getan. Er hatte offiziell dazu aufgerufen, jeder Parteiführer möge sich zwei, drei Stellvertreter ausbilden: „Es ist vor allem notwendig, unseren Parteiführern, beginnend mit dem Sekretär der Zelle bis zum Sekretär der Gebiets-und republikanischen Parteiorganisation, nahezulegen, sich im Laufe einer gewissen Periode zwei Mann, zwei Parteifunktionäre herauszusuchen, die fähig sind, ihre wirklichen Stellvertreter zu sein"

Als das geschehen war, konnte Stalin die alte Garde in den Tod oder in die Lager schicken. 1952 wollte er sich auf eine ähnliche Weise der erfolgreichen Größen des Zweiten Weltkrieges entledigen — aber darüber ist er gestorben. Auch Chruschtschow versuchte am Ende seiner Herrschaft, die unteren Funktionäre gegen die oberen auszuspielen. Er machte aus den ZK-Treffen Massenkundgebungen, bei denen die 175 stimmberechtigten ZK-Mitglieder in einer Chruschtschow-Claque von Fünftausend untergingen. Das Ergebnis war sein Sturz.

Im Prinzip wendet Mao die gleiche Methode an, wenn auch konsequenter und in einem größeren Maßstab. Er hetzt nicht die unteren Schichten der „neuen Klasse" gegen die oberen, er macht die Straße mobil und setzt sie auf die ganze „neue Klasse" an, auf die Fachleute wie die Parteiorgane. Das macht die jüngste Entwicklung in China zu einem einmaligen Phänomen in der Geschichte des Weltkommunismus: Der Führer der Komm nistischen Partei Chinas stellt die wichtigste These des Mar-xismus-Leninismus in Frage, das Postulat von der führenden Rolle der Partei. Und er tut es konsequent. Nadi dem Zeugnis der Moskauer Prawda hat eine rotchinesische Provinzzeitung Ende August den Parteikadern befohlen: „Alle Revolutionäre mögen die nichts taugende Überheblichkeit wegwerfen und aufrichtige Schüler werden, bescheiden von den kleinen Wortführern der Revolution lernen" Eine andere Zeitung fordert die Rote Garde auf: „. . . die Spitze der Kulturrevolution direkt gegen den leitenden Kern des Provinzparteikomitees zu lenken und das Artilleriefeuer auf sein Hauptquartier zu eröffnen"

Ein Marschall als Kronprinz

Daß die Brüskierung der etablierten Partei-kader der eigentliche Inhalt von Maos „Kulturrevolution" ist, geht deutlich auch aus den bekanntgewordenen Personalveränderungen hervor. Gestürzt wurden mindestens zwei Mitglieder des höchsten Parteiorgans, des Politbüros: der frühere Oberbürgermeister von Peking und Chef der Pekinger Parteiorganisation, Peng Tschen, und der Chefideologe Lu Yung-yi. Weiter sind mehrere hohe Parteiführer degradiert worden, darunter der bis dahin zweite Mann im Staat, Liu Schao-tschi, der Generalsekretär der Partei, Teng Shaotung, angeblich sogar Tschou En-lai und viele andere mehr.

Die wichtigste Veränderung und die eigentliche Sensation aber ist der Aufstieg des Verteidigungsministers Marschall Lin Piao zum zweiten Mann im Staat und damit zum designierten Nachfolger. Dabei ist weniger seine Person als sein Rang das Ungewöhnliche. Sollte Lin Piao tatsächlich Maos Nachfolger werden, so wäre das das zweite Novum, das die Chinesen in die Geschichte des Kommunismus einbringen: Es ist noch nie einem Militär gelungen, sich gegen die Parteibürokratie zu behaupten. Leo Trotzkij, der unter Wladimir Lenin während des russischen Bür-gerkrieges 1918/20 die Rote Armee geschaffen hatte, unterlag später Josef Stalin, einem reinen Parteiapparatschik. Marschall Shukow, der sowjetische Held des Zweiten Weltkrieges, wurde sowohl nach Kriegsende von Josef Stalin als auch, nachdem er nach Stalins Tod ein Come back hatte, von Nikita Chruschtschow ausgebootet. Das ist kein Zufall: In einer kommunistischen Diktatur trifft „die Partei", also die Parteiorgane, die Bezirks-, Gebiets-oder sonstigen Komitees bis hinauf zum Zentralkomitee, alle wichtigen Entscheidungen, und die Apparatschiki, die hauptamtlichen Parteifunktionäre, sind peinlich darauf bedacht, ihre Macht zu behalten; sie lassen nur einen der Ihren an die Spitze.

Aus welchen Gründen kann nun Mao Tse-tung einen Verteidigungsminister, der nicht etwa ein Parteimarschall, sondern ein echter Truppenführer ist, zum Nachfolger wählen? Wir sind nicht berechtigt anzunehmen, daß Mao die Geschichte des Kommunismus oder die Struktur der kommunistischen Diktatur nicht kennt, und wir haben vielleicht in der Ernennung des Marschalls zum Kronprinzen den Schlüssel zum Geheimnis der „Kulturrevolution" in der Hand.

Furcht vor einem Bürgerkrieg?

Die These, daß ein Marschall keine Chance hat, sich an der Spitze einer kommunistischen Diktatur zu halten und sich die Partei zu unterwerfen (es sei denn, er will den Kommunismus beseitigen), gilt mit Sicherheit für Friedenszeiten. Anders wäre es, wenn Mao mit einem Krieg rechnete — dann wäre ein Marschall an der Staatsspitze denkbar und sogar von Nutzen. Aber was für ein Krieg könnte das sein?

Maos revolutionäre Phraseologie würde zunächst die Annahme rechtfertigen, daß er seine fanatisierte Jugend unter der Führung des Marschalls nach Vietnam zu schicken plant. Aber diese Annahme dürfte kaum richtig sein. Ho Tschi-minh will keine rotchinesischen Kampftruppen in seinem Land, und der Wert dieser Truppen wäre zudem sehr fraglich. Nach den jüngsten, vom August 1966 datierten Berichten verfügt China zwar über fast drei Millionen Soldaten (das ist nicht viel im Vergleich zur Bevölkerungszahl), aber ihre Ausrüstung ent-spricht kaum den Erfordernissen eines modernen Krieges

Die zweite Möglichkeit wäre, daß Mao mit inneren Unruhen nach seinem Tode, mit so etwas wie einem Bürgerkrieg rechnete. Der Gedanke mag zunächst abwegig erscheinen. In Europa sieht man Bürgerkriege für eine Art unberechenbares Naturereignis an, und der Gedanke, ein amtierender Staatsmann würde sich rechtzeitig auf einen Bürgerkrieg vorbereiten, übersteigt die Vorstellungskraft vieler Beobachter. Außerdem verbindet man mit dem Gedanken an einen Bürgerkrieg in China zunächst die Vorstellung eines Ein-greifens von Tschiang Kai-schek, den man für abgewirtschaftet hält und dem man kaum zutraut, auf dem Festland wirksam eingreifen zu können.

In Wirklichkeit ist die Lage aber viel komplizierter. Bürgerkriege, das heißt Kriege von Chinesen gegen Chinesen, gehören zur chinesischen Tradition, zumindest im 20. Jahrhundert. Die offizielle rotchinesische Geschichtsschreibung erwähnt drei „revolutionäre Bürgerkriege" in den Jahren 1924/27, 1927/35 und 1946/49. Hinzu kommen noch die zahlreichen Kriege der nichtkommunistischen Generäle untereinander.

Zeitweiliger Rückschlag

Mao Tse-tung kennt die Geschichte, und der Gedanke an die Möglichkeit einer Niederlage des Kommunismus, ja eines Zusammenbruchs des Erreichten stellt einen integralen Teil seiner Lehre dar. Schließlich verdankt er seinen persönlichen Aufstieg der fast totalen Niederlage des Kommunismus in China im Jahre 1927, als die in manchen Teilen Chinas bereits errichteten Sowjets von Tschiang Kai-schek zerschlagen wurden. Der Gedanke an die Möglichkeit eines Zusammenbruchs und an die Notwendigkeit, sich auch für diesen Fall vorzubereiten, ist in der chinesischen kommunistischen Literatur wesentlich besser ausgearbeitet als in der russischen. Es ist kein Zufall, daß die Sowjets in der Zeit der „großen Freundschaft" den theoretischen Kommentar zum Zusammenbruch der kommunistischen Diktatur in Ungarn im Oktober 1956 den chinesischen Genossen überließen. Dieser Kommentar erschien unter dem Titel „Noch einmal über die historischen Erfahrungen der Diktatur des Proletariats“ am 30. Dezember 1956 in der Prawda als Nachdruck aus der Pekinger Volkszeitung. Er enthält vieles, was auch für die heutige Situation wichtig sein kann. Es heißt dort unter anderem:

„Die Niederlage ist die Mutter des Erfolgs ... Wenn man den Vergleich zu der Geschichte der bürgerlichen Revolutionen in England und in Frankreich zieht, so sind die Rückschläge in unserer Sache recht unbedeutend. Die englische bürgerliche Revolution begann im Jahre 1640. Doch nach dem Sieg über den König wurde die Diktatur von Cromwell errichtet, dann, im Jahre 1660, wurde die alte königliche Dynastie restauriert.. (Erst) 1688 ... wurde die Diktatur der englischen Bourgeois stabil. Die französische bürgerliche Revolution dauerte 86 Jahre, vom Augenblick ihres Entstehens im Jahre 1789 bis zum Jahre 1875, als die Dritte Republik errichtet wurde. Sie war äußerst beweglich — da lösten sich Fortschritt und Reaktion, Republik und Monarchie, revolutionärer Terror und konterrevolutionärer Terror, Bürgerkrieg und Krieg gegen andere Länder, Unterwerfung fremder Staaten und Kapitulation vor anderen Staaten gegenseitig ab"

Dieser Artikel ist zwar nicht von Mao unterzeichnet, aber er ist sicher in seinem Geist geschrieben. Für uns ist er besonders interessant, weil er die Denkkategorien der chinesischen Führung besser wiedergibt als das eine oder andere Buch von Mao. Wer eine solche Haltung zum historischen Prozeß einnimmt, für den ist ein „zeitweiliger Rüdezug" gar nichts so Unmögliches.

Kritische Situation Chinas

China erlebt zur Zeit eine sehr schwere innenpolitische Krise, die bereits mehrere Jahre dauert. Beginnend mit Herbst 1958, als sich Mao entschloß, den „Großen Sprung nach vorn" zu machen, hat seine Politik ein Fiasko nach dem anderen erlebt. Durch die Einführung der Volkskommunen wurde die Landwirtschaft ruiniert, beschleunigt durch Natur-katastrophen in den Jahren 1959, 1960 und 1961. Es gab eine Hungersnot von solchem Ausmaß, daß die landläufigen Vorstellungen vom chinesischen Geburtenüberschuß vermutlich sehr fragwürdig sind.

Diese Katastrophe war erst 1964/65, zu einer Zeit als der Konflikt mit der Sowjetunion seinen Höhepunkt schon erreicht hatte, einigermaßen überwunden. Dieser Konflikt war für China von Anfang an eine sehr gefährliche Sache. Er isolierte China und verschärfte seine internen Schwierigkeiten. Zudem zogen die Sowjets ihre Fachleute und Berater ab. Das war offenbar ein sehr schwerer Schlag für die chinesische Volkswirtschaft. Palmiro Togliatti, der italienische Kommunistenführer, dem man gewiß keinen Maoismus vorwerfen kann, hat Chruschtschow in seinem „Testament“ vorgeworfen, mit dieser Maßnahme sei er über das Notwendige hinausgegangen

Man konnte den Konflikt vom Standpunkt der Chinesen noch in etwa rechtfertigen, solange die Hoffnung auf einen Aufruhr der farbigen Völker gegen die weiße Rasse bestand und für diesen Fall China und Mao die Aussicht hatten, sich an die Spitze dieser Bewegung setzen zu können.

Diese globale Strategie Mao Tse-tungs ist in den letzten beiden Jahren vollständig zusammengebrochen. Es ist den Chinesen nicht gelungen, mit flammenden Aufrufen die Massen der Farbigen in Asien, Afrika und Lateinamerika zur Weltrevolution anzustacheln. Stürze wie der von Sukarno in Indonesien, Ben Bella in Algerien und Nkrumah in Ghana waren nur besonders spektakuläre Äußerungen für den sinkenden Einfluß des radikalen Kommunismus chinesischen Typs in der ganzen Welt.

Die Entscheidung der USA, sich am Widerstand gegen die kommunistische Aggression in Südvietnam aktiv zu beteiligen, hat schließlich der Strategie Maos auch dort einen Riegel vorgeschoben.

Unter solchen Umständen würde es in jedem Land der Welt eine Regierungskrise geben, und was wir heute in China beobachten, ist eine Regierungskrise großen Stils. Der Sturz eines Politbüromitglieds in einem kommunistischen Staat läßt sich durchaus mit dem Sturz eines Ministers bei uns vergleichen. Er ist sogar mehr — nicht nur, weil China größer ist, sondern weil ein Parteiführer dieses Ranges eine viel größere Hausmacht hat als ein Minister in einer parlamentarischen Demokratie, weil die Zahl derer, die mit ihm stürzen, viel höher und daher die Erschütterung des Staatsapparates viel größer ist.

Vorbereitung für den Machtwechsel

Solange Mao lebt, wird er wohl trotz aller Wirren das Land dank seiner Autorität Zusammenhalten. Aber was geschieht, wenn er stirbt? China ist das volkreichste Land der Erde. Es gibt 22 Provinzen mit zehn, zwanzig, vierzig und sogar sechzig Millionen Einwohnern, und in der Geschichte Chinas hat es Zeiten gegeben, da einzelne Provinzen praktisch selbständige Staatseinheiten waren. Hinzu kommen die nationalen Minderheiten als ständiger Unruheherd. Sie sind nicht groß an Zahl, aber an politischer Bedeutung können sie es durchaus sein. Man erinnere sich nur an den Aufstand in Tibet im Jahre 1959 — und damals war Mao Tse-tung auf der Höhe seiner Macht. Schließlich darf man auch Nationalchina als potentielle Macht nicht unterschätzen. Wenn es auf dem Kontinent ernste Unruhen gibt, kann Formosa zu einem wichtigen Faktor werden.

Der Tod des Diktators wird zwangsläufig die zentrale Macht schwächen, zumal die innerchinesischen Kommunikationen auch heute noch recht dürftig sind. Zur Illustration sei erwähnt, daß bei der Volkszählung von 1954 die Zentralregierung nicht einmal imstande war, alle Bürger zu erfassen; etliche Millionen mußten „geschätzt" werden. Unter diesen Umständen wäre es nicht verwunderlich, wenn es in dieser oder jener Provinz, in diesem oder jenem autonomen Gebiet separatistische Bestrebungen gäbe.

Eine krisenlose Machtübergabe ist heute unwahrscheinlicher denn je, denn jeder der jüngst gestürzten Parteigrößen könnte ein chinesischer Oberst Boumedienne sein. Sie alle waren über lange Jahre nicht weniger eng mit Mao Tse-tung befreundet als Boumedienne mit Ben Bella. Sie kennen das System und wissen, wo die entscheidenden Hebel sind.

Wir sehen also, daß der Gedanke, daß Mao mit Unruhen bei einem Machtwechsel rechnet und deshalb schon jetzt für die Zeit nach seinem Tode vorsorgt, gewiß nicht abwegig ist. Bestätigt wird er noch durch eine Analyse der Persönlichkeit Lin Piaos.

Lin Piao ist 1907 geboren. Er hat schon an dem legendären „Langen Marsch" teilgenommen; kann sich also mit Recht als einer der alten Kämpfer vorstellen, als ein Schüler des „großen Mao". 1936 bis 1945 leitete er die Antijapanische Militärpolitische Akademie, das heißt, er war für die Ausbildung der Guerillakämpfer verantwortlich, für die Ausbildung der Männer, die sowohl politische als auch militärische Aufgaben in dem völlig zerfallenen Staat zu lösen hatten. Die Ausbildung an dieser Akademie gilt auch heute noch als besondere Qualifikation und ist in den Biographien mehrerer hoher chinesischer Funktionäre erwähnt. Seit 1945, seit mehr als 20 Jahren also, ist Lin Piao aktiver Truppen-führer. Nach sowjetischen Quellen ist er verantwortlich gewesen für die Vertreibung der Kuomintang-Truppen aus Peking, Zentral-und Südchina. 1954 wurde er Stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Verteidigungskomitees, also Verteidigungsminister unter Mao, dem Vorsitzenden, und 1955 zum Marschall befördert Man kann also wirklich sagen, daß Lin Piao der rechte Mann für schwierige Situationen ist.

Das Programm der Roten Garde

Auch das Programm der Roten Garde, so ungereimt es beim ersten Lesen zu sein scheint, bekommt Gesicht, wenn man es auf seine Verwendbarkeit in bürgerkriegsähnlichen Verwicklungen prüft. Es ist in 23 Thesen formuliert, die man in drei Untergruppen teilen und mit „Gleichheit in Armut", „Nieder mit den Feinden!" und „Es lebe Mao!" betiteln könnte. Der Gleichheit in Armut sind zehn Thesen gewidmet. Es wird verlangt, „jeder Bürger solle sich körperlich betätigen" (1), vor allem aber sollen „die Intellektuellen in der Landwirtschaft arbeiten" (14). „Alle Menschen müssen gemeinsam verköstigt werden, man muß zu den Gebräuchen der ersten Volkskommunen zurückkehren" (16.) Restaurants erster Klasse (7) und Eisenbahnabteile erster Klasse (18) sollen verschwinden, Fotos „sogenannter hübscher Mädchen dürfen nicht mehr verbreitet werden" (19), und man hat auf „Kosmetika, Parfüm, Schmuck, unproletarische Kleidung und Schuhwerk" zu verzichten (17). Ein Teil der Parolen wendet sich direkt gegen die sogenannte Neubourgeoisie, also gegen jene, die in der Zeit nach Maos Fiasko mit dem „Großen Sprung", als die Regierung die Privatinitiative notgedrungen tolerieren mußte, zu etwas Vermögen gekommen sind. Parole 5 verlangt, daß „Handelsunternehmen" (die Hauptquellen des Gewinns und damit der bürgerlichen Tendenzen) „so reformiert werden müssen, daß sie den Bauern, Arbeitern und unserer Garde dienen". Die Formulierung ist absichtlich so unklar, damit jeder Willkür freie Hand gelassen ist. Klarer sind die Parolen 8 und 15: „Private Geldgewinne sind dem Staat abzuliefern" und „Bankzinsen sind abzuschaffen." Die Thesen zum Thema „Nieder mit den Feinden!" sind ebenfalls gewollt allgemein gehalten und völlig willkürlich auszulegen. Die erste lautet: „Alte Gewohnheiten müssen verschwinden" (4). Der Haß richtet sich besonders gegen die chinesische Tradition: „Namen der Straßen und Denkmäler müssen geändert werden" (20), „alte Kunstwerke, die nicht politischen Themen gewidmet sind, müssen verschwinden" (21). Es folgen Thesen allgemeineren Charakters, das positive Programm sozusagen: „Die Politik muß in allen Fragen Vorrang haben" (9). „Alle Parolen dürfen nur kommunistischen Charakter haben" (10). „Auf allen Straßen müssen Lautsprecher angebracht werden, damit man der Bevölkerung Verhaltensmaßregeln geben kann" (12). Schließlich die allgemeine Einstellung zur Opposition und zum Revisionismus: „Die Opposition muß erbarmungslos im Keim ausgerottet werden" (6) und „revisionistische Parolen müssen verschwinden" (11).

Es folgt die Gruppe „Es lebe Mao!" mit fünf Thesen: „Die Lehre von Mao Tse-tung muß bereits in den Kindergärten verbreitet werden" (13). „Überall müssen Zitate aus den Werken von Mao" (3) und „in allen Kinos, Theatern, Buchhandlungen u. ä. müssen Porträts von Mao ausgehängt werden" (2). Und schließlich der Aufruf zur Autodafe: „Man kann sich nicht damit abfinden, daß Bilder verbreitet werden, die dem Denken von Mao Tse-tung nicht entsprechen" (22); „Bücher, die das Denken von Mao Tse-tung nicht wiedergeben, müssen verbrannt werden" (23). Das ist Personenkult, wie man ihm in der letzten Zeit überall begegnet: In den fremdsprachigen Sendungen von Radio Peking zum Beispiel wird Mao in der Minute durchschnittlich vier Mal genannt.

Im Programm der Roten Garde sind die Parolen in der Reihenfolge der eingeklammerten Zahlen aufgestellt. Unsere redaktionelle Umgruppierung hat erwiesen, daß das Programm sehr wohl auf Bürgerkrieg zugeschnitten sein kann. Die Parolen von der Gleichheit in Armut, vom Kampf gegen Verräter und Reaktionäre und das Vermächtnis des großen Führers eignen sich vorzüglich dazu. Im Friedenszeiten ist der Kampf gegen gutes Essen und ein hübsches Make up lächerlich. Im Bürgerkrieg kann die gleiche Parole eine Waffe sein; denn der Vorwurf, jemand wolle die Revolution von 1949 verraten, um etwa ausländische Moden tragen zu können, kann tödlich wirken.

Das Gleichheitsprinzip ist in der chinesischen Armee schon konsequent verwirklicht. Vor längerer Zeit sind alle Dienstabzeichen abgeschafft worden. Diese Maßnahme wäre unverständlich, wenn die Armee für Friedenszeiten oder für einen Krieg mit einer anderen regulären Armee ausgerüstet würde. Sie ist aber durchaus sinnvoll, wenn man eine Bürgerkriegsarmee haben will, eine Armee, die gegen die „Neubourgeoisie", gegen „Verräter", „Separatisten" und ähnliche „Feinde" kämpfen soll.

Eine weitere Schutzmaßnahme für den Bürgerkrieg sind die Attacken auf Sun Yat-sen, den Gründer der Republik China, der neuerdings als „Verkörperung des revolutionären Kapitalismus" hingestellt wird. Sun Yat-sen hatte die Kuomintang gegründet, und jede antikommunistische Bewegung in China wird sich als Erbin dieses großen Chinesen hinstellen. Es ist also besser, Sun Yat-sen von seinem Podest herabzustürzen.

Vergessen wir nicht: Ein wichtiger Beitrag der Chinesen zum kommunistischen Gedankengut ist die theoretische Untermauerung des Gegenangriffs nach einer Niederlage, des neuen Beginns nach dem Zusammenbruch. Sollte die kommunistische Macht in China wirklich ganz oder in einzelnen Provinzen zusammenbrechen, dann könnten die Kommunisten, die ihren Posten bestimmt nicht kampflos verlassen werden, zur Parole machen, was sie vor zehn Jahren geschrieben haben:

„Wie zick-zack-artig der Weg auch sein mag, der vor uns liegt, die Menschheit wird letzten Endes doch ihr strahlendes Ziel, den Kommunismus, erreichen, und es gibt keine Macht, die sich dem engegenstellen könnte"

Zurückhaltung der Sowjetunion

Wir haben versucht, einige der widersprüchlichen und schwer zu verstehenden Vorgänge in China unter dem Aspekt eines vielleicht bevorstehenden Bürgerkrieges zu sehen und konnten sie damit viel plausibler machen. Aber es gibt noch einen Faktor, der für unsere Theorien zu sprechen scheint, und das ist die Haltung der Sowjetunion. Es fällt auf, daß die Sowjets sich verhältnismäßig zurückhaltend geben. Als die Menge in Peking am 22. August das Auto des sowjetischen Geschäftsträgers aufhielt, antwortete die Sowjetregierung mit einem „entschiedenen Protest", den die Sowjetpresse am 28. August auf der dritten oder vierten Seite abdruckte. Auf die weiteren »Flegeleien" reagierte die Sowjetführung nur dadurch, daß ihr Botschafter aus dem Urlaub nicht nach Peking zurückkehrte — und das ist nach internationalem Brauch das mindeste, was man in solchen Fällen zu tun pflegt.

Die Reaktionen auf Parteiebene sind ähnlich. In der offiziellen Erklärung des ZK der KPdSU zum 11. Plenum des ZK der KP China, das „unter der Leitung von Genossen (I) Mao Tse-tung verlief", heißt es, das Plenum sei „mit verleumderischen Attacken auf die KPdSU und die Sowjetunion aufgetreten". Weiter heißt es, die Führung der KP Chinas provoziere wieder eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen der UdSSR und der chinesischen Volksrepublik. Das gehe so weit, daß es zu Massenausschreitungen vor der sowjetischen Botschaft in Peking gekommen sei

Wenn man diesen Text mit dem vergleicht, was zu Stalins Zeiten an die Adresse Titos geschrieben wurde, so ist er als überaus milde zu bezeichnen, selbst wenn man die unterschiedlichen Machtverhältnisse in Rechnung stellt. Das ZK der KPdSU hat zum Beispiel im Sommer 1949 einen Beschluß herausgegeben mit dem Titel: „Die KP Jugoslawiens in den* Händen von Provokateuren, Verrätern und Mördern" In der gleichen ZK-Erklärung der KPdSU vom August 1966, in der dem „Genossen" Mao Tse-tung vorgeworfen wird, schlechtere Beziehungen zu provozieren, heißt es an anderer Stelle sehr zurückhaltend: „Trotz der Schwierigkeiten, die die Füh-rung der KP Chinas macht, wird die Kommunistische Partei der Sowjetunion auch in Zukunft den chinesischen Kommunisten, dem viele Millionen zählenden chinesischen Volk die Freundschaft bewahren, die Generallinie der kommunistischen Weltbewegung ... entschieden verteidigen"

Die Linie der sowjetischen Presse

Hier klingt ganz deutlich eine bestimmte Strategie an, die die Sowjetführung der chinesischen „Kulturrevolution" gegenüber von Anfang an erkennen ließ. So scharf sie sich auch von den Aktionen der chinesischen Kommunistenführer distanzierte, sie hat immer wieder ihren Willen bekundet, „in unverbrüchlicher Verbundenheit" mit dem chinesischen Volk zu bleiben. Die Sowjetpresse hat eine sehr geschickte Form der Berichterstattung entwikkelt. über die „Kulturrevolution" schreibt sie fast nur in Zitaten aus der chinesischen Presse — mit knapper Einleitung und fast ohne Kommentar. Die Auswahl allerdings ist für die chinesischen Genossen wenig schmeichelhaft, und sie wird den Sowjetbürgern mit offenem Hohn serviert.

Die „Kulturrevolution" erscheint dabei als Bewegung von Kulturbanausen, die Mobilmachung der Jugendlichen als Zusammenrottungen von Taugenichtsen, unreifen Halbstarken und durchgefallenen Schülern. Die Komsomolskaja Prawda zitierte Anfang Juli Schülerinnen der Ersten Pekinger Mädchenoberschule: „Die Jugend der Epoche von Mao Tse-tung braucht nicht in Haufen von Büchern zu wühlen, um auf die Hochschule zu kommen", und andere Schüler und Studenten, die klagen, daß „während der Vorbereitungen auf Prüfungen die Zeit unnötig verschwendet wird, die man dringend für das Studium der Werke des Vorsitzenden Mao und die politische Tätigkeit braucht"

Anfang August, als in Peking das ZK über den weiteren Verlauf der „Kulturrevolution" entschied, brachte die Literaturzeitung eine Zitatensammlung aus der chinesischen Presse, in der man Aussprüche findet wie: „Wenn man die Schauspiele Shakespeares vom Standpunkt des heutigen Tages betrachtet, so widersprechen sie grundlegend dem sozialistischen Kollektivismus“ oder: „Shakespeare stand zwar auf dem Boden des Humanismus, unterstützte aber die Macht des Monarchen"

Ende August kam in die Schmähung der Roten Garde ein neuer Ton. Zunächst hieß es, sie solle eigentlich Rote Ochrana heißen — Ochrana wurde die zaristische Geheimpolizei genannt Später gewöhnte man es sich an, die phonetische Transkription aus dem Chinesischen zu gebrauchen, so daß der sowjetische Leser dem Namen „Rote Garde" jetzt gar nicht mehr begegnet.

Brückenschlag zum Parteiapparat

Ganz deutlich sind weiter die Bemühungen zu erkennen, Kontakte zu den Parteikadern, zu den Funktionären des Parteiapparates zu schaffen, die von der chinesischen Presse aufgefordert werden, „bescheiden von den kleinen Wortführern der Revolution (also den Rotgardisten) zu lernen". Am 3. September berichtete die Prawda noch über die Absicht der Roten Garde, „das Artilleriefeuer auf die Parteikomitees zu eröffnen". Am 18. September schrieb sie bereits viel schärfer, Maos Halbstarke würden „direkte Angriffe auf die Parteikomitees organisieren. Diese Angriffe führen zu ernsten Zusammenstößen zwischen den Arbeitern, die bei der Verteidigung der Parteikomitees die Kommunisten unterstützen, und den Abteilungen der , Roten Geheimpolizei'" Hier sind bereits die Fronten zu erkennen: Es wird um die Frage gehen, ob die bereits etablierte Elite die Staatsspitze (und damit ihre gesellschaftliche Stellung) durch eine relativ reibungslose Machtübergabe halten kann oder ob es zu einer neuen Welle sozialer, politischer, nationaler und vielleicht auch internationaler Erschütterungen kommt, die nur einen Mann hochspülen können, der imstande ist, den zerrütteten Staat wieder aufzurichten, und der dabei eine neue Elite einsetzt.

Das ist zugleich die auffälligste und die aussichtsreichste Politik der Sowjets gegenüber der „Kulturrevolution". Eigentlich hatte schon Chruschtschow mit ihr begonnen. Am 28729. August 1964 brachte die Prawda in zwei Fortsetzungen einen redaktionellen Artikel unter dem Titel „Uber einige Seiten des Parteilebens in der KP China", der später auch als Sonderdruck erschien. Darin wurde bezweifelt, daß Mao überhaupt der legale Führer der Kommunistischen Partei Chinas ist: Es habe in China seit 1956 keinen Parteitag gegeben; nach den Statuten habe aber alle fünf Jahre einer stattzufinden. Fast die Hälfte der Parteimitglieder, nämlich alle, die der Partei in der Zeit von 1956 bis 1964 beigetreten sind, hätten niemals an den Wahlen zu den Parteiorganen teilgenommen Damals war es ein plumper Versuch, die gesamte Partei gegen die oberste Spitze aufzuhetzen, der kaum Erfolgschancen hatte. Wahrscheinlich hat Chruschtschow auch keine erwartet. Aber das Argument gilt heute noch; denn es hat immer noch kein ordentlicher Parteitag stattgefunden und es ist auch noch kein neues Zentralkomitee gewählt worden. Diesmal ist die sowjetische Politik viel differenzierter; denn jetzt appelliert sie an die mittleren und höheren Funktionäre, die gegebenenfalls die Wahlen innerhalb der Partei vorbereiten und ohne Zweifel ein anderes Programm aufstellen würden, als es Mao heute tut.

So überrascht es nicht, wenn die Prawda vom 23. September berichtet, daß einzelne Parteikomitees geschlossen worden seien, weil sie angeblich „degeneriert" seien, daß ausführlich über das schreiende Unrecht berichtet wird, das ein paar Parteikomitees angetan wurde: Uber das Charbin-Parteikomitee und einige andere hatte eine Horde von Oberschülern Gericht gehalten; auf Grund ihres „Urteilspruchs" wurden ein paar Parteifunktionäre verhaftet und gefesselt auf LKWs abtransportiert. Am 27. September sprach die Prawda bereits von einem regelrechten Sturm von 1600 Rotgardisten auf ein Provinzparteikomitee: Bei einem „Pogrom" hätten Rotgardisten „manche Parteifunktionäre verhaftet .... die Autos der örtlichen Partei-und Staatsstellen umkippt . . ., die Wohnungen alter Revolutionäre (die wohl nicht mehr dem Ideal der Gleichheit entsprachen) untersucht."

Sowjetische Polemik gegen die Bilderstürmerei

Auch zur chinesischen Intelligenz schlägt die Sowjetführung kräftig Brücken. Sie bietet sich als Verteidigerin an. Die Literaturzeitung brachte schon Anfang Mai Auszüge aus einer selbstkritischen Rede des Präsidenten der chinesischen Akademie der Wissenschaften, des Historikers und Literaten Go Mo-scho, der gesagt hatte, „einige Millionen Hieroglyphen", die er im Laufe von sieben Jahrzehnten geschrieben habe, müsse man, „wenn man mit den Kriterien des heutigen Tages an sie herangehe, vollständig verbrennen, sie (seien) überhaupt nichts wert", da er „die Ideen des Vorsitzenden Mao nicht beherrsche"

Nun muß man wissen, daß nach russischen Begriffen der Titel „Präsident der Akademie der Wissenschaften" die höchste wissenschaftliche Auszeichnung ist, die es gibt. Man kann sich vorstellen, welche Reaktion Zitate dieser Art bei den sowjetischen Lesern hervorrufen. Daß sie auch durch den Bambusvorhang an das Ohr der chinesischen Intellektuellen dringen, dessen kann man sicher sein.

Die Sowjetunion weist sich mit der Auswahl der Zitate auch als Hüterin der chinesischen Tradition, der chinesischen Kultur aus. Mit unverhülltem Hohn zitierte zum Beispiel die Prawda Anfang Juli einen chinesischen Studenten, der sich beklagt, „in den ersten beiden Jahren des Studiums an der philosophischen Fakultät der Pekinger Universität habe er die Werke des Vorsitzenden Mao nicht richtig studieren können, weil er einen großen Teil seiner Zeit für verschiedene vom Gift des Revisionismus durchtränkte Fächer, darunter die chinesische Sprache und ähnliches mehr, vergeudet habe. Aus diesem Grunde habe er sich nicht an den verschiedenen Bewegungen beteiligen können, die revolutionären Sinn haben“

Als die „Kulturrevolution" immer groteskere Formen annahm, versäumte es die Prawda nicht, zu berichten, daß die „Rotgardisten Stuckaufgchriften und Skulpturen auf alten Gebäuden zerstört und weltbekannte Galerien mit Bildern alter und moderner Meister geschlossen haben"

Kurz darauf brachte die Prawda einen grundsätzlichen Artikel „Sozialismus und Kultur-erbe", der die alte These Lenins, der Kommunismus sei der rechtmäßige Erbe der besten Tradition der Menschheit, unmißverständlich zum Ausdruck brachte

Für die Bewahrung des kulturellen Erbes

Während die Sowjetpresse über die Taten von Maos Rotgardisten nahezu kommentarlos, im Reportagestil und hauptsächlich basierend auf Zitaten aus der chinesischen Presse berichtet, hat sie gleichzeitig auf recht hohem geistigen Niveau mit einer Gegenoffensive begonnen, in der die chinesische „Kulturrevolution" am Maßstab der von den meisten kommunistischen Parteien akzeptierten Grundsätze gemessen wird.

Das sind zunächst vier große Artikel in der Prawda „Der Aufbau des Kommunismus in der UdSSR und der revolutionäre Denkprozeß" von Ju. Arbatow, „Der Sozialismus und das Kulturerbe" von Dr. phil. Kowalow (Dr. phil. ist in der Sowjetunion ein sehr hoher wissenschaftlicher Grad), „Die Kulturrevolution als Gesetzmäßigkeit in der Entwicklung des Sozialismus" von Prof. A. Arnoldow und „Die evolutionären und die revolutionären Formen der Entwicklung der Gesellschaft" von Prof. M. Rosental. Alle vier Arbeiten sind unter dem gemeinsamen Titel „Fragen der Theorie" veröffentlicht; das gibt ihnen eine Art halbamtlichen Charakter.

Daß sie sich gegen die chinesische „Kulturrevolution" richten, ergibt sich schon aus den Titeln. Dazu noch ein beziehungsreiches Zitat aus „Sozialismus und Kulturerbe": „Die Werke von Äschilos und Shakespeare, Goethe und Balzac, Puschkin und Tolstoj, Mozart und Verdi . . . dienen und werden .. .der Erziehung der besten humanistischen Eigenschaften des Menschen dienen."

Der Grundgedanke aller vier Arbeiten ist: Natürlich gibt es beim Sozialismus und beim Kommunismus eine Kulturrevolution — das Wort hat ja Lenin bereits 1923 geprägt (also:

Mao ist nichts Neues eingefallen). Aber wie das die Chinesen machen, so macht man das nicht. Dabei ist China nicht einmal beim Namen genannt.

Die Verfasser führen aus: Die Hoffnung auf eine spontane Kultur-oder sonstige Revolution ist eine Illusion. Sozialismus und Kommunismus können, wie schon Lenin gezeigt hat (im Gegensatz zu nationalen Erhebungen), nur durch bewußte Lenkung aufgebaut werden, also nur mit Hilfe jener Parteikader, die jetzt in China so diffamiert werden. Auf jeden Fall sei das gute Beispiel, wie man es in der Sowjetunion beobachtet, ausschlaggebend (und nicht die Gleichheit in Armut) — und natürlich die bewaffnete Macht. Die Kommunisten sollen sich in ihrem Kampf auf möglichst breite Schichten stützen, und da sei das gemeinsame „Kulturerbe" eine gute Brücke. Dementsprechend soll die Kulturrevolution als Gesetzmäßigkeit in der Entwicklung des Sozialismus nicht auf „voluntaristische" Weise, das heißt nicht willkürlich durchgeführt werden, und gerade Lenin habe sehr viel Aufmerksamkeit, Zuvorkommenheit und Fürsorge für die nichtkommunistischen und nichtproletarischen Träger dieses Kulturerbes gezeigt.

Im letzten Artikel wird dann auf der nächsthöheren, geschichtsphilosophischen Ebene gezeigt, daß ein revolutionärer Prozeß nicht ohne einen evolutionären denkbar sei, da die revolutionären Ereignisse zunächst während der evolutionären Prozesse heranreifen müssen. Das ist bereits ein breit angelegtes Programm für Aktionen sowohl ideologischer als auch organisatorischer Art. Es ist gewiß kein Zufall, wenn die Führung der KPdSU Ende August, zu der Zeit, da in China die „Kulturrevolution" ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte, in der Hauptstadt der muselmanischen (aber noch in Europa liegenden) Sowjetrepublik Aserbeidschan, Baku, eine Konferenz des „Schriftstellerforums" abhalten ließ — einer sowjetischen Organisation, die die Beziehungen zu den Intellektuellen Afrikas und Asiens pflegt — und wenn dort die internationale Solidarität der Intelligenz demonstriert wurde

Diese Haltung der Sowjetführung kam sicher nicht nur aus Liebe zu den leidenden chinesischen Intellektuellen zustande. Unter Intellektuellen kann man leicht Spezialisten verstehen, unter Spezialisten jeden Angehörigen der „neuen Klasse", der neuen Elite; soziologisch gesehen ist das Unternehmen ein Brücken-schlag zur gesamten „neuen Klasse" Chinas und somit eine politische Entscheidung.

Die sowjetische Politik gegenüber der chinesischen „Kulturrevolution" hat noch eine dritte Linie: sie richtet sich gegen den Mao-Kult, der groteske, geschmacklose Formen annimmt. Auch damit hat schon Chruschtschow begonnen, aber seit kurzem ist eine neue Nuance hinzugekommen: man kreiert einen gemäßigten Kult um Sun Yat-sen, der sehr sowjet-freundlich gewesen ist. So nimmt es nicht wunder, wenn die Prawda in der gleichen Ausgabe kommentarlos die Schwüre der Roten Garde, „die große Fahne der Ideen von Mao Tse-tung voranzutragen" und „grenzenlos heiß den Vorsitzenden Mao zu lieben und unbeschränkt sich vor ihm zu verbeugen“, abdruckt und gleichzeitig mitteilt, daß „nach einer Entscheidung des Weltfriedensrates im November dieses Jahres der hundertste Geburtstag des großen chinesischen Revolutionärs Sun Yat-sen gefeiert werden soll. Zum Leiter der Kommission für die Vorbereitung der Feierlichkeiten wurde der Schriftsteller Nikolaj Tichonow gewählt"

Vorteile für die Sowjetunion

Wir haben versucht, eine rationale Erklärung für das zu finden, was derzeit in China geschieht, und wir kommen nun zu folgendem Schluß: Allem Anschein nach lassen sich die einzelnen Tatsachen und einzelnen Meldungen, die zusammen keineswegs ein lückenloses Bild abgeben, nur aus dem Ganzen der innen-und außenpolitischen Lage Rotchinas verstehen. Dieses Gesamtbild ist mit den Worten „schwere Krise" zu umschreiben. Wahrscheinlich hat im Augenblick niemand in China die Lage wirklich in der Hand, auch nicht Mao Tse-tung, denn man opfert nicht ohne Grund langjährige Mitarbeiter, man schafft sich nicht mehr Feinde als nötig. Nimmt man nun an, daß Mao Tse-tung die Wirklichkeit erkennt, wie sie ist, daß er es für möglich und wahrscheinlich hält, daß nach seinem Tod eine Katastrophe, möglicherweise ein neuer Bürgerkrieg kommt, dann sind seine Grundentscheidungen logisch und folgerichtig: er trifft umfassende Vorbereitungen. Dann sind auch die Exzesse der „Kulturrevolution" verständlich, etwa der Verzicht auf Aufnahmeprüfungen bei den Hochschulen. Wenn man mit einer friedlichen Entwicklung rechnet, wäre das Unsinn, denn die kostspielige akademische Ausbildung setzt selbstverständlich die Eignung voraus. Will man dagegen Kader schaffen, die bereit sind, auf die Barrikaden zu gehen, die Strapazen eines neuen „Langen Marsches" auf sich zu nehmen, so braucht man Menschen, die den Weg nach oben nicht über die Hochschule, nicht über eine ordentliche akademische Ausbildung, sondern über Massenbewegungen machen wollen, und man kann sie ruhig mit dem Status des Studenten ködern — beenden werden sie die Hochschule sowieso nicht.

Wir haben gesehen, daß Mao alles tut, was ein guter Führer einer kommunistischen Partei, der Land und Partei in einem ziemlich chaotischen Zustand hinterläßt, tun kann, um für alle Eventualitäten vorzubauen.

Auch die sowjetische Strategie scheint der Sachlage gerecht zu werden. Die Sowjetunion distanziert sich deutlich von der „Kulturrevolution" und allen grundlegenden Entscheidungen Maos nach 1958, und sie bemüht sich, so viele Brücken wie möglich zum chinesischen Volk und zur Kommunistischen Partei Chinas zu halten, vor allem zu den Kreisen, die von der „Kulturrevolution" so offen brüskiert werden.

überhaupt verstehen es die Sowjets, das Beste aus der Sache zu machen. Gewiß bringt ihnen die Entwicklung in China Unannehmlichkeiten; sie müssen sich um die Einheit der kommunistischen Weltbewegung mehr kümmern, als wenn alles glatt verliefe. Aber sie haben doch eine ganze Reihe von Vorteilen taktischer und strategischer Art erkannt, die sie eifrig wahrnehmen — innen-und außenpoli-tisch.

Innenpolitisch nützen die Sowjets natürlich die Gelegenheit, ihren Sowjetbürgern vorzu-führen, wie viel besser „unser Kommunismus" doch ist. Das trägt wesentlich bei zur Festigung der Stabilität des Sowjetsystems, und diese Absicht ist sicherlich hinter mancher Blütenlese aus der chinesischen Presse verborgen.

Vorbereitung auf eine Wiederannäherung

Innerhalb der kommunistischen Weltbewegung nimmt die „Kulturrevolution" der Sowjetunion die Verantwortung für das Schicksal Vietnams und das Schicksal des Kommunismus in China ab. Daß die Linie der chinesischen Kommunisten falsch ist, sieht jeder Kommunist, und wenn der Kommunismus in China zusammenbricht, dann können die Sowjets sagen: Sie haben eben die falsche, die trotzkistische Politik betrieben — hätten sie auf uns gehört! Schon jetzt sind die Sowjets wieder Alleinherrscher in der kommunistischen Weltbewegung; nur noch das winzige Albanien und ein paar Kommunistengruppen in Australien und Neuseeland halten Mao die Treue. Nordvietnam und Nordkorea bemühen sich um engere Kontakte mit der UdSSR, und selbst die chinafreundlichen Kommunisten in Japan haben Maos Bilder aus ihren Partei-lokalen entfernt.

Die sowjetische Strategie einer entschiedenen Ablehnung von allem, was man als „Maoismus" bezeichnen könnte, bei Aufrechterhaltung vieler Brücken zu verschiedenen Kräften innerhalb Chinas deckt so ziemlich alle möglichen Varianten einer weiteren Entwicklung. Bestimmt aber sichert sie eine Wiederannäherung der beiden Mächte, wenn Mao nicht mehr da ist — mag es nun einen Umsturz geben oder eine friedliche Machtübergabe.

Wir im Westen neigen dazu, die Auseinandersetzung zwischen Rotchina und der Sowjetunion auf den nationalen Nenner zu bringen und vor allem anzunehmen, daß die ideologischen Meinungsverschiedenheiten schwer und unüberbrückbar sind. Aber wenn sich die chinesischen und die sowjetischen Kommunisten gegenseitig per „Genosse" ansprechen, so ist das keine Floskel und keine bloße Formsache. Alle Kommunisten haben etwas Gemeinsames, nämlich das gemeinsame Programm der Aufhebung des Privateigentums. Sie haben alle einen gemeinsamen Feind, den sie „Kapitalismus" nennen. Schließlich haben sie alle die gleiche Sorge: sie müssen ihr Programm gegen den Widerstand verschiedener Bevölkerungsschichten durchsetzen. Daher sind alle „ideologischen Differenzen" innerhalb des Kommunismus nie ein Streit über die Ziele — es geht immer nur um die Frage, was man „hier und heute" tun soll, und Begriffe wie „Dogmatismus", „Revisionismus", „linke" oder „rechte" Abweichung haben nur im Zusammenhang mit konkreten anstehenden Problemen einen Sinn. Wenn es in China nach Mao zu inneren Unruhen kommt, dann wird die Sowjetunion die chinesischen Kommunisten unterstützen. Unter solchen Umständen einigt man sich schnell über „ideologische Differenzen", ganz gleich, ob der Mann an der Spitze Lin Piao oder sonstwie heißt.

Ent-Maoisierung?

Sollte es nach Maos Tod einen reibungslosen Machtwechsel geben, so wird keine anarchistische Rote Garde, so rot sie auch sein mag, die Zügel an sich reißen. Wir haben inzwischen genug Erfahrungen mit der Machtübergabe in kommunistischen Diktaturen, um das sagen zu können. Die Macht werden die im funktionierenden „Apparat" zusammengefaßten Berufspolitiker übernehmen, die unteren und mittleren Parteifunktionäre, und sie werden keine „Gleichheit in Armut" versprechen und auch nicht eine sofortige Weltrevolution, sie werden eine allmähliche Besserung der Lebensbedingungen, Aufstiegsmöglichkeiten, Ruhe und Ordnung versprechen — so wie es in Sowjetrußland nach Stalins Tod der Fall war.

Noch eines läßt sich für den Fall voraussagen, daß es der Kommunistischen Partei Chinas gelingen wird, die Nachfolgekrise ohne große Erschütterungen zu überleben: Es wird ganz bestimmt eine „Ent-Maoisierung" geben, denn sie ist vom Standpunkt des chinesischen Kommunismus dringend geboten. Die einzige Chance der KP Chinas, die Wirren zu überstehen, ist nämlich eine Liberalisierung größten Ausmaßes, und eine solche ist nicht möglich ohne Ablehnung der Politik Maos, ohne Ablehnung des „Großen Sprunges nach vorn", der „Volkskommunen, der „Gleichheit in Armut", der Selbstisolierung und des Konflikts mit der Sowjetunion.

Die Sowjets haben längst die ideologischen Voraussetzungen für eine „Ent-Maoisierung" vorbereitet. In dem weiter oben zitierten Artikel „über einige Seiten des Parteilebens der KP Chinas" ist vor allem der Gedanke enthalten, daß die Handlungen der chinesischen KP-Führung nach 1958 — aber erst dann! — illegal waren, weil sie von keinem Parteitag gebilligt wurden. Es heißt dort immer wieder: „Der Übergang von den landwirtschaftlichen Genossenschaften zu den Kommunen (im Herbst 1958) erfolgte ohne die Direktiven eines Parteitages, ja gegen die geltenden Richtlinien des Parteitages von 1956." „Die neue Linie der chinesischen Führung gegenüber der Sowjetunion und der kommunistischen Weltbewegung, diese scharfe Wendung erfolgte, ohne die Partei zu Rate zu ziehen, ohne die Einberufung eines Parteitages und im Gegensatz zu den Entscheidungen vorhergehender Parteitage." Besonders scharf wurde schon damals, 1964, die Rechtmäßigkeit der Politik des „Großen Sprungs nach vorn" bestritten mit der Begründung, der VIII. Parteitag der KPCh habe in seiner ersten Sitzung (1956) eine überstürzte Industrialisierung ausdrücklich verboten. Er habe dann, als er im Mai 1958 zu seiner zweiten Sitzung zusammentrat, noch einmal definiert, man solle England in der Stahlproduktion „im Laufe der nächsten fünfzehn Jahre" einholen — trotzdem habe sich Mao im August 1958 zu dem „Großen Sprung nach vorn" entschlossen und sich damit über die Entscheidungen des Partei-tages hinweggesetzt

Vermutlich wird man Mao nach seinem Tod „halbieren": man wird ihn einen großen Kommunisten nennen, der aber nach 1956 oder 1958, alt geworden, unter den Einfluß „gewissenloser Karrieremacher" geraten sei — und Marschall Lin Piao dürfte dann die Rolle des sowjetischen Marschall Berija zufallen, dem man alle Fehler Stalins aus den letzten Jahren in die Schuhe geschoben hat.

Eine solche „Halbierung" Mao Tse-tungs würde es dann möglich machen, die Freundschaft mit der Sowjetunion genauso wie eine Politik der Erhöhung des Lebenstandards als Erbe der Politik Maos vorzustellen, der Politik Maos aus der Zeit, als er noch nicht unter den Einfluß der „Schurken und Schufte" geraten war (in solchen Tönen spricht man heute in der Sowjetunion über Berija). Denn bis 1957/58 waren die sowjetisch-chinesischen Beziehungen gut, und in China stieg der Lebensstandard rapide. Das könnte man Lin Piao auch ankreiden: 1955 wurde er zum Marschall befördert, und als er ein paar Jahre im Amt war, ging es mit China abwärts. Niemand kann heute eine Prognose über Chinas Zukunft abgeben. Es ist ein Land mit 600 bis 700 Millionen Menschen, in dem es unzählige Gegensätze, soziale, sprachliche, politische, lokale, nationale und viele andere gibt. Sollte die zentrale Macht erschüttert werden, könnten alle möglichen politischen Strömungen virulent werden — angefangen von radikalen Maoisten, den Resten der Rotgardisten, über eine ganze Skala kommunistischer Schattierungen, den sowjetfreundlichen in der Mehrzahl, bis hin zu den Antikommunisten mit dem Stützpunkt Formosa.

Wir fassen noch einmal zusammen:

1. Die „Kulturrevolution" und alles, was dazu gehört, gewänne einen Sinn unter der Annahme, daß Mao Tse-tung nach seinem Tode nicht mit einem reibungslosen Machtwechsel, vielleicht sogar mit einem Bürgerkrieg rechnet, und nun vorsorglich eine fanatisierte und aus sehr jungen, aber einwandfrei kommunistischen Menschen bestehende Rote Garde unter der Führung eines Spezialisten für den Guerillakrieg schafft.

2. Die Sowjets scheinen von ähnlichen Perspektiven auszugehen, aber in einer nicht ganz so dramatischen Form. Sie bauen Brücken zu den „Kräften der Ordnung", der kommunistischen Ordnung, versteht sich, um jederzeit helfend eingreifen zu können.

3. Die Krise in China ist eine Krise der Regierung Mao Tse-tung und nicht der sowjetisch-chinesischen Beziehungen. Deshalb zeigen sich die Sowjets auch gelassen und beschränken ihre Proteste auf ein Minimum. Sie wissen, daß sie stärker sind. Die verbindenden Momente in den Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Rotchina sind wesentlich stärker als gemeinhin angenommen wird, und vor allem können sie nach Mao ausgebaut werden.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Prawda, 29. März 1937.

  2. Prawda, 3. September 1966.

  3. Ebenda.

  4. Die Presse, Wien, 20. /21. August 1966.

  5. Prawda, 30. Dezember 1956.

  6. Prawda, 10. September 1964.

  7. Nasch drug Kitaj. Slowarj-sprawotschnik, Moskau 1959, S. 193/194.

  8. Prawda, 30. Dezember 1956.

  9. Prawda, 1. September 1966.

  10. Vgl. Keesings Archiv der Gegenwart, 29. November 1949.

  11. Prawda, 1. September 1966.

  12. Komsomolskaja Prawda, 9. Juli 1966.

  13. Literaturnaja Gazeta, 9 August 1966.

  14. Prawda, 3. September 1966.

  15. Prawda, 18. September 1966.

  16. Sonderdruck: O nekotorych storonach partijnoj shizni v Kompartii Kitaja, Moskau 1964, S. 6/7. Weiter: Sonderdruck.

  17. Literaturnaja Gazeta, 5. Mai 1966.

  18. Prawda, 9. Juli 1966.

  19. Prawda, 26. August 1966.

  20. Prawda, 16. September 1966.

  21. Prawda, 7., 16., 26. und 30. September 1966.

  22. Literaturnaja Gazeta, 3. September 1966.

  23. Prawda, 3. September 1966.

  24. Sonderdruck, S. 8.

  25. Ebenda, S. 9.

  26. Ebenda, S. 21.

Weitere Inhalte

Herman Achminow, geb. 1921 in Archanglsk, Studium an der Universität Leningrad, 1942 in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten, nach Kriegsende nicht nach Rußland zurückgekehrt, später Studium in Oxford (B. Litt. 1959), seit 1957 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsabteilung des Instituts zur Erforschung der UdSSR in München.