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Krieg und Frieden in der ideologischen Auseinandersetzung zwischen Moskau und Peking | APuZ 5/1967 | bpb.de

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APuZ 5/1967 Artikel 1 Amerikanische Außenpolitik heute. Das Ende der harten Alternativen Krieg und Frieden in der ideologischen Auseinandersetzung zwischen Moskau und Peking

Krieg und Frieden in der ideologischen Auseinandersetzung zwischen Moskau und Peking

Alois Riklin

Rußland und die Nöte Europas, aber er stellte seine Argumentation in einen größeren Rahmen. Ich erlaube mir, einige seiner Sätze aus dem Zusammenhang zu reißen, weil ich denke, er würde nichts dagegen haben:

„Amerika würde jämmerliche Furchtsamkeit an den Tag legen, wenn es sich weigerte, in vollem Umfang die Rolle zu spielen, die ihm heute in der Welt notwendig zufällt. Und die sichere Strafe für solche Furchtsamkeit wäre das Mißlingen. Die Sorgen Europas und Asiens sind nicht . anderer Leute Sorgen'; es sind unsere .. . Die weltpolitische Lage wird durch starke Worte nicht einfacher. Wir dürfen nicht aus der Wirklichkeit in die Narrheit von Schwarz-weiß-Lösungen flüchten ... Wir dürfen nicht glauben, daß die vor uns liegende Auf-Diechinesischen Kommunisten datieren den Beginn ihres Konflikts mit der Sowjetunion auf den 20. Parteitag der KPdSU (1956). Damals verkündete Chruschtschow ohne vorherige Konsultation der Bruderpartei eine neue außenpolitische Generallinie und zerstörte in seiner „Geheimrede" den Stalin-Mythos. Dokumentarisch belegbar ist die ideologische Auseinandersetzung seit dem ersten Kommunisten-Konzil im Jahre 1957 Die Interessen Moskaus und Pekings sind indessen schon früher aufeinandergestoßen: 1954, als die Chinesen die Mongolei aus der sowjetischen Einflußzone herauslösen wollten — in der Zeit vor der kommunistischen Machtergreifung in gabe leicht sei oder daß alle unsere Unternehmungen rasche Erfolge brächten. Die Schaffung eines stabilen Friedens ist eine langwierigere, kompliziertere und größere Aufgabe als die verhältnismäßig einfache Arbeit des Kriegführens ... Bestimmt liegt hier eine schöne, verlockende Aufgabe für die Amerikaner."

Nur für die kämpfenden Soldaten und ihre Angehörigen ist die Aufgabe, die das Jahr 1967 stellt, schwerer als die des Jahres 1947. Für uns andere ist es heute leichter als damals. Wir haben zwanzig Jahre Erfahrung, die uns helfen kann, und wir haben als Ansporn das Wissen, daß wir unsere Schuld an die Kämpfenden am besten begleichen können, wenn wir zuhause und draußen das Notwendige tun.

China, als Stalin den revolutionären Bürgerkrieg Maos nur widerstrebend unterstützte —, ja bereits vor der bolschewistischen Revolution in Rußland (1917), als sich die russischen Zaren an der imperialistischen Politik gegenüber China aktiv beteiligten („ungleiche Verträge" im 19. Jahrhundert). Zum eigentlichen Bruch zwischen den beiden kommunistischen Großmächten kam es aber erst nach dem 22. Parteitag der KPdSU (1961), auf dem das neue sowjetische Parteiprogramm — im chinesischen Urteil ein „durch und durch revisionnistisches Programm" — angenommen wurde. Nach dem feindseligen sowjetisch-chinesischen Parteitreffen in Moskau (1963) heizte Peking die Polemik noch mehr an. Selbst die Grenzfrage wurde aufgeworfen Insgesamt erhebt Peking gegenüber der Sowjetunion Anspruch auf ein Gebiet, das mehr als dreißigmal so groß ist wie die Schweiz. Immer offener steuerte China auf die Spaltung der kommunistischen Weltbewegung zu. Im Februar 1964 wurde in Peking ohne Umschweife erklärt: „Die Geschichte der internationalen kommunistischen Bewegung hat gezeigt, daß die internationale Arbeiterbewegung wie alle anderen Dinge in der Welt sich immer in zwei Teile spaltet." Auch der Sturz Chruschtschows (Oktober 1964) und der darauf folgende sowjetische Verständigungsversuch vermochten den Separatismus Pekings nicht mehr aufzuhalten. Der Anfangserfolg der Chinesen war beachtlich. Im März 1965 — zur Zeit der von Peking boykottierten Moskauer Konferenz der Neunzehn — standen von den damals existierenden 113 kommunistischen Parteien und Splittergruppen nur noch 68 hinter der KPdSU 9 Parteien sowie 16 Splittergruppen hielten zur KPCh. Von 15 Parteien wußte man den Standort nicht genau oder aber sie waren keinem der beiden Lager verpflichtet. Auch die kommunistisch gelenkten Frontorganisationen bekamen den Streit zu spüren.

Inzwischen aber ist das chinesische Lager wieder gewaltig zusammengeschrumpft. Die größte kommunistische Partei außerhalb des kommunistischen Lagers, diejenige Indonesiens, wurde zerschlagen. Kuba verbat sich die chinesische Subversion. Der ghanesische Stützpunkt ging ausgerechnet während des China-Besuchs Nkrumahs verloren. Afrikanische Staaten verwiesen die Botschafter Chinas des Landes. Die chinesische Konzeption der 2. Bandung-Konferenz stieß auf den Widerstand von Asiaten und Afrikanern und setzte sich nicht durch. Rumänien fühlt sich durch das undiplomatisch-forsche Auftreten Tschou En-lais in Bukarest brüskiert. Nordkorea löst sich zunehmend von Rotchina. Nordvietnam laviert zwischen Moskau und Peking. Unter den japanischen Kommunisten hat die sowjetisch orientierte Richtung wieder die Oberhand gewonnen. Selbst Albanien, das zwar nach wie vor die Pekinger Linie vertritt, ist mit der chinesischen Wirtschaftshilfe unzufrieden. Was bleibt, ist ein schmaler Rest nicht sehr bedeutender Parteien und Splittergruppen. Und auch das sind unsichere Kumpanen. Durch Übermut hat sich Peking den Erfolg verscherzt.

Trotz dieser Rückschläge scheint das Selbstbewußtsein der chinesischen Führer ungebrochen. Man denkt in größeren Zeiträumen. Die einmal formulierte ideologische Linie mit ihrer Mystifizierung und Glorifizierung der Gewalt, die ideologische Frontstellung gegen Moskau ist unverändert. Worum geht es im einzelnen?

Weltrevolution oder Koexistenz?

China wirft der Sowjetunion vor, sie habe die Weltrevolution aufgegeben und durch eine falsch gehandhabte Politik der friedlichen Koexistenz ersetzt Die Sowjetunion umgekehrt wirft China vor, es lehne die Politik der friedlichen Koexistenz ab und betrachte den bewaffneten Kampf als einziges Mittel der Weltrevolution Beide, die Sowjetunion und China bezeichnen diese Beschuldigungen als böswillige Verleumdungen. Beide haben recht. Denn weder die Sowjetunion hat auf die Weltrevolution verzichtet noch ist China gegen die Koexistenzpolitik überhaupt. Die Beispiele sowjetischer Revolutionsversuche oder doch sowjetischer Unterstützung revolutionärer Bewegungen insbesondere in den Entwicklungsländern sind so zahlreich, daß sich eine Aufzählung erübrigt. Andererseits ist China weder in seiner außenpolitischen Theorie noch in seiner außenpolitischen Praxis grundsätz10) lieh gegen die friedliche Koexistenz. Es verfolgt beispielsweise gegenüber Ländern wie Pakistan, Frankreich oder auch England eine Politik, die durchaus dem entspricht, was die Sowjetunion unter friedlicher Koexistenz versteht. China kann sogar zu Recht darauf verweisen, bereits vor der Sowjetunion eine Aufwertung der Koexistenzpolitik betrieben und im chinesisch-indischen Vertrag vom 29. April 1954 die „fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz", die Panch-Shila, mitformuliert zu haben Die Sowjetunion habe sich sozusagen durch Flucht nach vorn in einen Zug gesetzt, der bereits in Bewegung war, und dann versucht, das Steuer allein zu führen.

Richtig ist, daß China das Prinzip der friedlichen Koexistenz als „Generallinie" der Außenpolitik der sozialistischen Staaten ablehnt Nach chinesischer Auffassung ist die friedliche Koexistenz nur einer der Aspekte der internationalen Politik der sozialistischen Staaten Es sei grundverkehrt, die Generallinie einseitig auf die friedliche Koexistenz zu reduzieren. Auf keinen Fall dürfe die Koexistenzpolitik auf das Verhältnis zwischen unterdrückten und unterdrückenden Nationen und Klassen Anwendung finden Die marxistisch-leninistische Generallinie der sozialistischen Staaten und der internationalen kommunistischen Bewegung sei die folgende: „Proletarier aller Länder, vereinigt euch; Proletarier aller Länder, vereinigt euch mit den geknechteten Volksmassen und den unterdrückten Nationen; bekämpft Imperialismus und Reaktion in allen Ländern; ringt nach Weltfrieden, nach nationaler Befreiung, nach Volks-demokratie und Sozialismus; festigt und stärkt das sozialistische Lager; realisiert schrittweise den vollen Sieg in der proletarischen Weltrevolution; und errichtet eine neue Welt ohne Imperialismus, ohne Kapitalismus und ohne Ausbeutungssystem." Diese Generallinie sei „eine Linie, mit der die Völker aller Länder entschlossen den revolutionären Kampf führen und die proletarische Weltrevolution bis zu Ende führen. ..."

Wirtschaftlicher Wettbewerb oder bewaffneter Kampf?

Richtig ist ferner, daß Peking vom wirtschaftlichen Wettbewerb fast gar nichts hält während nach sowjetischer Auffassung der „wichtigste Beitrag", die „Hauptaufgabe" des sozialistischen Lagers zugunsten der Weltrevolution im Zeichen der Koexistenzpolitik gerade im wirtschaftlichen Wettbewerb besteht, im Aufbau des Sozialismus-Kommunismus in den sozialistischen Ländern, in der Stärkung der wirtschaftlichen und militärischen Macht des sozialistischen Lagers, um durch das zündende Beispiel das revolutionäre Feuer zu schüren und mit vermehrter Macht die revolutionären Bewegungen in der ganzen Welt zu unterstützen China dagegen sieht den wichtigsten Beitrag zugunsten der Weltrevolution nicht im wirtschaftlichen Wettbewerb, sondern im bewaffneten Kampf. Es habe im Laufe der Geschichte kaum eine große Revolution ohne revolutionären Krieg gegeben Nach wie vor gelte die These Mao Tse-tungs aus den dreißiger Jahren, wonach die „Macht aus den Gewehren kommt" Die Führer der KPdSU nähmen diese These als Beweis, daß China „kriegslüstern" sei. „Werte Freunde", antworten darauf die chinesischen Genossen in ihrem fünften Kommentar zum offenen Brief des ZK der KPdSU, „werte Freunde, Verleumdungen wie die eurigen hat Genosse Mao Tse-tung bereits vor 25 Jahren widerlegt. Damals sagte er: , Vom Standpunkt der marxistischen Lehre vom Staat ist die Armee der wichtigste Bestandteil des Apparats der Staatsmacht. Wer die Staatsmacht an sich reißen und behaupten will, muß eine mächtige Armee haben. So mancher verspottet uns als Anhänger der . Theorie von der Allmacht des revolutionären Krieges'. Ja, wir sind Anhänger der Theorie von der Allmacht des revolutionären Krieges. Das ist nicht schlecht, das ist gut, das ist marxistisch.'“ Und Verteidigungsminister Lin Piao begegnet dem sowjetischen Vorwurf „Ihr seid kriegs-lüstern!" mit der hochmütigen Antwort: „Meine Herren, eure Beschimpfungen vermehren nur unser Ansehen."

Friedliche oder nichtfriedliche Revolution?

China wirft der Sowjetunion vor, sie lehne die nichtfriedliche Revolution, ja überhaupt die Revolution in den kapitalistischen Staaten ab Die Führer der KPdSU „machen keine Revolution, sie verbieten auch anderen, Revolutionen zu machen." Umgekehrt wirft die Sowjetunion China vor, es lehne jede Art der friedlichen Revolution in den kapitalistischen Staaten ab, es lehne damit „im Namen der Revolution" gerade die Wege ab, die in den kapitalistischen Staaten zur Revolution führen würden Der sowjetische Vorwurf ist überspitzt, der chinesische unzutreffend. Auch nach sowjetischer Auffassung ist der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus nur durch Revolution und die anschließende Errichtung der Diktatur des Proletariats möglich Auch die Sowjetunion schließt die nichtfriedliche Revolution, das heißt die Revolution durch Bürgerkrieg, nicht aus. Aber sie gibt der friedlichen Revolution gegenwärtig den Vorzug, weil diese Methode zur Zeit mehr Aussicht auf Erfolg verspricht. Umgekehrt lehnt Peking den friedlichen Übergang nicht grundsätzlich ab, vertritt aber unter Berufung auf Lenin den Standpunkt, die friedliche Revolution sei eine „in der Geschichte der Revolution außerordentlich seltene Möglichkeit" Von sowjetischer Seite wird darauf entgegnet, es treffe zwar zu, daß die sozialistischen Revolutionen bis vor kurzem unter Kriegsbedingungen stattgefunden hätten oder durch Kriege beschleunigt worden seien; aus dieser Erfahrung der Vergangenheit folge indessen keineswegs, daß auch in der Gegenwart die Revolution nur unter Kriegs-und nicht unter Friedensbedingungen zu siegen vermöge Die Chancen der friedlichen Revolution wüchsen mit dem zunehmenden Einfluß des sozialistischen Lagers auf die Weltpolitik Der Streit dreht sich also nicht um die grundsätzliche Befürwortung der nicht-friedlichen Revolution, sondern um die Beurteilung der Erfolgschancen der friedlichen Revolution. Die chinesischen Führer behaupten weiter, es gebe bis heute kein einziges Beispiel für den friedlichen Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus Auch das sowjetische Paradebeispiel des Prager Staatsstreiches ist nach chinesischer Auffassung das Resultat des Zweiten Weltkrieges und nicht eine friedliche Revolution. Offensichtlich besteht demnach Uneinigkeit nicht nur über die Opportunität, die Zweckmäßigkeit und die Erfolgschancen, sondern auch über den Begriff der friedlichen Revolution. Heftige Kritik übt Peking an der Art, wie die kommunistischen Parteien in den kapitalistischen Staaten die Einheits-und Volksfronttaktik handhaben. Sie beschuldigen insbesondere die kommunistischen Parteien Italiens, Frankreichs und der USA des Opportunismus, des Revisionismus, des „parlamentarischen Kretinismus" und des „Abgleitens zum bürgerlichen Sozialismus". Peking ist heute der Auffassung, daß es auf den beiden Kommunisten-Konzilen der sowjetischen Konzeption des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus zu weit entgegengekommen ist und schlägt den kommunistischen Parteien vor, die Deklarationen von 1957 und 1960 in dieser Hinsicht zu revidieren

Friedlicher oder nichtfriedlicher nationaler Befreiungskampf?

China wirft der Sowjetunion vor, sie sei gegen die nationalen Befreiungskriege der unterdrückten Völker in Asien, Afrika und Lateinamerika Die Sowjetunion umgekehrt wirft China vor, es lehne die Möglichkeit eines friedlichen nationalen Befreiungskampfes in den Entwicklungsländern ab Wiederum sind der sowjetische Vorwurf überspitzt, der chinesische unzutreffend. Die Sowjetunion hat nationale Befreiungskriege immer in der Theorie bejaht und in der Praxis — manchmal zwar mit halbem Herzen und mäßigem Einsatz — unterstützt. Sie gewährt den nationalen Befreiungskriegen nach ihrer Selbstdarstellung „allergrößte Unterstützung" Sogar von den „heiligen Befreiungskriegen" wird geredet, denen die Sowjetunion mit allen Kräften „moralischen, wirtschaftlichen, militärischen und politischen Beistand" leiste Richtig ist aber, daß Peking der „nationalen Befreiungsbewegung" in den Entwicklungsländern ganz allgemein größere Bedeutung beimißt als die Sowjetunion. Nach chinesischer Auffassung ist sie die „Hauptkraft" im Kampf gegen den Imperialismus. Nach sowjetischer Auffassung hingegen ist das sozialistische Weltsystem die „Hauptkraft" Nach chinesischer Ansicht besteht der „Hauptwiderspruch" der Gegenwart zwischen den Entwicklungsländern und den imperialistischen Staaten, nach sowjetischer Ansicht zwischen den sozialistischen Ländern und den kapitalistischen Staaten Dementsprechend hält Peking die Entwicklungsländer für die „wichtigsten Sturmzentren der Weltrevolution" So auch Lin Piao in seinem bekannten Aufsatz: „Gegenwärtig ist das Hauptkampfgebiet des erbitterten Ringens der Völker der ganzen Welt ...der weite Raum von Asien, Afrika und Lateinamerika. ... Der Widerspruch zwischen den revolutionären Völkern in Asien, Afrika und Lateinamerika auf der einen Seite und den Imperialisten mit den Vereinigten Staaten an der Spitze auf der anderen ist in der heutigen Welt der Hauptwiderspruch." In Analogie zum „revolutionären Volkskrieg" in China, wo die kommunistischen Streitkräfte durch Vermehrung der Stützpunkte auf dem Lande die Städte allmählich einkreisen, bezeichnet Lin Piao Nordamerika und Westeuropa als die „Weltstädte" und die Entwicklungsländer als die „Weltdörfer" und fordert den Kampf der Weltdörfer gegen die Weltstädte, die Einkreisung der Weltstädte durch die Weltdörfer Das ist nach sowjetischer Auffassung „gleichbedeutend mit der Ablehnung der führenden Rolle der Arbeiterklasse und bedeutet die völlige Revision der marxistisch-leninistischen Lehre von der welthistorischen Mission der Arbeiterklasse" Das Zentrum der Weltrevolution habe sich nicht jenseits der Grenzen des sozialistischen Welt-systems verschoben Bezeichnenderweise ist in dieser Lagebeurteilung Lin Piaos Osteuropa einschließlich der Sowjetunion an die Peripherie des Weltgeschehens verdrängt. Das entspricht einer Tendenz, die von sowjetischer Seite offen als „rassistisch" angeprangert wird und vielleicht am schärfsten auf der afro-asiatischen Solidaritätskonferenz 1963 zum Ausdruck gekommen ist, als der chinesische Delegierte den anwesenden Russen ins Gesicht sagte: „Die Länder Osteuropas haben sich nicht in die Angelegenheiten Asiens und Afrikas einzumischen. Wir bedauern, daß Sie überhaupt hierhergekommen sind, was haben Sie hier zu suchen, das ist eine Beleidigung der Solidaritätsbewegung der afro-asiatischen Länder. ... Tun Sie, was Sie wollen, aber wir werden gegen Sie sein." In der sowjetischen Quelle, der dieses Zitat entnommen ist, heißt es dann weiter: „Die chinesischen Delegierten auf dieser Konferenz versuchten, den Vertretern der asiatischen und afrikanischen Länder einzureden, daß man sich auf die Russen, Tschechen, Polen, da sie doch Weiße sind, . nicht verlassen kann', daß sie . immer mit den weißen Amerikanern eine gemeinsame Sprache finden werden', daß die Völker Asiens und Afrikas besondere Interessen hätten und eigene, abgesonderte Vereinigungen schaffen müßten."

Revolutionäre Flut oder Ebbe?

Die Forderung der Chinesen auf rücksichtslose Förderung der „permanenten Revolution" beruht zum Teil auf einer im Vergleich zu den Russen optimistischeren Beurteilung der Weltlage. Als die Sowjetunion Ende der fünfziger Jahre die Möglichkeit erwarb, die USA unmittelbar — nicht mehr nur mittelbar über die westeuropäischen Geiseln — mit interkontinentalen ballistischen Flugkörpern zu bedrohen, glaubten sowohl Peking als auch Moskau, daß diese neue Situation einen entscheidenden politischen Machtgewinn des kommunistischen Lagers zulassen würde. Aber schon damals waren Unterschiede festzustellen. Die Chinesen gebärdeten sich risikofreudiger als die Russen. Vor allem erhofften und forderten sie eine risikofreudigere Unterstützung ihrer eigenen politischen Ziele durch die Russen. Diese Hoffnung wurde enttäuscht. Seit der Kuba-Krise (1962) sind die Meinungsverschiedenheiten in der Lagebeurteilung erheblich gewachsen. Während die chinesischen Kommunisten nach wie vor von einer äußerst günstigen revolutionären Weltsituation sprechen, ist man in Moskau skeptischer geworden. In der „geheimen" sowjetischen Anklageschrift gegen China heißt es dazu: „Die Führer der KPCh versuchen, der kommunistischen Bewegung den Kurs auf die unverzügliche Revolution in allen Ländern aufzuzwingen, unabhängig von der Auswahl der Bedingungen. Sie wiederholen beharrlich, daß sich , in der ganzen Welt eine gute revolutionäre Situation herausgebildet'habe, daß seit langem schon , 90 Prozent der Bevölkerung des Erdballs'zur Revolution bereit wären. Wenn das wirklich so wäre, dann wäre es nicht schwer, die Weltrevolution zu vollziehen. Aber die Tatsachen zeigen, daß das nicht so ist."

Vermeidbarkeit oder Unvermeidbarkeit des Krieges?

China wirft der Sowjetunion vor, sie halte alle Kriegsarten für vermeidbar, auch die revolutionären Kriege Die Sowjetunion umgekehrt wirft China vor, es halte alle Kriegs-arten für unvermeidbar, auch den Weltkrieg Wenn die Dogmatiker, gemeint sind die chinesischen Genossen, von friedlicher Koexistenz sprächen, so meinten sie damit „das augenblickliche Fehlen eines Krieges, den Zustand des Friedens in einer Periode zwischen unvermeidlichen Kriegen“ Diese Auffassung liefere den Imperialisten das Argument, „die Kommunisten würden die Politik der friedlichen Koexistenz nur aus taktischen Erwägungen propagieren, sie seien für den Frieden nur bis zum Beginn eines Krieges", sie betrachteten die friedliche Koexistenz als „Waffenstillstand zwischen unvermeidlichen Kriegen" Die „Pseudo-Marxisten", gemeint sind die chinesischen Genossen, wollten beweisen, daß der Klassenkampf im Weltmaßstab letztlich unvermeidbar einen militärischen Konflikt mit dem Imperialismus auslösen müsse, daß der Imperialismus nur durch einen Weltkrieg vernichtet werden könne Diese „linken Schreihälse" hielten den Weltkrieg nicht nur für unvermeidbar, sondern sie trieben zusammen mit den Reaktionären aus dem Lager des Imperialismus zum thermonuklearen Krieg Diese „ultrarevolutinären Phrasendrescher" betrachteten den Krieg als annehmbares und einziges Mittel zur Lösung der Widersprüche zwischen Kapitalismus und Sozialismus Diese „Helden der pseudorevolutionären‘Phrase" wollten den Sozialismus auf den Trümmern eines thermonuklearen Weltkrieges errichten

Beide, die Sowjetunion und China, bezeichnen die gegenseitigen Vorwürfe als böswillige Verleumdung. Die chinesischen Kommunisten sprechen sogar von einer „vorsätzlich zusammengebrauten Lüge"; die Führer der KPdSU hätten „viel zusammengelogen, um die chinesischen Kommunisten zu verleumden"

Mao Tse-tung habe nicht erst 1956, sondern bereits 1946 die These aufgestellt, daß ein neuer Weltkrieg vermieden werden könne

Niemand behaupte, daß die Revolution unbedingt durch einen Weltkrieg herbeigeführt werden müsse Nicht die chinesischen, sondern die sowjetischen Führer fuchtelten mit Atomwaffen herum, betrieben eine Politik der „Atomerpressung" und hätten sich beispielsweise im Fall Kuba durch „Abenteurertum" und „unverantwortliches nukleares Hasardspiel" ausgezeichnet

Beide, die Sowjetunion und China, teilweise recht, wenn sie die Vorwürfe der Gegenseite als Verleumdung bezeichnen. Denn weder Moskau hält revolutionäre Kriege für vermeidbar noch betrachtet Peking den Weltkrieg als unvermeidbar.

Richtig ist, daß die Sowjetunion alle zwischenstaatlichen Kriege, den Weltkrieg ebenso wie lokale Kriege, für vermeidbar hält. China dagegen spricht immer nur von der Vermeidbarkeit eines neuen Weltkrieges, niemals aber von der Vermeidbarkeit lokaler zwischenstaatlicher Kriege. Ausdrücklich bezeichnen zwar die chinesischen Kommunisten nur Bürgerkriege und nationale Befreiungskriege als unvermeidbar Offensichtlich machen sie aber keinen Unterschied zwischen nationalen Befreiungskriegen und lokalen zwischenstaatlichen Kriegen Und wenn sie behaupten, die Imperialisten hätten nach dem Zweiten Weltkrieg überall in der ganzen Welt, vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika „unaufhörlich Lokalkriege und bewaffnete Zusammenstöße verschiedener Art ausgelöst" so wollen sie damit den historischen Beweis für die Unvermeidbarkeit lokaler zwischenstaatlicher Kriege erbringen. Peking ist also für die Weltkrieges, aber Vermeidbarkeit des gegen die Vermeidbarkeit aller übrigen Kriegsarten und hält in diesem Sinne an Lenins These der Unvermeidbarkeit des Krieges fest Daß Rotchina zwischenstaatliche Lokalkriege nicht nur für unvermeidbar betrachtet, sondern bereit ist, solche Kriege selbst auszulösen, hat es durch die Provozierung des chinesischen Grenzkrieges der Weltöffentlichkeit vor-demonstriert. Demgegenüber hält die Sowjetunion lokale zwischenstaatliche Kriege nicht nur für vermeidbar, sondern sie bekennt sich — im Gegensatz zur früheren Praxis — zum Grundsatz, solche Kriege selbst nicht auszulösen.

Atombombe: Papiertiger oder nicht?

Nach sowjetischer Auffassung hat die kriegs-technische Entwicklung, insbesondere die Entwicklung von Raketen-und Atomwaffen, nicht nur die Strategie und Taktik der Weltrevolution beeinflußt, sondern sie hat auch die bisher gültige Vorstellung vom Kriege, das Kriegsbild grundlegend verändert Das Schwergewicht der strategischen Planung der Sowjetunion liegt demzufolge auf der nuklearen Bewaffung, während die Landstreitkräfte zwar nach wie vor hoch veranschlagt werden, aber in der Wertskala doch hinter den Raketen-Streitkräften rangieren Das ist nach Auffassung der chinesischen Genossen „Atomfetischismus" Sie halten den sowjetischen Führern vor, sie sähen nichts als Atomwaffen Und sie zitieren in diesem Zusammenhang gern einen Ausspruch, der Chruschtschow auf der Bukarester Tagung der kommunistischen Parteien (1960) in einem seiner Temperaments-ausbrüche entschlüpft sein soll: „Für uns, die wir moderne Waffen besitzen, sind Milizionäre keine Truppen mehr, sondern ein Haufen Fleisch." Die chinesischen Strategen betonen demgegenüber die überragende Bedeutung der Landstreitkräfte, der Volksmassen und der Volksmiliz im modernen Krieg. Nicht die Nuklearwaffen seien kriegsentscheidend, vielmehr hänge der siegreiche Ausgang des modernen Krieges von der engen Verbundenheit zwischen den Streitkräften und den Volks-massen ab, von der engen Zusammenarbeit* zwischen den verschiedenen Waffengattungen, unter denen die Landstreitkräfte, besonders die Infanterie, die wichtigsten seien. Bezeichnend für diesen Aspekt der chinesischen Militärdoktrin sind die Ausführungen des inzwischen abgesetzten chinesischen Generalstabs-chefs Luo Jui-tsching aus Anlaß des 20. Jahrestages der Beendigung des Zweiten Weltkrieges. Luo schreibt unter anderem: „Die geschichtliche Erfahrung des antifaschistischen Krieges lehrt uns, daß im Krieg Waffen ein wichtiger, aber nicht der entscheidende Faktor sind und daß die Völker und nicht die Dinge der grundlegende Faktor sind, der den Ausgang des Krieges entscheidet. ... Alle diese Tatsachen zeigen erneut, daß der Sieg im Krieg nicht von neuen Waffen irgendwelcher Art oder einer besonderen technischen Waffengattung abhängt. Er hängt von der engen Verbundenheit zwischen den Streitkräften und den Massen der Zivilbevölkerung ab, den gemeinsamen Anstrengungen des Volkes an der Front und im Hinterland, des Koordinierung zwischen dem Schlachtfeld an der Front und dem Schlachtfeld im feindlichen Hinterland und der engen Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Armee-Einheiten und Waffengattungen, von denen die Bodenstreitkräfte, besonders die Infanterie, am wichtigsten sind. Ohne den heldenmütigen Kampf der Boden-streitkräfte können keine neuen Waffen, wie wirksam sie auch sein mögen, den Ausgang von Schlachten entscheiden oder die politischen Ziele eines Krieges erreichen. Dies ist ein weiteres Gesetz, eine Wahrheit, die für den Krieg gilt. Das trifft für andere Kriege ebensosehr wie für den antifaschistischen Krieg zu. Es galt vor dem Auftauchen der Atomwaffen und gilt nachher. Es gilt für die unterdrückten Völker, die einen revolutionären Kampf führen, wie auch für ein mächtiges sozialistisches Land, beispielsweise die Sowjetunion. .. . Aber die Atombombe kann, wie Genosse Mao Tse-tung aufzeigte, den Ausgang des Krieges nicht entscheiden, da . ohne die Kämpfe der Völker die Atombomben an sich nutzlos wären'und , die Atombombe ein Papiertiger ist, mit dem die amerikanischen Reaktionäre die Menschen einschüchtern." Im gleichen Sinne schreibt der inzwischen zum zweiten Mann aufgerückte chinesische Verteidigungsminister Lin Piao: „Wie hoch entwickelt moderne Waffen und technische Ausrüstungen auch sein mögen und wie kompli70) ziert die Methoden moderner Kriegführung, in letzter Analyse wird der Ausgang des Krieges durch den ausdauernden Kampf des Heeres entschieden, im Nahkampf auf dem Kriegsschauplatz, durch das politische Bewußtsein des Menschen, durch seinen Mut und seine Opferbereitschaft. . . . Die geistige Atombombe, welche die revolutionären Völker besitzen, ist eine weitaus gewaltigere und nützlichere Waffe als die physikalische Atombombe. ... Immer, seitdem Lenin die Große Oktoberrevolution zum Sieg geführt hat, ging aus der Erfahrung in unzähligen revolutionären Kriegen die Wahrheit hervor, daß es einem revolutionären Volk, das sich am Anfang mit bloßen Händen erhebt, am Ende gelingt, die bis an die Zähne bewaffnete herrschende Klasse zu besiegen. Die mangelhaft Bewaffneten haben die besser Bewaffneten besiegt. Die Volksstreitkräfte begannen mit primitiven Schwertern, Speeren, Gewehren und Handgranaten und haben zum Schluß die mit modernen Flugzeugen, Panzern, schwerer Artillerie und Atombomben bewaffneten imperialistischen Streitkräfte besiegt. Die Partisanentruppen haben am Ende reguläre Armeen geschlagen. . Laien', die nie in einer militärischen Schule ausgebildet worden waren, haben am Ende die an Militärakademien graduierten . Berufsmilitärs'besiegt. . . . Die Theorie ihrer (der sowjetischen — Vers.) militärischen Strategie besteht in der Theorie, daß die Kernwaffen alles entscheiden. Ihre Linie beim Aufbau der Armee ist die bürgerliche Linie, die den Faktor Mensch übersieht und nur den Faktor Material ansieht, Technik als alles und Politik überhaupt nicht betrachtet." Nach chinesischer Auffassung hat die kriegstechnische Entwicklung keinen Einfluß auf die Gesetzmäßigkeiten des Klassenkampfes, auf die Strategie und Taktik der Weltrevolution Gar nichts hält Peking von der psycho-politischen Atomkriegführung, das heißt von dem in der ChruschtschowÄra praktizierten Versuch, durch bloße Atom-drohung politische Ziele zu erpressen Die chinesischen Genossen können sich im Gegenteil nicht genug darin tun, das Fiasko dieser „abenteuerlichen“ Politik Chruschtschows am Beispiel Kubas bloßzustellen. Gleiches gilt von der Abschreckungsstrategie der USA. Diese könne nur Menschen mit schwachen Nerven beeindrucken — gemeint sind die Russen.

Wahrscheinlichkeit oder Unwahrscheinlichkeit der Eskalation?

Die unterschiedliche Bewertung der Atomwaffen ist zum Teil eine Konsequenz der verschiedenen Beurteilung der Gefahr eines Atomkrieges und der Eskalation. Nach Auffassung der chinesischen Strategen hat die Geschichte seit 1945 den Beweis erbracht, daß a) die revolutionäre Kriegführung ohne Atomwaffen auskommt b) Bürgerkriege, nationale Befreiungskriege und zwischenstaatliche Lokalkriege nicht zum Atom-und Weltkrieg ausarten Die Atombombe sei ein Papiertiger Amerika sei ein Papiertiger Alle Imperialisten und Reaktionäre seien Papiertiger Letzten Endes sei der amerikanische Papiertiger immer davor zurückgeschreckt, die Atomwaffen einzusetzen, und er werde höchst wahrscheinlich auch in Zukunft davor zurückschrecken. „Seit 20 Jahren geben die Vereinigten Staaten Dutzende Milliarden Dollar zur Massenproduktion von Atom-und Wasserstoffbomben aus, aber welchen Nutzen haben ihre Atombomben gehabt, ausgenommen, daß sie Menschen mit schwachen Nerven einschüchterten?" Ihre Atombomben hätten den Sieg der revolutionären Kriege in China, Korea, Vietnam, Kuba und Algerien nicht verhindert Obwohl der USA-Imperialismus mit Atombomben herumfuchtle und von nuklearer Vergeltung brülle, sei er mit all seinen Raketen und mit seinen Armeen „verweichlichter Soldaten" vor den Wundern, die durch die Gewehre, Handgranaten und sogar durch so primitive Waffen wie Pfeil und Bogen und Messer in den Händen der revolutionären Völker errungen würden, völlig hilflos Unser Jahrhundert sei Zeuge, wie der Atomimperialismus „eine hervorragende Farce" aufspiele So betrachtet, erhält die chinesische These der Vermeidbarkeit des Weltkrieges eine neue Dimension: Der Weltkrieg ist ver-meidbar, deshalb unterstützt hemmungslos alle Bürgerkriege, nationalen Befreiungskriege und zwischenstaatlichen Lokalkriege zum Frommen der Weltrevolution! Freilich haben sich hier die chinesischen Ideologen selbst in einen Widerspruch verstrickt, wenn sie der Sowjetunion einerseits vorwerfen, den kriegerischen Charakter des Imperialismus, der USA, überhaupt die Kriegsgefahr, auch die Gefahr eines Weltkrieges zu unterschätzen, andererseits aber selbst die Möglichkeit der Eskalation geringschätzen und die USA als Papiertiger verharmlosen. Entweder ist Amerika ein Papiertiger oder die chinesischen Propagandisten malen, ohne selbst daran zu glauben, das Schreckgespenst waffenstarren des -den und kriegslüsternen Imperialismus an die Wand, um mit Hilfe dieser Notlüge die Massen um die kommunistische Partei zu scharen und gegen das Phantom Imperialismus aufzuhetzen: Naive und Leichtgläubige der ganzen Welt, vereinigt euch!

Moskau fällt es nicht schwer, den Spieß umzudrehen und Peking der Unterschätzung der Atomkriegsgefahr zu bezichtigen Die sowjetischen Strategen halten die Gefahr der Eskalation eines lokalen Krieges für möglich bis wahrscheinlich Jeder konventionelle zwischenstaatliche Lokalkrieg, an dem sich die Atommächte in irgend einer Form beteiligen, habe die Tendenz zum Weikrieg. Und ein Weltkrieg werde unvermeidlich ein Nuklearkrieg sein Anscheinend neigt die Sowjetunion aber auch in der Frage der Unterstützung nationaler Befreiungskriege und innerstaatlicher Bürgerkriege dazu, das globale Risiko der Eskalation in die Beurteilung der Lage miteinzubeziehen. Vor 1963 war die sowjetische Militärdoktrin in der Frage der Eskalation kategorischer. Damals hieß es, jeder zwischenstaatliche Lokalkrieg, in den die Atommächte in irgendeiner Form verstrickt wären, führe unvermeidlich zum atomaren Weltkrieg. Heute ist nur noch von der Möglichkeit oder der Wahrscheinlichkeit die Rede.

Resultat des dritten Weltkrieges: Untergang der Menschheit oder des Kapitalismus?

Sollte es trotzdem zu einem atomaren Weltkrieg kommen, so gibt sich Peking in der Beurteilung seiner Folgen optimistisch. Nach Auffassung der chinesischen Führer kann der Kommunismus in einem Weltkrieg nur gewinnen. Suslow zitiert aus den Geheimverhandlungen des Moskauer Konzils von 1957 den folgenden Ausspruch Mao Tse-tungs: „Kann man voraussehen, welche Menge an Menschenopfern ein zukünftiger Krieg fordern wird? Möglicherweise wird das ein Drittel der 2, 7 Milliarden zählenden Erdbevölkerung sein, das heißt nur 900 Millionen Menschen. . .. Ich habe mit Nehru über diese Frage gestritten. Er ist in dieser Hinsicht pessimistischer als ich. Ich habe ihm gesagt, wenn die Hälfte der Menschheit vernichtet wird, bleibt immer noch eine Hälfte übrig, dafür wird aber der Imperialismus vollständig vernichtet, und auf der Welt wird es nur noch den Sozialismus geben, und in einem halben Jahrhundert oder in einem ganzen Jahrhundert wird die Bevölkerung wieder herangewachsen sein, sogar um mehr als die Hälfte." MS glich, daß hier tatsächlich das Kalkül mitspielt — die Russen selbst haben den Verdacht ausgesprochen —, die USA und die Sowjetunion würden in einem dritten Weltkrieg am meisten betroffen und ihre Weltmachtposition einbüßen (so wie die europäischen Staaten durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg ihre Weltmachtposition einbüßten), so daß China als neue und einzige Weltmacht aus dem Ringen entstehen könnte. Die oft wiederholte Antwort chinesischer Sprecher auf die Frage nach dem dritten Weltkrieg lautet kurz und bündig: „ 1. Wir sind dagegen; 2. Wir haben keine Angst davor." Denn im Ersten Weltkrieg sei der erste sozialistische Staat, die Sowjetunion, mit einer Bevölkerung von 200 Millionen entstanden. Der Zweite Weltkrieg habe die Entstehung des sozialistischen Lagers mit einer Gesamtbevölkerung von 900 Millionen bewirkt. Woraus als geschichtlich erwiesene Lehre folgere, daß im dritten Weltkrieg der Imperialismus untergehen und der Sozialismus den Sieg davontragen werde

„Auf den Ruinen des toten Imperialismus aber würden die siegreichen Völker sehr schnell eine tausendmal erhabenere Zivilisation als die kapitalistische aufbauen und eine wirklich herrliche Zukunft sichern." Also nochmals: Unterstützt hemmungslos Bürgerkriege, nationale Befreiungskriege und zwischenstaatliche Lokalkriege, selbst auf das Risiko einer Ausweitung zum Weltkrieg, denn ein Weltkrieg kann dem Kommunismus und vor allem China letzten Endes nur nützen, und es würde ja schlimmstenfalls nur die Hälfte der Menschheit draufgehen! Nach sowjetischer Auffassung ist diese „brutale" und „ungeheuerliche" Denkweise Ausdruck „völliger politischer Verantwortungslosigkeit" Nicht nur der Kapitalismus würde in einem dritten Weltkrieg untergehen, sondern die ganze Menschheit würde in Mitleidenschaft gezogen, der Aufbau des Sozialismus-Kommunismus würde weit zurückgeworfen, um Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, ja selbst die Existenz der Menschheit würde in Frage gestellt Die Atombombe halte sich eben nicht ans Klassenprinzip Sie „fragt nicht danach, wer Imperialist und wer Werktätiger ist — sie fällt überall hin, und deshalb würden auf einen Monopolisten Millionen Arbeiter vernichtet werden." Und die sowjetischen Genossen stellen den Chinesen die rhetorische Frage: „Wenn sowohl Ausbeuter wie Ausgebeutete unter den Ruinen der alten Welt begraben werden, wer wird dann die . herrliche Zukunft'errichten?"

Kampf oder Zusammenarbeit mit dem Imperialismus?

Moskau scheint also an der Verhinderung des Weltkrieges mehr interessiert als Peking. Insofern ist eine beschränkte Interessengemeinschaft zwischen Moskau und Washington festzustellen. Die Sowjetunion anerkennt die Möglichkeit und Notwendigkeit einer beschränkten Entspannung und einer beschränkten Zusammenarbeit mit den USA zur Verhinderung eines neuen Weltkrieges, sicher nicht aus purer Friedensliebe, sondern mehr noch aus dem nüchternen Bestreben nach Selbsterhaltung und überleben. Und nicht nur das. Die Sowjetunion und die USA sind beide bestrebt, ihre Weltmachtposition zu konservieren und die Entstehung neuer Atommächte und Weltmächte zu verhindern oder doch mindestens hinauszuzögern. Auf diesem Hintergrund erweist sich der Streit, ob sich der Imperialismus gewandelt hat oder nicht, als ein oberflächliches Geplänkel. Auch nach Darstellung der sowjetischen Ideologen hat sich das Wesen des Imperialismus nicht gewandelt, ist er nicht „friedliebender" geworden; aber er ist gezwungen, die wachsende Stärke der „Frie-denskräfte" in zunehmendem Maße in Rechnung zu stellen. Insofern sei der Imperialismus tatsächlich „vernünftiger" geworden. Darauf antwortet Peking schlicht: Es gibt „überhaupt keine über den Klassen stehende Vernunft" Nichts ist Peking verdächtiger und verabscheuungswürdiger als der amerikanisch-sowjetische Bilateralismus. Und man darf es ihnen glauben. Nichts wird mit schärferen Worten attackiert als diese Zusammenarbeit. Peking schreit „Verrat", „Kuhhandel" Die sowjetischen Führer planten ein „zweites München" eine „heilige Allianz" gegen China einen „Kordon um China" Sie versuchten, sich beim USA-Imperialismus „lieb Kind zu machen" Die Führer der USA und der Sowjetunion bereiteten ein gemeinsames „Liebesfest" seien „ein Herz und eine Seele" Tschen Si, der chinesische Außenminister, sprach sogar unverblümt von der Möglichkeit einer koordinierten sowjetisch-amerikanischen Aggression gegen China Immer häufiger wird in letzter Zeit der Vorwurf erhoben, die Sowjetunion erstrebe gemeinsam mit den USA die Weltherrschaft Peking läuft gegen jede Zusammenarbeit mit kapitalistischen Staaten in Worten Sturm, scheut sich aber in der Praxis nicht — wie die sowjetischen Kritiker feststellten —, mit „reaktionären Regimen zu liebäugeln". Offensichtlich gibt hier nicht die Reinhaltung der Ideologie, sondern nationales, machtpolitisches Interesse den Ausschlag.

Allmählich zeichnet sich eine neue Welteinteilung der Chinesen ab, die nicht mehr auf der sowjetischen Zweiteilung in das sozialistische und das kapitalistische System beruht 105a). Es existieren verschiedene Variationen zum selben Thema: Die Zweiteilung in arme und reiche Völker, in Farbige und Weiße, Maos Theorie der Zwischenzonen Das Motiv ist immer, die beiden Weltmächte Sowjetunion und USA in den gleichen Topf zu werfen. Das ist das Weltbild der potentiellen dritten Weltmacht.

Friedenskampf oder bewaffneter Kampf?

In der sowjetischen Politik hat die These der Vermeidbarkeit zwischenstaatlicher Kriege nicht zuletzt den Zweck, der „Friedensbewegung" eine ideologische Basis zu vermitteln. Denn der Kampf für den Frieden hat doch offensichtlich nur dann Aussicht auf Glaubwürdigkeit, wenn Kriege tatsächlich vermieden werden können. Es ist freilich zumindest zweifelhaft, ob Chruschtschows Losung der allgemeinen Abrüstung, einer „Welt ohne Waffen, ohne Armeen und ohne Kriege" von der Sowjetregierung insgeheim als ein realistischer Vorschlag betrachtet wird, oder ob der Vorschlag nur als Agitationsmittel dient, um in Kreise einzudringen, die auf revolutionäre Parolen weniger ansprechbar sind. Für diese Interpretation spricht unter anderem Suslows Bericht an das Plenum des ZK der KPdSU vom Februar 1964, der gegenüber den chinesischen Kritikern keine überzeugendere Rechtfertigung der Losung anzubieten hat als diese: „Die Losung , Eine Welt ohne Waffen, eine Welt ohne Kriege'ist in den Händen der kommunistischen Parteien ein mächtiges Mittel des Zusammenschlusses und der Mobilisierung der Volksmassen zum aktiven Kampf gegen die wütenden militaristischen imperialistischen Kreise. Diese Losung ist jedem Menschen verständlich, unabhängig von seiner politischen Überzeugung. Die Abrüstung bedeutet die Einstellung des Wettrüstens, also auch die Verringerung der Steuerlast. Sie entspricht den Lebensinteressen der breitesten Schichten der Bevölkerung. Nicht nur die Kommunisten, sondern auch viele andere Kräfte der Öffentlichkeit unterstützen und propagieren aktiv diese Losung. Warum sollten dann wir Kommunisten auf sie verzichten? Ist es denn nicht klar, daß der Verzicht auf diese Losung den Einfluß der Kommunisten in den Volks-massen nur schwächen könnte, was den Kräften der Reaktion zugute käme?"

Die chinesischen Führer sind aufrichtiger. Für sie ist die Losung der „Welt ohne Waffen, ohne Armeen, ohne Kriege" reine Illusion Ewiger Frieden ist erst möglich, nachdem der Kapitalismus vollständig ausgerottet ist und sich der Sozialismus in der ganzen Welt durchgesetzt hat. Vollständige Abrüstung ist erst nach der vollständigen Ausrottung des Imperialismus und nach dem Absterben der Staaten möglich: „Die sogenannte Welt ohne Waffen und ohne Armeen kann deshalb nur eine Welt ohne Staaten sein." Und sie zitieren Lenin als Zeugen: „Nur nachdem das Proletariat die Bourgeoisie entwaffnet hat, kann es, ohne an seiner weltgeschichtlichen Aufgabe Verrat zu üben, die Waffen zum alten Eisen werfen, was es auch ganz sicher dann — aber nicht früher — tun wird." Peking verdächtigt die sowjetischen Führer, sie wollten den revolutionären Kampf unter dem Vorwand des Kampfes für Frieden und Abrüstung liquidieren in).

Dieser Vorwurf wird dem sowjetischen Konzept nicht gerecht. Die sowjetische Strategie und Taktik operiert auf verschiedenen Ebenen und ist insofern geschmeidiger, anpassungsfähiger, raffinierter, vielleicht gefährlicher als die chinesische Friedenskampf ist im sowjetischen Konzept vor allem ein Mittel zum Zwecke der Mobilisierung der Massen um einen kommunistischen Kern, der die „Aktionseinheit" aus dem Hintergrund lenkt. Im chinesischen Konzept dagegen bedeutet Friedenskampf vor allem revolutionärer, bewaffneter Kampf. Der Weltfrieden muß erkämpft werden Um die Gewehre abzuschaffen, muß man die Gewehre ergreifen Es ist der alte Teufelskreis: Die internationale Lage kann nur durch Erhöhung der Spannung entspannt werden. Der Klassengegensatz kann nur durch Verschärfung des Klassenkampfes beseitigt werden. Die Abrüstung kann erst nach vorheriger Aufrüstung erreicht werden. Der Krieg kann nur durch Krieg abgeschafft werden

Hegemonie oder Gleichberechtigung?

Moskau und Peking beschuldigen sich gegenseitig der Mißachtung des Prinzips des proletarisch-sozialistischen Internationalismus, der Verletzung der Einheit des sozialistischen Lagers, der Spaltung der kommunistischen Weltbewegung Offensichtlich verstehen sie aber unter dem Begriff des proletarisch-sozialistischen Internationalismus nicht das gleiche. Moskau versteht darunter ein hegemonial-imperiales Prinzip der Unterordnung der sozialistischen Länder und der kommunistischen unter den Parteien ideologischen und außenpolitischen Führungsanspruch der Sowjetunion beziehungsweise der KPdSU, was die Sowjetunion natürlich nicht an der Behauptung hindert, es gebe keine sowjetische Hegemonie, keine „höher stehenden" oder „untergeordneten" kommunistischen Parteien Scharf kritisiert Moskau die chinesische These, daß sich jedes Land beim Aufbau des Sozialismus hauptsächlich auf seine eigenen Kräfte stützen müsse Diese Konzeption sich selbst genügender, autarker nationaler Wirtschaftsräume sei offensichtlich dazu bestimmt, die Einheit des sozialistischen Lagers zu schwächen Die Sowjetunion erstrebt einen zunächst auf die COMECON-Länder, später auf alle sozialistischen Staaten ausgedehnten integrierten Wirtschaftsraum unter sowjetischer Hegemonie mit internationaler Arbeitsteilung und einheitlichem Produktionsplan. Diese wirtschaftliche Integration soll dann in einem späteren Stadium durch die Umwandlung der Volksdemokratien in Sowjetrepubliken nach dem Beispiel der baltischen Staaten gefestigt und vertieft werden.

Peking dagegen auf der besteht Selbständigkeit und Gleichberechtigung der sozialistischen Länder und der kommunistischen Parteien Es legt den Begriff des sozialistischen Internationalismus vor allem im Sinne gegenseitiger Hilfe aus und verbindet damit den Vorwurf, die Sowjetunion habe ihre Pflicht zur Wirtschaftshilfe an China durch den Rückzug der sowjetischen Techniker (1960) und durch die zunächst versprochene, dann aber verweigerte chine beim Aufbau der -sischen Atommacht verletzt. China spricht sogar von Vertragsbruch. Im Juni 1959 habe die sowjetische Regierung „einseitig das zwischen China und der Sowjetunion im Oktober 1957 unterzeichnete Abkommen über neue Technik in der Landesverteidigung" zerrissen und sich geweigert, China das Baumuster einer Atombombe und die technischen Daten zu ihrer Herstellung zur Verfügung zu stellen Und im Juli 1960 habe die Sowjetregierung durch den plötzlichen einseitigen Rückruf der sowjetischen Fachleute „Hunderte von Abkommen" zerrissen Peking kritisiert die hegemonialen Bestrebungen und „patriarchalischen Methoden" Moskaus, spricht von Miß-brauch der internationalen Arbeitsteilung und beschuldigt Moskau der wirtschaftlichen Ausbeutung der Volksdemokratien, des wirtschaftlichen Drucks auf die sozialistischen Länder, der Verletzung der Souveränität der Bruderländer, des Großmacht-Chauvinismus, der Machtpolitik, des nationalen Egoismus Die Sowjetunion versuche die sozialistischen Länder mit allen Mitteln zu zwingen, auf ewig Agrarländer zu bleiben und der Sowjetunion als Lieferanten von Rohstoffen und als Absatzmärkte für sowjetische Waren zu dienen Den territorialen Expansionsdrang hat Mao selbst mit kaum zu überbietender Schärfe angeprangert: „Es gibt zu viele von der Sowjetunion besetzte Gebiete. In Übereinstimmung mit dem Abkommen von Jalta hat die Sowjetunion unter dem Vorwand der Gewährleistung der Unabhängigkeit der Mongolei dieses Land in Wirklichkeit unter ihre Herrschaft gebracht. ... Sie haben sich einen Teil Rumäniens angeeignet. Sie trennten einen Teil Ostdeutschlands ab und vertrieben die Einheimischen nach dem westlichen Teil. Sie trennten einen Teil Polens ab, schlossen ihn Rußland an und übergaben als Entschädigung Polen einen Teil Ostdeutschlands. Dasselbe geschah mit Finnland. Sie trennten alles ab, was sie abtrennen konnten. ..." China aberkennt Moskau die Führerqualität und lehnt die sowjetische Hegemonie ebenso ab wie einen integrierten Zusammenschluß der sozialistischen Länder Die chinesischen Vorstellungen scheinen auf eine Art Commonwealth gleichberechtigter und selbständiger sozialistischer Staaten und einen lockeren Bund ebenfalls gleichberechtigter und selbständiger kommunistischer Parteien hinauszulaufen. Diese Vorstellungen würden sich im Grunde mit denjenigen des bevorzugten chinesischen Prü123) gelknaben Jugoslawien decken. Doch der Schein trügt. Es ist mehr als zweifelhaft, ob man die chinesischen Erklärungen zum Nennwert nehmen darf. Die tatsächliche Politik Chinas bestätigt vielmehr, daß Peking selbst an Stelle Moskaus die Führung der kommunistischen Bewegung erstrebt und diesen Anspruch vorerst im Bereich Ostasiens und der „dritten Welt" zu realisieren versucht Sagte doch schon Heinrich Triepel längst bevor es den Konflikt zwischen den beiden kommunistischen Großmächten gab: „Gewöhnlich ist es auch nur der Konkurrent im Kampfe um den Besitz der Hegemonie, der mit solchen Vorwürfen den anderen in der öffentlichen Meinung herabzusetzen sucht."

All das könnte den Schluß nahelegen, China sei gefährlicher als die Sowjetunion. Dieser Schluß wäre indessen voreilig. Man muß einerseits unterscheiden zwischen den Worten und Taten. Gerade die chinesische Vietnam-politik offenbart eine erstaunliche Kombination revolutionärer Rhetorik und vorsichtiger Taten. Andererseits darf nicht übersehen werden, daß die sowjetische Strategie und Taktik auf verschiedenen Ebenen operiert und insofern anpassungsfähiger, geschmeidiger, raffinierter ist als die „sture" Politik Pekings. Die Sowjetunion bietet jedem etwas: dem militanten Revoluzzer den revolutionären Kampf, dem Pazifisten den „Friedenskampf". Friedens-kampf und revolutionärer Kampf sollen gemäß dem sowjetischen Konzept in den gleichen Strom zusammenfließen, auf daß er mit um so größerer Wucht die kapitalistische Welt überflute und hinwegfege.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Ursprung und Entwicklung der Differenzen zwischen der Führung der KPdSU und uns. Erster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU 9. 1963). Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 63— 129 (insbesondere Anhang I, s. 119— 122).

  2. Mao selbst hat das in seinem Gespräch mit japanischen Sozialisten bestätigt (10. 7. 1964). Text bei: Heinz Brahm: Pekings Griff nach der Vormacht, Köln 1966, S. 202— 205 (205).

  3. Brief des ZK der KPCh an das ZK der KPdSU vom 22. 3. 1966. Text in: Peking Rundschau 13 (1966), S. 5f.

  4. Dietrich Frenzke: Die Gebietsforderungen der Volksrepublik China gegenüber der Sowjetunion. In: Europa-Archiv 21 (1965), S. 812— 820.

  5. Die Führung der KPdSU ist der größte Spalter der Gegenwart. Siebter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (4. 2. 1964). Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 337 bis 399 (348).

  6. Die Übersicht stammt von Brahm (Anm. 2), S. 54.

  7. Die kommunistischen Parteien von Albanien, Indonesien, Japan, Korea, Laos, Neuseeland, Philippinen, Thailand und Vietnam.

  8. Splitterparteien in Australien, Belgien, Brasilien, Burma (zwei Parteigruppen), Ceylon, Kolumbien, Indien, Libanon, Malaysia (drei Fraktionen), Nepal, Paraguay, Peru und Spanien.

  9. Zwei völlig entgegengesetzte Arten der Politik der friedlichen Koexistenz. Sechster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (12. 12. 1963). Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 287— 335 (289/308).

  10. Offener Brief des ZK der KPdSU an alle Partei-organisationen, an alle Kommunisten der Sowjetunion (14. 7. 1963). Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 588— 658 (621: Die chinesischen Genossen machen das Prinzip der friedlichen Koexistenz zur „leeren Phrase"). — M. A. Suslow: Der Kampf der KPdSU für die Geschlossenheit der kommunistischen Weltbewegung. Bericht auf dem Plenum des ZK der KPdSU (14. 2. 1964). Text in: Ost-Probleme 9/10 (1964), S. 281 bis 314 (287/291). — Geheime Anklageschrift Moskaus gegen Peking (Januar-Februar 1966). Text in: Ost-Probleme 8 (1966), S. 228— 237 (234).

  11. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 622.

  12. Sechster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 9), S. 289/303.

  13. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung. Antwort des ZK der KPCh auf den Brief des ZK der KPdSU vom 30. 3. 1963 (14. 6. 1963). Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 3— 61 (35). —Sechster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 9), S. 300.

  14. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 5 f.

  15. a. a. O., S. 307.

  16. a. a. O., S. 315.

  17. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 37. — Sechster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 9), S. 290/312.

  18. a. a. O., S. 6.

  19. a. a. O., S. 28. — Sechster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 9), S. 319.

  20. Brief des ZK der KPdSU an das ZK der KPCh (30. 3. 1963). Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 553— 587 (562). — Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 644. — Suslow (Anm. 10), S. 284. — Geheime Anklageschrift Moskaus (Anm. 10), S. 234 („revolutionierende Wirkung der Beispielskraft des Sozialismus").

  21. Zwei Linien in der Frage von Krieg und Frieden. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (19. 11. 1963). Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 247— 286 (268).

  22. a. a. O., S. 268.

  23. a. a. O., S. 268 f.

  24. Lin Piao: Es lebe der Sieg im Volkskrieg! In: Peking Rundschau 37 (1965), S. 11— 33 (30).

  25. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 271. — Sechster Kommentar (Anm. 9), S. 326.

  26. a. a. O„ S. 318.

  27. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 639 f.

  28. Brief des ZK der KPdSU vom 30. 3. 1963 (Anm. 20), S. 571.

  29. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 22.

  30. P. N. Fedosejev: Dialektika sovremennogo obsöestvennogo razvitija (Die Dialektik der gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklung). In: Vestnik Akademij nauk SSSR 9 (1965). Deutsche Übersetzung in: Ost-Probleme 12 (1966), S. 354 bis 364 (357).

  31. a. a. O., S. 359.

  32. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 22.

  33. Die proletarische Revolution und der Revisionismus Chruschtschows. Achter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (31. 3. 1964). Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 401— 461 (418).

  34. Die Verfechter des neuen Kolonialismus. Vierter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (22. 10. 1963). — Text in: Die Polemik über die Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung, Peking 1965, S. 207— 245 (221). — Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 270.

  35. Suslow (Anm. 10), S. 292.

  36. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 611.

  37. Brief des ZK der KPdSU vom 30. 3. 1963 (Anm. 20), S. 573.

  38. Suslow (Anm. 19), S. 283.

  39. a. a. O., S. 283. — Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 640. — Fedosejev (Anm. 30), S. 354.

  40. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 14.

  41. Lin Piao (Anm. 24), S. 28. — Anderseits: Vierter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 34), S. 225.

  42. Lin Piao (Anm. 24), S. 26.

  43. Geheime Anklageschrift Moskaus (Anm. 10), S. 234.

  44. Fedosejev (Anm. 30), S. 360.

  45. Kommunist 14 (1963), S. 11: Peking ersetzt den „Klassenstandpunkt durch den Rassenstandpunkt“.

  46. Suslow (Anm. 10), S. 293.

  47. ebenda.

  48. Geheime Anklageschrift Moskaus (Anm. 10), S. 234.

  49. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 266/270.

  50. Andrej A. Gromyko (Einleitung und Gesamt-redaktion): Die friedliche Koexistenz. Der Leninsche Kurs der Außenpolitik der Sowjetunion, Berlin (Ost) o. J. (1963), S. 124.

  51. a. a. O., S. 74.

  52. ebenda.

  53. a. a. O., S. 122.

  54. a. a. O., S. 126.

  55. Suslow (Anm. 10), S. 287.

  56. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 608 f.

  57. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 250— 265.

  58. a. a. O., S. 262— 265.

  59. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 30.

  60. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 276.

  61. a. a. O., S. 267.

  62. Ein typisches Beispiel: „Gewisse Leute sagen, daß Revolutionen ohne Kriege durchaus möglich sind. Welche Kriege sind damit eigentlich gemeint? Ist hier von einem nationalen Befreiungskrieg, einem revolutionären Bürgerkrieg oder einem Weltkrieg die Rede?“ Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 30.

  63. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 267.

  64. a. a. O., S. 266.

  65. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 605. — W. D. Sokolowski (Hg.): Militär-Strategie, Köln 1965, S. 48— 52.

  66. a. a. O., S. 338 f.

  67. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 270 ff.

  68. a. a. O., S. 276.

  69. a. a. O., S. 277. — Sowjetische Version des Chruschtschow-Ausspruchs in der sowjetischen Regierungserklärung vom 21. 9. 1963. Text in: Prawda, 21. /22. 9. 1963; Ost-Probleme 23 (1963), S. 718— 729 (723).

  70. Luo Jui-tsching: Des Sieges über den deutschen Faschismus gedenken: Den Kampf gegen den USA-Imperialismus zu Ende führen! In: Peking Rundschau 20 (1965), S. 7— 17 (12— 15).

  71. Lin Piao (Anm. 24), S. 29 f.

  72. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 34.

  73. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 276.

  74. a. a. O., S. 274.

  75. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 32 f. — Lin Piao (Anm. 24), S. 30.

  76. Mao Tse-tung: Interview mit der amerikanischen Korrespondentin Anna Louise Strong. Peking 1961, S. 9.

  77. Mao Tse-tung: Die gegenwärtige Lage und unsere Aufgaben. Peking 1961, S. 39.

  78. Lin Piao (Anm. 24), S. 25.

  79. Luo Jui-tsching (Anm. 70), S. 15.

  80. ebenda.

  81. ebenda.

  82. ebenda.

  83. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 607.

  84. Sokolowski (Anm. 65), S. 91/267/277. — Sowjetische Regierungserklärung vom 21. 9. 1963 (Anm. 69), S. 727.

  85. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 609.

  86. Suslow (Anm. 10), S. 287. — Vgl. die abgeschwächte chinesische Version des Mao-Zitats in der chinesischen Regierungserklärung vom 1. 9. 1963. Text in: Peking Rundschau 36 (1963), S. 7— 16; Ost-Probleme 23 (1963), S. 714— 718 (716). Weitere Belege für die Geringschätzung der Folgen eines dritten Weltkrieges durch China in der sowjetischen Regierungserklärung vom 21. 9. 1963 (Anm. 69), S. 723, und in der Geheimen Anklageschrift Moskaus (Anm. 10), S. 235:

  87. Geheime Anklageschrift Moskaus (Anm. 10), S. 231: „Es gibt allen Grund zu behaupten, daß eines der Ziele der Politik der chinesischen Führung in der Vietnamfrage darin besteht, einen militärischen Konflikt zwischen der UdSSR und den USA hervorzurufen. Sie wollen einen Zusammenstoß der UdSSR mit den USA, um, wie sie selbst sagen, auf dem Berge sitzend, den Kampf der Tiger zu beobachten'.“ — Vgl. Edvard Kardelj, Vermeidbarkeit oder Unvermeidbarkeit des Krieges. Die jugoslawische und die chinesische These, Hamburg 1961, S. 77 f.

  88. Zurückhaltender Lin Piao (Anm. 24), S. 32.

  89. Es lebe der Leninismus, Peking 1960, S. 24 f.

  90. Suslow (Anm. 10), S. 287. — Sowjetische Regierungserklärung vom 21. 8. 1963. Text in: Prawda, 21. 8. 1963; Ost-Probleme 23 (1963), S. 710— 714 (713). — Sowjetische Regierungserklärung vom 21. 9. 1963 (Anm. 69), S. 723.

  91. Sowjetische Regierungserklärung vom 21. 9. 1963 (Anm. 69), S. 723. — Fedosejev (Anm. 30), S. 357 f.

  92. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 607.

  93. a. a. O., S. 610.

  94. ebenda.

  95. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 18), S. 257.

  96. Luo Jui-tsching (Anm. 70), S. 8/1 1.

  97. a. a. O„ S. 10.

  98. Brief des ZK der KPCh vom 22. 3. 1966 (Anm. 3), S. 6.

  99. a. a. O., S. 6.

  100. Sechster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 9), S. 325.

  101. Kommentar zur Moskauer März-Konferenz. Text in: Peking Rundschau 13 (1965), S. 6— 13 (7).

  102. Lin Piao (Anm. 24), S. 29.

  103. Pressekonferenz Tsehen Jis vom 29. 9. 1965. Text in: Peking Rundschau 42 (1965) 5— 14 (13).

  104. Mao Tse-tung in seinem Gespräch mit japanischen Sozialisten (Anm. 2), S. 204. — Sechster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 9), S. 327/335. — Peking Rundschau 37 (1965), S. 29; 49 (1965), S. 19; 52 (1965), S. 12 f.; 1 (1966), S. 11; 8 (1966), S. 6; 13 (1966), S. 6.

  105. Sowjetische Regierungserklärung vom 21. 9. 1963 (Anm. 69), S. 725.

  106. Zu Maos Theorie von den „Zwischenzonen". In: Osteuropa 1/2 (1965), S. 31— 36.

  107. Suslow (Anm. 10), S. 288.

  108. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 31. ,

  109. a. a. O.

  110. W. I. Lenin, Werke, Bd. 23, Berlin (Ost) 1960, S. 76.

  111. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 32.

  112. Typisch für die bewegliche Strategie und Taktik Moskaus ist die in der Geheimen Anklageschrift (Anm. 10), S. 234, zitierte Stelle aus dem Programm der KPdSU: „Der Erfolg des Kampfes der Arbeiterklasse für den Sieg der Revolution wird davon abhängen, inwiefern sie und ihre Partei es lernen, sich aller Formen des Kampfes zu bedienen, der friedlichen wie der nichtfriedlichen, der parlamentarischen wie der außerparlamentarischen, und ob sie zur schnellsten und überraschendsten Ersetzung einer Kampfform durch eine andere bereit sind."

  113. Fünfter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 21), S. 277/282 f.

  114. Luo Jui-tsching (Anm. 70), S. 14.

  115. a. a. O.

  116. Siebter Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 5), S. 337— 399. — Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 648.

  117. Brief des ZK der KPdSU vom 30. 3. 1963 (Anm. 20), S. 575.

  118. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13),

  119. Offener Brief des ZK der KPdSU (Anm. 10), S. 648.

  120. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 45/47 f.

  121. Chinesische Regierungserklärung vom 15. 8. 1963. Text in: Peking Rundschau 33 (1963), S. 7— 15; Ost-Probleme 23 (1963), S. 706— 710 (709). Erster Kommentar zum Offenen Brief des ZK der KPdSU (Anm. 1), S. 87.

  122. a. a. O„ S. 93. — Brief des ZK der KPCh an das ZK der KPdSU vom 29. 2. 1964. Text in: Sieben Briefe. Korrespondenz zwischen dem ZK der KPCh und dem ZK der KPdSU, Peking 1964, S. 32— 64.

  123. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 45 ff.

  124. Brief des ZK der KPCh vom 29. 2. 1964 (Anm. 123).

  125. Mao Tse-tung: Gespräch mit japanischen Sozialisten (Anm. 2), 204 f.

  126. Brief des ZK der KPCh vom 22. 3. 1966 (Anm. 3), S. 5: „Rußland ist die Heimat des Leninismus und war Zentrum der internationalen Arbeiterbewegung."

  127. Ein Vorschlag zur Generallinie der internationalen kommunistischen Bewegung (Anm. 13), S. 46 f.

  128. Nach sowjetischer Darstellung ist die ideologisch-theoretische Plattform der chinesischen Führung „ausschließlich dazu bestimmt, der nationalistischen Großmachtpolitik der chinesischen Führung zu dienen". Eine typische Stilblüte: „Das Wesen der jetzigen ideologisch-politischen Plattform der Führer der KPCh besteht im militanten Großmachtchauvinismus und Hegemonismus. Dabei werden ultrarevolutionäre Phrasendrescherei und kleinbürgerliches Revoluzzertum als Instrument für die Durchsetzung des chauvinistischen hegemonistischen Kurses benutzt." Geheime Anklageschrift Moskaus (Anm. 10), S. 233/235. — Suslow (Anm. 10), S. 293.

  129. Heinrich Triepel, Die Hegemonie. Ein Buch von führenden Staaten, Neudruck (der Ausgabe 1938 bzw. 1943), Aalen 1961, S. 136.

Weitere Inhalte

Alois Riklin, Dr. iur., freier Publizist in Engelburg SG (Schweiz). Veröffentlichungen u. a.: Selbstzeugnisse des SED-Regimes (zusammen mit Klaus Westen), 1963; Das Berlinproblem. Historisch-politische und völkerrechtliche Darstellung des Viermächtestatus, 1964; Weltrevolution oder Koexistenz? (erscheint 1967).