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Vier Jahrzehnte Wiederaufbau in der Bundesrepublik Deutschland | APuZ 6-7/1989 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 6-7/1989 Gesellschaftspolitik zwischen Tradition und Innovation in der Gründungsphase der Bundesrepublik Deutschland „Wiederaufbau“ und „Modernisierung“. Zur westdeutschen Gesellschaftsgeschichte in den fünfziger Jahren Vier Jahrzehnte Wiederaufbau in der Bundesrepublik Deutschland Artikel 1

Vier Jahrzehnte Wiederaufbau in der Bundesrepublik Deutschland

Klaus von Beyme

/ 19 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Der Beitrag ist den Stadien des Wiederaufbaus der Städte in der Bundesrepublik gewidmet. Zunächst geht es um die städtebaulichen Planungen vor der Gründung der Bundesrepublik. Die Ohnmacht des Bundes angesichts der Forderungen einer zentralen Bau-und Bodengesetzgebung ist ein weiteres Thema. Die städtebaulichen Leitbilder — als Bereich einer angewandten politischen Theorie — werden nachgezeichnet und die drei Phasen des Aufbaus und die Ursachen für die zwischen ihnen liegenden Zäsuren analysiert. Eine abschließende Bewertung mit vergleichenden Blicken auf die Nachbarländer nimmt auch zu den ästhetischen Fragen Stellung, die zunehmend in den Bewertungen eine Rolle spielen.

„Träume in Trümmern“

Niemals in der europäischen Geschichte war ein Land so zerstört wie Deutschland 1945. Auch im Dreißigjährigen Kriege war der Schaden regional begrenzter. Angesichts der Zerstörungen und der Untätigkeit, zu der die deutsche Bauwirtschaft verdammt schien, kamen bis 1949 utopische Pläne auf. Rufe wurden laut wie: „Hannover an den Deister“, „München an den Starnberger See“. Solche wohlmeinenden Vorstellungen unterschätzten die materiellen und immateriellen Werte in der Trümmer-landschaft: Unter den Trümmern lagen die Werte des Tiefbaus. Sie zu ersetzen, wäre teuer gewesen; ihretwegen hielt man sich vielleicht sogar wider Willen an das alte Straßennetz. Immaterielle Werte waren nicht weniger maßgeblich für die Entscheidung, die alten Zentren wieder aufzubauen. Der Kölner Dom inmitten der Ruinenlandschaft — wie durch ein Wunder erhalten — entwickelte seine alte Integrationskraft. An nichts hingen die Menschen so sehr wie an ihren Türmen, für deren Instandsetzung der Opferwille auch unter den Bedingungen äußerster Armut ungebrochen war. Manchmal stehen diese Türme inmitten einer öden Siedlungsbaulandschaft nun etwas verloren in ihrer Umgebung — am krassesten wohl in Braunschweig. Aber die Stadtsilhouette hat hohe Erinnerungswerte und sie wurde überall nach Möglichkeit erhalten. 1945 war keine „Stunde Null“. Geplant wurde der Wiederaufbau schon im Krieg. Wenig von den „Träumen in Trümmern“ dieser Schubladen-pläne wurde jedoch nach dem Krieg realisiert. Deutschland schien gute Chancen für einen gelingenden Wiederaufbau zu besitzen; andererseits ließ die Armut, der Materialmangel, der Verlust der bekanntesten Architekten an das Ausland diese Möglichkeiten nicht reifen. Die Chancen lagen darin, daß Deutschland — wie sonst allenfalls die Niederlande — zur Avantgarde modernen städte-baulichen Denkens gehörte. Der verlogene Illusionismus des Wilhelminischen Stils, die Ansammlung von Mietskasernen, die eine Folge eines einmals starken Bevölkerungswachstums in Deutschland waren, und die Protektion, die vor allem sozial-demokratische Stadtverwaltungen schon in der Weimarer Zeit dem Neuen Bauen angedeihen ließen, hatten dem modernen Städtebau in Deutschland früher als anderswo die Tür geöffnet. Staatliche Intervention im Wohnungssektor, Anfänge des sozialen Wohnungsbaus, die Tradition von modernen Siedlungen — damals noch nach englischem Vorbild unter der Devise „low rise, high density“ — boten Anknüpfungspunkte für den Wiederaufbau.

England war seit der Gartenstadtbewegung und seit Hermann Muthesius’ Veröffentlichungen über englische Architektur ein Vorbild für deutsche Reformer des Städtebaus gewesen. Man schätzte anfangs vor allem die britische Abneigung gegen Hochhäuser. Frankreich wurde allenfalls um seine zentralen Planungsmöglichkeiten beneidet. Die Aufbauversuche in der französischen Zone im Geist Le Corbusiers mit den Plänen von Marcel Lods für Mainz oder von Pingusson für Saarbrücken wurden überwiegend abgelehnt.

Vorerst waren die Deutschen zur Trümmerpolitik verurteilt. Ein großer Teil der Bauwirtschaft arbeitete für die Alliierten, in Berlin bis zu 40 Prozent für die Sowjets. Ein Pionier des Städtebaus wie Martin Wagner mokierte sich über die „geistige Macht der Trümmerhaufen über die deutsche Seele“ und übersah ihre wirtschaftliche Bedeutung Aber wohl nur aus der Perspektive des amerikanischen Überflusses konnten die deutschen Trümmerverwertungsgesellschaften wie eine Festlegung auf traditionelles Flickwerk wirken. 400 Millionen Kubikmeter Trümmer mußten beseitigt werden. Der Deutsche Städtetag hat in 25 Städten von den 39 Gemeinden im Bundesgebiet mit den größten Zerstörungen Trümmerver-Wertungsanlagen festgestellt. Die Enttrümmerung kostete viel Geld; Sonderabgaben wurden erfunden, in Bremen und Wilhelmshaven z. B. durch Aufschläge auf Kinokarten. Die Solidarität der Trümmerschipper war eines der wenigen positiven Erlebnisse. Sie zerfiel, als sich mangels eines neuen Bodenrechts die Bürger rasch wieder in „Besitzer“ und „Mieter“ aufteilten. Die mittelständische Bau-industrie wurde vielfach zum anonymen Helden der Vorphase des Wiederaufbaus. Aber diese Initiativen hatten ihren ästhetischen Preis — vielfach wurde am Sachverstand der Architekten gespart. Große Architektur konnte von diesen vielen kleinen.dezentralisierten Initiativen nicht erwartet werden.

Die Ohnmacht des Bundes

Schon in der Besatzungszeit scheiterten Zentralisierungsbestrebungen, weil sie mit dem Ruch von zu-viel „Sozialismus“ und „Planung“ umgeben waren. Die Schaffung einer Exekutivbehörde auf der Ebene der britischen Zone mißlang. Die Amerikaner blockierten zonenübergreifende Exekutivinstitutionen. Als die Länder entstanden waren, wachten sie eifersüchtig über ihre Kompetenz. Bis 1960 haben sie den Bund an der Verabschiedung eines Baugesetzes durch immer neue Anzweifelung der Kompetenzen des Bundes behindert.

Die Länder erließen Aufbaugesetze. In Bayern wurde das Gesetz trotz eines regen Lobbyismus der Architektenverbände und der vier Großstädte selbst aufLandesebene verhindert. Nur ein Baunotgesetz und ein Grundenteignungsgesetz kamen zustande. Die anderen Länder folgten nicht der Empfehlung des Zentralamts, den „Lemgoer Entwurf“ zu übernehmen, der in der Britischen Zone erarbeitet worden war, um die Baugesetzgebung einheitlich zu halten Dieser gemäßigte Entwurf war einigen Ländern noch zu radikal; Hessen war er hingegen nicht radikal genug. Die meisten Fachleute waren für eine zentrale Planung. Auch Walter Gropius empfahl General Clay bei einer Deutschlandreise die Schaffung eines „Zentralkomitees“ nach Art des früheren deutschen „Reichsforschungsinstituts für Wirtschaftlichkeit im Bau-und Wohnungswesen“. Selbst die konservative Baurundschau erklärte 1949: „Alles Planlose ist häßlich“.

Nach der Gründung der Bundesrepublik wurde von allen Seiten der Fachpresse ein Baugesetz angemahnt. Man ging auf der Constructa in Hannover bis zur Provokation des ersten Wohnungsbauministers Wildermuth. Hillebrecht ließ ein großes Spruchband anbringen: „Parlamentarier aller deutscher Länder vereinigt Euch und schafft ein neues Bau-und Bodenrecht!“ Der Minister soll mit der Streichung der Bundeszuschüsse gedroht haben für den Fall, daß dieses Transparent nicht abgenommen werde. Es blieb, aber das Gesetz kam auch nicht. Weniger als in anderen Bereichen können 1949 im Bereich von Städte-und Wohnungsbau Ansatzpunkte für ein Jubiläum gesehen werden, da die Gründung der Bundesrepublik Deutschland der Bundesregierung relativ wenig Möglichkeiten zu einer zentralisierenden Politik im Bauwesen in die Hand gab. Dies mag umso verwunderlicher erscheinen, als vor 1949 kaum gebaut worden war. Alliierte Restriktionen, wirtschaftliche Not und Lähmung der Initiativen vor der Währungsreform brachten den deutschen Wiederaufbau in Verzug.

Die Wohnungsbaupolitik wurde für das erste Wohnungsbauministerium kaum weniger frustrierend als für die Gemeinden und ihre Stadtplaner: Bau-gesetzgebung und Planung waren angesichts der Zersplitterung der Staatsgewalt nahezu undurchsetzbar. Der Bund mußte sich rasch auf eine Wohnungsbaupolitik zurückziehen, die eher als ein Unterfall von Sozialpolitik konzipiert war. Städtebaupolitik und Wohnungsbaupolitik lebten sich rasch auseinander. Erst 1960 im Bundesbaugesetz ließ sich der Bund wieder auf das Glatteis einer Städtebaupolitik locken.

Die erste Großtat des Bundes war das Erste Wohnungsbauförderungsgesetz. Im Februar 1950 wurde es von der Regierung eingebracht; schon im März konnte es verabschiedet werden, nahezu einstimmig bei einigen Enthaltungen. Aber trotz der Einsicht in das Notwendige bei allen Parteien im Bundestag gab es keinen Anlaß zum Jubel. Die Länder entwickelten rasch unterschiedliche Konzeptionen bei der Ausführung. Besonders in Hessen zeigte sich das, wo Eigenheime und Werkswohnungen von der Landesförderung ausgeschlossen werden sollten, wenn sie sich nicht an die Reihenbauweise hielten. Hatte der Bund 1954 noch den Löwenanteil der öffentlichen Förderung von 74 Prozent in seinen Händen, so ging er in der zweiten Aufbauphase auf 34 Prozent (1962) zurück. Schon im Zweiten Wohnungsbauförderungsgesetz von 1956 war dieser Abbau der Bundesmittel gesetzlich eingeplant worden.

Dennoch war die Bundesrepublik mit einer Politik des konzentrierten Mitteleinsatzes zur direkten Förderung des Wohnungsbaus in Verbindung mit einer steuerpolitischen Förderung der Eigentumsbildung unerwartet erfolgreich. Der quantitative Erfolg schuf den Mythos des „Aufbauwunders“. 1950 hatte die Bundesregierung 1. 8 Millionen Wohnungen bis 1965 anvisiert. Mit 3, 1 Millionen in den Jahren 1951 bis 1965 gebauten Wohnungen wurde dieses Soll weit übertroffen. Es bleibt ein historisches Verdienst dieser Baupolitik, daß die Barackensiedlungen nur Provisorien waren und zügig geräumt werden konnten. Eine sinnvolle Eingliederungspolitik verhinderte die Entstehung von Vertriebenengettos, die einige Planer durchaus befürchtet hatten. Erstaunlich ist. daß nach diesen positiven Erfahrungen der bloße Gedanke an Aussiedlerstädte Ende der achtziger Jahre noch einmal diskutiert werden konnte!

Städtebauliche Leitbilder

Einige Theoretiker des Städtebaus empfanden den Bombenkrieg als die Gottesgeißel, die auf den Sündenfall des Baus von Babylon folgte. Ideologen der organischen Stadt hatten schon im Krieg frohlockt: „Bomben brechen die Haufenstadt“. Stadtkritik war weitverbreitet; gelegentlich trafen sich dabei die Argumente von konservativen Kulturpessimisten und modernistischen Technokraten. Die alten Glaubenskriege zwischen den im Werkbund organisierten Modernisten und der Heimatschutzbewegung. wie sie sich vor allem am Bau der Weißenhofsiedlung in Stuttgart 1927 entzündet hatten, lebten nur schwach wieder auf und verloren rasch an Schärfe. Ein gemäßigter Traditionalismus, wie ihn Fritz Schumacher oder Heinrich Tessenow verkörperten, wurde zum Konsens der Mehrheit bis in die fünfziger Jahre hinein.

Auch die Konflikte zwischen „belasteten“ und „unbelasteten“ Architekten entzündeten sich nicht mit der erwarteten Schärfe. Wer glaubte, daß die ehemaligen Parteimitglieder traditionelle Architektur bevorzugten, wurde rasch eines Besseren belehrt. Gerade Architekten, die an nationalsozialistischen Großprojekten mitgewirkt hatten — wie Reichow und Neufert —, waren nach dem Krieg Befürworter des modernen Bauens, das sie bereits im NS-Siedlungsbau nicht ganz verleugnet hatten. Die Nazi-Architektur wurde allzu sehr nach den meist ungebauten Entwürfen für Monumentalbauten von Speer beurteilt. Manche der minderbelasteten Städtebauer wurden nach dem Krieg zu Anregern eines partizipatorischen Wiederaufbaus — wie Wortmann in Bremen oder Gütschow und Hillebrecht in Hannover. Während ihre Gegner noch „haltet den Nazi“ riefen, organisierten sie Aufbau-gemeinschaften.die zum Vorbild eines demokratischen Städtebaus hätten werden können.

Unabhängig von früheren politischen Haltungen kam es im Kalten Krieg rasch zur Kooperation der meisten Gruppen. Nur wenige versuchten sich als Exponenten des „anderen Deutschland“ zu profilieren. Selbst Gropius vergab auf einer Deutschlandreise so manchem, den er für belastet hielt. Die Besatzungsmächte hatten schon vorher alle Augen zugedrückt, wenn es galt, eine belastete Fachkraft wieder einzustellen. Da waren selbst die Sowjets nicht zimperlich, wenn es ihren Interessen diente.

Es kam also nicht zu einem ideologischen Glaubenskrieg, aber es gab unterschiedliche Leitbilder. Der „leise militärische Klang“ des Wortes . Leitbild'(Th. Adorno) wurde zum Ersatz für große Ideologie oder Theorien. Im März 1947 sammelte sich der Werkbund erneut um ein Manifest. Es klang erstaunlich versöhnlerisch. Nur die konservative Zeitschrift Baumeister konnte an diesem zahmen Manifest noch Anstoß nehmen. Exponenten des Neuen Bauens wie Max Taut oder Werner Hebebrand und Gustav Hassenpflug gehörten zu den Unterzeichnern. aber auch die eher traditionell orientierten Integrationsfiguren wie Fritz Schumacher und Heinrich Tessenow. Erstaunliche Anklänge an vergangenes Vokabular fand sich auch in den Schriften der Modernisten. „Organisch“ wurde zum ineführenden Synonym von „funktional“. Worte wie „Phalanx“ und „Gemeinschaft“ wurden keineswegs nur von den Anhängern des alten Regimes benutzt. Die Modernisierung der Denkschablonen erfolgte erst in den fünfziger Jahren, als Westdeutschland aus der geistigen Isolierung heraustreten konnte.

Die drei Phasen des Aufbaus

a) Das Scheitern einer zentralen Initiative schien manchem Planer um 1949 eine Katastrophe. Im Rückblick hat sie jedoch eine öde Monotonie verhindert. Die These von der „verhinderten Neuordnung“ ist allerdings im Städtebau richtiger als in der Wirtschaftspolitik. Viele Planer forderten ein neues Bodenrecht. Eine Art „kommunaler Bodensozialismus" schien auch recht konservativen Städtebauern äls ein Weg zur Schaffung der Stadtlandschaft, welche den Moloch der alten Haufenstadt überwinden helfen sollte. Ein einheitliches Aufbaurecht hatten die Alliierten jedoch nicht akzeptiert, und ein weitgehender „Bodensozialismus“ war gegen die Mehrheit der Bürger nicht durchsetzbar. Sie klammerten sich an ihre Trümmergrundstücke. auch wenn ihre Häuser zerstört waren. „Überredungsdirigismus“ von Städteplanern wie Hillebrecht in Hannover konnte ein gewisses Maß an Einheitlichkeit schaf-fen; in den meisten Städten — vor allem in Süddeutschland — blieb es beim alten. Die Erhaltung des Straßennetzes, mit gewissen Konzessionen an den Verkehr — die „autogerechte Stadt“ wurde erst Ende der fünfziger Jahre zum Leitbild — wurde somit weitgehend möglich. Einige Verkehrs-Schneisen rissen Wunden in den Körper der Alt-städte, wie in Saarbrücken, Kassel, Köln oder Hamburg, die selbst heute noch nicht vernarbt sind.

Traditionalisten haben die ersten Modelle und Projekte, die in Ausstellungen präsentiert wurden, nicht selten als „nationalsozialistisch“ zu diffamieren versucht. Baudirektor Dronke hat beispielsweise 1946 die Nord-Süd-Achse in Bremen dazu benutzt, die der Sozialdemokratie nahestehenden Planer mit dem Nationalsozialismus in einen Topf zu werfen: „Eine große Nord-Süd-Achse .... an ihr aufgereiht große Parteibauten, ein Gauforum, Aufmarschplätze, Kasernen . . . Unmögliche Pläne, die ebenso wie in Hamburg zu einer völlig falschen Entwicklung geführt hätten . . . Eine sich sozialistisch gebärende Zeit hat keine einzige Tat des echten Sozialismus hervorgebracht, alles war Propaganda, bestenfalls Pseudosozialismus.“ Was „echter Sozialismus“ sei, blieb unklar, denn der sowjetische war sicher nicht damit gemeint. Es war eher jener vage deutschtümelnde Sozialismus, mit dem Spengler einst in seinem Buch „Preußentum und Sozialismus“ die Geister vernebelt hatte. Auch in anderen Städten regte sich Opposition gegen große Pläne — so in Düsseldorf. Dort besaß Tamms, der nicht Parteimitglied gewesen war, die Ungeschicklichkeit, den belasteten NS-Architekten Schulte-Frohlinde, einst Leiter des Baubüros der Arbeitsfront, als Direktor des Hochbauamts für Düsseldorf zu gewinnen. Die städtebauliche Auseinandersetzung wurde nicht selten mit der Parallele „megalomane Neuplanung = Nationalsozialismus“ geführt. Aber nur in wenigen deutschen Städten kam es zu einer bundesweit beachteten Konfrontation wie in Düsseldorf.

In den meisten Städten wurde sehr viel bescheidener geplant. Das bestehende Straßennetz wurde respektiert, die alten Funktionen der Altstadt meist nicht noch mutwillig weiter zerstört. Nur gelegentlich wurde eine neue Funktion für die zerstörten Altstädte gesucht, wie etwa in Kiel, wo man von einem gemütlichen Kneipenviertel in der Altstadt träumte, als ob ein gutbürgerliches und weniger sündhaftes St. Pauli sich dekretieren ließe. Umstritten war, in welchem Ausmaß die Altstadt auch Wohnstadt bleiben sollte. Die mechanische Trennung von vier Funktionen (Wohnen, Arbeiten, Verkehr, Erholung), wie sie Le Corbusiers Kommentar zur Charta von Athen dogmatisierte wurde in Deutschland kaum theoretisch vertreten. Schon beim Wohnen taten sich die Vorkämpfer des Neuen Bauens mit der Beschreibung der Funktionen schwer, auch wenn sie geneigt waren, das funktionalistische Credo „form follows function“ zu glauben. Mies van der Rohe riet einmal seinem Kollegen Hugo Häring, der sich über die komplexen Funktionen einer Fabrik den Kopf zermarterte, die Funktionen dem Benutzer zu überlassen und den „Schuppen einfach groß genug zu machen, dann würden sich die Benutzer darin mit ihren Funktionen schon einzurichten wissen“

Das Wohnen im Hochhaus außerhalb der Zentren wurde von vielen nicht akzeptiert. Die Gartenhochhaus-Stadt auf Stelzen, die ein Le Corbusier-Schüler für Mainz geplant hatte, wurde fast einhellig in Deutschland abgelehnt.

Die ersten Wohnhochhäuser in Europa, die man in der Realität besichtigen konnte — wie beispielsweise die des deutschen Emigranten Fred Forbat in Stockholm —, lösten anfangs neugieriges Staunen, aber wenig Nachahmungswillen aus. Wohnsiedlungen im Stadtzentrum und in der Altstadt wurden meist in SPD-regierten Großstädten aus sozialpolitischen Erwägungen gefördert — etwa in Frankfurt zwischen Dom und Main oder im Osten der Altstadt Nürnbergs. Nur weniges wird davon heute noch als vorbildlich empfunden. Die Bebauung rund um die Kreuzkirche in Hannover gehört zu den Ausnahmen, die in ihrer Einfügsamkeit und Maßstäblichkeit heute wieder nostalgieverklärt gesehen werden. Blockbebauung und Korridorstraße werden heute weniger verketzert als in der Hochzeit der Ideologie der autogerechten Stadt.

Ein einheitlicher Aufbau wurde, wie in anderen Ländern auch, vermieden. Selbst in Frankreich mit seinen zentralistischen Möglichkeiten, schimpfte Le Corbusier, wollten der Minister und seine Architekten einen einheitlichen Plan — 40 Millionen Franzosen wüßten aber genau dieses zu verhindern. Zum Glück; ganz Frankreich wie Le Havre wäre keine Freude — und ganz Deutschland wie Kassel noch weniger. Pläne einiger Modernisten, historische Altstädte von den Resten der historischen Gebäude bis auf ein paar Baudenkmäler zu säubern und in flacher Zeilenbauweise völlig neu zu gestalten (wie sie Hassenpflug für Nürnberg vorlegte), setzten sich zum Glück nicht durch.

Die Parteien spielten bei solchen Optionen eine nicht unerhebliche Rolle. Städte mit großen SPD-Mehrheiten waren vielfach modernistisch gesonnen — so die Hansestädte, viele Ruhrstädte oder Hannover und Kassel. In Kassel und Braunschweig etwa wurde die Abrißwut gegen Bauten einer feudalen Vergangenheit entschieden zu weit getrieben. Städte mit Unionsmehrheiten waren da traditionalistischer gesonnen.

In manchen Städten bestand ein Patt zwischen Union und SPD. In Augsburg schlug sich dies in einer höchst unentschiedenen Baugesinnung nieder: Flachbauten und deutsche Giebel wechseln in wenig einleuchtender Weise. Landschaftliche und städtische Traditionen spielten ebenfalls eine Rolle: Nürnberg blieb traditionalistisch; SPD-Mehrheiten haben Emden in schonendem Anpassungsstil wiederaufgebaut — wie CDU-Mehrheiten in Coesfeld. Wohltuend temperierend war der Einfluß des Backsteins auf das Städtebild in vielen kleineren norddeutschen Städten. Abgebrannte Fachwerkstädte -wie Hildesheim — hatten es schwerer, Anklänge an das alte Bild zu erhalten. Nicht wenige Mittelstädte haben zudem gesündigt, indem sie allzu ehrgeizige Vorstellungen von der künftigen Rolle ihrer Stadt hatten, wie beispielsweise Pforzheim, Pirmasens, Heilbronn oder Hildesheim.

Nur selten hat die Politik in Bonn in der ersten Phase die Weichen stellen können. 1951 bekam das Wohnungsbauministerium durch die Marshallplan-hilfe Initiativfunktionen. Es schrieb einen Wettbewerb für 15 Großprojekte aus. Das Resultat dieser ersten landesweiten Ausschreibung hatte zwar Wohnungsbau-und sozialpolitisch wichtige Funktionen, architektonisch aber wurde es von der internationalenFachwelt stark kritisiert, vor allem, weil die Projekte nicht dem Wiederaufbau der zerstörten Innenstädte dienten. Wohnungsbau und Städtebau lebten sich damit unter Duldung des Ministeriums zunehmend auseinander. Der Zeilenbau hatte sich durchgesetzt, aber er blieb schematisch und einfallslos. Das Bauministerium wehrte sich allerdings zu Recht gegen die überhebliche Kritik aus Amerika. Es beanspruchte nicht, baukünstlerische Leistungen vorzuweisen; die Initialzündung für die Bauwirtschaft und ihren Arbeitsmarkt schien ihm vordringlicher. Umfragen unter den Bewohnern zeigten, daß die frühen Großprojekte von den Bewohnern durchaus angenommen wurden.

Der Terminus „Wiederaufbau“ wurde von den Männern der ersten Stunde überwiegend abgelehnt. Wilhelm Dittus, der Vater einiger Länderaufbaugesetze, stellte schon früh klar: „Das Wort Wieder bleibt denn am besten weg.“ Selbst Traditionalisten unter den Städtebauräten, wie Walter Schmidt in Augsburg, gestanden, sie hätten den Begriff „Wiederaufbau“ nur benutzt, „um den Stadtrat bei Laune zu halten“ Wiederaufbau war ein verbales Trostpflaster für eine Öffentlichkeit, die überwiegend keinen modernistischen Städtebau wollte. Der Aufbau der Innenstädte war zumeist Anpassungsbau. Die idealtypischen Leitbilder „Wiederaufbau“ oder „Neubau“ wurden selten realisiert. Wiederaufbau im wörtlichen Sinne konnte es auch kaum geben.

b) Ein großer Teil der Kontroversen der ersten Aufbauperiode von der Gartenstadt bis zum Wohnhochhaus wurde von der faktischen Entwicklung überrollt. „Das sanfte Gesetz“, auf das sich die Traditionalisten gelegentlich beriefen, wurde mehr und mehr von der Citybuilding und Verdichtung außer Kraft gesetzt. Es wurde von „Urbanität“ geredet, aber vielfach meinte man damit nur die intensivere Nutzung der Grundstücke. Der Drang in die Höhe schien unausweichlich, auch in Städten, in denen man bis dahin die Entwicklung von „Mainhattan“ in Frankfurt mit Grausen verfolgte. Fortschritte in der Bautechnologie revolutionierten das Bauwesen. Die industrielle Vorfabrikation wurde aber in der Bundesrepublik nie so dogmatisiert wie in der DDR, die um 1955 von ihrem nationalgefärbten Traditionalismus mit Einsprengseln eines Stalin-sehen Zuckerbäckerstils abrückte.

Die Modernisten waren schließlich fast ein wenig ratlos über das Tempo der Modernisierung. Einer ihrer Wortführer, Alfons Leid, empfahl in „Baukunst und Werkform“ darüber nachzudenken, „wie wir mit dieser erfreulichen Tatsache fertig werden“ Modernismus und Industrialismus wurden rasch in den Dienst wirtschaftlicher Interessen genommen. „Abbau der Wohnungszwangswirtschaft“ hieß das magische Wort, und niemand wird leugnen, daß manche Überregulierung während der ersten Phase der Not nunmehr überlebt war. 1960 wurde damit begonnen, den Wohnungsmarkt zu liberalisieren. Etwa 1973 wurde auf dem Wohnungsmarkt das schon für 1970 angepeilte Ziel eines Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage mit dem notwendigen Überhang von etwa drei Prozent auf der Angebotsseite erreicht; allerdings um den Preis schwerer sozialer Disproportionen. 1972 waren 55, 7 Prozent der Wohnungen Neubauten aus der Wiederaufbauphase von 1949 bis 1972. Der soziale Wohnungsbau schrumpfte nunmehr. Die Objektförderung wurde zunehmend durch die Subjekt-förderung abgelöst, die Bedürftige unterstützte, um die Gettobildung von Sozialhilfeempfängern zu verhindern. Die stürmische Bauentwicklung der Prosperitätszeit hatte ihren Preis. Ende der sechziger Jahre löste der Sieg des „Vulgärfunktionalismus“, wie die Baugesinnung der Bauhaus-Epigonen vielfach genannt wurde, mehr als nur Proteste einzelner Intellektueller aus. Die Frankfurter Schule um Theodor Adorno wurde nicht müde, den „Primat der Nützlichkeit“ zu geißeln. Denker wie Marcuse kritisier-ten die Eindimensionalität der Gesellschaft nicht zuletzt mit Metaphern aus dem Städtebau. Ernst Bloch prangerte die „Orientierung auf das Draußen“ an, Alexander Mitscherlich beklagte die „Unwirtlichkeit unserer Städte“. Ganzheitlich-organisch orientierte Außenseiter wie Kükelhaus münzten ein Clausewitz-Wort um und erklärten die Architektur der Nachkriegszeit als „eine Fortsetzung des Krieges mit den anderen Mitteln der Architektur“ Breite Resonanz erhielten alle diese kritischen Stimmen aber erst, als die Studentenbewegung sie aufgriff. Auf den Neubauten der sechziger Jahre las man mit roter Farbe gesprüht Slogans wie „Weg mit dem Betonfaschismus“.

c) Manches von der Kritik sollte dann in einem neuen Reformimpetus der Regierung Brandt nach 1969 aufgenommen werden. Aber das Städtebauförderungsgesetz atmete in vielen Passagen noch den technokratischen Geist der zweiten Aufbauphase. Erst in einer Novelle von 1976 wurde dem Denkmalschutz ein höherer Rang zugebilligt. Der Gesinnungswandel der dritten Aufbauphase wurde in unterschiedlichem Maß in der Theorie deutlich. „Stadtreparatur“ nannten es die Skeptiker, „Stadtsanierung“ sagten die Bürokraten, auf „Stadterneuerung“ hofften die Optimisten. Im Denkmalpflegejahr 1975 wurden qualitativ-ästhetische Gesichtspunkte der Traditionspflege in die Städtebaupolitik aufgenommen. Bundespräsident Scheel schockierte die Nation mit der Feststellung, daß nach dem Krieg mehr alte Bausubstanz zerstört worden sei als in den Bombennächten. Fußgängerzonen begannen mit ihrer „verordneten Gemütlichkeit“ (J. Siedler) das Zentrum der Städte zu prägen. Manchmal schufen sie in anderen Altstadtquartieren neue soziale Probleme, weil Investitionen und öffentliche Aufmerksamkeit sich nunmehr auf die zentralen Fußgängerachsen konzentrierten. Verödungseffekte zeigten sich abends selbst in den neuen Zentren geselliger Begegnung.

Neue Räume . diskursiver Öffentlichkeit’, von denen Mitscherlich und andere Stadtkritiker geträumt hatten, wurden durchaus nicht alle dieser umgestalteten Stadträume.

Die Fragmentierung der Lebenswelt machte gerade vor dem Wohnen nicht halt. Autonomietendenzen neuer Gruppen und Wohngemeinschaften schufen neue Probleme. Die Hausbesetzer-Szene war nur die Spitze des „Eisbergs“, auch wenn sie die größte Publizität erhielt. Die Aufbauphase hatte zwar rechnerisch die Wohnungsnot gelindert. Aber die neuen Bedürfnisse im Zeitalter des Wertewandels und steigender postmaterieller Erwartungen waren in die Stadtplanungen nicht eingegangen.

Die bunten und feuilletonistischen Seiten eines Postmodernismus konnten sich nirgendwo so rasch durchsetzen wie im Bauwesen. Dies ist schwerlich ein Zufall. In keinem anderen künstlerischen Bereich war ein dogmatisierter Modernismus so stark zur Norm geworden wie in der Architektur. Die Malerei hatte auffällig weniger Bedürfnis nach einem postmodernen Paradigmawandel. weil hier die Pluralität der Tendenzen stärker ausgeprägt war. Gerade die Städte, die am meisten gegen die alte Bausubstanz gesündigt hatten wie Frankfurt oder Ost-Berlin, schufen am Römerberg und im Nikolai-Viertel nostalgische Quartiere. Viele Städte begannen ihre kahlen Plätze zu „möblieren“. Innenarchitektonischer Kneipenkitsch machte sich auch an den Fassaden breit.

Der Wiederaufbau ist in der Bundesrepublik etwa seit 1973 abgeschlossen, in der DDR ist sein Ende für 1990 projektiert. Aber die Auseinandersetzung um eine humane und zeitgemäße Architektur geht weiter. Der Ton der Auseinandersetzung wurde wieder schärfer, vor allem bei jenen, die den Postmodernismus nur für eine Form des Neo-Konservatismus halten, wie es etwa Jürgen Habermas eine Weile tat.

Der „Wiederaufbau“ im Kreuzfeuer der Werturteile

Die drei Phasen des Wiederaufbaus sensibilisierten uns für den ständigen Wertewandel. Die vielkritisierte „Amtsratsarchitektur“ und „die kleinen braunen Häuser“ und „Miniaturreichskanzleien“, „verarmte Nazi-Architektur, nur ohne Gipsadler und Fahnenstangen“, die auch im Ausland gegeißelt wurden, werden in der dritten Phase wieder milder beurteilt. Anklänge an eine spätfaschistische Architektur hat man inzwischen von London bis Livorno auch anderswo entdeckt.

Die Nierentischzeit wurde zum Objekt der Nostalgie, die „roaring fifties“ verklärten sich. Diese zweite Phase war vielfach durch „Mittelmäßigkeit der architektonischen Qualität“ gekennzeichnet. Gute Leistungen sind jedoch gerade auch in dieser Phase erbracht worden — in einem Meer von Wegwerfarchitektur. Der Stuttgarter Fernsehturm und das Düsseldorfer Thyssenhaus markierten schon Ende der fünfziger Jahre den Wiederanschluß an die internationale Entwicklung. Spitzenleistungen wurden vor allem im Kirchenbau und im Bau sozia-ler und kultureller Einrichtungen erbracht, wie selbst die amerikanische Fachliteratur dem deutschen Wiederaufbau bescheinigt.

Die „Demokratie als Bauherr“ hat kein prägendes Gewicht erhalten. Bonn blieb aufgrund bewußter politischer Entscheidung eine Stadt der Provisorien. Die Dominanten der Beton gewordenen Utopie, alle städtischen Ämter unter ein Dach zu bringen, wie sie die Rathäuser von Bonn. Essen. Göttingen oder Kaiserslautern repräsentieren, gelten heute nicht mehr als Vorbild für die Demokratie als Bauherr. Was an „Übersichtlichkeit“ gewonnen schien, ging an „Bürgernähe“ vielfach verloren.

Im Rückblick erweist sich die herbe Kritik der Asketen oft als weltfremd. Es gibt keine Evidenz dafür, daß die Bürger häßlicher Wiederaufbau-städte unglücklicher sind als jene, die in erhaltenen städtebaulichen Kleinodien leben. Die Topographie der persönlichen schönen Erinnerungen macht keinen Unterschied, ob der erste Kuß unterhalb des Heidelberger Schlosses oder eines Mannheimer Gasometers stattfand. Aber selbst auf einer weniger subjektiven Ebene haben sich die Wertungen seltsam verschoben. Die zweite Phase der Bauwut hat Länder mit geringeren Kriegsschäden nicht weniger verstümmelt als deutsche Städte. Wenn die Stadtsanierung so weitergeht, hat Brüssel dem ausländischen Betrachter bald nicht mehr zu bieten als das im Krieg zerstörte Bremen: nämlich Denkmalsinseln. Wenn die Umweltzerstörung so weiter geht, ist in hundert Jahren kein Stein des Kölner Domes mehr authentisch. Ist er dann eine Kopie 1: 1, wie man den wiederaufgebauten Kirchen nachgesagt hat? Der Begriff des Originals erodiert in allen Künsten, langsam auch im Städtebau. Die Denkmalpflege ist um ihre Aufgabe immer weniger zu beneiden.

Zufriedenheit mit den Wohnbedingungen hängt von vielen Faktoren ab: der Wohnlage, den Verkehrsbedingungen.der Infrastruktur. Am stärksten aber korreliert sie mit der Verbreitung des Wohnungseigentums. Trotz einer Wohnungsbaupolitik, welche die Eigentumsbildung förderte, befinden sich beide deutsche Staaten in diesem Punkte jeweils fast am Ende der Skala. Gerade an den Deutschen scheint sich das Wort zu bewahrheiten, das dem englischen Schriftsteller Chesterton zugeschrieben wird: „Man hat dem Menschen alles versprochen — vom himmlischen Jerusalem bis zum Sozialismus auf Erden. Der Mensch aber wollte eigensinnig immer nur eins: ein Häuschen mit Garten.“ >

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Hermann Muthesius. Die englische Baukunst der Gegenwart. 4 Bde.. Leipzig 1900— 1903.

  2. Vgl. Werner Durth/Niels Gütschow. Träume in Trümmern. Planungen zum Wiederaufbau zerstörter Städte im Westen

  3. Vgl. Martin Wagner. Die Utopien der Realisten, in: Bauen und Wohnen, 3 (1948). S. 13ff.

  4. Ein Entwurf für ein Aufbaugesetz, den die britische Besatzungsmacht vom „Zentralamt für Arbeit“ unter Philipp Rappaport und dem „Gesamtverband gemeinnütziger Wohnungsunternehmen“ unter Julius Brecht erarbeiten ließ.

  5. In: Städtebauliche Aufgaben der Gegenwart mit besonderer Berücksichtigung Bremens, Bremen 1946. S. 15.

  6. Vgl. Le Corbusier (Charles-Edouard Jeanneret), Die Charta von Athen, Reinbek 1962 (Paris 1943).

  7. Vgl. Julius Posener, Kritik der Kritik des Funktionalismus, in: Arch plus, (1975), S. 11.

  8. 1 Zit. in: Werner Durth. Wieder-Aufbau oder Neubeginn. Fragen an die Nachkriegszeit, in: Stadtbauwelt. (1982) 72.

  9. Alfons Leitl. Anmerkungen, in: Baukunst und Werkform. (1953). S. 5.

  10. Zit. nach Wolfgang Welsch. Unsere postmoderne Moderne. Weinheim 1987. S. 90.

  11. V. M. Lampugnani. Architektur und Städtebau des 20. Jahrhunderts. Stuttgart 1980. S. 169.

  12. Ausführlichere Nachweise in: Klaus von Beymc. Der Wiederaufbau. Architektur und Städtebaupolitik in beiden deutschen Staaten. München 1987. S. 346 ff.

Weitere Inhalte

Klaus von Beyme, Dr. phil.. geb. 1934; seit 1974 Professor für Politikwissenschaft in Heidelberg; 1973— 1975 Präsident der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft; 1982— 1985 Präsident der International Political Science Association. Veröffentlichungen u. a.: Interessengruppen in der Demokratie. München 19805; Die politischen Theorien der Gegenwart. München 19866; Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. München 19875; Der Wiederaufbau. Architekturtheorie und Städtebaupolitik in beiden deutschen Staaten. München 1987; Der Vergleich in der Politikwissenschaft. München 1988; Reformpolitik und sozialer Wandel in der Sowjetunion. Baden-Baden 1988.