Meine Merkliste Geteilte Merkliste PDF oder EPUB erstellen

Ein deutsches Entwicklungsmodell? Zur Rolle des Marshallplans beim Wiederaufstieg der westdeutschen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg | APuZ 49/1986 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 49/1986 Frühe Weichenstellungen im Wirtschaftsparlament der Bizone Ein deutsches Entwicklungsmodell? Zur Rolle des Marshallplans beim Wiederaufstieg der westdeutschen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg Sozialökonomische Weichenstellungen: Sozialisierung und Mitbestimmung Westkurs und innenpolitische Stabilisierung der Bundesrepublik Deutschland Die westdeutsche Nachkriegsgeschichte in Lehrplänen und Schulbüchern. Zur Rezeption der Forschung, aufgezeigt an ausgewählten Beispielen Aspekte der Diskussion in der Sektion

Ein deutsches Entwicklungsmodell? Zur Rolle des Marshallplans beim Wiederaufstieg der westdeutschen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg

Werner Abeishauser

/ 17 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Am Beispiel des Marshallplans wird die Revisionsbedürftigkeit mancher gängiger Vorstellungen zur wirtschaftlichen Entwicklung Westdeutschlands vor und nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland aufgezeigt. Dabei wird die Bedeutung des Marshallplans für den Wiederaufbau der Wirtschaft nicht verkannt und das European Recovery Program in seiner Wirkung nicht gemindert, nur wird es in einen anderen Kontext gestellt, der besonders die bis Ende 1948 bereits erfolgten Schritte zu einem Aufschwung betrifft.

I.

„Währungsreform und Marshallplan bewirkten ... in den Westzonen Deutschlands und im demokratischen Europa Wunder.“ Auf einen kleineren Nenner läßt sich der Stand des gegenwärtigen Schulbuchwissens über die Ursachen des Nachkriegsaufstiegs der westdeutschen Wirtschaft kaum bringen. Demzufolge gab die Einbeziehung Deutschlands in das 1947 verkündete Wiederaufbauprogramm (ERP) der Vereinigten Staaten den Anlaß zur Währungsreform vom 20. Juni 1948 und legten beide Maßnahmen zusammen „das wirtschaftliche Fundament“ für „eine wirtschaftliche Gesundung“ der Westzonen

Zwar fehlt in der neueren Schulbuchdarstellung nicht mehr der Hinweis auf einen früheren Beginn der Aufwärtsentwicklung der westdeutschen Wirtschaft (und damit der Bezug zum Stand der neueren zeithistorischen Forschung), doch macht auch sie erst das amerikanische Hilfsprogramm für „einen durchschlagenden Erfolg“ verantwortlich — und bleibt damit repräsentativ für die weit verbreitete Sichtweise, die dem Marshallplan eine zentrale materielle Bedeutung für den wirtschaftlichen Aufbau nach 1945 zumißt. Zu dieser Überzeugung gehört, daß realer Ressourcentransfer aus den USA den Anstoß zur Produktionssteigerung gegeben, das Startkapital für den Wiederaufbau geliefert und die einheimische Wirtschaft gleichzeitig mit dem neuesten Stand der Technik und der Produktionsmethoden vertraut gemacht habe. Damit war nicht nur eine einfache und plausibel klingende Erklärung gefunden, warum Westeuropa und vor allem die Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg einen so überraschenden wirtschaftlichen Aufstieg nahmen. Eine ganze Generation von Politikern hat darüber hinaus die Gültigkeit der deutschen Nachkriegserfahrung für die Entwicklungspolitik verallgemeinert und zur Grundlage ihrer Haltung gegenüber den Wirtschaftsproblemen der Dritten Welt gemacht („Ein Marshallplan für Afrika“!).

Zur Befriedigung unseres gegenwärtigen Interesses am Marshallplan genügt es deshalb nicht zu wissen, daß das amerikanische Hilfsprogramm den Wiederaufbau und das Wachstum der westdeutschen Wirtschaft wesentlich beeinflußt hat. Wichtiger noch ist, wie dies geschah. In dieser Hinsicht hat die Forschungsarbeit des vergangenen Jahrzehnts zu wesentlichen Modifikationen bisher vertrauter Vorstellungen geführt Sie stellt zwar die zentrale Bedeutung des Marshallplans für die westdeutsche Nachkriegswirtschaft nicht in Frage, rückt sie aber in ein neues Licht. Die Forschung relativiert die Rolle des materiellen Ressourcentransfers und lenkt unsere Aufmerksamkeit auf andere Wirkungswege des ERP. In jedem Fall scheint es notwendig, den Zustand der deutschen Industriewirtschaft am Vorabend des Marshallplans besser zu kennen und die entscheidenden ersten Schritte ihres Aufstiegs zu verfolgen.

II.

Im Frühsommer 1947 gab es in Westdeutschland kaum einen Zweifel daran, daß amerikanische Hilfe zur Wiederankurbelung der industriellen Produktion notwendig sei. Noch immer war die „Lähmungskrise“ nicht überwunden, die im Winter 1946/47 den bisherigen Erfolg des Wiederaufbaus wieder zunichte gemacht hatte Die Erholung der bizonalen Industrie war in diesem harten Winter an die Grenzen gestoßen, die der nach wie vor schlechte Zustand der Verkehrsinfrastruktur einer noch so bescheidenen Produktionsausweitung zog. Auch wenn die Wirtschaftskrise in Deutschland besonders katastrophal ausfiel und hier spezifische Ursachen hinzukamen, so war sie doch ein europaweites Phänomen, das für die Stabilisierungsbemühungen der Vereinigten Staaten das Schlimmste befürchten ließ. Die Wirtschaftsund Ernährungskrise des Frühjahrs 1947 bildete daher den Hintergrund für erste Überlegungen, Europa durch Koordination und Ausbau amerikanischer Hilfslieferungen vor dem endgültigen Abgleiten ins wirtschaftliche und politische Chaos zu bewahren.

Doch nur wenige Monate später, im Herbst 1947, also ein Jahr vor den ersten Marshallplan-Lieferungen, besserten sich die Aussichten spürbar. In Westdeutschland begann jener für die Zeitgenossen so erstaunliche, langanhaltende Prozeß des Wiederaufstiegs der Wirtschaft, der weit über den hier zu betrachtenden Zeitraum hinaus anhielt Seine Ursachen liegen im Zusammentreffen zweier günstiger Umstände. Einerseits verfügten die Westzonen über eine relativ gute Ausstattung mit materiellen Produktionsfaktoren, andererseits waren die Vereinigten Staaten nach dem Moskauer Rat der Außenminister vom Frühjahr 1947 endgültig entschlossen, Westeuropa nicht weiter auf Kosten der industriellen Substanz Westdeutschlands zu stabilisieren, sondern dieses Ziel über die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Kraft der westlichen Besatzungszonen schneller und wirkungsvoller zu erreichen. Washington hatte schon bald nach Kriegsende in Erfahrung gebracht, daß die Substanz der Industrie den Bombenkrieg überraschend gut überstanden hatte und der Kapitalstock sogar um rund 20 v. H. über den Stand von 1936 gewachsen war. Auch in qualitativer Hinsicht förderte die Untersuchung Erstaunliches zu Tage. Sowohl die Altersstruktur als auch die produktive Wirksamkeit des Anlagevermögens erreichten zum Kriegsende einen Höhepunkt und spiegelten damit die Auswirkungen des Investitionsbooms der Jahre 1936 bis 1943 wider

Auch an Arbeitskraft waren die westlichen Besatzungszonen nicht knapp. Die Wanderungsbewegungen des Kriegsendes hatten im britisch-amerikanischen Besatzungsgebiet schon 1946 die Bevölkerungszahl um nahezu sieben Millionen Menschen erhöht, die — wenn auch zunächst regional ungleich verteilt und altersmäßig ungünstig zusammengesetzt — das Arbeitskräftereservoir weit über den Vorkriegsstand hinaus anhoben. Dabei blieb der hohe Qualifikationsstandard der Vorkriegszeit zumindest erhalten, wenn er sich nicht sogar in der Zwischenzeit positiv weiterentwickelt hatte.

Dieser aktiven Bilanz westdeutscher Ressourcen standen allerdings gewichtige Passivposten gegenüber: Auf der Substanz der zonalen Industriewirtschaft lastete die schwere Hypothek der Besatzungsverwaltung und der Reparationen zugunsten der Kriegsgegner Deutschlands. Der Umfang der Sachleistungen an die Brüsseler Interalliierte Reparationsagentur (IARA) wurde im ersten Industrieplan des Kontrollrats (März 1946) auf 1 800 Anlagen und -teile festgelegt. Die Demontageliste wurde danach aber schrittweise verkürzt. Der revidierte Industrieplan vom August 1947 hielt noch die Hälfte, das Petersberger Abkommen vom November 1949 nur noch 38 v. H.der ursprünglichen Forderungen aufrecht. Während die IARA den Anteil der Demontageschäden auf 3, 1 v. H.des Brutto-Anlagevermögens der Industrie veranschlagt, kommt der deutsche Reparationsbeauftragte Gustav Harmssen — im Vergleich von 1936 und Ende 1949 — auf eine durchschnittliche Kapazitätsminderung von 5, 2 v. H. Angesichts der günstigen Ausstattung mit industriellen Anlagen und einem Produktionsniveau, das noch 1948 erst die Hälfte des Vorkriegsstandes erreichte, lag der produktionshemmende Effekt der Demontagen eher im psychologisch-politischen Bereich. Dagegen waren verdeckte Reparationen eher geeignet, dem westdeutschen Wiederaufbau enge Grenzen zu ziehen. Dies galt vor allem für den Außenhandel und für die inneren Besatzungslasten („unsichtbare Exporte“). Letztere verschafften den Besatzungsmächten über die offiziellen Reparationen hinaus direkten Zugriff auf ein Sechstel des westdeutschen „Sozialproduktes“, sei es als Geldzahlungen oder als Leistungen aus der laufenden Produktion. Der Warenaustausch mit dem Ausland beschränkte sich im wesentlichen auf zwei Kategorien von Lieferungen: Auf der einen Seite Getreideeinfuhren aus Hilfsprogrammen der Besatzungsarmeen für die Bizone (GARIOA bzw. UK-contributionfonds), soweit sie zur Vermeidung von Unruhen und Seuchen unabdingbar waren, und auf reparationsähnliche Ausfuhren deutscher Rohstoffe aus den drei Zonen auf der anderen.

Unter diesen Bedingungen war Westdeutschland vor dem Herbst 1948, als die ersten Marshallplan-Lieferungen eintrafen, beim Wiederaufbau seiner Wirtschaft im wesentlichen auf die eigenen Kräfte angewiesen. Diese waren — das zeigt die industrielle Vermögensrechnung ebenso wie die Bilanz des Arbeitskräftepotentials — so schwach nicht. Westdeutschland war arm, aber nicht unterentwickelt. Sobald Westdeutschland über seine Ressourcen frei verfügen konnte und günstige Rahmenbedingungen im Außenhandel hinzukamen, war deshalb eine schnelle Rekonstruktion der Wirtschaft zu erwarten. Beide Voraussetzungen sollten 1947/48 eintreten — wenn nicht durch den Marshallplan selbst, so durch den Wandel der amerikanischen Europapolitik, der zur Formulierung des europäischen Wiederaufbauprogramms (ERP) führte.

Auf drei wichtigen Gebieten, die sich bis dahin als Engpässe des Wiederaufbaus erwiesen hatten, gelang es im Laufe des Jahres 1947, wesentliche Verbesserungen zu erzielen — Die Kohlenförderung kam seit Januar kräftig in Schwung, nachdem die nordrhein-westfälische Landesregierung auf Druck der Militärregierung ein Punktsystem als Leistungsanreiz eingeführt hatte, auch wenn dessen Belohnungen zunächst zu Lasten des Normalverbrauchers gingen. — Die Instandsetzung der Verkehrsinfrastruktur erhielt absolute Priorität und zog einen großen Teil der gelenkten Ressourcen der Bizone aufsich. — Durch organisatorische Maßnahmen gelang es — ohne daß Produktions-oder Importsteigerungen möglich gewesen wären —, die Lebensmittelrationen, wenn auch nicht für den Normalverbraucher, für zulageberechtigte Arbeitskräfte deutlich anzuheben.

Der materielle Aufwand der Ankurbelung war relativ gering; im wesentlichen beschränkte er sich auf organisatorische Verbesserungen und die Zusammenfassung der Ressourcen zu Schwerpunkten — auch auf Kosten anderer Industrien, insbesondere der Verbrauchsgüterindustrien. Der Durchbruch zu stetigen und hohen Zuwachsraten der Produktion, die seit dem Herbst 1947 einsetzten, gelang im wesentlichen ohne Hilfe von außen. Mit ihrer Entscheidung, die Ressourcen der Bizone stärker für den deutschen Wiederaufbau einzusetzen, hatten die Militärregierungen dafür die Voraussetzung geschaffen.

III.

Die Vorstellungen, die die Öffentlichkeit von den Wirkungen des Marshallplans hatte, gingen weit darüber hinaus. Man versprach sich vor allem zusätzliche Mittel aus Amerika. Entgegen den hochgespannten Erwartungen zu Beginn des Jahres 1948 spielten die Warenlieferungen des Marshallplans aber für den Wiederaufbau im Vereinigten Wirtschaftsgebiet zunächst keine große Rolle. Während der Aufschwung im Herbst 1947 begonnen hatte, setzten die ersten ERP-Warenlieferungen für die Bizone erst ein Jahr später ein.

Die Praxis des Marshallplans erfüllte auch nicht die weitergehenden Hoffnungen, die deutsche Wirtschaftspolitiker an ihn geknüpft hatten. Ludwig Erhard war noch im Februar 1948 im Gespräch mit Gewerkschaftsvertretern davon ausgegangen, daß er die gesamte Kapitalbildung aus dem Marshallplan finanzieren und das westdeutsche Sozialprodukt praktisch vollständig für den Konsum verwenden könne Jedenfalls nahmen die Beamten der Wirtschaftsverwaltung an, daß die neue Auslandshilfe größer ausfallen und vor allem flexibler verwendbar sein würde als die laufenden GARIOA-Lieferungen der US-Armee. Vor allem aber sollten Marshallplan-Einfuhren in den kritischen Monaten nach der Währungs-und Wirtschaftsreform zum Gelingen des neo-liberalen Experiments beitragen. Dies war denn auch der Tenor des offiziellen ERP-Rechenschaftsberichts des Verwaltungsrats des Vereinigten Wirtschaftsgebietes für 1948 10). Demgegenüber machte der „Berater für den Marshallplan“, der das ERP-Programm auf der deutschen Seite verwaltete, in seinem zum internen Gebrauch verfaßten „vertraulichen Jahresbericht 1948“ aus der Not der enttäuschenden Bilanz des Jahres 1948 die nüchterne Tugend, „daß man dem Wesen des Marshallplans nicht gerecht (werde), wenn man ihn nur nach seinen unmittelbar greifbaren wirtschaftlichen Ergebnissen beurteilt“

In der Tat war der praktische Beitrag des Hilfsprogramms für den Wiederaufbau in West-deutschland bis dahin kaum greifbar. Noch im September 1948 waren weit mehr als die Hälfte der geplanten Marshallplan-Einfuhren im Stadium der bürokratischen Vorbereitung. Lediglich Lieferungen im Wert von 22 Mio. Dollar waren in Bremerhaven angekommen. Mit Ausnahme eines kleinen Postens Ernte-Bindegam handelte es sich dabei um Nahrungsmittel. Gewerbliche Lieferungen fehlten vollständig. Gerade in dieser Phase des westdeutschen Wirtschafts-und Währungsexperiments wären Marshallplan-Lieferungen hilfreich gewesen, um den Preisauftrieb nach der Währungsreform aufzufangen und die wirtschaftliche Lage insgesamt zu stabilisieren. Die ERP-Kommission des bizonalen Wirtschaftsrates, der neben Parteivertretern auch Repräsentanten der Wirtschaftsverwaltung, des Verwaltungsrates und des Länderrates angehörten, tat sich daher schwer, dem „wenig befriedigenden Stand der effektiven Hilfslieferungen“ wenigstens außenpolitisch „eine positive Seite“ abzugewinnen Schließlich mußte die Verwaltung für Wirtschaft gegenüber Mitgliedern der Kommission nicht nur einräumen, daß „der effektive Stand der ERP-Lieferungen sehr unerfreulich ist“, sondern daß darüber hinaus „nur von außerordentlich umständlichen und verwirrenden Verhandlungen innerhalb der Pariser Organisation“ berichtet werden konnte und die tatsächlichen Ergebnisse deshalb auch dort „bisher sehr mäßig“ waren. Auch das Washingtoner Kriegsministerium war „thoroughly upset to find that of the first quarter program except for GARIOA funds and for one item of binder twine procured by the Army, not a single item had been delivered in Germany nor even a contract executed“ Von den Waren im Gesamtwert von knapp 99 Mio. Dollar, die schließlich bis zum Jahresende geliefert worden waren, entfielen nur 22 Mio. Dollar auf „Industriegüter“ — über zwei Drittel davon auf Baum-wolle. Damit waren lediglich 27 v. H.der bis dahin zugesagten Hilfe von 362 Mio. Dollar in der Bizone angelangt und gewiß sehr viel weniger als jene „Hunderte von Millionen Dollar“, die einer im Rundfunk übertragenen Neujahrsansprache des „Regierungschefs“ der Bizone zufolge bis dahin „in Form von Waren in unser Land eingeströmt sind“

Die Marshallplan-Hilfe wurde auch nicht zusätzlich zu den bisherigen GARIOA-Lieferungen des amerikanischen Kriegsministeriums gegeben, sondern trat an deren Stelle. Tatsächlich waren GARIOA-und ERP-Mittel ihrer jeweiligen Gesamthöhe nach annähernd gleich hoch. Die Marshallplan-Hilfe betrug insgesamt — d. h. über ihre Laufzeit von 1948 bis 1952 hinweg— 1, 560 Mrd. Dollar, während die GARIOA-Lieferungen mit 1, 620 Mrd. Dollar angesetzt wurden. Wenn auch die Bewertung der letzteren wesentlich willkürlicher erfolgte als beim ERP-Programm, so übertrafen die Hilfslieferungen der US-Armee dennoch den Marshallplan an quantitativer Bedeutung beträchtlich, weil ihr Umfang im Verhältnis zum niedrigeren Stand des „Außenhandels“ und des „Sozialprodukts“ in der ersten Nachkriegszeit gesehen werden muß. An qualitativen Kriterien gemessen schnitt dagegen der Marshallplan besser ab, bestanden seine Lieferungen doch nicht nur aus Lebensmitteln (noch dazu von besserer Qualität), sondern auch aus industriellen Rohstoffen und in geringem Umfang aus Investitionsgütern. Allerdings erfüllte sich die Hoffnung der deutschen Seite, sie könnte über die Dollarhilfe frei verfügen, nicht. Die Vereinigten Staaten orientierten ihre Lieferungen vor allem in der Anfangszeit des Programms weniger an den „Wunschlisten“ der deutschen Wirtschaftsverwaltung als an ihren eigenen binnenwirtschaftlichen Präferenzen. Rohbaumwolle und Tabak standen deshalb mit Abstand an der Spitze der „industriellen“ Lieferungen

Die Enttäuschung darüber war groß, denn nicht nur die deutsche Öffentlichkeit verband mit dem Marshallplan die Vorstellung von amerikanischem Technologietransfer, von neuen Maschinen, Fahrzeugen und Anlagen. Auch die Nachfrage nach gewerblichen Erzeugnissen im Konsumsektor überstieg nach der Währungsreform bei weitem das kurzfristig mögliche Angebot, so daß sich die Hoffnungen des Publikums, aber auch der Wirtschaftsverwaltung auf den Marshallplan richteten. Noch im März 1949 fiel es aber der deutschen Marshallplan-Verwaltung schwer, typische „Marshallplan-Güter“ zu benennen. Selbst Textilien — so räumte der Berater für den Marshallplan in einem Rundfunkinterview ein — fielen nicht generell unter diese Kategorie, weil sie bei weitem nicht nur aus eingeführter Baumwolle produziert würden Freilich hatte Westdeutschland in diesem frühen Stadium des Wiederaufbaus nahezu für alles Verwendung, was dazu beitragen konnte, den noch immer stattlichen Produktionsapparat wieder in Gang zu setzen. Westdeutschland fehlte es gerade nicht an Maschinen und Anlagen, sondern vielmehr an den nötigen Rohstoffeinfuhren, um die brachliegende Produktionskapazität zu nutzen. Solche Rohstoffeinfuhren aus dem Dollarraum zu finan-zieren, mußte deshalb das zentrale Anliegen des Marshallplans sein — doch gerade sie hielten sich in engen Grenzen.

In Relation zur Gesamteinfuhr Westdeutschlands machten die ERP-Lieferungen im vierten Quartal 1949 aber immerhin 16 v. H. aus (einschließlich GARIOA: 37 v. H.), 1950 11 v. H. (18v. H.), 1951 12v. H. und 1952 noch 3v. H. 17). Tatsächlich ist die Marshallplanhilfe angesichts der Passivität der deutschen Handelsbeziehungen mit dem Dollarraum in diesen Jahren von großem zahlungsbilanzpolitischen Wert — mehr noch als es die Größenordnung ihres Anteils am deutschen Außenhandel nahelegt.

In der Praxis rissen sich die deutschen Importeure jedoch keineswegs um die zumeist von der amerikanischen Marshallplan-Verwaltung (ECA) zentral beschafften Waren. Im Gegenteil: Marshallplangüter waren oft nur mit Mühe bei den Importeuren unterzubringen. Die Vergütungen für die ECA-Kontingente tendierten beim geltenden 30 Cent-Kurs dazu, über dem Weltmarktpreis zu liegen. Hinzu kam, daß die erste Welle der Lieferungen in eine Zeit der relativen Flaute des westdeutschen Binnenmarktes fiel. Ende 1948 halbierte sich das Wachstumstempo, fielen die Preise und stieg die Arbeitslosigkeit drastisch an. Im Frühjahr 1949 häuften sich deshalb die Meldungen über unausgenutzte ECA-Kontingente und Schwierigkeiten der Importeure, Marshallplangüter aufzunehmen Offensichtlich kam die Ein-fuhr von Rohgummi und Reifen ins Stocken. Aber auch die Lederindustrie wies ein Überschußangebot von 9 0001 auf. Die Eisen-und Stahlindustrie beklagte „bestehende Absatzstockungen“, die es erschwerten, „die an sich zugelassene Erhöhung der Jahresproduktion auf 11 Mio. t zu verantworten“ Bei pflanzlichen und tierischen Ölen und Fetten gab es einen Lagerbestand von 85 000 t, „der mit 25— 30% zu teuer bezahlt“ worden sei. Lediglich die Textilindustrie sah die Lage „unter dem Gesichtspunkt der Aufnahmemöglichkeit der ECA-Kontingente noch relativ günstig“. Aber auch hier stieß die Auflage von ECA, 22, 5v. H.der Importe in low-grades Baumwolle zu übernehmen, auf zunehmende Ablehnung. Die geringwertige Baumwollsorte war vor dem Krieg nur in sehr kleinen Mengen verarbeitet worden, und es fehlte der deutschen Textilindustrie an geeigneten Maschinen und Spindeln, so daß nur sehr grobe Garne hergestellt werden konnten, für die kein Absatz vorhanden war.

Die Bank deutscher Länder — von Ludwig Erhard zu größerem Engagement aufgerufen, damit nicht Teile der ECA-Hilfe verfielen — sah sich außerstande zu helfen, „soweit — etwa aus Gründen des Preisrisikos oder von Absatzstockungen usw. — Importkontrakte nicht zustandegekommen“ seien Während sich Erhard entschieden gegen „Maßnahmen“ aussprach, „die planwirtschaftlichen Charakter oder den Anschein eines solchen hätten“, regelte seine Wirtschaftsverwaltung das Problem auf bewährte Weise. Sie regte eine Initiative der betroffenen Wirtschaftszweige an, die dem ECA-Kontingent „freiwillig“ Priorität vor den B-Kontingenten, d. h.den durch das alliierte Außenhandelskontrollamt JEIA ebenfalls zentral veranlaßten gewerblichen Einfuhren verliehen und die Lasten des Marshallplans auf alle Beteiligten verteilen sollte.

Unter diesen Bedingungen wirkte sich der überproportionale Rückgang der Dollarhilfe, den Westdeutschland im Rahmen allgemeiner Kürzung des Programms und der Wirtschaftshilfe als Folge des innereuropäischen Zahlungs-und Kompensationsabkommens im zweiten Marshallplanjahr hinnehmen mußte, weniger stark aus, als es seinem Ausmaß entsprochen hätte Er wurde wenigstens zum Teil dadurch kompensiert, daß seit Jahresende 1949 — beginnend mit der Nahrungsmitteleinfuhr — die Beschaffung der Marshallplangüter nach und nach in deutsche Hände gelegt wurde. Nach wie vor war die Dollarhilfe von großer zahlungsbilanzpolitischer Bedeutung für die Bundesrepublik, doch trat nun ihre volkswirtschaftliche Bedeutung immer weiter zurück. Aber auch im ersten Marshallplanjahr spielten die ERP-Lieferungen keine entscheidende Rolle bei der Ankurbelung der Wirtschaft in der Bizone/Trizone.

Auch wer in der Einschätzung ihrer Wirkungen nicht so weit gehen will wie General Clay, der in Wahrnehmung eigener Interessen betonte, daß er „was not so sure that ECA was a good buy; that ECA’s point of view was not necessarily that which was best for Germany,... but for Germany it was only a luxury and only a temporary shot in the arm“ 22), wird aber doch nüchtern feststellen müssen: Der Aufschwung im Herbst 1947 gelang öhne Auslandslieferungen; in der schwierigen Situation nach der Währungsreform waren sie noch nicht angekommen, und die erste und stärkste Welle der Hilfslieferungen fiel in die Zeit der Flaute des Jahres 1949.

IV.

Der Marshallplan war nicht die Inititialzündung für den Wiederaufbau der westdeutschen Wirtschaft; wohl aber hat dieselbe amerikanische Stabilisierungspolitik für Europa, die den Marshallplan hervorgebracht hat, am Anfang ihres Wiederaufstiegs gestanden.

Die Vereinigten Staaten konnten in Westdeutschland auf umfangreiche Ressourcen zurückgreifen, die den Krieg überdauert hatten, auf denen freilich aber die Hypothek deutscher Reparationsschuld lag. Hatte schon die Frankfurter Militärregierung von Anfang an aus Pragmatismus und Eigeninteresse dem restriktiven Wortlaut der offiziellen Besatzungspolitik eine konstruktive Wiederaufbaupraxis entgegengehalten, so rückte Westdeutschland 1947 vollends in den Mittelpunkt amerikanischer Stabilisierungsbemühungen für Westeuropa. Lange vor der Ankunft erster Hilfslieferungen aus dem Marshallplan gelang die Ankurbelung der westdeutschen Wirtschaft, ohne daß es dazu eines Netto-Zuflusses ausländischer Ressourcen bedurft hätte. Nicht einmal das Warenangebot in den kritischen Monaten nach der Währungsreform stammte aus Marshallplan-Lieferungen. Die Ankündigung der Hilfsleistungen hat aber dazu beigetragen, deutsche Rohstoff-und Warenvorräte zu mobilisieren und somit den inflationären Druck auf die neue Währung zu dämpfen. Dies mag in einigen Fällen — neben kreditpolitischen Eingriffen der Zentralbank — Erhards Marktwirtschaftskurs vor den Klippen der Preiskontrolle und der Produktionsplanung bewahrt haben. Im Mittelpunkt des wirtschaftlichen Geschehens stand der Marshallplan damit aber weder in der Zeit der wirtschaftlichen Ankurbelung vor der Währungsreform noch in der schwierigen Phase der Einführung der Marktwirtschaft danach.

Die Vorstellung, die wirtschaftliche Erholung Westdeutschlands sei das Ergebnis materiellen Ressourcentransfers aus den USA gewesen, bestach durch ihre Einfachheit und Plausibilität die Zeitgenossen und gehörte seitdem zum festen Bestand zeitgeschichtlicher Schulweisheit. Sie hat mit dazu beigetragen, das westdeutsche Beispiel — indem seine Gültigkeit verallgemeinert wurde — zur Grundlage einer entwicklungspolitischen Weltanschauung zu machen, die in den fünfziger und sechziger Jahren das Verhältnis der Industrieländer zur Dritten Welt geprägt hat. Gerade diese Vorstellung läßt sich aber im Lichte der historischen Forschung nicht aufrechterhalten. Westdeutschland war nicht unterentwickelt; es brachte im Gegenteil gute materielle Voraussetzungen mit, um in der Nachkriegszeit wirtschaftlich zu reüssieren. Eine Automatik des Wiederaufstiegs und des Wirtschaftswachstums war dadurch aber nicht gegeben. Dazu bedurfte es — wie uns das Beispiel der Weimarer Republik ex negativo lehrt — günstiger politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, um gegebene wirtschaftliche Möglichkeiten auch zu realisieren. Hier, in den besatzungspolitischen und internationalen Rahmenbedingungen des Wiederaufstiegs, liegt die zentrale Bedeutung des amerikanischen Wieder-aufbauprogramms für Europa. In diesem Sinne stand der Marshallplan tatsächlich am Beginn des Wiederaufstiegs der westdeutschen Wirtschaft.

Er hat die Hypothek abgelöst, die seit den Tagen von Potsdam auf Deutschlands Wirtschaftspotential lag, indem er Forderungen der Reparationsgläubiger kompensierte und dadurch Westdeutschland schrittweise die Verfügung über die eigenen Ressourcen zurückgab. Der Marshallplan hat der Weststaatsgründung den Weg geebnet, indem er es Frankreich erleichterte, seine Zone als Besatzungsfaustpfand aufzugeben und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland zuzustimmen

Der Marshallplan hat auch Formen der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit ins Leben gerufen und handelspolitische Regeln aufgestellt, welche die internationale Rehabilitation der Bundesrepublik erleichtert haben und schon auf mittlere Frist die Rückkehr Westdeutschlands in den Weltmarkt möglich machte. Die Vorreiterrolle, die die Bundesrepublik bei der Herstellung eines multilateralen und liberalen Systems des Welthandels im Rahmen des Marshallplans zu übernehmen hatte, war auf kurze Frist gesehen nicht ohne Härten und wäre ohne den Druck der OEEC und ohne die Rückendeckung des ERP weder aus eigener Zielsetzung übernommen noch so erfolgreich durchgehalten worden. Am Ende stand eine Weltwirtschaftsordnung, die für Jahrzehnte den Interessen der westdeutschen Industrie weit entgegenkam und zu ihrem Wiederaufstieg maßgeblich beitrug.

Der Marshallplan war auch für die Herausbildung der neuen westdeutschen Wirtschaftsordnung nicht ohne Bedeutung. Er hat die Einführung marktwirtschaftlicher Prinzipien in die Wirtschaftspolitik gefördert, gleichzeitig aber ihre pragmatische Komponente gestärkt — auch wenn dies korporative Traditionen der deutschen Wirtschaftspolitik wiederbeleben sollte Der „in-nere Marshallplan“, d. h.der aus den deutschen Gegenwerten der Hilfsgüter stammende DM-Fonds, wurde gezielt zur Finanzierung der im Schatten der Marktwirtschaft liegenden Produktionsgüterindustrie eingesetzt und übernahm als schmaler, quasi exterritorialer Planwirtschaftssektor innerhalb des neo-liberalen Experiments Ludwig Erhards die Funktion einer lenkbaren Einsatzreserve zur Korrektur von Kapitalfehllenkungen des Marktes.

Der Marshallplan traf also in Westdeutschland auf besondere Bedingungen, die seinem Einsatz in vielfältiger Weise zum Erfolg verhalfen, doch lagen seine Wirkungswege gerade nicht dort, wo sie die meisten Schulbuchautoren vermuten. Seine Behandlung im Geschichtsunterricht bietet Stoff für die Analyse des Weltwirtschaftssystems der westlichen Welt, das nach 1944 (Bretton Woods) entstanden ist, mit dem Marshallplan konkrete Gestalt annahm und — wenn auch vielfach modifiziert — noch heute Bedeutung hat. Entstehung und Praxis des ERP liefern auch Anschauungsmaterial zum Verhältnis der Vereinigten Staaten zum Europa der Nachkriegszeit und damit für die Grundlegung einer dauerhaften politischen Allianz. Der Marshallplan kann sogar als Beispiel für die Geschichtsmächtigkeit von Mythen dienen, deren Zustandekommen im Zeitalter weltumspannender Medientechnik eher erleichtert denn erschwert wird. Er taugt aber nicht als Entwicklungsmodell, das von seiner konkreten historischen Ausgangslage getrennt und auf Probleme der Dritten Welt übertragbar ist.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Geschichte und Gegenwart. Arbeitsbuch Geschichte, Ausgabe für Realschulen in Baden-Württemberg, hrsgg. v. H. U. Rudolf und E. Walter, Bd. 4: Die Welt nach 1945, Schöningh/Paderborn 1984, S. 100.

  2. Ebenda, S. 30.

  3. Ebenda, S. 100.

  4. Vgl. dazu u. a. W. Abeishauser, Wirtschaft in Westdeutschland 1945— 1948. Rekonstruktion und Wachstumsbedingungen im britisch-amerikanischen Besatzungsgebiet (= Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 30), Stuttgart 1975; J. Gimbel, The Origins of the Marshall Plan, Stanford (Cal.) 1976; W. Abeishauser, Wiederaufbau vor dem Marshallplan. Westeuropas Wachstumschancen und die Wirtschaftsordnungspolitik in der zweiten Hälfte der vierziger Jahre, in: VfZ, 29 (1981), S. 545— 578; Imanuel Wexler, The Marshall Plan Revisited, Westport (Conn.) 1983; W. Abeishauser, Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland (= Neue Historische Bibliothek, es 1241), Frankfurt/M. 1983; Alan Milward, The Reconstruction of Western Europe 1945— 51, London 1984; W. Abeishauser, Der Kleine Marshallplan. Handelsintegration durch innereuropäische Wirtschaftshilfe 1948— 1950, in: Wirtschaftliche und politische Integration in Europa im 19. und 20. Jahrhundert, hrsgg. v. H. Berding (= Geschichte und Gesellschaft, Sonderheft 10), Göttingen 1984, S. 212— 224; siehe auch die 1987 im Verlag John Hopkins erscheinende und von Charles S. Maier herausgegebene Forschungsbilanz „The Marshall Plan in Germany“.

  5. Siehe dazu Abeishauser, Wirtschaft (Anm. 4), S. 35— 42.

  6. Ebenda, S. 45— 51.

  7. Zur Bilanz der Ressourcen siehe Abeishauser, Wirtschaftsgeschichte (Anm. 4), S. 20- 32.

  8. Ebenda, S. 40-45.

  9. BA, Z 32/10, Fol. 83.

  10. Ebenda.

  11. Aktennotiz über die interfraktionelle Besprechung (E. R. P.) am 7. September 1948 in Frankfurt/M., BA, Z 14/8.

  12. NA, RG 286 (ECA) Countries, Germany, Asst. Administrator for Programs, Subj. files 1948- 50, b. 19.

  13. Der Vorsitzende des Verwaltungsrates des VWG, Dr. Hermann Pünder, am 31. Dezember 1948, in: BÄnz, 2 (1949) 1, S. 1.

  14. Zur Zusammensetzung der Hilfsgüter siehe Bundesminister für den Marshallplan, Wiederaufbau im Zeichen des Marshallplans 1948— 1952, Bonn 1953, S. 156.

  15. Am 3. März 1949, BA, Z 14/85.

  16. So z. B. in der Allgemeinen Zeitung Nr. 124 vom 31. Mai 1949: „Unausgenutzte Marshall-Gelder. Rund 250 Millionen Dollar unausgenutzt“.

  17. Alle Beispiele aus: Vermerk zur Frage der Ausnutzung der ECA-Hilfe, Referat Marshallplan, Frankfurt/M., den 16. Mai 1949, BA, Z 14/17.

  18. Ebenda.

  19. Siehe dazu Abeishauser, Der Kleine Marshallplan (Anm. 4).

  20. Siehe dazu W. Abeishauser, Wirtschaft und Besatzungspolitik in der französischen Zone 1945— 1949, in: Die Deutschlandpolitik Frankreichs und die Französische Zone 1945— 1949, hrsgg. v. C. Scharf und H. -J. Schröder, Wiesbaden 1983, S. 111— 140.

  21. Siehe dazu W. Abeishauser, Ansätze „korporativer Marktwirtschaft" in der Korea-Krise der frühen fünfziger Jahre (mit Dokumentation), in: VfZ, 30 (1982), S. 715— 756.

Weitere Inhalte

Werner Abeishauser, Dr. phil., geb. 1944; Professor für Sozial-und Wirtschaftsgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum; Geschäftsführender Direktor des Instituts zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Bochum. Veröffentlichungen u. a.: Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland, Frankfurt 1985; Der Ruhrkohlenbergbau seit 1945. Wiederaufbau, Krise, Anpassung, München 1984; The First Post-Liberal Nation: Stages in the Development of Modern Corporatism in Germany, in: European History Quarterly, 14 (1984).