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Kommunistische Partei Deutschlands | Parteien in Deutschland | bpb.de

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Kommunistische Partei Deutschlands KPD

Torsten Oppelland

/ 2 Minuten zu lesen

Ein Wahlplakat der KPD zur Bundestagswahl 1953 - drei Jahre später wurde die Partei verboten. (© Bundesarchiv)

Die "Kommunistische Partei Deutschlands" (KPD) wurde im Januar 1919 gegründet. Anfangs politisch unbedeutend und geächtet, wuchs ihre Bedeutung mit der sich verschärfenden Krise der Weimarer Republik stetig an. Von lediglich 2,1 Prozent der Stimmen bei der Reichstagswahl 1920 steigerte sie sich bis zu den Wahlen im November 1932 auf 16,9 Prozent. Im Zuge der Reichstagsbrandverordnung ("Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat") vom 28. Februar 1933 wurde die KPD faktisch verboten und systematisch von den Nationalsozialisten verfolgt. Teile der Partei gingen daraufhin ins Exil und andere versuchten, aus dem Untergrund Widerstand gegen das NS-Regime zu organisieren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die KPD in allen alliierten Besatzungszonen zugelassen. Bei der Bundestagswahl 1949 erreichte sie noch 5,7 Prozent der Stimmen (15 Mandate) und konnte bei den ersten Landtagswahlen in fast alle westdeutschen Parlamente einziehen. Mit der zunehmenden Verschärfung des Ost-West-Konflikts folgte jedoch ein rapider Mitglieder- und Stimmenverlust, sodass die KPD bereits bei den zweiten Bundes- und Landtagswahlen nahezu alle Mandate verlor. 1956 wurde die Partei nach einem langjährigen Prozess durch das Bundesverfassungsgericht verboten.

Programmatisch war die KPD auch in der Nachkriegszeit (wie schon während der Weimarer Republik) weitgehend an die inhaltlichen und strategischen Vorgaben der Parteiführung der KPdSU gebunden. Dementsprechend richtete die KPD ihre Arbeit auf eine Wiedervereinigung Deutschlands nach dem Vorbild der sowjetischen Besatzungszone aus. Als dies mit der Gründung der beiden deutschen Staaten obsolet wurde, bestand die Haupttätigkeit der KPD bis zu ihrem Verbot in der Agitation gegen die Wiederbewaffnung und einen NATO-Beitritt der Bundesrepublik. Bei der heute existierenden, namensgleichen Kommunistischen Partei Deutschlands handelt es sich um keine direkte Nachfolgepartei der KPD, sondern um eine 1989 in der DDR gegründete Partei, die aufgrund des Einigungsvertrages nicht unter das automatische Nachfolgeorganisationsverbot des Urteils von 1956 fällt.

Quellen / Literatur

  • Kluth, Hans, Die KPD in der Bundesrepublik. Ihre politische Tätigkeit und Organisation 1945-1956, Köln/Opladen 1959.



  • Patrick Major, The death of the KPD. Communism and Anti-Communism in West Germany, 1945-1956, Oxford 1998.

Fussnoten

Prof. Dr. Torsten Oppelland ist außerplanmäßiger Professor für Politikwissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Kultur und Geschichtspolitik sowie Parteien und Fraktionen auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene.