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Tierprodukte und Konsumverhalten

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Tierprodukte und Konsumverhalten

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Es scheint eine Art Alltagsmoral zu geben, nach der der Konsum tierischer Produkte weitgehend akzeptiert wird. Die Tierethik stellt diese Moral auf den Prüfstand. Unter welchen Bedingungen nutzt der Einzelne tierische Produkte im Alltag? Und wie weit reicht sein Einfluss?

Blicken wir als Individuen auf den großen Rahmen der Tiernutzung, können wir dadurch leicht eingeschüchtert werden. Ist mein Verhalten innerhalb dieses Gesamtsystems überhaupt relevant? Kann „ich“ etwas verändern? Es scheint eine Art Alltagsmoral zu geben, nach der der Konsum tierischer Produkte weitgehend akzeptiert wird. In den vergangenen 50 Jahren hat die Ethik diese Normalität auf den Prüfstand gestellt. Die ethischen Debatten kommen nun wieder im Alltag an. Viele Menschen wollen zum Wohlergehen von Tieren beitragen. Für Menschen in Gesellschaften wie der unseren heißt das: Wer möchte, kann sein Konsumverhalten mit Hilfe ethischer Überlegungen hinterfragen. Er kann Kaufentscheidungen treffen und sie begründen. Was möchte ich? Was braucht das Tier? Welche Interessen haben andere? Welche Produkte nutze ich? Und warum? Bei sich selbst anzufangen, könnte (ob ich das will oder nicht) größere Kreise ziehen.

Der Kampf für mehr Tierschutz, das Bemühen um Tierrechte und die Schaffung angemessener Lebensbedingungen für die Tiere dürfen aus ethischer Sicht die grundlegenden Bedürfnisse anderer Menschen nicht vernachlässigen. Schauen wir beispielsweise in die größeren Zusammenhänge von Ernährungsindustrie, Tierprodukten und Tierwohl, dann sehen wir: Die Interner Link: Tierhaltung und Tiernutzungorientiert sich an der Nachfrage der Menschen; damit wirkt sich die Ernährung der Menschen auch auf die Ernährung der Tiere aus und hat zudem gravierende Folgen für die Agrarwirtschaft, die ihrerseits auf Monokulturen setzt, um die Tierzucht zu beliefern. Überlegungen aus dem Tierschutz schlagen nun beispielsweise vor, diese Nahrungsketten umzugestalten und den direkten Zugriff auf die Pflanzen zu nutzen, um Hungersnöte zu vermindern. Gleichzeitig würde die Umwelt, respektive das Klima (gegenüber den Methanausstößen und Fäkalien) geschützt werden, sagen die Vertreter dieser Position. Sie gehen davon aus, dass es moralisch richtig wäre, statt tierischer Produkte mehr oder ausschließlich Pflanzen zu essen – oder nur Produkte aus bestimmten Haltungsformen. Andere verweisen darauf, dass Menschen schon immer tierische Produkte konsumiert haben.

Will man den Konsum an die Wahrung des Tierwohls anpassen, muss man detaillierter über die Qualität von Haltung, Impfungen und Ernährung der Tiere informiert werden. Die entsprechende Kennzeichnung der Produkte erlaubt es, beim Kauf zwischen der eigenen Gesundheit, Kostenfaktoren, dem Tierwohl, klimatischen Bedingungen usw. abzuwägen. Woher kommt das jeweilige Produkt? Wie lebt das Tier, oder wie hat es gelebt? Und wie wurde es versorgt, transportiert – geschlachtet?

Wenn wir uns im Supermarkt exemplarisch einige Verpackungen tierischer Produkte anschauen, so können wir die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durchaus nachvollziehen; sogar die Unterlassungen von ansonsten nicht kommunizierten Nebeneffekten wie das Schreddern männlicher Küken oder das Stutzen von Schnabel und Sporn dienen als Werbemaßnahmen für (Bio-)Produkte. Unterschiedliche Institute garantieren durch ihre Siegel Gütekriterien, die manchmal erst auf den zweiten Blick oder durch eine zusätzliche Recherche ihren Vorteil für das Tierwohl offenbaren.

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