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Neue Medien und Kultur | APuZ 9/1985 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 9/1985 Bedeutung und Gegenstand der Medienpolitik. Skizze eines Feldes praktischer Politik und wissenschaftlicher Analyse Stichworte zur Medienpolitik Neue Medien und Kultur Informationstechnik und gesellschaftliche Zukünfte. Optionen zwischen Telematik und Wertewandel

Neue Medien und Kultur

Markus Schöneberger

/ 27 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Die modernen Informations-und Kommunikationstechniken stellen eine fundamentale Herausforderung auch für unser geistig-kulturelles Leben dar. Entsprechende Rahmenbedingungen und Entwicklungschancen vorausgesetzt, können sie neue, vermehrte Zugangsmöglichkeiten zu vielen Bereichen des kulturellen Lebens schaffen und Film, Theater, Musik und Literatur vielfältige Ansätze veränderter, erweiterter Entfaltung bieten. Medienpessimisten fragen hingegen besorgt: Sterben wir mit den neuen Techniken den kulturellen Wärmetod? Diese Fragestellung ist legitim, aber hat bereits eine jahrhundertealte Tradition — sie ist so alt wie der Medienfortschritt selbst und läßt sich zurückverfolgen bis zur Erfindung des Buchdrucks, dem Aufkommen von Film, Schallplatte, Radio und Fernsehen. Das entscheidende Problem aber heute ist, ob es gelingt, mit den neuen technischen Möglichkeiten wie Kabel, Satellit und Video gleichzeitig — bzw. parallel dazu — auch die programmschaffende Kreativität zu vervielfachen. Schon jetzt zeichnen sich immer deutlicher die Engpässe ab. Welche Strategien sind denkbar, welche Konzeptionen möglich? Die Medien von morgen stellen für Künstler, Publizisten und Medienschaffende eine neue Bewährung dar. Vieles wird sich ändern angesichts der zunehmenden kulturellen, auch unterhaltenden Verteilungsleistung unseres immer komplexer werdenden Systems der Massenkommunikation. Aber es tut sich auch eine große Fülle neuer kreativer Chancen auf, einschließlich der Entstehung vielfältiger neuer attraktiver Berufsfelder. Die Diskussion über eine solche „kulturelle Medienpolitik'1 kam allerdings in der bisherigen Debatte um die neuen Informations-und Kommunikationstechniken zu kurz.

Das Bundesverfassungsgericht hat am 5. März 1974 die Aufgabe, ein freiheitliches Kunstleben zu erhalten und zu fördern, auch auf die Medien bezogen.

Im Gegensatz zu Ländern wie Frankreich oder England gewinnen jedoch in Deutschland die kulturellen Aspekte neben den vorherrschenden technischen, juristischen, wirtschaftlichen und allgemein-gesellschaftlichen Gesichtspunkten erst sehr verspätet mitgestaltenden Einfluß auf die Diskussion um die Neuen Medien. Selbst der wesentlich kleinere Nachbar Österreich hat demgegenüber viel früher erkannt — so der Salzburger Kommunikationsforscher Hans Heinz Fabris —: „Österreichs Chancen sollten eher im Softwarebereich liegen, wo es darum ginge, die traditionellen Ressourcen des kreativen Potentials heimischer Künstler, Schauspieler, Regisseure, Autoren usw. zu einer Entwicklung des heimischen Marktes und zu einer Kulturexportoffensive zu nutzen."

Die Zurückhaltung in Deutschland ist erstaunlich, sind doch weite Bereiche der Kunstpolitik von der Entwicklung der audiovisuellen Kommunikation betroffen; doch die Medien-und Kulturberufe haben hierzulande lange überwiegend in Ablehnung und Passivität verharrt. In diesem Defizit mag sich auch etwas von der Distanz von Kunst und Politik, Geist und Macht widerspiegeln — eine Beziehung, die sehr verschiedene, auch historisch gewachsene Ursachen hat

Es wiederholen sich in dieser Auseinandersetzung um die Neuen Medien Verhaltensmuster, die in nahezu allen Phasen der geschichtlichen Zivilisation festzustellen waren, nämlich die Methode, kulturelle Entfaltung und medientechnischen Fortschritt als Gegensätze zu interpretieren, stets verdächtig, unvermeidlich die Orginalität künstlerischer und geistiger Arbeit zu verderben und vornehmlich auf Massenproduktion für primitiven Geschmack abheben zu wollen

Der Medienpessimismus, verbunden mit der Urangst des Menschen vor einer totalen Beherrschung durch die . Technik, so Dietrich Ratzke, ist die neue Form des klassischen Kulturpessimismus

Allerdings: Wer dem mündigen Bürger mißtraut, mißtraut auch dem mündigen Kultur-bürger. Wir stehen heute erneut inmitten eines medientechnologisch bedingten Um-bruchs der gesamten Strukturen unserer „Kulturindustrie". Statt diese Herausforderungen aber gestalterisch aufzugreifen, verharren viele in ängstlichen Fragen:

Kommt jetzt die elektronische Kulturrevolution? Wird eine künftig immer uneingeschränktere Verbreitung leicht konsumierbarer Fernsehkultur die traditionellen Kulturen verdrängen? Sterben wir nunmehr den kulturellen Wärmetod? Wird mit den neuen Medienformen Kultur eher zerstört als gefördert oder weiterentwickelt?

Werden z. B. die neuen Kabel-Kanäle, die dem Bürger dank den modernen Kommunikationstechniken in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ins Haus stehen, zur kulturellen Nivellierung, zu Passivität und zum Abbau des öffentlichen Kulturangebotes führen? Fragen und Vorbehalte, die freilich zumindest so alt sind, wie das Kabel selbst. Bekanntlich wurde bereits am 15. Januar 1884 das erste Patent für ein Koaxialkabel erteilt; es benötigte fünfzig Jahre, bis es zum praktischen Einsatz kam. Anfang der dreißiger Jahre wurde das erste Breitbandkabel zwischen dem Reichspostzentralamt in Berlin-Tempel-hof und dem Fernsehlaboratorium in Witzleben über eine Länge von 11, 5 km verlegt. Damit begann die „Verkabelung" — aber auch schon die gleichzeitige Übertragung von einem Fernsehkanal und 200 Telefonkanälen. So neu ist — technisch gesehen — das neue Medium „Kabel" also nicht. Und auch viele der Argumente, die heute wiederum dagegen vorgetragen werden, sind keinesfalls neu, sondern abgeschrieben aus dem Geschichtsbuch des technischen Fortschritts.

Der Medienwissenschaftler und heutige SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz schrieb 1968: „Seit dem 19. Jahrhundert werden nur die vermassenden und verdummenden Wirkungen der Massenkommunikation prophezeit, und jede empirische Untersuchung beweist das genaue Gegenteil. Es wäre an der Zeit, diese Art der Kulturpolitik endlich auf dem Schutthaufen der Geschichte zu deponieren."

Denn die Geschichte der Massenmedien vom 16. Jahrhundert an ist voll von Klagen über den sicheren Niedergang, den die jeweils neuen Medien mit sich bringen würden; erst gab es das Wehklagen über die Unsitte des Zeitungslesens, das zwischen 1650 und 1700 seinen Höhepunkt hatte; später das gleiche, als Film, Radio, die Schallplatte aufkamen. Da wurde etwa der rasche Tod der Hausmusik vorausgesagt. Aber war nicht vielfach das Gegenteil zu beobachten? Die damals neuen Medien wirkten gleichsam als Animatoren. Warum könnten z. B. neuen Präsentationsformen der Musik über Kabel solche Wirkungen nicht ebenso zeitigen? Wie war es vor sechzig, siebzig Jahren, als der Tonfilm aufkam? Da wurden Flugblätter gegen die „Gefahren des Tonfilms" in Massenauflage verbreitet mit Parolen wie: „Tonfilm ist Kitsch!" oder: „Tonfilm ist Einseitigkeit!" oder: „Tonfilm ist wirtschaftlicher und geistiger Mord!" oder: „Fordert gute Stummfilme!" Und ein anderes Flugblatt verlangte schlicht: „Fordert Orchesterbegleitung durch Musiker!"

Warum aber sollten die Neuen Medien, um die es heute geht, dem angeschlagenen Medienklassiker Film nicht ebenfalls neue Impulse vermitteln können, die er so dringend nötig hätte — angesichts der Tatsache, daß der Marktanteil des deutschen Films in der Bundesrepublik Deutschland von 39, 2 Prozent im Jahre 1970 auf 18, 7 Prozent im Jahre 1981 zurückging und daß parallel zu dem schwindenden Marktanteil auch die Zahl der Kinobesucher sank? 1982 wurden an den deutschen Kassen nur noch 120 Millionen Besu-* eher gezählt. Eine der Ursachen hierfür ist das Fehlen eines Programmangebotes mit Anspruch und gleichzeitigem Unterhaltungswert; /dies hat auch etwas mit Subventionsmentalität, mit der Förderpraxis zu tun, die teilweise am Interesse der Filmbesucher vorbeizielt Doch: Ermöglichen nicht gerade die Neuen Medien neue dramaturgische Kompositionen, eine neue Filmkultur? Die Kunstgattung der Film-oder Fernsehoper zum Beispiel. Man denke an Franco Zeffirellis Verfilmung von Verdis „La Traviata", die zu einem Kinobestseller wurde, an die Einspielergebnisse von Josef Loseys „Don Giovanni", an Hans-Jürgen Syberbergs „Parsifal". Als der Münchner Filmzar Leo Kirch das Filmballett „Carmen" — nach einer Novelle von Mrieme und der Oper von Bizet — in Lichtspielhäuser und Videotheken schickte, jubelte die Kritik: „Dieser makellose Film von Carlos Saura ist der Höhepunkt dieses Kinojahres." (Münchner Abendzeitung).

Der bayerische Filmkaufmann Leo Kirch, mit mehr als 400 weltweiten Opern-, Operetten-, Ballett-und Konzertprogrammen einer der erfahrensten Filmproduzenten auf dem Gebiet der klassischen Musik, glaubt daran, daß anspruchsvolle Unterhaltungsangebote von den Neuen Medien nur gewinnen können. Die Japaner machen es vor: Sie haben eigens zur Einführung der Bildplatte Dvraks Sinfonie „Aus der neuen Welt" und Smetanas Zyklus „Mein Vaterland" filmisch umgesetzt.

So läßt sich Kunst nicht nur an das traditionelle Opern-und Konzertpublikum verkaufen, so könnten auch junge Leute, das Stamm-publikum unserer Lichtspielhäuser, neu gewonnen werden. Immerhin: Vier Fünftel der häufigen Kinogänger — die rund zwei Drittel aller verkauften Eintrittskarten erbringen — entstammen den Altersgruppen bis dreißig. Das klassische Unterhaltungsmedium Film hat ungeachtet der Medien Rundfunk und Fernsehen und vielfältiger sonstiger technischer Versuchungen überlebt. Das Kino wird auch gegen die Konkurrenz von Video, Kabel, Satellit bestehen, wenn man rechtzeitig umdenkt.

Denn eine Zukunft des Films ohne eine Zukunft des Kinos, sagen viele Experten, wird und kann es nicht geben. Selbst in Amerika finanziert sich die Filmproduktion trotz der neuen Medienkonkurrenten immer noch zu 60 Prozent über die Kinoeintrittskarte, nur zu acht Prozent durch den Videomarkt. Aber bereits 17, 4 Prozent entfallen auf Pay-TV, den elektronischen Abruf einzelner Programme im eigenen Heim gegen individuelle Gebühr, die gleich vom Konto abgebucht wird. Wer mehr schaut, zahlt mehr. Pay-TV hat auch bei uns Zukunft. Nicht umsonst hat die Monopol-kommission 1981 in einem Sondergutachten über „Wettbewerbsprobleme bei der Einführung von privatem Hörfunk und Fernsehen“ für privates Pay-TV plädiert. Der Vorsitzende der Monopolkommission, Erhard Kantzenbach, begründete die Funktionsfähigkeit dieses Abrufdienstes u. a. mit dem Hinweis darauf, daß auch Filme und Opern einen sehr unterschiedlichen Preis hätten.

Daß neue Angebote bisherige Medien keineswegs schlicht verdrängen, ist vielfältig belegbar. Die Lesekultur etwa ist durch den Vormarsch der elektronischen Konkurrenz keineswegs abgelöst worden — allen Unkenrufen zum Trotz, das Ende des alphabetischen Zeitalters sei angebrochen. Genauso, wie auch die Befürchtungen, die von vielen Seiten 1450 an Gutenbergs bahnbrechende Erfindung der Buchdruckerkunst geknüpft wurden, sich als Irrtum erwiesen. Im Gegenteil: Damit erst wurden die Grundlagen zur modernen Industrie-und Kommunikationsgesellschaft gelegt. Eine neue Epoche begann: Die Mächtigen verloren ihr Bildungs-und Informationsmonopol. Indem Wissen und Tradition in gedruckter, somit objektivierter und anonymisierter Form weitergegeben und vervielfältigt werden konnten, entfielen wichtige, auf die Notwendigkeit mündlicher Über-lieferung zurückführbare Funktionen geschlossener sozialer Gemeinschaften. Das gedruckte Wort, das dazu geführt hat, daß mehr Menschen am kulturellen Leben teilnehmen konnten denn je, hat genauso alle nachfolgenden Veränderungen unserer Medienlandschaft überlebt.

Das Buch z. B. hat längst die Kooperation mit dem beargwöhnten „Lesefeind" Fernsehen gelernt; es hat gelernt, wie Literaturverfilmungen den Buchumsatz stimulieren können, wenn das passende Buch zur passenden Sendung erscheint. Viele erfolgreiche Buchautoren rekrutieren sich heute aus dem Medium Fernsehen. Das Fernsehen regt vielfach Themen an, die erst das Buch vertiefend zu behandeln vermag.

In ähnlicher, wenn auch nicht vergleichbarer Weise erlebt der schon vielfach totgesagte Rundfunk seit Jahren eine Renaissance — für die junge Generation wird er sogar von manchen unter bestimmten Aspekten als eines der Leitmedien bezeichnet. Die Bedeutung traditioneller Kulturmedien wie Kunst, Rund-funkt Fernsehen wurde auch nicht geschmälert durch den Videoboom in den letzten Jahren. Heute steht in knapp jedem zehnten Haushalt der Bundesrepublik Deutschland bereits ein eigener Videorecorder. 1990 wird jeder zweite Haushalt über eine eigene Videothek verfügen. Allein die Hersteller von Videofilmen erzielen in der Bundesrepublik Deutschland inzwischen einen Jahresumsatz von über 60 Millionen DM. In den wenigen Jahren, in denen der Markt der Videocassetten besteht, sind annähernd 100 Programmanbieterfirmen entstanden, die inzwischen 000 Titel auf den Markt gebracht haben, darunter rund 200 Musikproduktionen, deren Anteil steigt. Die Präferenz für Spielfilme und Unterhaltungsware traditionellen Zuschnitts ist zwar eindeutig, die Angebotspalette reicht aber inzwischen von Charly-Chaplin-Oldtimern bis zu Mozarts „Don Giovanni".

Johann Speyer von der Hamburger Ozean-Musik, die Opern wie „Tosca“, „La Bohme" oder die Brandenburgischen Konzerte anbietet, glaubt bereits, „daß vorsichtig die erste Nachfrage nach Klassik auf Video einsetzt" 5). Auch Videomagazine anspruchsvoll unterhaltender Art mit kulturellen, informierenden, bildenden Themen stellen in zunehmendem Maße neue publizistische, künstlerische Formen dar, die erst durch neue Techniken möglich geworden sind.

Verstärkt treten inzwischen kreative Unternehmer hervor, die jetzt schon Programme für den Zeitraum planen, da das Interesse an dem derzeit noch vorherrschenden Billigkonsumangebot abebben wird. Wird es zu diesem „zweiten", qualitätsbezogenen Videomarkt kommen? Der von Sex und Crime diskreditierte Videomarkt scheint inzwischen gute Chancen auf Rehabilitierung durch eine „zweite Programmgeneration" zu haben. Belegt wird dies auch durch jüngste Erfahrungen des Börsenvereins des deutschen Buchhandels. Er hat im September 1983 während der internationalen Funkausstellung bundesweit einen Feldversuch „Video beim Buchhändler" gestartet. Inzwischen hat sich herausgestellt: Den größten Absatz erzielten Videokaufkassetten mit Filmklassikern wie „Metropolis", „Nosferatu" oder „Kinder des Olymps“. Sie rangieren mit weitem Abstand vorn.

Ein beachtlicher Nebeneffekt dieser Initiative ist, daß mancher Viedeowunsch offenbar auch mit dem alten Medium Buch befriedigt werden konnte.

Ebenso zeigen die Erfahrungen der letzten Jahre, daß der Videoerfolg in erster Linie vom Kinoruhm lebt; würden die Lichtspieltheater existenziell gefährdet, würde z. B. auch der Kassettenmarkt kaum eine solche Expansion erfahren. Wieder zeigt sich, wie intensiv „alte" und „neue" Medien aufeinander angewiesen sind.

Der Filmregisseur und Kinoliebhaber Niklaus Schilling, der unlängst begonnen hat, Filme nicht mehr auf Zelluloid, sondern auf Magnetband zu drehen, begreift z. B. das Videosystem nicht als Tod, sondern als einen neuen Anfang des Kinos und fragt: „Sind es die Chips, ist es die Elektronik, die es immer weiter noch verdrängen? Ich denke, daß wir es auch sind, die wir nicht kämpferisch genug seine spezifischen Formen weiterentwickelt haben ... Wir haben Angst vor der Numerierung, Digitalisierung, vor der Elektronik überhaupt. Wir lächeln über den Begriff . Video'. Aber wir lächeln, weil wir uns fürchten davor ... Es gilt, sich einzunisten in diesen neuen Schaltkreisen, bevor es zu spät ist und die Bilderverteiler uns weltweit versorgen. Die werden übrigens ihre Kinos haben, weil sie sie brauchen für ihre Kampagnenwirkung auf allen Schienen"

Wie wenig konstruktiv es ist, neue Medien-techniken und kulturelle Entwicklung als Gegensätze einander gegenüberzustellen, zeigt sich auch beim Medium Fernsehen. „Keinen Meter Film für das Fernsehen" hieß in den fünfziger Jahren eine der angsterfüllten Kampfparolen.

Heute haben sich Film und Fernsehen längst arrangiert und eine, wenn auch nicht immer spannungsfreie, so doch konstruktive Kooperation gefunden.

Oder: Die erste geplante Live-Sendung der „Lustigen Witwe" konnte nicht stattfinden, weil die Zuschauer nachdrücklich gegen Scheinwerfer und Kameras protestierten. Heute sind solche Theaterübertragungen mitunter Höhepunkt des Fernsehprogramms.

Der Kultur hat das Fernsehen keinesfalls geschadet, und trotzdem rechnen — so das Institut für Demoskopie Allensbach im Januar 1984 — nur zehn Prozent der Bundesbürger den Bildschirm ganz unbefangen der Kultur zu. Liegt es am Medium oder an einem Kulturbegriff, der dynamische Fortentwicklungen nicht hinreichend reflektiert?

Heute, da die Vollversorgung der deutschen Bevölkerung mit Bildschirmgeräten fast abgeschlossen ist, der Prozeß der Veralltäglichung dieses einstmals neuen Mediums weit fortgeschritten ist, sieht so manche Bilanz grundlegend anders aus. So hat z. B.der Wiener Journalist Thomas Pluch in einer jüngeren, im übrigen sehr kritischen Zwischenbilanz dem Fernsehen sogar attestiert, es habe „als Vermittlerin von Hochkulturen neue Maßstäbe geschaffen" es sei die weltweite „Kulturgroßmacht Nr. eins", mit der die Exklusivität der bürgerlichen Kultur des 19. Jahrhunderts endlich untergegangen sei. Pluch weist mit Recht darauf hin, daß heute selbst der einfachste Zeitgenosse aus einem Kultur-und Unterhaltungsangebot auswählen kann, das seine Wohnung zu einem „Privattheater mit täglich einem dutzend Vorstellungen macht. Das permanente Volkstheater ist Selbstverständlichkeit geworden." Die Weltkultur schicke sich gerade an, Wirklichkeit zu werden, wobei allerdings auch (in Ost wie West) die Gefahr eines „Kulturkolonialismus" drohe.

Trotzdem sind die Kulturkritiker natürlich nicht verstummt. So warf der Verband deutscher Schriftsteller (VS) in der IG-Druck und Papier den öffentlich-rechtlichen Rundfunk-anstalten im August 1984 vor, sie „trügen zur Verarmung unserer Kulturszene" bei, sie „hätten sich weit von der ihnen ursprünglich zugedachten kulturellen Funktion entfernt". Und der Deutsche Musikverlegerverband rügte im Mai des gleichen Jahres die Musik-auswahl in den deutschen Programmen, in denen z. B. fast bis zu 80 Prozent ausländische Autoren favorisiert würden. Zudem könnten „die Autoren klassischer Musik erst auf die Präsentation ihrer Werke in den deutschen Rundfunksendern hoffen, wenn sie gestorben sind" Derartige konkrete Programmkritik läßt sich natürlich mit vielen Beispielen belegen, bis hin zu einer dezidierten Auseinan-dersetzung mit der Filmpolitik von ARD und ZDF, zunehmend in Amerika in großem Stil Filmpakete einzukaufen und dafür Eigenproduktionen zu vernachlässigen. Solche offenkundigen Mängel können aber über die kulturell-künstlerischen Gesamtleistungen des Mediums Fernsehen nicht hinwegtäuschen, einschließlich seiner Imagewerbung für Theater, Kino, Musik-und Konzertveranstaltungen 1984 lag der Anteil der Neuproduktionen, die zum großen Teil deutschen Produzenten und damit Autoren, Regisseuren, Schauspielern zugute kommen, bei 80 Prozent des Produktionsvolumens, 1985 sollen es 81, 4 Prozent sein.

Da Kultursendungen wie Schauspiel, Oper und Operette im Fernsehen deutlich höhere Zuschauerzahlen verzeichnen, wenn sie live präsentiert werden, liegt in einer größeren Transportkapazität durch mehr Kanäle zugleich auch die große Chance echter Programmerweiteruhg durch die Verbindung von Kulturvermittlung und Direktübertragung.

Vor ähnlichen neuen Herausforderungen steht die Musikbranche, die für die Verbreitung schöpferischer Werke immer abhängiger geworden ist von den Innovationsschüben der technischen Speichermedien wie traditionell vor allem der Schallplatte; auch hier ist in einem historischen Prozeß allenfalls eine neue Etappe erreicht, wenn jetzt z. B. Compact-Disc, Bildplatte, Videoclips zunehmend den Musikmarkt beeinflussen. Die euphorischen Gedanken über die Technisierung der Musik, die schon im 19. Jahrhundert Edward Bellamy nachhaltig anstimmte, sind dabei zumindest ebenso alt wie auf der anderen Seite das Lamento über das, was Stefan Zweig die „Monotonisierung der Welt" genannt hat und was die professionellen Kulturpessimisten als kommerzialisierte Massenproduktion mißbilligen, die bis heute Marcel Prousts Essay vom „Lob der schlechten Musik" nicht zu teilen vermögen

„Eine Kulturrevolution erschüttert die Musik-weit" so beklagte Franz Manola Anfang 1984 in der Wiener „Presse" die neuesten Tendenzen. Die Musik werde jetzt ihrer speziellen Aura entkleidet, zum Soundtrack degradiert. Musik, die man hören könne, die jeder auf die gleiche Weise sehen müsse, sei ein kommerziell genau kalkulierbares, für das Televisionszeitalter, die Ära der total visualisierten Reizüberflutung, ideales Produkt.

Aber ist dies die einzig denkbare Perspektive der Musik im Lichte der „Neuen Medien"? Der medientechnische Fortschritt hat jedenfalls die Lust des Menschen an der Musik nicht reduziert. Im Gegenteil: Massenhafte musikalische Aktivität breiter Schichten — gerade der jungen Generation — ist auch und vor allem in Ländern mit hochentwickelter Unterhaltungselektronik festzustellen, in denen die Zahl der Menschen und Vereinigungen, die sich dem aktiven Musizieren widmen, eher gestiegen ist (z. B. Japan). Neue Medien haben hier neue Motivationen ausgelöst.

So wie die Medien Buch, Film, Schallplatte, Rundfunk und Fernsehen zur kulturellen Befindlichkeit wesentliches beigetragen haben, können und müssen auch die Neuen Medien als Kulturmedien verstanden und genutzt werden. Lutz Jonas, Beauftragter für Neue Medien der Bertelsmann AG, entwarf unlängst ein Szenario der „Kabelzukunft", das gerade die „Kunst um die Ecke reaktivieren könnte: Die Opernpremiere im Stadttheater, die Jazzsession in der Kellerkneipe, das regionale Volksmusiktreffen, das Konzert des Pop-stars in der Stadthalle, mit der Fernsehkamera im örtlichen Konservatorium, das städtische Sinfonieorchester bei der Probe als Vorbereitung zur Live-Übertragung des Konzerts usw ... Besonderen Reiz könnte hierbei der sogenannte . Offene Kanal'entwickeln, in dem sich musikalische Gruppierungen und Solisten, welcher Art auch immer, zwanglos präsentieren könnten. Ein solcher frei zugänglicher Kanal ist vielleicht die aufregendste Perspektive eines auch auf dem Musiksektor bürgerlichen Fernsehens."

Neue Techniken ermöglichen im Bereich der Musik neue kulturelle Erlebnisformen — so die neue Schallplattengeneration der Compact-Disc. Vom März bis September 1983 wurden 500 000 CD-Platten verkauft; Klassik, gehobene Unterhaltung vorneweg. Das Repertoire der Bildplatte von mehreren hundert Titeln reicht von „Der letzte Countdown" bis zu Helmut Schmidts Klaviertrio mit Christoph Eschenbach, Justus Frantz und dem Züricher Tonhalleorchester. Das Mozart-Konzert für drei Klaviere und Orchester in F-Dur (KV 242) vom Februar 1776 wurde erstmals im Zweiten Deutschen Fernsehen bereits am 23. Dezember 1983 werbewirksam ausgestrahlt. Ein Beispiel übrigens auch für sinnvolle Zusammenarbeit verschiedener Kommunikationstechniken nicht zuletzt mit dem Ziel, kulturelle Verteilungsleistungen zu optimieren. Fernsehen, Film, Schallplatte, Buch haben vielfältige Formen sinnvoller Kooperation praktiziert; warum sollte dies nicht auch mit den Neuen Medien möglich sein?

Von Rolf Liebermann, dem Schweizer Komponisten und Intendanten der Hamburgischen Staatsoper, stammt die Frage, ob Film und Fernsehen die früher so elitäre Oper nur „vermasst, oder aber „demokratisiert" haben. Götz Friedrich, Generalintendant der Deutschen Oper Berlin, bezeichnete es grob als Unfug, zu behaupten, Opern im Fernsehen oder Film hielten das Publikum von den Opernhäusern fern. Opern, beispielhaft für andere Formen der Unterhaltung, durch die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten eines neuen Medienverbundes immer mehr Menschen immer besser zugänglich zu machen, ist die Perspektive, die möglich wird.

Dies gilt auch für das Theater. So verficht August Everding, Münchner Generalintendant, mit anderen Bühnenexperten die Idee, mit den neuen Medien auch dem Theater die Zukunft zu sichern und die 84 öffentlichen Theaterunternehmen in der Bundesrepublik Deutschland zum vielseitigen Programmlieferanten für künftige Anbieter zu profilieren. Von den rund 800 Premieren in Deutschland sollten etwa 200 aufgezeichnet und einem Pool überantwortet werden. Eine Marketing-gesellschaft sollte diese in einem zentralen Archiv zu speichernden Produktionen dann bei Fernseh-und Kabelgesellschaften gewinnbringend verkaufen. In ähnlicher Weise haben bereits die Wiener Bundestheater eine privatwirtschaftliche „Tele-Theater/Videofilmproduktions-und Vertriebsgesellschaft mbH" aufgebaut, deren zweijährige Bilanz erstaunlich und ermutigend ist. Auch Initiativen großer europäischer Opernhäuser zur Videoauswertung ihrer Produktionen sind allenthalben zu beobachten, so Covent Garden London, das hierfür eine eigene Videofirma gegründet hat. Die Deutsche Oper Berlin, unterstützt vom Elektronik-Konzern Sony, hat kürzlich die erste selbstproduzierte Kassette herausgebracht — einen Probenreport über Götz Friedrichs Regiearbeit an der Bergschen „Lulu". Häuser wie die Metropolitan Opera in New York brauchen sogar die übertragende Fernsehanstalt nicht mehr ins Haus zu bitten, sondern verkaufen den Sendern eigene fertige Angebote. Das Theater, entsprechende Ausstattung und Größenordnung vorausgesetzt, wird zum Medienunternehmen. Eine utopische Videovision? Ein neuer Kulturauftrag! Erfahrungen mit den neuen Techniken wurden auch in vielen anderen Bereichen gesammelt. Neue künstlerische Ausdrucksformen wie elektronische Musik, Digitalkomposition, elektronisch gestaltete Bilder bzw. Bildverarbeitung oder eine spezifische Videokunst sind bereits bekannt, ebenso synthetische Bilder (Zeichnungen, Cartoons, sogar Fotografien), die durch Zeichenautomaten entstehen. Insbesondere für Kino-und Trickfilme werden immer häufiger Computerbilder konzipiert. Weitere technisch inspirierte Formen und Kreationen werden womöglich noch hinzukommen; manche derartige Kommunikationskünste werden freilich bald auch wieder auf der Strecke bleiben, wenn sie „ihr" Publikum nicht erreichen. Geschmack läßt sich nicht verordnen — Zustimmung nicht erzwingen.

Kulturelle Entfaltung und medientechnischer Fortschritt verhalten sich keineswegs als negative Pole zueinander, sondern, auch wenn sie sich in wechselseitiger Spannung befinden, erweisen sich überwiegend als fruchtbare Stimulans.

Noch nie war z. B. das Medienangebot in Deutschland so reichhaltig wie derzeit, aber gleichzeitig gab es hierzulande noch nie so viele prämierte Kunstschaffende, so viele Konzertabonnenten, Theater-und Museums-besucher. Der Anteil der Kultur am öffentlichen Leben hat im Laufe der Jahre außerordentlich zugenommen — nicht zuletzt dank der vervielfältigenden Kraft der Medien, die bereits heute gewaltige kulturelle Verteilungsleistungen erbringen. Die modernen Mediensysteme von morgen könnten noch mehr kulturelle Teilhabe und künstlerische Vielfalt ermöglichen. Diese Zusammenhänge haben freilich erst sehr allmählich in die Diskussion um die Neuen Medien Eingang gefunden — in letzter Zeit freilich mit beschleunigtem Tempo.

So rückte die 4. Konferenz der europäischen Kultusminister aus 25 Nationen im Mai 1984 in Berlin das Thema „Kultur und Kommunika35 tionstechnologie" in den Mittelpunkt ihrer Beratungen. Der Ende 1982 in Bonn gegründete Deutsche Kulturrat als Dachorganisation von 140 Verbänden aus Kunst, Kultur und Medien mit dem Ziel, „Kunst und Kultur mehr Geltung zu verschaffen und die Voraussetzungen für ihre Entwicklung zu verbesern", legte im Februar 1984 umfassende Forderungen vor für ein kulturfreundliches Medien-recht. Der Katalog zielt vor allem auf die noch überwiegend im Fluß befindlichen Beratungen der Landesmediengesetze in den einzelnen Bundesländern. Und der Präsident des Goethe-Instituts und ehemalige WDR-Intendant Klaus von Bismarck setzte sich im September 1984 auf der dreitägigen Jahreskonferenz des International Institut of Communication (IIC), einer unabhängigen Weltorganisation für Kommunikationsforschung und -politik, für die Entwicklung einer „kulturellen Marktordnung" für den Medienbereich ein; vor dem gleichen Forum meldete der ZDF-Intendant Dieter Stolte die konkrete Forderung an, die neuen Informationstechniken für mehr direkte Kulturvermittlung zu nutzen.

Das sind Forderungen, die auch die praktische politische Ebene erreicht haben, wie u. a.

Pläne für einen spezifischen „Kulturkanal"

über Satellit verdeutlichen, die der baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth im Dezember 1983 vorgelegt hat. Intendanten der Rundfunkanstalten, private Verleger sowie Theater und Filmvertreter sollen danach für ein gemeinsames Modell gewonnen werden, um bei der Nutzung künftiger Satellitenkapazitäten die kulturelle Komponente in der Programmgestaltung zu stärken und damit eine dritte Säule zwischen den bestehenden öffentlich-rechlichen Anstalten einerseits und den privaten Programmveranstaltern andererseits zu fördern — im Sinne der Fortentwicklung unserer Medienkultur.

Auch die Britische BBC prüft in Zusammenarbeit mit einer europäischen Konzertdirektionsgruppe Möglichkeiten zur Errichtung eines „Kulturkanals per Satellit“. Die Vorstellungen gehen dahin, Live-Übertragungen von Opernhäusern, Konzerten und Theatern zu bringen. In London vertraut man auf das große europäische Potential an kulturell Interessierten.

Inzwischen hat der Bundesinnenminister ein umfassendes Forschungsprojekt durchführen lassen, das sich mit den Auswirkungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken im Bereich Kunst und Kultur befaßt hat; zentrale Untersuchungsfragen des inzwischen vorliegenden Berichtes sind vor allem das mögliche Zusammenspiel der neuen Informations-und Kommunikationstechniken, ihr Verhältnis zu den traditionellen Trägern der Kunst-und Kulturvermittlung sowie die Auswirkungen auf die künstlerischen und kulturellen Inhalte.

Die zum Münchner Infratest-Unternehmen gehörende ABT-Forschung, die das Projekt durchführte, erläuterte das Vorhaben u. a. mit dem Hinweis: „Mögliche positive Auswirkungen, aber auch Gefahren lassen sich sowohl im Individualbereich als auch im gesellschaftlichen Bereich finden. So können die neuen Informations-und Kommunikationstechniken einerseits neue künstlerische und kulturelle Betätigungsmöglichkeiten (z. B. Videokunst) eröffnen, andererseits aber auch die Entwicklung eigener Aktivitäten verhindern und lediglich zu einem mehr passiven Rezipieren von Angeboten verleiten. Desweiteren können sie erweiterte Zugangsmöglichkeiten zu Kunst und Kultur für breite Bevölkerungsgruppen eröffnen, wohingegen Befürchtungen dahingehen, daß durch die Entwicklung der neuen Informations-und Kommunikationstechniken traditionelle kulturelle Einrichtungen (z. B. Museen, Oper, Theater) einem starken Verdrängungsprozeß ausgesetzt werden können.“

Ebenso haben die beiden Großen Anfragen zur Kulturpolitik die erstmals am 9. November 1984 im Deutschen Bundestag zu einer umfassenden Kulturdebatte geführt haben, Leitlinien einer künftigen kulturellen Medienpolitik markiert. Vor allem der Bundestagsabgeordnete Dieter Weirich wies auf die zusätzlichen neuen kulturellen und kreativen Chancen der neuen Medienentwicklungen hin. Er betonte allerdings auch: Sollte die unterschiedliche Ausgangslage in verschiedenen Ländern zu Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten der deutschen Künstler führen, müsse darüber nachgedacht werden, ob und wie die Wettbewerbschancen der einheimischen Künstler verbessert werden könnten. Die noch vor wenigen Jahren erhobene Klage des Züricher Wissenschaftlers Ulrich Saxer, die staatspolitischen Gesichtspunkte domi-nierten in der Mediendebatte die kulturpolitischen, bedarf angesichts derartiger Aktivitäten einer differenzierenden Korrektur. Die Neuen Medien werden aber den kulturellen Erwartungen nur dann Rechnung tragen können, wenn neben der kommunikationstechnischen auch die künstlerische „Infrastruktur" vorausschauend geplant und gefördert wird; wenn sich mit den technischen Neuerungen zugleich auch die programmschaffende Kreativität steigert. Nur dann bieten die Neuen Medien die Chance, Kunst und Kultur besser in ihrer Vielschichtigkeit zu erfassen und zu ermitteln. Wer sagt, wir setzen in der Medienordnung von morgen auf mehr Vielfalt, muß auch dafür Sorge tragen, daß sich die Vielfalt des künstlerischen Schaffens in diesem neuen Medienwettbewerb wiederfinden kann.

Die neuen Informations-und Kommunikationstechnologien könnten — so die Prognosen — das Programmangebot für den Bürger bis Ende dieses Jahrzehnts in etwa verzehnfachen. Die zentrale Frage aber lautet: „Haben wir in Zukunft genügend gute Künstler für genügend gute Programme?" Bereits in den Beratungen der Enquete-Kommission „Neue Informations-und Kommunikationstechniken" des Deutschen Bundestages wurde 1981/83 deutlich die Befürchtung ausgesprochen, daß es bei einem erweiterten Medienangebot sehr bald zu einer derart breiten Nachfrage nach kreativen Kräften kommen würde, daß angesichts der heute schon bestehenden Marktknappheit dann erst recht ein entsprechendes Angebot an künstlerisch Tätigen fehlen würde. So führte z. B. das ZDF in einer Stellungnahme aus: „Mehr Programmveranstalter lösen eine zusätzliche Nachfrage an fernsehspezifischen Gütern und Dienstleistungen am Markt aus. Da das Angebot aus erfahrenen Spezialisten sowohl bei festen Mitarbeitern als auch bei freien Kräften heute schon knapp ist — als Beispiel seien nur Autoren, Darsteller, Regisseure, Kameraleute und Cutter genannt; überdies gilt das insbesondere für den gesamten Bereich der Redaktion, Produktion und Technik —, werden Löhne und Preise sicher überproportional steigen und so zu weiteren unausweichlichen Mehrbelastungen der bestehenden Veranstalter führen."

Gefragt sind jetzt auch vor allem die Leistungsträger des kulturellen Lebens, die kreativen Kräfte. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es rund 95 000 hauptberufliche Künstler sowie eine ungefähr doppelt so hohe Zahl von anderen Berufsangehörigen im engeren Medienbereich und in der damit verbundenen Kulturindustrie. Faßt man eine erweiterte Anwenderbranche zusammen, nämlich die Autoren und Künstler, den Verlags-bereich, den Buchhandel, die Bibliotheken, die Museen, die Bühnen, die Filmwirtschaft, den Rundfunk sowie den Bereich der Tonträger, so sind in dem von den Neuen Medien betroffenen kreativen Bereich in der Bundesrepublik Deutschland etwa 450 000 Erwerbstätige beschäftigt. Bayern hält daran den relativ wie absolut größten Anteil. Ihre Beschäftigungsmöglichkeiten sind in dem derzeitigen Medienangebot an einer oberen Grenze angelangt. Film, Fernsehen und Hörfunk, die rund 60 000 künstlerisch oder publizjstisch Tätigen — ganz oder teilweise — Arbeit und Einkommen bieten, wälzen ihre zunehmenden wirtschaftlich-finanziellen Engpässe immer deutlicher auf jene Freischaffenden ab. Die deutschen Theater mußten in der Saison 1981/82 ebenfalls die Zahl ihrer Schauspieler, Sänger, Orchestermitglieder zwischen drei und fünf Prozent verringern.

Um so gezielter sind die Spekulationen und Erwartungen im Bezug auf die kommunikationstechnischen Innovationen. Dann, wenn Video, Bildplatte, Kabel und Satellit sich endgültig durchgesetzt haben werden — unter welcher rechtlichen Trägerschaft, in welcher Organisationsform auch immer, dies zu entscheiden ist primär Sache der Kulturhoheit der Länder —, wird es nach allen vorliegenden Marktdaten und Prognosen innerhalb der künstlerisch-kreativen Berufsgruppen einen erheblichen Entwicklungsschub nach vorne geben, mit all den Berufschancen, die damit auch für junge Nachwuchskräfte verbunden sind, wenn sich alle diese Betroffenen frühzeitig auf die veränderten Rahmenbedingungen einstellen

Die Dimensionen, um die es alleine für den Film geht, sind beeindruckend: Westeuropas Filmwirtschaft produziert derzeit jährlich bis zu 5 000 Stunden neuer Film-und Fernsehprogramme. Gebraucht werden aber nach unabhängigen Berechnungen in den neunziger Jahren jährlich rund 500 000 Programmstunden insgesamt. Nach Schätzungen der EG-Kommission wird 1990 jeder europäische Fernsehteilnehmer zwischen 30 Kabelfernsehprogrammen wählen können; der Programmbedarf wird dann bis zu 1, 5 Millionen Programmstunden umfassen.

Da die neuen Informations-und Kommunikationstechniken erheblich erweiterte Kapazitäten zur Verfügung stellen, wird ein großer Bedarf an publizistischen und kreativ-künstlerischen Leistungen entstehen. Es dürfte eine realistische Erwartung sein, daß sich die Zahl der in diesen Bereichen Beschäftigten langfristig etwa verdoppeln wird

Es kann uns aber weder beschäftigungspolitisch noch als Kulturnation gleichgültig sein, ob dieses kreative Potential in Deutschland Entfaltung findet oder ob diese künstlerischen Kräfte ins Ausland abwandern, weil sie dort bessere Zukunftschancen sehen: angefangen von konkreten technischen Arbeitsbedingungen etwa in den Studios bis hin zu den vielfältigen und besseren Berufschancen und Darstellungsmöglichkeiten — ganz gleich, ob in Luxemburg, Japan oder in den USA.

Die verfassungsmäßige Verpflichtung der Bundesrepublik Deutschland zum Kulturstaat verpflichtet den Staat nicht nur zum Schutz bestehender kultureller Angebote, sondern auch im Sinne einer Zukunftsvorsorge zur Schaffung von Rahmenbedingungen, daß schöpferische Selbstentfaltung gerade auch in einem neuen Medienzeitalter möglich bleibt — unter Wahrung des von unserer Verfassung garantierten Freiraums von Kunst und Kultur.

Dieses Bekenntnis erfordert einen Katalog praktischer Maßnahmen, der mit einer systematischen Untersuchung über den künftigen Arbeitsmarktbedarf, neue Berufsstrukturen, veränderte Aufgabenfelder und die Ausbildungsperspektiven beginnt. Über allgemeine Hinweise auf die Dringlichkeit einer intensivierten Nachwuchspflege und auf die Risiken einer Verknappung des künstlerischen Angebotes hinaus ist eine mittel-und langfristig angelegte Konzeption erforderlich, wie Künstler, Autoren, Unterhaltungsschaffende in die Neuen Medien, ihre veränderten und erweiterten Ausdrucksmöglichkeiten sinnvoll eingeführt werden können. Dies beginnt bereits bei der Frage der Ausbildung und Berufsorientierung. Daneben steht als weitere zentrale Forderung: Die Urheber-und Leistungsschutzrechte der Angehörigen des Kunst-, Kultur-und Unterhaltungsbetriebes müssen auch im Bezug auf die Neuen Medien sichergestellt sein. Diese dürfen nicht zu modernen Raubrittern geistigen Eigentums werden. Lösungen sind allerdings nicht ausschließlich im nationalen Alleingang möglich. Wer aber sagt, die Neuen Medien erweitern die freiheitlichen Gestaltungsmöglichkeiten, die Chancen für kreative Kräfte, muß auch hinzufügen: Es wäre einer der größten Widersprüche dieser sich immer mehr beschleunigenden technischen Entwicklung, wenn sie im Ergebnis zu der Un-Gleichung führen würde: Mehr Freiheit — weniger Recht am geistigen Eigentum. Oder: Mehr geistige Produktivität — weniger Gewinn.

Rechtliche Sicherheit und künstlerische Freiheit gehören zusammen. Es geht hier konkret um die Frage: Wie werden die Urheber-und Leistungsschutzrechte der kreativen Kräfte in der Zukunft abgesichert, wo die individuelle Wahrnehmung von Urheberrechten zunehmend auf ganz praktische Grenzen stößt? Der Schutz des geistigen Eigentums für Schöpfer eines Werkes der Literatur, Wissenschaft, Musik ist eine wichtige, fundamentale Errungenschaft unserer kulturellen Ordnung. Er ist nicht nur ein wesentliches Merkmal des modernen Rechts-und Kulturstaates; er ist gerade in einer Zeit, da die technische Revolution zunehmend umschlägt in eine neue intellektuelle, geistig-produktive Qualität, auch ein Menschenrecht.

Schließlich müssen wir angesichts heute schon bestehender internationaler Restriktionen — siehe Frankreich oder England — über den notwendigen Schutz einheimischer Künstler, besser noch: die Förderung und internationale Wettbewerbsfähigkeit eigener Produktionen frühzeitig nachdenken. Die große Bedeutung der USA als Programmlieferant für den deutschen Markt läßt sich z. B. daran ablesen, daß 1981 ca. ein Drittel ur-und erstaufgeführter Spielfilme in Deutschland aus den USA stammten. Andere Berechnungen kommen zu einem ähnlichen Ergebnis: Ein Drittel der europäischen Fernsehzeiten wird mit importierten Programmen gefüllt. Es besteht die berechtigte Sorge, daß sich diese Einseitigkeit im Softwareangebot bei den Neuen Medien fortsetzen bzw. sogar noch verstärken könnte, wenn keine Korrekturen erfolgen. Kultur-und Programmaustausch sind aber keine Einbahnstraße. Ob ein gleichwertiger offener Austausch freilich mit der von verschiedenen Seiten erneut propagierten strikten Reglementierung nationaler Mindestquoten bei der Programmgestaltung erreicht werden kann, bezeichnen Experten als ziemlich fraglich.

Eine solche Politik könne „auch zur Auszehrung und Verhinderung dessen führen, was beim freien Kulturaustausch mit auf die Bahn käme. Kulturelle Ressourcen sind nirgends so üppig, als daß man sie noch quotieren könnte. Mit Zwang läßt sich weder in der Landwirtschaft noch in der Kultur die „Selbstverteidigung Europas" betreiben: „Die richtigen wirkungsvollen Gegenproduktionen sind gefragt" mahnt z. B.der stellvertretende ZDF-Programmdirektor Heinz Ungureit.

Es geht um Fragen unserer kulturellen Identität, d. h. Eigentümlichkeiten und Mannigfaltigkeiten im Ausdruck, um Fragen des internationalen Kultur-und Informationsaustausches, um unsere auswärtige Kulturpolitik — Stichwort: Satelliten —, wenn künstlerische Angebots-und Nachfragestrukturen in einem neuen Medienzeitalter ihren Charakter verändern. Um international wettbewerbsfähig zu sein bzw. wieder zu werden, brauchen die kreativen Kräfte ebenso ein Klima kulturfreundlicher Ermutigung wie konkrete Förderung und Unterstützung durch entsprechende rechtliche, praktische wie finanzielle Instrumentarien. Dies darf freilich kein Plädoyer für eine falschverstandene Subventionsmentalität sein. Denn sich durchsetzen müssen, war und ist immer auch ein Stück künstlerischer Bewährung. Dies gilt auch im Blick auf neue Entwicklungen.

Die Münchner Ballett-und Chanson-Künstlerin Margot Werner prägte einmal den Satz: „Kabel und Satellit werden kommen. Opposition zu dieser Medienzukunft wäre Demontage an unserer eigenen künstlerischen Zukunft" Ein Satz von zukunftsweisender Aktualität. Aber statt Schranken aufzubauen und Quotierungen festzulegen, die auf einen „Kulturna-tionalismus" hinauslaufen würden, fordert z. B.der Europarat, auf dem europäischen Festland ein Klima ausgewogener Zusammenarbeit zu schaffen und dabei besonders die Produktion der Länder mit den schwächsten Kulturindustrien zu beachten. Diese Investitionen in schöpferische Arbeit dürfen aber nicht alleine dem Film gelten, sondern — so der Europarat weiter — ebenso auch dem Reichtum, den die lebendigen Künste wie Tanz, Oper, Musik oder Theater bieten.

Diese Förderung neuer Ideen, origineller Inhalte, programmlicher Innovationen, um quantitativ der verstärkten Nachfrage in der Zukunft Rechnung tragen zu können, könnte vielleicht zugleich die Bereitschaft zur Annahme einer Vielfalt von Ausdrucksformen stärken; dies könnte das Publikum bereichern, es kritischer und von sich aus aktiver machen. Auch die Enquete-Kommission „Neue Informations-und Kommunikationstechniken" des Deutschen Bundestages forderte 1982/83 Lösungskonzepte im Bereich internationaler Koproduktionen und der Verleihförderung auf Gegenseitigkeit, der Zusammenarbeit nationaler Filmarchive. Angestrebt wird eine Zusammenarbeit von Staaten, die sich von einem gemeinsamen Kulturbewußtsein geprägt fühlen.

In diesem Sinne ist es Aufgabe einer „kulturellen Medienpolitik“, vorausschauend dafür Sorge zu tragen, daß auch unter den sich in raschem Tempo verändernden kommunikativen Bedingungen in Zukunft die notwendige Balance zwischen den kulturellen Qualitätsund den sozialen Teilhabeansprüchen der kreativ Tätigen nicht verloren geht. Die angebrochene Medienrevolution verändert die Bedingungen für künstlerisches Schaffen auf vielfältige Weise. Kunst — in welchen Bereichen auch immer — wird in Zukunft noch mehr durch die Medien vermittelt und vielfach erst durch diese wirksam.

So können die Neuen Medien, wenn sie sinnvoll genutzt, verantwortungsbewußt eingesetzt werden, auch einen neuen, erweiterten Kulturauftrag fördern und begründen — als große geistige Tauschplätze. Die neuen Jedermanns-Techniken erhöhen für das Publikum die zeitliche und räumliche Verfügbarkeit künstlerischer-unterhaltender Darbietungen. Kulturelle Angebote werden damit völlig neuen Dimensionen individuell zugänglich und abrufbar. Bisher anstehende Zugangsbarrieren werden abgebaut. Das bedeutet mehr Partizipation, mehr aktives Erleben, mehr Auswahl. Medienforscher beobachten schon seit einigen Jahren eine wachsende Differenzierung und Segmentierung der kommunikativen Bedürfnisse. Der Publikumserfolg neuer Programmanbieter hängt in hohem Maße davon ab, wie sie bei ihren konzeptionellen Überlegungen diesem Trend Rechnung tragen. Unterhaltungsangebote, Spezial-und Spartenprogramme, Pay-TV lassen jedenfalls eine hohe Akzeptanz erwarten. Für Künstler und Produzenten, bisher schon unter dem Zwang strenger Professionalität, wachsendem finanziellen Engagement, erhöht sich die Auswertungschance auf dem Markt, damit der Risikoausgleich für Kreativität. Das schafft Mut zu mehr Engagement, neue Freiräume, Bereitschaft, nicht nur Ideen zu haben, Konzepte zu entwerfen, sondern diese auch in Produktionen umzusetzen. So könnten die modernen Kommunikationstechniken einen spezifischen Beitrag leisten, Vielfalt und Qualität des Kulturangebotes in ein ausgewogeneres Verhältnis zueinander zu bringen.

Aufgabe einer aufgeklärten Medienkultur ist es, alle sich neu darbietenden Möglichkeiten in sinnvolle Verbindungen, kreative Kombinationen und Kompositionen zu bringen. So können durch sinnvolle Zusammenarbeit mit den modernen Kommunikationstechnologien künstlerische Darstellungsformen gesichert, neue geschaffen, bisherige schöpferische Spielräume erweitert werden.

Keine offene Zukunftsentwicklung kann durch Garantien abgesichert werden, aber es könnte das kulturelle Umfeld durch die Neuen Medien erweitert und fortentwickelt werden. Das schließt auch die Chance ein, etwa über Video-und Bildschirmtext bessere, aktuellere und dezentrale öffentliche Informationen über das kulturelle Angebot zu ermöglichen oder eine gezielte Dokumentation bedeutender künstlerischer Ereignisse mit vielfältigen Verwendungsformen.

Die neuen Techniken könnten zur Kultur — kein Privileg mehr für wenige, sondern ein Angebot an alle — einen spezifischen Beitrag leisten. Den Ausdrucksformen einer pluralistischen Gesellschaft, in der sich einheitliche Kulturformen immer mehr auflösen, kommt jedenfalls die Tendenz zur Individualisierung der Kommunikationsmittel im Sinne einer größeren Differenzierung und Spezialisierung unserer Medienkultur, unserer kulturellen Ordnung insgesamt sehr entgegen. Dies setzt freilich auch die Öffnung unserer Gesellschaft für einen Kulturbegriff voraus, der herausführt aus einer elitär-esoterischen Verengung, sich für breite Schichten erweitert und, wie Jacob Burckhardt vor hundert Jahren schon interpretierte, ein Inbegriff wird für „alle Geselligkeit, alle Techniken, Künste, Dichtung und Wissenschaften. Die Welt des Beweglichen, Freien, nicht notwendig Universalen; desjenigen, was keine Zwangsgeltung in Anspruch nimmt".

Die neuen Informationssysteme sind lediglich ein technischer Baukasten. Er kann so oder so zusammengesetzt und mit Inhalten gefüllt werden. Die derzeitige „Medienrevolution" ist somit auch und gerade eine kulturpolitische Herausforderung ersten Ranges.

Fussnoten

Fußnoten

  1. W. Schreckenberger, in: D. Weirich/M. Schöneberger (Hrsg.), Kabel zwischen Kunst und Konsum. Plädoyer für eine kulturelle Medienpolitik, Berlin 1985.

  2. Vgl. I. Heiskanen, Kulturindustrien aus politischer Warte, in: Forum Europarat, (1984) 2/3.

  3. D. Ratzke, Neue Medien und Kulturentwicklungen, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23. Mai 1981.

  4. Hier zitiert nach: Deutscher Bundestag, 10. Wahlperiode, 33. Sitzung, 10. 11. 1983, S. 2153.

  5. Pressemitteilung der Ocean-Musik, Hamburg, September 1983.

  6. N. Schilling, Ist das Kino tot?, in: Die Zeit vom 17. 2. 1984.

  7. Großer Bruder Fernsehen. Die elektronische Kulturrevolution, Wien 1984.

  8. dpa, 20. 8. 1984, sowie D. Weirich (Anm. 1).

  9. U. Saxer, Kulturförderung durch die Rundfunk-anstalten, in: Media-Perspektiven (1981), S. 753 ff.

  10. K. Blaukopf, Strategien der Musikindustrie, in: Forum Europarat, (1984) 2/3.

  11. F. Manola, Vom inneren Auge auf den Bildschirm, in: Die Presse (Wien) vom 4. 1. 1984.

  12. Musik im Lichte neuer Medien, in: Bertelsmann-Briefe, (1983) 113.

  13. Nürnberger Nachrichten vom 4. 11. 1983.

  14. ABT-Forschung, Auswirkungen neuer Informations-und Kommunikationstechniken im Bereich Kunst und Kultur. Zusammenfassender Bericht, in: D. Weirich/M. Schöneberger (Anm. 1).

  15. Dokumente der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag zur kulturpolitischen Debatte des Deutschen Bundestages vom 8. 11. 1984 sowie Drucksache 10/382 des Deutschen Bundestages.

  16. Protokolle der Enquete-Kommission „Neue Informations-und Kommunikationstechniken" des Deutschen Bundestages, Bonn, vom 25. Mai 1981 bis 10. März 1983.

  17. D. Weirich/M. Schöneberger (Anm. 1).

  18. H. Afheldt, Neue Medien — Wirtschaftswachstum und Beschäftigung, Referat anläßlich des Fach-kongresses „Neue Medien” der Konrad-Adenauer-Stiftung, 31. 8. 1983 in Berlin.

  19. H. Ungureit, Referat vor der Arbeitsgemeinschaft der Filmjournalisten in Hamburg am 29. 9. 1984.

  20. Margot Werner, in: Münchner Merkur vom 19. März 1984.

  21. Protokolle der Enquete-Kommission „Neue Informations-und Kommunikationstechniken" de Deutschen Bundestages 1981/1983.

Weitere Inhalte

Markus Schöneberger, Dr. phil., geb. 1949; Rundfunk-und Fernsehjournalist; seit 1979 als Medienreferent der CSU in München tätig. Veröffentlichung: (Hrsg. zus. mit D. Weirich) Kabel zwischen Kunst und Konsum. Plädoyer für eine kulturelle Medienpolitik, Berlin 1985.