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Rußlands Kalamität | APuZ 39/1955 | bpb.de

Archiv Ausgaben ab 1953

APuZ 39/1955 Die amerikanische Politik und der Präventivkrieg Der Friede, für den wir kämpfen, ist in Sicht - und wir können ihn gewinnen Rußlands Kalamität

Rußlands Kalamität

Edward Crankshaw

Der folgende Aufsatz von Edward Crankshaw wurde mit freundlicher Genehmigung des Verlages wie des Verfassers aus der amerikanischen Zeitschrift „THE ATLANTIC" übernommen.

Als Beria im Sommer 1953 verhaftet wurde, warf ihm die Anklage unter anderem vor, er habe die Landwirtschaft sabotiert. Die Welt lächelte — in der berechtigten Annahme, daß andere, hintergründigere Dinge eine Rolle spielten. Die Welt lächelte wiederum, als achtzehn Monate später Malenkow seinen eigenen Sturz mit dem Geständnis erklärte, er habe die Landwirtschaft an den Rand des Ruins gebracht, Gleichzeitig wurde jedoch deutlich, daß die sowjetische Führung sich ernstlich um die landwirtschaftliche Produktion Sorgen machte, da sie zwei Sündenböcke von allerhöchstem Rang für nötig hielt.

Sie macht sich tatsächlich Sorgen — und nicht ohne Grund. Während des ganzen vorhergehenden Jahres und auch schon früher hatte Chruschtschow immer wieder erklärt, daß die Lage sehr faul sei. Die Situation, die er im Sommer 1953 beschrieb, war katastrophal. Die Zahlen, die er für den vorhandenenViehbestand gab, entsprachen zum Beispiel genau den sorgfältigen Schätzungen gewisser westlicher Beobachter. Er erklärte: „Die Zahl der Kühe im ganzen Land liegt um 3, 5 Millionen unter dem Vorkriegsstand und ist im Vergleich mit . 1 92 8 um 8, 9 Millionen gefallen. Allein im Jahr 1952 hat der gesamte Viehbestand um 2, 1 Millionen Stück abgenommen.

Die Zahl, die man sich merken muß, sind die 8, 9 Millionen Kühe, um die sich der Bestand im Jahre 1953 gegenüber 1928 — unmittelbar vor der Kollektivierung also — verringert hatte. Das bedeutete 24, 3 Millionen für 1953 statt 33, 2 Millionen für 1928. Chruschtschews allgemeines Bild stimmte hiermit überein.

Chruschtschew forderte große und genau festgelegte Maßnahmen. Das war im Spätsommer 1953. Aber im Januar 195 5, unmittelbar vor der öffentlichen Erklärung von Malenkows Sturz, mußte er noch einmal eine recht verdrießliche Rede halten. Nach all dem Lärm und den großartigen Entschlüssen liefen die Dinge immer noch schief. Und es ist klar, daß Chruschtschew und alle, die wie er denken, glauben, daß nichts weniger als das Fortleben des Kommunismus in der Sowjetunion (China steht auf einem anderen Blatt) von dem Erfolg der neuen Agrarpolitik abhängt.

Lim was geht es bei der neuen Politik?

Zunächst und vor allem um Nahrung für die ungeheuer angewachsene städtische Bevölkerung von Fabrikarbeitern und Technikern. Die sowjetische Führung hat entdeckt, daß in einer indu-strialisierten Gesellschaft eine „Unterhalts" -Ökonomie auf die Dauer nicht funktionieren kann, sondern daß diese Gesellschaft eine regelmäßige Lebensmittelversorgung braucht — im Gegensatz zu einer reinen Agrargesellschaft, die sich auch in Hungersnöten und Perioden großer Knappheit notfalls über Wasser hält. Die sowjetische Führung hat weiterhin entdeckt, daß eine industrialisierte Gesellschaft mehr Lebensmittel braucht und nicht bis in alle Ewigkeit bei großem Arbeitstempo Präzisionsmaschinen bedienen und dabei von Brot und eingelegten Gurken leben kann. Malenkow und Gleichgesinnte erkannten dies und waren bereit, sich die Heranschaffung von mehr und besseren Lebensmitteln etwas kosten zu lassen — wozu Stalin sich nie hatte entschließen können.

Aber der Anreiz, den sie für eine höhere Lebensmittelproduktion boten, reichte nicht aus, um die Mitarbeit der Kollektiv-Bauern zu gewinnen. Er genügte gerade, um die erbarmungslose Schwarzweißökonomie Stalins in Einordnung geraten zu lassen. Malenkow ging also nicht aus seinem Amt wegen seiner Agrarpolitik an sich, -sondern weil er eifersüchtige Rivalen hatte, die außerdem überzeugt waren, daß seine Politik der Versöhnung im eigenen Land in einer Katastrophe enden müßte. Für den sowjetischen Kommunismus kann es keine halben Sachen geben.

Chruschtschew — seit 1950 für seine Überzeugung bekannt, daß die einzige Lösung in noch härterer Disziplin bestünde — ist zum Ziel gekommen. Seine eigene Zukunft (und wahrscheinlich die der Sowjetunion) wird davon abhängen, ob er fähig ist, in kurzer Zeit und gegen passiven, aber hydraköpfigen Widerstand die dritte russische Agrarrevolution durchzuführen.

Koordinierung von Industrie und Landwirtschaft

Die erste Agrarrevolution fand statt, als Lenin den Bauern erlaubte, sich kurzerhand das Land anzueignen. Lenin wußte, daß er es ihnen zweifellos wieder abnehmen mußte. Die zweite Revolution bestand darin, daß Stalin den Bauern das Land wieder abnahm, indem er das Kollektiv-system einführte, die entschlossenen Widerständler deportierte oder erschoß und den Rest durch Aushungern gefügig machte. Im Verlauf dieser Operationen blieben mehrere Millionen der erfahrensten und tatkräftigsten Bauern, der soge-nannten Kulaken, auf der Strecke, und der Viehbestand des Landes wurde halbiert. Die dritte Revolution wurde 1950 von Chruschtschew in Gang gesetzt. Ein Teil des Programms, die Verschmelzung von Gruppen angrenzender Kollektive zu Großkollektiven, hatte auf dem Papier Erfolg. Aber als man daranging, die Bauern in unpersönliche „Agrarstädte" umzusiedeln, wo sie losgelöst von ihren Feldern und ihres eigenen Stückchen Landes beraubt, leben sollten, aus ihren Dörfern herausgerissen und unter Fremde verpflanzt, ständig bewacht von den Funktionären der Zentralbehörde — da sträubten sich die Bauern. Der Plan mußte aufgeschoben werden.

Nun aber kehrt Chruschtschew mit äußerster Entschlossenheit zu dem Gedanken zurück. Sein Ziel ist eine Koordinierung von Industrie und Landwirtschaft und der Aufbau einer industrialisierten, entindividualisierten Landwirtschaft, die der Staat für den Staat mit den in staatliche Leibeigene verwandelten Bauern betreibt. Das ist völlig logisch. Die einzige Alternative wäre eine Beseitigung des Kollektivs und die Rückkehr zu einer individuellen oder kooperativen Landwirtschaft nach antikommunistischen Grundsätzen. Ein Stehenbleiben auf halbem Wege aber ist nicht möglich. Malenkow glaubte, es wäre möglich — und stiftete Durcheinander nach beiden Seiten. Chruschtschew weiß besser Bescheid. Er weiß, daß sein Kurs der einzig mögliche Kurs ist — wenn er den Kommunismus nicht aufgeben will.

Getarnter Bürgerkrieg

Man vergißt so oft, daß Landwirtschaft Nm Westen nicht immer das war, was sie heute ist. England wird zum Beispiel als die Wiege der Viehzucht betrachtet — und mit Recht. Aber der Gedanke, Vieh zu züchten, kam nicht vor Ende des 18. Jahrhunderts auf, und in die Praxis wurde die Viehzucht erst durch die englische industrielle Revolution eingeführt. Bis zu dieser Revolution kam niemand auf die Idee, Vieh speziell zur Deckung des Fleisch-und Milchbedarfs zu züchten. Schafe wurden wegen der Wolle gezüchtet, Rinder wegen der Knochen und auf Kraft hin: Man brauchte gute Ochsen zum Pflügen und Ziehen.

Vor der Mitte des 18. Jahrhunderts konnte der Viehbestand nicht in voller Höhe durch den Winter hindurch gehalten werden. Es gab keine Knollenernte, und die ausgelaugten Weiden lieferten Heu nur in unzureichenden Mengen. Die Mehrzahl der Tiere wurde daher bei Beginn des Winters geschlachtet und das Fleisch eingepökelt. Mit der Entdeckung des Fütterungswertes von Knollen und Rüben wurde es möglich, den Großteil des Viehbestandes durch den Winter zu füttern. Bald bildeten dann die Anforderungen einer rasch wachsenden Bevölkerung in den Industrie-städten einen neuen Anreiz für die Produktion von Milch und Butter. Schnell wechselte die englische Landwirtschaft von einer Unterhalts-Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Getreide zu der Erzeugung hochwertiger Produkte über. Dann kamen die Maschinen.

Die Vorgänge in Großbritannien wiederholten sich — mit Variationen — in jedem fortschritt-liehen Land. Rußland stand an der Schwelle seiner Umwandlung im Jahre 1917. Zu jenem Zeitpunkt bestanden vier Fünftel der russischen Bevölkerung aus Bauern, die sich auf traditionelle Bauern-arternährten: Sie hungerten in schlechten Zeiten, schlachteten ihr Vieh bei Ankunft des Winters, kreuzten weiter mit minderwertigen und unergiebigen Rassen und exportierten Korn, da hier ein Überschuß leicht zu erzielen war. Aber die normale Agrarrevolution, die Hand in Hand mit der normalen industriellen Revolution ging, kam bereits während der letzten Jahre des Zaren-reiches ins Rollen.

Ob sich im Jahre 1928, als der erste Fünfjahresplan begann, die Landwirtschaft auf natürlichem Wege — d. h. nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage — schnell genug entwickelt hätte, um die Bevölkerung der neuen Städte angemessen zu ernähren — das können wir nicht wissen. Die Landwirtschaft hatte keine Chance zu einem Versuch. Es hätte — kurz gesagt — bedeutet, daß man den Fähigen und Ehrgeizigen erlaubt hätte, das Tempo zu bestimmen, ihren Besitz zu vergrößern und die weniger fähigen und ehrgeizigen Bauern als Landarbeiter zu beschäftigen. Tatsächlich hatten die Kulaken bereits mit diesem Prozeß begonnen, und das Resultat war, daß im Jahre 1928 die russische Landwirtschaft sich von der Katastrophe des Bürgerkrieges und dem Chaos der Revolution erholt und einen neuen Rekord aufgestellt hatte.

Den Revolutionären paßte das nicht. Lenin hatte gesagt: „Kleinproduktion der Bauern züchtet Kapitalismus und eine Bourgeoisie — täglich, stündlich — in einem natürlichen Prozeß und in großem Stil.“ Die freie Entwicklung der Landwirtschaft würde den Kommunismus bald ad absurdum geführt haben. Also mußte sie aufgehalten werden.

Aber es gab auch noch einen anderen Grund für eine Intervention des Staates: Stalins Industrieprogramm erforderte eine Konzentration aller Kraftreserven in der Schwerindustrie. Eine freie Landwirtschaft konnte nicht funktionieren ohne den Anreiz von Verbrauchsgütern, die man für Geld kaufen konnte. Nach dem Willen Stalins sollte es keine gegen Geld erhältlichen Güter geben.

Ergo: Lim die Revolution vor dem Aufstieg einer neuen Klasse individualistischer Landbesitzer zu schützen und um aus den Bauern Land-produkte praktisch ohne jede Gegenleistung herauszuquetschen, wurde die Kollektivierung in einer Art getarnten Bürgerkrieg erzwungen. Das Ergebnis der Kollektivierung war keine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion; sie wurde auf höchst ungewöhnliche Art gedrückt. Aber Stalin kümmerte das nicht. Er war dabei, der neuen Klasse der Landbesitzer im Interesse der kommunistischen Theorie den Hals zu brechen, und gegen kleinstmögliche Ausgaben nahm er Beschlag von der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung. Der Produktionsrückgang war unvorstellbar katastrophal: Noch zehn Jahre später, kurz vor Ausbruch des Krieges, hatten trotz großer Bevölkerungszunahme die landwirtschaftliche Produktion im allgemeinen und der Viehbestand im besonderen ihre alte Höhe von 1928 nicht wieder erreicht. Es gab weniger Getreide auf den Kopf der Bevölkerung als 1928. Es gab weniger Vieh als 1928.

Das Projekt Chruschtschews

Das Elend des Krieges schuf überall Verwirrung. Millionen Hektar von bebautem Land konnten nicht abgeerntet werden; Millionen von Tieren wurden getötet. Damit nicht genug, brach nun überall das Kollektivsystem zusammen. Der Kreml brauchte fünf Jahre, um wieder einigermaßen Ordnung herzustellen — die Dürre von 1946 war gleich am Anfang ein böser Rückschlag. 1950 wurde dann Chruschtschews „Dritte Revolution“ angekündigt.

Sie hatte keinen Erfolg. Und auch das grandiose Rindviehzucht-Programm gelang nicht; und auch nicht Lysenkos Plan zur Schaffung von Weideland für den Übergang: Ackerland wurde mit Gras eingesät in trockenen Landstrichen, in denen kein Gras gedeihen konnte. Und während der ganzen Zeit wuchsen die Forderungen der Städte nach mehr und abwechslungsreicheren Lebensmitteln. Eins der ersten Manöver Malenkows /war der Versuch, die Bauern auf seine Seite zu ziehen. Er machte eine Reihe Konzessionen auf dem Gebiet der Besteuerung, der Zwangsablieferung und der privaten Landwirtschaft. Chruschtschew hatte gegen das Prinzip gekämpft, daß jeder Bauer sein eigenes Stück Land und ein paar eigene Tiere haben durfte, da er wußte, daß die Bauern auf ihrem. eigenen Land härter arbeiteten als auf dem Kollektivland. Malenkow wußte das auch: Er versuchte, das Beste aus der verfahrenen Situation herauszuholen, indem er die Bauern zu privater Initiative ermutigte — in der Hoffnung, auf diese Weise die Produktion steigern zu können. Aber obwohl Malenkows Konzessionen in den Augen des Kreml phantastisch ausgesehen haben müssen und im Stande waren, die Basis des Kommunismus zu gefährden, reichten sie dennoch nicht aus. Und trotz seines Versuchs, einen Teil der Schwerindustrie auf die Produktion von Verbrauchsgütern umzustellen, gab es immer noch nicht genug Dinge zu kaufen, die die Bauern zur härteren Arbeit innerhalb des Kollektivsystems hätten reizen können.

Die in verschiedenen Kreisen vertretene Ansicht, daß die sowjetische Landwirtschaft nur ein normales Stadium durchläuft auf dem Übergang von einer niederwertigen zu einer hochwertigen Produktion, hält der Prüfung nicht stand. Nichts ist normal an dieser im höchsten Grade künstlichen und bisher einzig in der Welt dastehenden Situation, die aus einer politischen Theorie geboren wurde und aus der Entschlossenheit einer Regierung von Verschworenen. Man mußte die Macht im eigenen Land in der Hand behalten, wollte man draußen zu gewichtigen Operationen schreiten. Dieser Aspekt ist etwas übersehen worden, aber er hat die innenpolitische Situation fast zur Unkenntlichkeit kompliziert. Denn mit seinen irrsinnigen Weltmachtansprüchen und mit der Verbreitung des Kommunismus in anderen Ländern hat der Kreml sich eine ungeheuere zusätzliche Arbeit aufgeladen. Er versucht, die traditionelle Entwicklung von der einfachen zu einer verfeinerten Form der Landwirtschaft durchzuführen, verwendet gleichzeitig riesige Flächen und Reserven für sogenannten industriellen Fruchtanbau und schneidet sich selbst von der Versorgung mit Landmaschinen aus dem Ausland ab. Mit einem Wort: Er führt eine Industrie-revolution durch und versucht, eine Agrarrevolution durchzuführen — beides durch Verordnungen! — während er sich in einer Lage befindet, die man nur einen freiwilligen Belagerungszustand nennen kann. Nichts ist hier normal, und es gibt keine Garantie für den Erfolg eines solchen LInternehmens.

Chruschtschew will es trotzdem versuchen. Sein berühmtes Brachland-Programm (Besiedlung, Urbarmachung und Getreideanbau in Gebieten Kasachstans und Westsibiriens, von größerer Ausdehnung als die bebaute Bodenfläche in halb Westeuropa!) hat fast mit Sicherheit vornehmlich ein politisches Motiv:: Chruschtschew versucht, in der vernachlässigten Steppe den Keim für seine industrialisierte Landwirtschaft zu legen, die vom Staat für den Staat betrieben wird; und gleichzeitig versucht er, den Kreml bei der Getreideversorgung unabhängig von den verbitterten, apathischen, engstirnigen Kollektivbauern der alten Siedlungsgebiete zu machen.

Dieser Eindruck wird von Chruschtschews letztem, im Januar angekündigten Projekt bestätigt, nach dem Millionen von Hektar des alten Siedlungslandes mit Mais bebaut werden sollen, den man zur Erhaltung des erhöhten Viehbestandes benötigt. Die seit Jahrhunderten an die Erzeugung ihres eigenen Brotgetreides gewöhnten Bauern werden sich nicht leicht mit dem Gedanken abfinden, daß sie Mais anbauen sollen, um Vieh zu füttern, das sie niemals zu Gesicht bekommen und dessen Fleisch in die Städte geliefert wird. Aber wenn Chruschtschew sich einmal den Getreidenachschub aus dem Neuland gesichert hat, dann besitzt er eine sehr starke Position gegenüber den Bauern der westlichen Gebiete.

Was auch immer geschieht — für die Bauern bedeutet es in jedem Fall neues Leid. Für viele wird es wahrscheinlich Hunger und Blutvergießen bedeuten. Entweder Chruschtschew gewinnt und zwingt die Landbevölkerung in den Status staatlicher Leibeigener, die jedem Wink gehorchen, oder aber er scheitert, wie vor ihm Stalin beinahe gescheitert wäre.

Eines ist gewiß: Falls die Produktion nicht erhöht werden kann, und zwar bald, dann ist der Anfang vom Ende des sowjetischen Kommunismus da. Denn im Grunde handelt es sich bei der landwirtschaftlichen Krise nicht um Brot. Es handelt sich um eine Theorie — eine Theorie, die Leiden für jeden bringt, außer für die, die sie entwickelt haben.

Anmerkung:

Henry A. Kissinger ist Direktor des Internationalen Seminars der Harvard-Universität, USA, und Herausgeber der in Havard erscheinenden internationalen Vierteljahresschrift Coniluence.

Im Jahre 1951 veröffentlichte Paul G. Hoffman unter dem Titel „Der Friede kann gewonnen werden" ein Buch, worin er seine Erfahrungen als Leiter des Marshallplanes niederlegte. Hoffman gab im Jahre 1948 seinen Posten als Präsident der Studebaker-Corporation auf, um nahezu drei Jahre lang die ECA zu leiten, die drei Milliarden Dollars auswarf, um die europäische Wirtschaft anzukurbeln. Er nannte das „die beste Investition, die Amerika je machte“. Danach kehrte er wieder ins Zivilleben zurück; zuerst als Präsident der Fordstifturig, gegenwärtig als Vorsitzender der Studebaker-Packard Corporation — aber er bleibt ein wichtiger Ratgeber des Präsidenten.

Edward Crankshaw, England, Schriftsteller und Historiker, besuchte Rußland erstmalig als Mitglied der Britischen Militärmission in Moskau, kehrte 1947 zurück, schrieb für die Zeitung „The Observer", und veröffentlichte auf Grund seiner Erfahrungen die beiden Bücher: „Russia and the Russians" und „Cracks in the Kremlin Wall".

Fussnoten

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