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Entstehung, Abläufe, Strukturen und Wege zum Abbau der Probleme | APuZ 38/1982 | bpb.de

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APuZ 38/1982 Perspektiven der Arbeitsmarktentwicklung in den achtziger Jahren Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsmarkt-risiken hochqualifizierter Arbeitskräfte Entstehung, Abläufe, Strukturen und Wege zum Abbau der Probleme

Entstehung, Abläufe, Strukturen und Wege zum Abbau der Probleme

Friedemann Stooß

/ 25 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Im Sommer 1982 liegen die Zahlen bei arbeitslosen Jugendlichen um etwa 50 % über denen des Vorjahres. Der Mangel an Ausbildungsplätzen und der winterliche Beschäftigungsrückgang werden die Zahlen weiter nach oben treiben, deutlich über die 169 000 des Juli 1982 hinaus — im August 1982 lag die Zahl bei 182 000. Jugendarbeitslosigkeit trifft nicht alle Gruppen in gleicher Weise. Sie geht einher mit Ausleseprozessen, bei denen jene, die einer Förderung am ehesten bedürfen, zuerst arbeitslos werden. Betroffen sind vor allem Jugendliche aus einfacheren Verhältnissen mit niedrigem Bildungsniveau und weniger guten Schulnoten. Sie werden weit im Vorfeld durch die Situation des Arbeitsund Ausbildungsstellenmarktes verunsichert. Durch die Maßnahmen aller beteiligten Stellen hat sich das Bild der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen zwischen 1975 und heute allerdings gewandelt. Es sind weniger die Schulabgänger, die nicht unterkommen als vielmehr jene, die nach Aufnahme einer Arbeit oder Ausbildung nicht stabil ins Erwerbsleben integriert sind. Dies gilt auch für den Übergang nach der Berufsbildung auf den ersten Arbeitsplatz. Die besonderen Probleme Jugendlicher liegen darin, daß die berufliche Eingliederung durch Arbeitslosigkeit langfristig gestört wird. Ohne zusätzliche Hilfen droht ein Mißlingen der Integration in Arbeit und Beruf mit hohen langfristigen Risiken für Individuum und Gesellschaft.

I. Anmerkungen zur Problemlage

Inhalt I. Anmerkungen zur Problemlage II. Bezugsrahmen für die Analyse und für Maßnahmen zum Abbau der Arbeitslosigkeit Jugendlicher III. Zahlen, Relationen, Verlaufsmuster — Schwankungen im Konjunktur-und Jahreszyklus — Hohe Arbeitslosenquote bei den 20— 25jährigen — Jugendliche zwar kürzer arbeitslos, aber zu höheren Anteilen betroffen — Instabilität beim Start bedroht dauerhafte Integration IV. Ausgewählte Befunde zur Schwelle I V. Ausgewählte Befunde zur Schwelle II VI. Maßnahmen zum Abbau der:

Hinweis: Soweit nichts anderes vermerkt ist, sind die Daten den Strukturanalysen der Bundesanstalt für Arbeit, Nürnberg, entnommen. Die Ergebnisse dieser Erhebungen werden fortlaufend in den Amtlichen Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA) veröffentlicht.

Als bei der Bundesanstalt für Arbeit im Dezember 1974 eine Arbeitsgruppe eine erste Bestandsaufnahme zur Arbeitslosigkeit Jugendlicher erstellte, wurde streng getrennt nach Fragen des Arbeitsmarktes und des Marktes der Ausbildungsplätze. Eine solche Sichtweise, wonach zu unterscheiden sei zwischen einem Mangel an Arbeitsstellen für junge Menschen und dem Fehlen an Ausbildungsplätzen, ist inzwischen in der öffentlichen Diskussion aufgegeben worden, obwohl es immer noch hinreichende Indizien dafür gibt, daß die bei-, den Aspekte einer unterschiedlichen Betrachtung bedürfen und daraus auch verschiedenartige Folgerungen für Maßnahmen zum Abbau bestehender Defizite gezogen werden müssen.

Inzwischen wird — wohl internationalen Gepflogenheiten folgend — zumeist von . Jugend-arbeitslosigkeit" gesprochen. Die in früheren Jahren getroffene Unterscheidung zwischen „Arbeitslosigkeit Jugendlicher“ — verstanden als ein Teilaspekt der Gesamtarbeitslosigkeit — und der „Lage auf dem Ausbildungsstellen-markt" ist damit einer Gesamtschau der Beschäftigungsprobleme junger Menschen in Ausbildung und Beruf gewichen.

Geblieben ist allerdings die damals getroffene Festlegung zu den jugendlichen Arbeitslosen lediglich jene zu rechnen, die noch keine 20 Jahre alt sind. Dies muß bei internationalen Vergleichen immer mit bedacht werden, da dort zumeist Arbeitslose bis zum Alter von 25 Jahren zur Gruppe der Jugendlichen gerechnet werden. Wie groß die Unterschiede sind, sei am Beispiel der Zahlen für den September 1981 kurz dargestellt: Damals waren in der Bundesrepublik Deutschland rund 30 % aller registrierten Arbeitslosen (bei den Männern 28 % bei den Frauen 32 % — absolut insgesamt 375 000) unter 25 Jahre alt; aber nur 11 % der Arbeitslosen (62 000 Männer und 73 000 Frauen) waren jünger als 20 Jahre. Geblieben ist ferner — über all die Jahre hinweg — die Diskussion um „Grauzonen der Arbeitslosigkeit Jugendlicher", die Erörterung der Frage, ob die bei den Arbeitsämtern registrierten Arbeitslosen unter 20 Jahren das Problemfeld in seinem vollen Umfang widerspiegeln. Hierzu ist anzumerken:

— Wer als Arbeitsloser zu zählen ist, wird durch das Arbeitsförderungsgesetz im Detail bestimmt So wird nach geltenden Regelungen jener, der ausschließlich an einem Ausbildungsplatz — sei er im Betrieb oder in einer Schule — interessiert ist und der nicht alternativ zur Aufnahme einer Arbeit bereit ist, nicht als arbeitslos gezählt. Im September 1981 gab es rund 20 400 arbeitslose Jugendliche unter 20 Jahren, die eine Berufsausbildung anstrebten. Ihr Anteil an der Altersgruppe der unter 20jährigen lag in all den Jahren seit 197 jeweils um 10— 20 %. — Es gibt keine Verpflichtung des einzelnen bei der Suche nach einer Arbeitsstelle odei nach einem Ausbildungsplatz die Hilfe des Arbeitsamtes in Anspruch zu nehmen. Nur dei Statistik wegen wird sich kein Jugendliche) beim Arbeitsamt registrieren lassen. Wie grof aber die Zahl derer ist, die auf sich alleine gestellt eine Arbeit oder einen Ausbildungsplatz suchen, darüber gehen die Meinungen auseinander. Nach einer Auszählung des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden aus dem Mikrozensus des Jahres 1977 gab es damals — bei rund 106 000 jugendlichen Arbeitslosen — weitere 30 000 jugendliche Erwerbslose ohne Arbeit bzw. ohne Ausbildungsplatz

II. Bezugsrahmen für die Analyse und für Maßnahmen zum Abbau der Arbeitslosigkeit Jugendlicher

Schaubild 1: Jugendarbeitslosigkeit an den Schwellen des Übergangs vom Bildungs-zum Beschäftigungssystem

Quelle " Jugendliche beim Übergang In Ausbildung und Beruf','BeitrAB 43. S. 7

Wie problematisch eine Abgrenzung der „arbeitslosen Jugendlichen" nach Altersgruppen ist, zeigt sich, wenn danach gefragt wird, in welchem Umfeld bei Jugendlichen Arbeitslosigkeit auftritt. Gehen wir dabei von der „Normalbiographie" aus und fragen, welche Berufswege Erwachsene üblicherweise zurücklegen bis sie zu einer stabilen Position im Erwerbsleben kommen, so wird deutlich, daß Berufswahl als ein mehrfach gestufter Prozeß abläuft. Entscheidende Bedeutung haben dabei zwei Einschnitte, die nachfolgend als Schwellen bezeichnet werden sollen:

— Schwelle /als Übergang von der allgemeinbildenden Schule in die Berufsbildung. In welchem Umfang dabei berufliche Pläne realisiert werden können, entscheidet der Markt der Ausbildungsplätze. Je nach regionalen Gegebenheiten, Nachfrage und Angebot an Ausbildungsplätzen werden im Einzelfall alternative Berufswege gefunden werden müssen, oder es wird notwendig sein, auf Berufe auszuweichen, die mit dem Zielberuf verwandt sind. Häufig genügt eine derartige Flexibilität bei der Wahl der Ausbildungsstelle nicht; es müssen Umwege — etwa über weiterführende Schulen oder Berufsvorbereitungskurse — gegangen werden.

— Schwelle //beim Übergang von der Berufsbildung auf einen ersten Arbeitsplatz. Die Situation der beruflichen Teilarbeitsmärkte entscheidet nun darüber, ob die beruflichen Zielvorstellungen realisiert und die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse verwertet werden können. Je nachdem, wie umfassend die Berufsbildung angelegt wurde, wird die Integration in die Erwachsenentätigkeit rasch und reibungslos gelingen, oder aber es folgen Phasen einer Erweiterung und Vertiefung der Qualifikation am Arbeitsplatz. Daß die Berufsbildung heute immer weniger zu einer vollwertigen beruflichen Qualifikation führt, schafft im Umfeld der Schwelle II eine Art labile Zwischenphase. Sie ist eine der Ursachen für die hohe Arbeitslosigkeit in der Altersgruppe zwischen 20 und 25 Jahren, die in allen westlichen Industriestaaten festzustellen ist.

Die Betrachtungsweise nach zwei Schwellen, wie im Schaubild 1 dargestellt, erweist sich in mehrfacher Weise als hilfreich; u. a. wird auf diese Weise erkennbar: — Der Arbeitsmarkt — und die dort zu einem bestimmten Zeitpunkt herrschende Situation — hat für den Berufsweg des einzelnen in mehrfacher Weise „Brückenfunktion". Dies gilt zum ersten bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle beim Schulabgang, zum zweiten bei der Auswahl eines der Berufsbildung adäquaten Arbeitsplatzes und schließlich zum dritten bei weiteren Zwischenschritten auf dem Wege zur stabilen Integration in Arbeit und Beruf.

— Die Abgrenzung des Problemfeldes „Jugendarbeitslosigkeit" nach Altersgruppen wird den individuellen Verlaufsmustern nicht gerecht. Je nach gewähltem Bildungsweg erreicht der einzelne die Schwellen I und II relativ früh oder erst im fortgeschrittenen Alter (z. B. bei Abitur und Hochschulstudium). Analytisch wäre es daher erforderlich, arbeitslose Jugendliche den biographischen Schwellen entsprechend aufzuteilen; denn: Die Probleme instabiler Beschäftigung der (Neu-) Absolventen des Systems der Allgemein-und Berufsausbildung reichen über die Altersgruppen der unter 20jährigen bzw.der unter 25jährigen hinweg. — Wer nach der allgemeinbildenden Schule eine Stelle als „Jungarbeiter" antritt, weist eine gebrochene und verkürzte Berufsbiographie auf. Er ist bereits dadurch benachteiligt, daß ihm ein gut Stück beruflicher Sozialisation der anderen fehlt. Dieser Nachteil beim Start bedeutet heute ein hohes Risiko (individuell und gesamtgesellschaftlich u. a. durch Unterstützungszahlungen). Wenn die Statistik der Arbeitslosen — und hier wiederum insbesondere bei denen unter 20 Jahren — einen überaus hohen Anteil an Ungelernten aufweist, so ist dies zugleich ein Indiz dafür, daß der Weg von der Schule in „Jungarbeiterpositionen" keine hinreichende Gewähr für eine stabile Integration ins Erwerbsleben zu bieten vermag.

Im übrigen wird aus dem Schaubild deutlich, daß Ansätze zur Lösung der Probleme nach den Schwellen I und II unterschiedlich zu wählen sind. Wenn beispielsweise an Schwelle I die sog. „Berufsreife" fehlt, sind andersartige Hilfen vonnöten als beim mißlungenen Übergang auf einen Arbeitsplatz im Anschluß an die Facharbeiterprüfung.

III. Zahlen, Relationen, Verlaufsmuster

Tabelle 1: Arbeitslose Jugendliche unter 20 Jahren 1974— 1981 (jeweils September)

Quelle: Amtliche Nachrichten der Bundesanstalt für Arbeit (ANBA), Heft 3/1982, S. 270 und 321 sowie Heft 10/1980, S. 1285 — eigene Berechnungen

Hier sollen zunächst Größenordnungen und Strukturen der Arbeitslosigkeit junger Menschen dargestellt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Altersgruppe der unter 20jähri-gen. Die Angaben sind den Strukturanalysen der Bundesanstalt für Arbeit entnommen, die monatlich bzw. im Detail jährlich (zum 30. September) vorgelegt werden.

Schwankungen im Konjunktur-und Jahres-zyklus In welchem Umfang die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen vom Auf und Ab der Wirtschaftsentwicklung abhängig ist, zeigt Tabelle 1.

Mit den Bessserungstendenzen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt reduzierte sich auch die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen und umgekehrt, mit Beginn der neuen Rezession ab 1980 sind wiederum mehr junge Leute unter 20 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen. Junge Frauen haben auf der Suche nach einem Arbeitsplatz durchgehend größere Schwierigkeiten als die jungen Männer. In der Rezession sind die Chancen, als Ungelernte einen Arbeitsplatz zu erhalten, gerade für Frauen besonders ungünstig; sie konzentrieren sich auf eine begrenzte Auswahl an Berufen, (z. B. Textil, Bekleidung, Hilfstätigkeiten im Umfeld der Produktion und des Büros), die besonders konjunkturanfällig sind.

Wie groß die Entlastung des Arbeitsmarktes bei den Jugendlichen im Zeitraum 1974— 1979 war, wird durch den Abbau der Differenz zwischen der Arbeitslosenquote insgesamt und: derjenigen für die Jugendlichen nicht hinreichend deutlich. Vielmehr muß gesehen werden, daß zwischen 1975 und 1979 die Zahl der Abgänger aus allgemeinbildenden Schulen um + 180 000 (auf 990 000 im Jahre 1979) gestiegen ist. Dadurch hat die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen um gut 130 000 zugenommen, wobei gleichzeitig das Angebot an Ausbildungsstellen in den Betrieben um + 160 000 ausgeweitet werden konnte

Wie stark die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Alter unter 20 Jahren von den Abgängen aus allgemeinbildenden Schulen abhängig ist, zeigt die Tabelle 2. Sie verweist allerdings zugleich darauf, daß der Arbeitsmarkt der Jugendlichen auch erheblichen saisonalen Schwankungen unterliegt.

Der Tiefstand der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen wird demnach im Monat Mai erreicht: Saisonale Einflüsse aus dem winterlichen Be-schäftigungstief entfallen; die Auswirkungen des Schulentlassungstermins im Sommer sind noch nicht spürbar, so daß es zu einem deutlichen Abbau der winterlichen Spitzenbelastung kommt. Zum Ende des Schuljahres beginnt dann der erneute Anstieg — er fiel rezessionsbedingt im Sommer 1981 besonders steil aus. Die Arbeitslosenquote der Jugendlichen überschreitet nunmehr jene der Gesamt-arbeitslosigkeit.

Hohe Arbeitslosenquote bei den 20— 25jährigen Sowohl nach dem Anteil an allen Arbeitslosen als auch nach der Arbeitslosenquote sind die 20— 25jährigen stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als die unter 20jährigen: So ergeben sich für den Zeitraum 1974— 1981 (September-werte) bei der ersten Gruppe Anteilswerte an der Arbeitslosigkeit von 1/6 bis zu 1/7 (1979); für die unter 20jährigen dagegen lediglich von 1/10 bis zu 1/9. Die Arbeitslosenquoten der 20-bis 25jährigen liegen deutlich über der Gesamtarbeitslosigkeit (vgl. Tabelle 1). Sie betrugen:

1975: 6, 5 %; 1977: 6, 2 % 1979: 4, 5%; 1981: 8, 5 %.

Wiederum zeigt sich, daß junge Frauen in höherem Umfang von Arbeitslosigkeit betroffen sind als die jungen Männer. Ihr Anteil an den Arbeitslosen unter den 20— 25jährigen ist bis 1979 ständig angestiegen, und zwar von 49% im Jahre 1975 auf 59 % in 1977 und schließlich auf 64 % im Jahre 1979. Der Rückgang des Anteilswertes auf 54 % (1981) bedeutet keinesfalls eine Abnahme der Zahl arbeitsloser Frauen dieser Altersgruppe; im Gegenteil: Mit dem Einsetzen der Rezession hat die Zahl der arbeitslosen Frauen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren absolut um + 51 000 zugenommen.

Der enge Schwankungsbereich der Anteils-werte und die hohen Arbeitslosenquoten deuten demnach daraufhin, daß es strukturelle Komponenten gibt, die — abgesehen von den konjunkturellen Schwankungen der Bestände — sich in einer erhöhten Risikobelastung der 20— 25jährigen Erwerbstätigen niederschlagen. Inwieweit dies mit der zuvor (Abschnitt 2) beschriebenen labilen Übergangsphase im Umfeld der Schwelle II zusammenhängt, sei im folgenden Abschnitt 4 eingehender geprüft.

Jugendliche sind zwar kürzer arbeitslos, aber zu höheren Anteilen betroffen Wird die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen in die Komponenten Betroffenheit, Dauer und Häufigkeit zerlegt, so ergibt sich ein differenziertes Bild

— Von den 15-bis 19jährigen waren im Laufe des Kalenderjahres 1977 — bezogen auf die Erwerbspersonen dieser Altersgruppe — rund 20% mindestens einmal arbeitslos gemeldet; bei den Männern waren es etwa 15 %, bei den Frauen dagegen rund 25 %. Eine Arbeitslosigkeitsperiode dauerte im Durchschnitt 2, 2 Monate (bei Männern 2, 0 Monate, bei den Frauen 2, 3 Monate). Dieser Wert liegt deutlich unter der durchschnittlichen Arbeitslosigkeitsdauer aller Arbeitslosen, die 1977 3, 3 Monate betragen hat Bei der Häufigkeit der Arbeitslosigkeit ergeben sich nur geringe Unterschiede zwischen Jugendlichen und den über 25jähri-gen: Jugendliche weisen im Durchschnitt im Laufe eines Kalenderjahres weniger Arbeitslosenperioden auf als die älteren Arbeitnehmer.

— Von den 20-bis 24jährigen Erwerbspersonen waren im Verlauf des Jahres 1977 rund 19% mindestens einmal arbeitslos gemeldet; von den Männern waren es 16%, von den Frauen rund 21 %. Die Arbeitslosigkeit dauerte in dieser Altersgruppe im Durchschnitt 2, 8 Monate (bei Männern 2, 4, bei Frauen 3, 3 Monate). Diese Werte liegen nur noch knapp unter denen aller Arbeitslosen. Bei der Zahl der durchschnittlichen Arbeitslosenperioden je Jahr gibt es zu den darüberliegenden Altersgruppen kaum Unterschiede.

Insgesamt ergibt sich daraus, daß Jugendliche (unter 20 Jahren) und junge Erwachsene (20-bis 25jährige) stärker als andere Altersgruppen von Arbeitslosigkeit betroffen sind; allerdings dauert die Arbeitslosenperiode im Durchschnitt nicht so lange wie bei den älteren Personen. Beispielsweise waren im September 1981 von den Arbeitslosen im Alter unter 20 Jahren rund 70 % weniger als drei Monate arbeitslos, bei den 20— 25jährigen wa-ren es noch 53 %, bei allen Arbeitslosen dagegen lediglich 42 %.

Instabilität beim Start bedroht dauerhafte Integration Wie sich Arbeitslosigkeit Jugendlicher längerfristig auswirkt, ist bisher im Detail nicht untersucht worden. Anhaltspunkte liefert die Analyse des Infratest-Instituts So waren von den Arbeitslosen im Herbst 1977, die unter 30 Jahren alt waren, Ende 1980/Anfang 1981 (in Klammern Anteilswerte für alle Arbeitslo-sen):

— Erwerbstätig 59% (49%) — In beruflicher Ausbildung 7% (5%) — Arbeitslos 8% (14%) — Im Haushalt 20% (15%) — Rentenbezieher — (12%) — Aus anderen Gründen nicht erwerbstätig 6% (5%) Die Anteilswerte zeigen, daß mit Arbeitslosigkeit generell das Risiko verbunden ist, künftig-hin nicht wieder stabil ins Erwerbsleben integriert zu sein. Bei jugendlichen Arbeitslosen droht die Gefahr eines „Teufelskreises“ instabiler Beschäftigungsverhältnisse. Dies insbe-sonders dann, wenn ungünstige Faktoren Zusammentreffen (z. B. Herkunft aus unteren sozialen Schichten, fehlender Schulabschluß, Ausbildungsabbruch, Prüfungsversagen). So lehren Beobachtungen der Arbeitsvermittlung, daß Jugendliche ohne Hauptschulabschluß, die als Jungarbeiter beginnen, bei auftretender Arbeitslosigkeit rasch in Gefahr geraten, in instabile, schnell wechselnde Beschäftigungsverhältnisse abzugleiten. Das heißt aber, daß der mißlungene Start dann negative Nachwirkungen hat, wenn es nicht gelingt, zu einem „normalen Entwicklungspfad''zurückzufinden. Dies bedarf umfassender zusätzlicher Bemühungen aller Beteiligten. Sie sind gerade in Rezessionszeiten schwierig, fehlt es doch allzuoft an den Perspektiven, die jungen Menschen anzubieten wären.

IV. Ausgewählte Befunde zur Schwelle I

Tabelle 2:

Die Schwankungen der Bestände an arbeitslosen Jugendlichen im Jahresablauf, dargestellt anhand der Werte für September 1980 bis September 1981

Quelle: Presseinformationen der Bundesanstalt für Arbeit; Arbeitsmarktzahlen für Einzelmonate sowie ANBA 3/1982, S. 270

Entgegen den bisherigen Prognosen ist der Anteil der Jugendlichen, die nach dem Ende der Pflichtschulzeit keine Berufsbildung absolvieren wollen, mit 3, % aller Abgänger aus der Sekundarstufe I sehr niedrig anzusetzen 8). Daß am Ende wesentlich mehr Jugendliche auf eine berufliche Qualifizierung verzichten, ist u. a. die Folge der Engpässe auf dem Markt der Ausbildungsplätze. Er wirft sozusagen lange Schatten auf die Berufswahl und beeinflußt das Verhalten der Jugendlichen bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Zwischen Anforderungen der Betriebe und den Aktivitäten der Interessenten an Ausbildungsplätzen bestehen jedenfalls enge wechselseitige Be-, Ziehungen. So bewerben sich Abgänger aus Sonderschulen für Lernbehinderte im Durchschnitt nur 2, 9mal, Hauptschulabsolventen 4, 2mal und Realschülabsolventen 8, Imai um einen betrieblichen Ausbildungsplatz. Das heißt, allgemeine Aussagen zur Lage auf dem Markt der Arbeitsstellen und Ausbildungsplätze und persönliche negative Erfahrungen führen bei denen, die es schwer haben etwas zu finden, zu resignativem Verhalten. Die Zahlen und Relationen über die unversorgten Bewerber und die Arbeitslosen im Jugendalter sind demnach das Ergebnis vielfach gestufter Aussiebungsprozesse, die nicht erst beim Verlassen der allgemeinbildenden Schule einsetzen. Wird versucht, den Ablauf derartiger Suchund Entscheidungsprozesse nachzuzeichnen, ergibt sich — in groben Umrissen — folgendes Bild:

— Rund 82 % der Absolventen und Abgänger aus dem Sekundarbereich I fragen Ausbildungsplätze nach; 57 % suchen einen betrieblichen Ausbildungsplatz, 18% einen schulischen und 7 % bewerben sich um einen schulischen und einen betrieblichen Ausbildungsplatz (= Doppelnachfrager). Im Falle der zweifachen Zusage entscheiden sich 80 % der Doppelnachfrager für einen betrieblichen Ausbil-* dungsplatz. Die schulische Berufsbildung rangiert in Zeiten der Knappheit an betrieblichen Ausbildungsplätzen erst auf Platz zwei. Die Knappheit auf dem Ausbildungsstellenmarkt wird so noch verschärft. Nach Bildungsebenen schwanken die Quoten der Nachfrage nach betrieblichen Ausbildungsplätzen (ohne Doppelnachfrager) erheblich. Sie liegen zwischen 33 % bei Abgängern aus den Sonderschulen für Lernbehinderte, 58 % bei Hauptschulabsolventen und 61 %f bei Realschulabsolventen. Deutliche Unterschiede bestehen auch nach dem Geschlecht:

So votieren von den weiblichen Abgängern und Absolventen des Sekundarbereichs I rund 25 % für vollzeitschulische Ausbildungsgänge; bei den männlichen Abgängern und Absolventen dagegen sind es lediglich etwa 10 %. Die Chancen, einen Ausbildungsplatz im Betrieb zu erhalten, bestimmen auch hier die Suchstrategie. — Von denen, die sich um einen Ausbildungsplatz im Betrieb beworben haben, erhalten Realschulabsolventen und Hauptschüler mit Abschluß zu 85 % bzw. zu 83 % eine Zusage. Bei Hauptschülern ohne Abschluß sind es dagegen nur 65 % und bei den Abgängern aus den Sonderschulen für Lernbehinderte lediglich 57 %. Ein Teil der Jugendlichen, die einen betrieblichen Ausbildungsplatz zugesagt erhalten, verzichten allerdings hinterher darauf (bei Hauptschulund Realschulabsolventen jeweils etwa 5 %). Wer keine Apsbildungsstelle findet, entscheidet sich in der Mehrzahl der Fälle (zu etwa 80 %) für eine schulische Berufsbildung oder den weiteren Verbleib in der allgemeinbildenden Schule.

— Engpässe auf dem Ausbildungsstellenmarkt führen demnach in beachtlichem Umfang zu längerem Verbleib im Schulsystem. So verbleiben von den Abgängern der Sonder-schulen für Lernbehinderte beinahe 3/5 im schulischen Bereich (41 % in schulischer Berufsbildung, 18 % in allgemeinbildenden Schulen); bei den Hauptschulabsolventen sind es dagegen lediglich 43 % und bei Realschulabsolventen nur 34 %. Ein solches Ergebnis ist vor dem Hintergrund der Diskussion um Schulmüdigkeit, Frustration oder Demotivation der sog. „Dropouts" zu sehen. Heißt dies doch, daß gerade in dem Personenkreis, der angeblich besonders unter den genannten Symptomen leidet, der Zwang zum Verbleib in schulisch organisierten Lernformen am größten ist. Für sie schiebt sich der Übergang in den Beruf durch vom Arbeitsmarkt erzwungene Umwege zusehends weiter hinaus. Aus dieser Sachlage erklären sich auch die steigenden Anteile derer, die sich im Alter unter 20 Jahren arbeitslos melden ohne vorher erwerbstätig gewesen zu sein (vgl. Tabelle 1). Im Jahre 1981 waren 3/4 der als arbeitslos registrierten Berufsanfänger im Alter unter 20 Jahren Absolventen einer schulischen Berufsbildung. Daran zeigt sich, in welchem Umfang der verlängerte Verbleib im schulischen Bereich zu einer Verlagerung der Arbeitsmarkt-probleme in Richtung der Schwelle II beiträgt. • — Verglichen mit Tabelle 1 erweist sich die Arbeitslosigkeit bei den unter 20jährigen weniger als eine Frage des Übergangs von der allgemeinbildenden Schule in Arbeit und Berufsbildung als vielmehr eine Frage des weiteren Umfelds der Schwelle I. Schwierig ist nicht allein eine Arbeitsstelle oder einen Ausbildungsplatz zu bekommen, das eigentliche Problem ist die stabile und dauerhafte Eingliederung. Daß sie vielfach nicht gelingt, ist nicht allein Folge der Aussiebung, die zuvor skizziert worden ist; es ist auch eine Frage fehlender nachgehender Betreuung sowie der abnehmenden Eignung einer großen Zahl von Arbeitsplätzen für die Einarbeitung von „Jungar-

beitern"

— Welcher Art die Schwierigkeiten der Arbeitslosen unter 20 Jahren sind, ergibt sich aus statistischen Analysen So haben die Arbeitslosen der genannten Altersgruppe zum allergrößten Teil (September 1981 zu rund 3/4) keine Ausbildung abgeschlossen. Sie stammen überdurchschnittlich häufig (zu 65 % gegenüber 44 % bei allen Erwerbstätigen unter 20 Jahren) aus Arbeiterfamilien. Familien, in denen der Vater als ungelernter bzw. angelern-ter Arbeiter tätig ist, bilden mit einem Anteil von 35 % (gegenüber 12 % im Durchschnitt) die größte Gruppe. Kinder aus Familien, bei denen die Väter als einfache und mittlere Angestellte bzw. Beamte erwerbstätig sind, sind dagegen unter den jugendlichen Arbeitslosen stark unterrepräsentiert, überdurchschnittlich häufig haben jugendliche Arbeitslose mehrere Geschwister (über ein Drittel hat mindestens vier Geschwister; in der gleichaltrigen Bevölkerung sind es nur 9%).

Faßt man die Ergebnisse vorliegender Statistiken und Untersuchungen zusammen, so erweist sich die Arbeitslosigkeit an Schwelle I als eine Frage der dauerhaften Eingliederung. Im Mittelpunkt steht nicht so sehr die Anfänger-Arbeitslosigkeit, sondern vielmehr die Arbeitslosigkeit von solchen Jungen und Mädchen, die schon einmal erwerbstätig waren. Die . Aussiebung" der Betroffenen geht einher mit einer Kombination bestimmter individueller Merkmale. Dies sind:

— Herkunft aus sog. „einfacheren Verhältnissen",

— Eltern haben keine Beziehungen zu Firmen, Betrieben, — Mehrere Geschwister sind im Elternhaus vorhanden, — Leistungsschwächen in Deutsch oder/und Mathematik treten auf, — das „nötige Selbstbewußtsein", die Fähigkeit sich zu artikulieren, sich selbst darzustellen fehlen, — mit jeder Absage oder Aussage, daß es sehr schwer sei eine Stelle zu finden, schwindet das Selbstvertrauen und nimmt die Resignation zu.

— Vielfach kommt noch hinzu, daß in der Wohnregion ein geringes Angebot an Möglichkeiten vorhanden ist oder die Anfahrtswege sehr lang sind.

V. Ausgewählte Befunde zur Schwelle II

Tabelle 3: Gliederungs- und Beurteilungsraster für Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit

Quelle: . Jugendliche beim Übergang in Ausbildung und Beruf", BeitrAB 43, S. 129.

Arbeitslosigkeit im Umfeld der Schwelle II ist ebenso wie bei Schwelle I in hohem Umfang eine Frage der dauerhaften und stabilen Eingliederung derer, die einmal berufstätig waren oder eine betriebliche Ausbildung absolviert haben. So zeigen die Strukturanalysen der Bundesanstalt für Arbeit — Nur 9 % der Arbeitslosen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren waren zuvor noch nicht berufstätig gewesen. Von ihnen hatten knapp 2/3 . vor der Arbeitslosmeldung eine schulische Berufsbildung absolviert. — Knapp die Hälfte der Arbeitslosen dieser Altersgruppe hat eine Berufsbildung absolviert (von den Männern nur 45 %; bei den Frauen dagegen 54 %); und zwar hatten: 41 % eine betriebliche Ausbildung absolviert, 6 % eine Berufsfachschule/Fachschule abgeschlossen und 2 % einen Hochschulabschluß erworben.

Arbeitslosigkeit tritt demnach unmittelbar an Schwelle II nur in geringem Umfang auf. Dies zeigt sich aus der Befragung des Entlassungsjahrgangs 1977 zum Jahresende 1980. Daraus ergibt sich zur Erwerbslosigkeit (= Arbeitslose sowie andere Personen, die an einer Arbeitsaufnahme interessiert sind ohne sich beim Arbeitsamt zu melden)

— Bezogen auf die Erwerbspersonen aus dem Schulentlaßjahrgang 1977 errechnet sich eine Quote von 5% Erwerbslosen.

— Von den Schulabgängern des Jahres 1977, die bis Ende 1980 eine betriebliche Berufsbildung abgeschlossen hatten, waren zu diesem Zeitpunkt 4 % erwerbslos (Männer zu 3 %; Frauen zu 5 %). Jene Absolventen, die nicht mehr im Ausbildungsbetrieb beschäftigt waren, weisen eine Quote von 10 % Erwerbslosen (Männer 8 %; Frauen 12%) auf. Im Vergleich mit allen Absolventen einer betrieblichen Ausbildung lag die Quote an erwerbslosen Neuabsolventen doppelt so hoch, wie die von der Bundesanstalt für Arbeit errechnete Arbeitslosenquote für alle Altersjahrgänge. Der Neueintritt ist demnach — wie zuvor beschrieben — mit besonderen Risiken behaftet.

— Als Risikofaktoren lassen sich aus der Befragung isolieren:

— Bestimmte Ausbildungsberufe, in denen ein weit überdurchschnittlicher Anteil der Absolventen Ende 1980 erwerbslos war. Bei Männern sind dies die Berufe Maler und Lakkierer, Kraftfahrzeugmechaniker, Gärtner sowie der Einzelhandelskaufmann; bei Frauen sind es Berufe wie Hauswirtschafterin, Friseurin, Arzthelferin. Dies hängt u. a. zusammen mit der Größe des Ausbildungsbetriebes und dem Ausbildungsbereich. So ist der Anteil an erwerbslosen Absolventen überdurchschnittlich hoch soweit diese in Kleinbetrieben mit weniger als 50 Beschäftigte ausgebildet wor-* den sind. Gleiches gilt für die Ausbildungsbereiche Landwirtschaft und Handwerk.

— Leistungen während der Ausbildungszeit: Absolventen, denen nach eigenen Angaben praktische Fächer nicht oder nicht besonders lagen, sind zu rund 14 % erwerbslos; jene dagegen, die zu „den Besten gehörten“ nur zu 1, 3%.

— Der Familienstand: Verheiratete — und dies gilt in erster Linie für junge Frauen — sind mit 9, 5 % häufiger erwerbslos als Ledige (mit 4 %).

— Das Bildungsniveau: Hier ergeben sich auch nach abgeschlossener Berufsbildung immer noch deutliche Unterschiede nach dem allgemeinbildenden Abschluß. Absolventen, die zuvor eine Sonderschule für Lernbehinderte besucht haben, waren zu 11 % erwerbslos, Realschulabsolventen mit guten Schulnoten dagegen nur zu knapp 2 %. Diese Befunde hängen u. a. mit der Herkunft und damit mit der vorausgehenden schulischen und familia-len Sozialisation zusammen.

— Die Ausbildungsdauer: Wer eine Berufsausbildung mit nur zweijähriger Dauer durchlaufen hat, ist häufiger erwerbslos (zu 5, 2 %) als jener, der eine längere Ausbildung absolviert hat (Erwerbslosenquote 4, 1 %).

— Der Erwerbsstatus: Bei Absolventen einer Facharbeiterausbildung liegt die Erwerbslosenquote mit 4, 7 % höher als bei denen, die einen Angestelltenberuf erlernt haben (Quote 3, 8 %). Derartige Unterschiede zeigen sich vor allem bei Frauen (Erwerbslosenquote bei Facharbeiterabschluß 9, 6 %; bei Ausbildung für Angestelltenberuf 4, 1 %). Sollen Frauen „typische Männerberufe“ erschlossen werden, kommt es demnach nicht allein darauf an, die Ausbildung als solche zu fördern. Genauso wichtig ist es, den Übergang an der Schwelle II auf einen ersten Arbeitsplatz zu erleichtern. — Die Nationalität: Ausländer mit abgeschlossener betrieblicher Berufsbildung waren zum Erhebungszeitpunkt mehr als doppelt so häufig von Erwerbslosigkeit betroffen w’ie die deutschen Absolventen.

Auch an der Schwelle II des Übergangs von der Berufsbildung auf einen ersten Arbeitsplatz finden demnach Aussiebungsprozesse statt. Die immer wieder anzutreffende banale Aussage, „der gute . Jurist'hat auch morgen gute Aussichten" (so die Bundesregierung in einer entsprechenden Stellungnahme), wird auch für die betriebliche Berufsbildung bestätigt. Nur heißt dies eben auch — und zuerst einmal, daß all die anderen, die nicht mit solider Schulbildung und guten Schulnoten ihre Berufsausbildung mit Bravour absolvieren, in Zeiten verengter beruflicher Teilarbeitsmärkte höheren Beschäftigungsrisiken ausgesetzt sind. Der Appell an alle, mehr zu leisten, hat sicher seine Berechtigung. Probleme der Arbeitslosigkeit junger Menschen zu mildern, muß aber auch von der Einsicht getragen sein, daß der großen Zahl der nicht überdurchschnittlich Befähigten Wege in Arbeit und Beruf offen stehen müssen und daß sie entsprechend markiert und trittsicher sein sollten.

Dazu gehört insbesondere auch, den Hintergrund zu sehen, vor dem sich die großen Schwierigkeiten des Übergangs in eine stabile Position im Erwerbsleben abspielen. Wie zuvor beschrieben, sind es nicht allein die Risiken im Anschluß an die Berufsbildung, einen Arbeitsplatz zu finden, sondern vielmehr Unwägbarkeiten im weiteren Umfeld der Schwelle II, die zu überdurchschnittlich hohen Arbeitslosenquoten bei der Altersgruppe der 20-25jährigen führen.

Im einzelnen handelt es sich um ein ganzes Bündel von Faktoren. Sie umfassen Fragen der Abstimmung zwischen dem Bildungs-und Beschäftigungssystem ebenso, wie die Ausformung der individuellen Berufsqualifikation über mehrere Phasen, die in die Zeit des Berufsstarts hineinreichen. So vollzieht sich ein bestimmter Anteil des Abgleichs zwischen Erwerbspositionen für Erwachsene und Ausbildungswegen gerade in der Phase nach dem Abschluß der Berufsbildung; denn: die Einsatzfelder der ausgebildeten Fachkräfte aller Ebenen sind zahlenmäßig anders verteilt als die Auszubildenden/Studierenden. Dies hat eine Vielzahl von Übergängen in den Jahren nach Ausbildungsabschluß zur Folge. In der Sozialforschung werden sie unter Stichworten wie Betriebswechsel, Berufswechsel, beruflicher Aufstieg bzw. Abstieg usw. thematisiert. In Rezessionszeiten sind derartige Übergänge mit zusätzlichen Risiken belastet. Dies u. a. deshalb, weil die im Wege des Altersabgangs freiwerdenden Plätze nach Qualifikationsniveaus und Berufen anders strukturiert sind als die Neueintritte. Zudem gibt es noch auf Jahre hinaus mehr Zugänge aus dem Bildungssystem als Abgänge aus dem Erwerbsleben. Die erforderliche Umschichtung der Arbeitspositionen, ihre Orientierung an den heutigen und künftigen Absolventenjahrgängen, geht aber nur langsam vor sich Halten nun diejenigen, die Berufsanfängerstellen einnehmen konnten, diese länger fest, so wird die Umstrukturierung zusätzlich erschwert. Es droht die Gefahr eines Rückstaus auf dem Arbeitsmarkt, der zur erhöhten Arbeitslosigkeit bei „jüngeren Kräften" führen muß.

Auf der Individualseite sind derartige Über-gänge mit der Vervollständigung und dem Ausbau der über Schule und Erstausbildung erworbenen beruflichen Qualifikation verbunden. U. a. kommt in den Jahren des Erwerbs-eintritts der beruflichen Erfahrung und der Routine im Beruf, die beide hinzuerworben werden müssen, hohe Bedeutung zu. Solche Vertiefung, Erweiterung und Umschichtung der Fertigkeiten und Kenntnisse erfordert aber auf seifen der Betriebe/Behörden zusätzliche Aufwendungen; denn: erst nach der Einarbeitungsphase wird die volle Leistung erreicht. Solange derartige Vorgänge in der Diskussion um die Berufsbildungspolitik kaum zur Kenntnis genommen werden und alle Aufmerksamkeit sich auf den Versuch konzentriert, die bestehenden Schwierigkeiten dadurch aufzufangen, daß die Erstausbildung immer weiter ausgebaut wird, solange werden Absolventen der Berufsbildung an der Schwelle II und in ihrem Umfeld überdurchschnittlich hohe Beschäftigungsrisiken zu tragen haben.

VI. Maßnahmen zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit — eine Typologie

Wie eingangs erwähnt, werden in der Bundesrepublik Deutschland im allgemeinen nur Arbeitslose im Alter unter 20 Jahren zu den „Jugendlichen" gerechnet. So ist es auch zu erklären, daß die vielfältigen Aktivitäten, die nach 1975 in Gang gesetzt worden sind, primär auf die Probleme und Schwierigkeiten im Umfeld der Schwelle I abzielten. Sie haben, dies ist zu unterstreichen, zu einem beachtlichen Abbau der Übergangsschwierigkeiten junger Menschen im Anschluß an die Allgemeinbildung geführt, wenn sie auch nicht verhindern konnten, daß die Schatten über der Berufswahl, welche vom Arbeitsmarkt ausgingen, immer länger und dunkler geworden sind.

Die Zahlen jedenfalls sind bei jugendlichen Arbeitslosen — wie zuvor im Abschnitt 3 beschrieben — innerhalb von Grenzen verblieben, die bis heute nicht dazu führten, in großem Stil über „Jugendarbeitslosigkeit" zu diskutieren. Derartige Erörterungen sind vielmehr auf die Experten und die fachlich kompetenten Stellen beschränkt geblieben. Inwieweit sich dies ändern wird, wenn der Bericht der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Kommission zu Fragen des Jugendprotests vorliegt, bleibt abzuwarten.

Wenn heute gerade die 15-und 16jährigen nur noch in geringem Umfang an der Arbeitslosigkeit Jugendlicher beteiligt sind (Anteil 1981:

8, 5%; im Jahre 1974 noch 26%), so ist dies vor allem bildungspolitischen Maßnahmen zuzuschreiben, durch die zumindest die Probleme des Übergangs von der Schule in Ausbildung und Arbeit abgebaut werden konnten. Zu welchen Bedingungen dies geschah (u. a. Verlängerung des Verbleibs im schulischen Bereich), wurde zuvor bereits dargestellt.

Fragt man nach der Art der Maßnahmen, so ist zunächst festzuhalten, daß — abgesehen von einigen Ausnahmen — alle Aktivitäten darauf angelegt sind, die Funktion des Arbeitsmarkts und des Ausbildungsstellenmarkts zu stärken. In diesem Sinne marktkonformer, flankierender Aktivitäten ergaben sich drei Ansatzpunkte, und zwar:

1. Der Abbau globaler Defizite an Arbeitsstellen für „Jungarbeiter" und an Ausbildungsplätzen.

2-Der Ausgleich individueller Defizite bei Bewerbern um Ausbildungsplätze und Jungarbeiterstellen. Die Jugendlichen sollten auf diese Weise in die Lage versetzt werden, im Konkurrenzkampf um Stellen bestehen zu können, die „Barrieren der Anforderungen" zu überwinden.

3. Barrieren abzubauen, die einem reibungslosen Abgleich zwischen Nachfrage und Angebot an Ausbildungsplätzen behindern. Dadurch soll es ermöglicht werden, das vorhandene Angebot an Stellen weitgehend auszuschöpfen. Hinzu kommen Sonderprogramme einzelner Institutionen, die sozusagen ergänzend zum Ausbildungsstellenmarkt und über diesen hinaus Ausbildungsmöglichkeiten für Jungen und Mädchen erschließen. Dazu rechnen etwa die Ausbildungsplätze, die vom Berliner Berufsamt für solche Jugendlichen bereitgestellt werden, die im freien Wettbewerb besonders geringe Chancen haben. Ebenso gehört hierzu das Sonderprogramm des Bundesministers für Bildung und Wissenschaft, Teilnehmern an berufsvorbereitenden Maßnahmen ggf. eine Anschlußausbildung auch außerhalb der Wirtschaft zu emöglichen.

Um welche Aktivitäten es sich bei den unter Ziffern 1— 3 genannten Maßnahmen handelt, zeigt die Tabelle 3. Bei den dort nach Typen beschriebenen Einzelaktivitäten herrscht nach Bundesländern und Trägern eine kaum noch überschaubare Vielfalt. Dies nicht zuletzt deshalb, weil gesetzliche Regelungen nach Ländern verschieden und die Kompetenzen — u. a. nach zuständigen Ressorts — zersplittert sind. So gibt es beispielsweise für die Jungen und Mädchen, die am Ende der allgemeinbildenden Schule ohne Arbeitsstelle und ohne Ausbildungsplatz sind, sehr unterschiedlich strukturierte Angebote, von denen allerdings in den jeweiligen Wohnortregionen nur einige wenige vorkommen. Dazu rechnen etwa:

— Die Einrichtung eines 10. Schuljahres an Hauptschulen, sei es auf freiwilliger Basis oder als Pflichtschuljahr.

— Berufsvorbereitungsjahre, Berufsgrundschuljahre oder Berufsgrundbildungsjahre für „Jungarbeiter". Maßnahmen, die eine berufliche Vor-oder Teilqualifikation bieten, die aber nicht auf die spätere Ausbildungszeit angerechnet werden. — Berufsgrundbildungsjahre in Berufsfeldern entsprechend der Anrechnungsverordnung.

— Maßnahmen der Bundesanstalt für Arbeit zur Berufsvorbereitung in Form eines Lehrgangstyps „F" (Förderungslehrgang für „nicht berufsreife Schulentlassene"), „G 1/G 2" (Grundausbildungslehrgang für Schulentlassene, die aus Mangel an Ausbildungsplätzen oder wegen Defiziten bei schulischen Leistungen keine Berufsbildung aufnehmen können) sowie „V (Lehrgang zur Verbesserung der Eingliederungsmöglichkeiten für Behinderte)

— Sondermaßnahmen für jugendliche Ausländer zur beruflichen und sozialen Eingliederung (sog. MBSE-Lehrgänge).

Wie vorliegende Untersuchungen belegen, ist der pauschale Vorwurf, die Maßnahmen seien lediglich eine Art „Wartesaal zur Arbeitslosigkeit", nicht gerechtfertigt. Beispielsweise konnten durch die Lehrgänge der Bundesanstalt für Arbeit ein bestimmter Teil der Jugendlichen stabil in Arbeitsstellen oder in Berufsausbildung integriert werden. Bei den Förderungslehrgängen („F") betrug dieser Anteil rund die Hälfte der ehemaligen Teilnehmer, bei den „V-Lehrgängen" immerhin noch etwa 41%

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg der Maßnahmen ist die „Berufsbiographie des Jugendlichen 11. Wer nach längerer oder mehrmaliger Arbeitslosigkeit an Lehrgängen teilnimmt, hat es wesentlich schwerer, hinterher eine Stelle zu finden, über die er dauerhaft ins Erwerbsleben zu integrieren ist. Umgekehrt sind die Erfolgschancen bei dem direkten Übergang von der Schule in vorbereitende Maßnahmen wesentlich besser. Hinzu kommen Unterschiede, die nach Trägern und damit nach Nähe oder Ferne zum Arbeitsgeschehen im Betrieb bestehen.

VII. Versuch einer Bilanz zu den Maßnahmen zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit

Zwar resultiert die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen primär aus einer konjunkturellen Abschwächung. Die bei der Analyse aufgedeckten Grundstrukturen verweisen jedoch auf Verlaufs-und Zuweisungsmuster, die nicht rezessionsgebunden sind. Dies zeigt sich etwa bei der über Stufen ablaufenden Aussiebung, die dahin führt, daß Jugendliche, bei denen Negtivfaktoren Zusammentreffen, in besonderer Weise von Arbeitslosigkeit bedroht sind. Auf die Rückkopplungsmechanismen zwischen Arbeitsmarktsituation und Verhalten junger Menschen bei der Berufswahl und bei der Suche nach einer Arbeitsstelle bzw. einem Ausbildungsplatz wurde mehrfach hingewiesen. Eine durchgreifende „Therapieform" scheint allerding bisher gegen das beschriebene Syndrom aus Herkunft aus einfacheren Verhältnissen, Leistungsschwächen in den Hauptfächern, Defizite in der personalen Entwicklung und geringe „Frustrationstoleranz" noch nicht gefunden. Dies hat sicher vielerlei Gründe. Dazu gehören:

— Die Annahme, ein funktionierender und ge-ordneter Arbeitsmarkt biete allen jungen

Menschen genügend Möglichkeiten, ihren Anlagen entsprechend eine stabile Position im Erwerbsleben zu finden und daraus die notwendigen Subsistenzmittel zu beziehen. Dies erscheint aber angesichts der modernen technischen Entwicklung offen. Zumindest ist fraglich, ob künftig der Beginn des Erwerbslebens als . Jungarbeiter" jene Mindestqualifizierung ermöglicht, die als tragfähige Basis für ein Erwerbsleben vonnöten ist. — Die aus der genannten Hypothese abgeleitete Schlußfolgerung, es handele sich bei der Arbeitslosigkeit Jugendlicher nur um ein Problem auf Zeit. Die Maßnahmen seien darauf einzurichten und nicht „auf Dauer zu stellen". Dies erscheint problematisch; denn: Jugendarbeitslosigkeit ist nicht nur eine Frage des Einstiegs. Vielmehr handelt es sich um labile, risikoreiche Durchgangsphasen, in denen ein guter Teil der jeweiligen Altersgruppe zumindest vorübergehend arbeitslos wird. Bei dem beschriebenen Syndrom der Betroffenen wären zumindest flankierende und den Berufs-weg anfänglich begleitende Hilfen zu erwägen. — Ein pädagogisches Konzept, das unmittelbar auf die Zielgruppe der in erster Linie betroffenen Jugendlichen zugeschnitten ist. Es wurde bisher u. a.deshalb nicht entwickelt, weil unterstellt werden konnte, der Arbeitsplatz biete als „Lernort“ hinreichende Möglichkeiten zur beruflichen Sozialisation derjenigen, die keine Berufsbildung durchlaufen. Im übrigen stehe das duale System der Berufsbildung allen offen; es biete mit knapp 450 Ausbildungsberufen allen Jugendlichen Möglichkeiten zur beruflichen Qualifizierung. Für jene, die sofort nach der Schule eine Arbeitsstelle antreten, genüge es, die im Betrieb erworbene Erfahrung durch den Besuch der (Pflicht-) Berufsschule abzurunden. Nun aber wirkt es sich negativ aus, daß es nirgendwo ein ausgereiftes pädagogisches Konzept gibt, mit dessen Hilfe das ja seit Jahrzehnten diskutierte „Jungarbeiterproblem" gelöst werden kann. Ansätze, die inzwischen erprobt werden, erfordern aber noch jahrelange Entwicklungszeit. Dies gilt u. a. für das Modell „JUBA" einer Wetzlarer Firma bei dem arbeitslose Mäd-chen im Wechsel zwischen Mitarbeit in der Produktion und begleitenden Unterricht nach Methoden der Waldorf-Pädagogik an die Arbeit herangeführt werden sollen. Gerade dabei zeigt sich, wie schwer es ist, den Teufelskreis „Herkunft — Sozialisationsdefizite — Orientierungen" aufzubrechen.

Schließlich geht es — und dies kommt bei der Diskussion immer wieder zu kurz — bei Maßnahmen zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit nicht allein um die Integration in Arbeit und Beruf in der heutigen Zeit. Die laufenden Aktivitäten haben vielmehr einen Doppel-aspekt: Berufliche Eingliederung unter den gegenwärtigen Bedingungen und Aufbau einer Qualifikation, die für ein langes Erwerbsleben eine solide Basis abzugeben vermag. Die Maßnahmen allein daran zu messen, ob in kurzer Zeit die Arbeitslosigkeit beendet ist, heißt nur, den kurzfristigen Erfolg sehen. Bildungspolitische Aktivitäten allein vermögen zwar Arbeitsmarktprobleme nicht zu lösen; sie können aber sehr wohl ein Potential an qualifizierten Kräften für bessere Zeiten sichern helfen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. „Bestandsaufnahme und kritische Analyse sowie Vorschläge für Maßnahmen zum Abbau der Arbeitslosigkeit Jugendlicher und zur Verbesserung der Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt", Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), Nürnberg, Januar 1975 (hektographiertes Manuskript); diese Analyse wurde ergänzt und erweitert durch Jugendliche beim Übergang in Ausbildung und Beruf", in: Beiträge zur Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (Bei-trAB), Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.), Nürnberg 1980, Band 43.

  2. Vgl. das Arbeitsförderungsgesetz aus dem Jahre 1969 in der nach dem zum 1. 1. 1982 in Kraft getretenen Arbeitsförderungs-Konsolidierungsgesetz gültigen Fassung; insbesondere §§ 100 ff.

  3. Vgl. BeitrAB 43, a. a. O., S. 135/136.

  4. Vgl. Dieter Mertens, Beziehungen zwischen Qualifikation und Arbeitsmarkt, in: Winfried Schlaffke (Hrsg.), Jugendarbeitslosigkeit Unlösbare Aufgabe für das Bildungs-und Beschäftigungssystem? Köln 1976, S. 68 ff.

  5. Vgl. dazu den Berufsbildungsbericht der Bundesregierung für das Jahr 1981, S. 5.

  6. Die Angaben sind entnommen bei Ulrich Cramer, Bewegungsanalyse der Arbeitslosigkeit von Ju. gendlichen, in: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (MittAB), 14. Jg. /1981, Heft 2, S. 147/148.

  7. Vgl. Christoph F. Büchtemann, Erwerbskarrieren im Anschluß an Arbeitslosigkeit, in: MittAB, 15. Jg-/1982, Heft 2, S. 124.

  8. Die Angaben sind entnommen bei Heinz Steg-mann, Irmgard Holzbauer, Die Nachfrage nach Aus-bildungsplätzen und ihre Realisierung bei Absol-Venten und Abgängern allgemeinbildender Schufen. in: MittAB, 11. Jg. /1978, Heft 2, S. 148 ff.; des Weiteren bei Rainer Kabbert, Jugendliche zwischen chule und Beruf. Pläne, Vorbereitungen und Entscheidungen für Ausbildung und berufliche Tätigkeit, BeitrAB 64, Nürnberg 1982, S. 36 ff.

  9. Vgl. ANBA Nr. 3/1982, vom März 1982, S. 327 sowie BeitrAB 43, a. a. O„ S. 102 f.

  10. Vgl. ANBA 3/1982, a. a. O., S. 327.

  11. Die Angaben entstammen dem Beitrag von Heinz Stegmann, Hermine Kraft, Jugendliche an der Schwelle von der Berufsausbildung in die Erwerbstätigkeit: Methode und erste Ergebnisse der Wiederholungsbefragung Ende 1980, in: MittAB, 15. Jg. /1982, Heft 1, S. 20 ff.; des weiteren aus einem in Vorbereitung befindlichen Beitrag von Heinz Stegmann: Erwerbslosigkeit beim Übergang vom Bildungsin das Beschäftigungssystem (erscheint voraussichtlich in: MittAB, 15. Jg. /1982, Heft 4).

  12. Vgl. dazu den Beitrag von Manfred Tessaring, Beschäftigungsmöglichkeiten und Arbeitsmarktrisiken hochqualifizierter Arbeitskräfte (in dieser Ausgabe).

  13. Zur Evaluation dieser Maßnahmen vgl. bei Karen Schober, Zur Durchführung und Wirksamkeit berufsvorbereitender Lehrgänge, in: MittAB, 13. Jg. /1980, Heft 4, S. 573 ff.

  14. Vgl. Karen Schober, a. a. O„ S. 573 und 583.

  15. Vgl. dazu den Bericht über das JUBA-Modell in Wetzlar von Michael Brater, in: MittAB, 14. Jg. /1981, Heft 3. — Im übrigen wurde dieser Modellversuch mit dem Theodor-Heuß-Preis der Friedrich-Naumann-Stiftung ausgezeichnet.

Weitere Inhalte

Friedemann Stooß, geb 1930; gelernter Industriekaufmann; nach mehrjähriger kirchlicher Arbeit Abschluß eines Studiums der Fachrichtung Sozialarbeit im Jahre 1960; Berufsberater in mehreren Arbeitsämtern; seit 1967 beim Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit (IAB); Leiter des Bereichs „Berufsund Qualifikationsforschung". Veröffentlichungen zu arbeitsmarkt-und beschäftigungspolitischen Fragestellungen; Wandel der Berufsstruktur und ihre Auswirkungen; Klassifizierung von Berufen und Tätigkeiten, Kriterien zur Beurteilung von Berufsaussichten.