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Alle Macht den Soldaten. Neue Ordnung in Chile | APuZ 49/1974 | bpb.de

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APuZ 49/1974 Alle Macht den Soldaten. Neue Ordnung in Chile Neofaschismus in Italien

Alle Macht den Soldaten. Neue Ordnung in Chile

Peter Scholl-Latour

/ 19 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Wer über Chile berichtet, läuft Gefahr, rechts oder links anzuecken. Als der Putsch des Militärs stattfand, stand Chile nicht nur am Rande des wirtschaftlichen Ruins, sondern auch am Rande des Bürgerkriegs. Das Pronunciamento der Generäle fand in dieser Situation ohne Zweifel in weiten Kreisen der Bevölkerung eine positive Resonanz, und erst die Brutalität der Junta bewirkte, daß die Stimmung wieder umschlug. Allende wäre eine Randerscheinung in der Geschichte Lateinamerikas geblieben, ein im Marxismus verirrter Liberaler, wenn er nicht mit der Waffe in der Hand für sein Amt und seine Ideen gestorben wäre. Damit ist der Allende-Mythos zur posthumen Verklärung eines Fehlschlags geworden, und das ist paradoxerweise die Widerlegung jener materialistischen Geschichtsinterpretation, zu der sich seine Gefolgsleute und Verbündeten bekennen. Die Opposition ist verstummt, und verstummt sind auch diejenigen, die zum Sturz der Unidad Populär maßgeblich beigetragen haben, weil sie geglaubt hatten, jetzt schlage ihre Stunde. In den Internierungslagern zur Umerziehung sind diejenigen eingesperrt, die Allende die Treue gehalten haben und in der Tatsache, daß sie Sozialisten sind, kein Vergehen, geschweige denn ein Verbrechen erblicken. Es herrschen Ordnung und Disziplin zwischen Arica und Feuerland. Auf den Plakaten der Junta heißt es: „In jedem Chilenen steckt ein Soldat." Die Armee als Schule der Nation! Ob das als Regierungsprogramm ausreicht? Zwar gibt es wieder alles zu kaufen, seit die Preise freigegeben wurden, aber die Inflation geht weiter, und für die Hungerlöhne der Proletarier ist oft das Notwendigste unerschwinglich. Die Klein-und Mittelbetriebe, die im Wirrwarr der späten Allende-Zeit an den Rand des Abgrunds geraten waren, stehen jetzt wiederum infolge der von der Junta verfügten Liberalisierung der Importe vor schweren Existenzproblemen.

I

Die Armee übt die totale Macht aus in Chile, und sie genießt ihren Triumph. In Punta Arenas, der südlichsten Stadt der Welt, wie es in den Prospekten heißt, wird der Tag der Luftwaffe begangen. Die Parade, die General Benavides, der Zivil-und Militärbefehlshaber der Provinz Magallanes, abnimmt, wird wie eine Siegesfeier zelebriert. Man fragt sich unwillkürlich, über wen hier eigentlich gesiegt wurde.

Die Militär-Junta von Santiago hat seit ihrem Putsch gegen Allende nicht nur den Belagerungszustand, den „Estado de Sitio“, über Chile verhängt, sie hält auch am „Estado de guerra interior", dem sogenannten inneren Kriegszustand fest Das erleichtert das Regieren in einem Lande ohne gültige Verfassung, ohne Parlament, ohne aktive politische Parteien, ohne Meinungsfreiheit und ohne ordentliche Justiz. Die vier Gewalten im Staat sind durch die vier Waffengattungen ersetzt worden: Heer und Luftwaffe, Marine und Carabineros. Die chilenischen Streitkräfte berufen sich heute noch auf eine preußische Tradition, die das Erbe der Ausbilder aus Potsdam um die Jahrhundertwende wäre. Im Grunde sind sie der Korporals-Zucht des alten Dessauer näher als dem Geist von Moltke und Clausewitz. Ihr pseudo-preußisches Selbstverständnis, das hat die Entwicklung seit dem Pronunciamento bewiesen, drückt sich vor allem in Stechschritt und Parademarsch aus. Diese Armee genoß einst den Ruf, die zuverlässigste und loyalste von ganz Lateinamerika zu sein. Zu Unrecht übrigens, wenn man die Geschichte dieses Andenstaates unter die Lupe nimmt.

Die Besiegten der „Guerra interior", des . internen Krieges’, das scheinen die Zuschauer ") Auigehoben am Jahrestag des Putsches (d. Red.). bei dieser zackigen militärischen Veranstaltung zu sein. Die Provinz Magallanes hatte vor dem Putsch des 11. September zu mehr als 50 Prozent für die „Unidad Populär", für die Volksfront-Parteien des Allende-Regimes gestimmt. Die Docker im Hafen Punta Arenas, die Landarbeiter von Patagonien und Feuer-land, die Studenten der technischen Schulen wählten bis zum Putsch überwiegend rot, sozialistisch oder kommunistisch. Sie sind heute — soweit sie der Repression entgangen sind — nur noch Zaungäste eines Schauspiels, dessen Regie in den Händen der Militärs liegt.

Die Provinz Magallanes umfaßt außer einem Teil Süd-Patagoniens auch die große Insel Feuerland und verlängert Chile in Richtung auf die Antarktis. Die Landschaft ist von skandinavischer Schwermut längs der Meeres-straße, die Atlantik und Pazifik verbindet und die nach dem ersten Weltumsegler Magallanes benannt ist. Die unendliche Pampa, die Schaf-und Rinderherden gehörten bis in die fünfziger Jahre einer Handvoll von Großgrundbesitzern. Unter dem christlich-demokratischen Präsidenten Frei wurde eine durchgreifende Bodenreform eingeleitet, die durch Salvador Allende weitgehend verwirklicht werden konnte. Asentamientos, Kooperativen, wurden geschaffen, wo die Campanistas und Huasos, wie man die Gauchos in Südchile nennt, zu Eigentümern ihres Landes und ihrer Herden wurden und es aufgrund des hohen Weltmarktpreises für Wolle zu bescheidenem Wohlstand gebracht haben. Das Militärregime hat diese Kooperativen von Magallanes bislang unangetastet gelassen. Nur dort, wo der Rechtsstreit um die Enteignung noch nicht endgültig entschieden war, kommen die früheren Großbesitzer wieder zu ihrem Bodenrecht. Dennoch ist Sorge und Ungewißheit bei den Nutznießern der Agrar-Reformen Freis und Allendes zu spüren. In dieser Provinz Magallanes und ihrer Hauptstadt Punta Arenas, wo man jenseits der Meeresstraße die flache Insel Dawson erkennen kann, schweigt man am besten über Politik, wenn man mit den Militärs nicht hundertprozentig übereinstimmt. Auf der Dawson-Insel, die wir überfliegen, hatte die Junta nach dem Putsch nämlich das bekannteste Gefangenenlager für prominente politische Häftlinge eingerichtet. In diesem fernen, unwirtlichen Süden hatte man Minister Allendes und führende Politiker der Unidad Populär in langgestreckten Baracken interniert. Das Lager Dawson habe ich persönlich betreten können und durfte mich mit den dortigen Häftlingen, darunter der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chiles, Luis Corvalan, unterhalten. Die Gefangenen singen die chile-nische Nationalhymne, deren Refrain an diesem Ort eine pathetische und anklagende Bedeutung gewinnt:

„O la tumba seras de los libres o el asilo contra la opresion.“

„Chile, entweder wirst du das Grab der Freien oder eine Zuflucht gegen die Unterdrückung sein.“

II.

Ein Land voller Kontraste ist Chile, über viertausend Kilometer von Norden nach Süden wechseln die Klimazonen wie auf der nördlichen Hemisphäre zwischen Nordkap und Sahara. Im Umkreis von Valdivia und Puerto Montt, zu Füßen des schneebedeckten Osorno-Vulkans, wo die Lage des Städtchens Frutillar an den Vierwaldstätter-See erinnert, haben seit vier Generationen deutsche Siedler den Urwald gerodet und im Schweiße ihres Angesichts eine Art chilenische Schweiz geschaffen. Es ist viel über die Kaiser-Wilhelm-Mentalität der Deutschen gespottet worden. Ihrer Aufbau-leistung in diesem vor hundert Jahren noch kaum bevölkerten Landstrich wurde man selten gerecht. Die meisten von ihnen sind hart arbeitende Bauern geblieben, keine Großgrundbesitzer und schon gar keine Oligarchen. Aber ihr ererbter deutscher Ordnungssinn hat sie zu bedingungslosen Parteigängern des Militärregimes gemacht. Beim Spießbraten, beim „Asado", werden die Deutschen von Puerto Varas gesprächig. Wie lange denn die Militärherrschaft noch dauern könne und solle, fragten wir:

Zehn oder 15 Jahre, bis die Ordnung endgültig gesichert und das Volk umerzogen sei, so meinen die Deutschen von Puerto Varas.

Am Ende ertönt das Schifferklavier und ein schwermütiges Lied vom Nordseestrand. Aber zur politischen und gesellschaftlichen Realität des heutigen Deutschland haben diese Siedler kaum noch einen Bezug.

III.

Wer über Chile berichtet läuft Gefahr, rechts oder links anzuecken. Das Experiment Allen-des in diesem fernsten Land Lateinamerikas behält nämlich einen exemplarischen Wert. Es war unter anderem auch der französische Präsidentschafts-Kandidat der Linken, Francois Mitterand, zu Lebzeiten Allendes nach Santiago gereist, und wenn Mitterand in der Wahlnacht die entscheidenden 2 Prozent Wählerstimmen fehlten, so vielleicht, weil ein Teil der französischen Wählerschaft an die Ereignisse von Chile dachte. Auch die Offiziere, die in Lissabon putschten, mögen an das Pronunciamento von Santiago gedacht haben, denn sie haben all jene Fehler bis heute vermieden, die die dortige Junta begangen hat. Rückblickend erscheint uns das Experiment der Unidad Populär Allendes zutiefst zwiespältig. Gewiß, Allende ist gescheitert an der Verschwörung der Reaktion, am Boykott der Finanz-und Wirtschaftskräfte des In-und Auslandes, an der amerikanischen CIA. Er ist gescheitert an den radikalen Kampfgruppen der Rechten wie „Patria y Libertad“ und an jener Armee, die er mit Ministerposten überhäuft hatte und der er allzu sehr vertraute. Aber Allende ist auch gescheitert an seiner eigenen Inkompetenz. Er ist gescheitert an den radikalen Kampfgruppen der Linken, die Chaos im Lande stifteten und sich in der Stunde der Bewährung als Dilettanten erwiesen. Ich meine vor allem das „MIR“. Er ist auch gescheitert an dem Sozialistenführer Altamirano, der mit seiner Sozialistischen Partei die Kommunistische Partei Chiles, die einzige disziplinierte und gemäßigte Organisation der Unidad Populär, links überholen wollte. Als der Putsch der Militärs stattfand, stand Chile nicht nur am Rande des wirtschaftlichen Ruins, sondern auch am Rande des Bürgerkriegs. In jenen Septembertagen hat zweifellos eine Mehrheit der Bevölkerung das Pronunciamento der Generale begrüßt, und es gehörte wirklich die ganze tumbe Brutalität der Junta dazu, um diese Stimmung in Kürze wieder umzukehren. Denn Allende wäre eine Randerscheinung, ein „accident de parcours der Geschichte Lateinamerikas geblieben, ein im Marxismus verirrter Liberaler, wenn er nicht mit der Waffe in der Hand für sein Amt und seine Ideen gestorben wäre. Damit hat er den höchsten Vorstellungen des lateinamerikanischen „Machismo" entsprochen und ge hört zu jenen Toten, von denen Anna Seghers sagt, daß sie jung bleiben. Der Allende-Mythos, das ist die posthume Verklärung eines Fehlschlags und das ist paradoxerweise die Wiederlegung jener materialistischen Gesdiichtsinterpretation, zu der sich seine Gefolgsleute und Verbündeten bekennen.

Es werden noch einige Jahre vergehen, ehe die Moneda, der Präsidenten-Palast von Santiago, wo Salvador Allende den letzten Widerstand leistete und starb, zum National-Museum proklamiert wird. Heute wird dort in aller Eile der Schutt abgeräumt und das ausgebrannte Gebäude restauriert. Dem Besucher scheint es, als hallten zwischen den Mauern die Worte nach, die Allende in seinem Gespräch mit Fidel Castro äußerte: „Ich werde mein Mandat als Präsident erst niederlegen, wenn meine Amtszeit abgelaufen ist. Um mich daran zu hindern, muß die Reaktion mich mit Kugeln durchlöchern."

Am Eingang der Moneda zeichnet sich der Wappenspruch Chiles ab, der hier eine hintergründige Bedeutung gewinnt: . Por la razon o la fuerza — durch Vernunft oder Gewalt.“

IV.

Um ein Uhr nachts erlischt alles Leben in den Straßen von Santiago. Die Junta wacht mit äußerster Strenge über die Einhaltung der Ausgangssperre. Rückblickend erklären die Militärs ihr brutales Durchgreifen gegen die Kräfte der Linken nach dem Putsch mit der Absicht, einen weit blutigeren Bürgerkrieg zu verhindern. Es habe einen sogenannten „Plan Zeta" der Marxisten gegeben, der angeblich die Ermordung der hohen Militärs und der bürgerlichen Politiker vorsah. Die Junta, deren Patrouillen mit schußbereiten Waffen das nächtliche Santiago durchstreifen, hatte die Kräfte der Linken weit überschätzt. Vielleicht wurde sie auch das Opfer eines groß-angelegten Bluffs der linksextremistischen Kampforganisationen. Die erwartete Guerrilla der Linken hat nach dem Pronunciamento nicht stattgefunden. Die „Grupos de choque", die Betriebskampfgruppen in den Fabriken, wurden zerschlagen. Allenfalls im Untergrund bilden sich wieder heimliche Widerstands-zellen. Der Eindruck entsteht, als sei die Stimmung des Bürgerkriegs, die die Streitkräfte aufrechterhalten, nur ein Vorwand der Junta, um weiterhin ohne Einspruch der politischen Parteien regieren und strafen zu können. — Die Junta von Chile feierte in Santiago die Jahressitzung der interamerikanischen Entwicklungsbank, BID genannt, wie einen Akt der internationalen Anerkennung und Bestätigung. Die oppositionellen Linkskreise stellten mit Bitterkeit fest, daß das Militärregime aus dem Ausland und vom Kapitalismus jene finanzielle Hilfe erhielt, die Salvador Allende verständlicherweise verweigert worden war. Die jungen Technokraten, die im Wirtschaftsund Finanzministerium heute zu finden sind — Im Volksmund Chicago-Boys genannt — sind Anhänger einer extrem liberalen Marktwirtschaft. Auf den gesellschaftlichen Empfängen zu Ehren der internationalen Hochfinanz gefallen sich die Offiziere des neuen Chile in ihrer führenden Rolle an der Spitze des Staates. Die Spannungen innerhalb der Junta werden auf solchen Empfängen kaum sichtbar. Das chilenische Offiziers-Corps, das meist aus dem Kleinbürgertum hervorgegangen ist und auf das bislang die alteingesessene Oligarchie von oben herabblickte, hat sich sehr schnell mit der besitzenden Klasse identifiziert. Vor allem die Frauen der Generale scheinen diesen diskreten Charme der Bourgeoisie, an dem sie so unerwartet teilhaben, voll auszukosten. Es ist bezeichnend, daß die einzigen Zivilisten, die man in der Umgebung des Militärregimes noch in offizieller Funktion findet, der konservativen National-Partei angehören. Die Oligarchie von Chile, die durch die Volksfront Allendes in ihren Privilegien tödlich bedroht war, versteht es, die politisch unerfahrenen Militärs für ihre Zwecke einzuspannen.

V.

In den Elendsvierteln von Chile — und deren gibt es nicht wenige — herrscht das Schweigen der Resignation und der Furcht. In den vielgenannten „Cordones", den Arbeiter-Vierteln, die Präsident Allende angeblich in bewaffnete Festungen des Bürgerkriegs verwandelt hatte, hat der Widerstand gegen den Militärputsch kaum ein paar Stunden gedauert. In den Siedlungen der Armen wird heute keine Politik mehr gemacht. Zwar wird nicht mehr nach Lebensmittelrationen Schlange gestanden wie in den letzten chaotischen Monaten der Volksfront. Es gibt wieder fast alles zu kaufen in Chile, seit die Preise freigegeben wurden. Aber die Inflation geht weiter, und für die Hungerlöhne der Proletarier ist oft das Notwendigste unerschwinglich.

In dieser Atmosphäre der Furcht und der Not sucht die katholische Kirche in den „Poblaciones" Anschluß an jene darbenden Massen, die sie jahrhundertelang vernachlässigt hat. Bezeichnenderweise ist es ein französischer Priester, der hier die Messe liest und statt der Predigt einen Dialog mit den Gläubigen führt. Der Gottesdienst wird in einer Baracke zelebriert, die einmal als Stall diente. Das Christentum kehrt zu seinen Ursprüngen zurück. Die Kirche Chiles — wie in anderen Ländern Lateinamerikas — begreift allmählich, daß ihre einzige Chance des überlebens in der Solidarisierung mit den Ärmsten besteht. Noch sind es Außenseiter im Klerus, die den Weg der franziskanischen Volksverbundenheit gegangen sind. Aber selbst der Kardinal von Santiago, der ursprünglich das Pronunciamento der Militärs diskret begrüßt hatte, hat heute seine Position gegenüber der Junta revidiert: „Wir treten dafür ein, daß in Chile sobald wie möglich die volle Gesetzmäßigkeit und die Gerechtigkeit wieder hergestellt werden. Wir fordern die totale Anerkennung der Menschenrechte. Das haben wir verlangt und das werden wir hoffentlich auch erreichen.“

VI.

Landverteilung in der Provinz Aconcagua. General Pinochet wird mit der „Cueca", dem chilenischen Volkstanz begrüßt. Unter Allende hieß es: Der Boden gehört demjenigen, der ihn bearbeitet. Heute sagt die Junta: Der Boden gehört demjenigen, der ihn gut bearbeitet. Junta-Chef General Pinochet möchte als volks-verbundener Landesvater gelten. Er redet die Nutznießer der Bodenreform mit „Senor Campesino" mit „Herr Bauer" an.

In der Schaffung eines kleinbäuerlichen Standes sieht das Militärregime wohl eine Garantie gegen die Radikalisierung der ärmlichen Agrarbevölkerung. Wenn Innenminister Bonilla, der klügste Mann der Junta, die Campesinos umarmt, denkt er vielleicht daran, daß der Guerrilla-Versuch Che Guevaras in Bolivien am Mißtrauen der Nutznießer einer Landverteilung gescheitert war, die der dortige Militär-Diktator Barrientos verwirklicht hatte. Die individuelle Parzellierung der von Frei und Allende geschaffenen Genossenschaften, über die die Junta nun verfügt und die sie wohl als besonders fortschrittliches Experiment betrachtet, könnte jedoch sehr bald zur Verschuldung und zum Bankrott der unerfahrenen Klein-bauern und zur Wiederherstellung von Latifundien führen. Auch an dieser Stelle, wie im politischen Gefangenenlager der Insel Dawson, erklingt die Nationalhymne, und ihr Refrain wird von General Pinochet mitgesungen: „Chile, entweder wirst du das Grab der Freien oder eine Zuflucht gegen die Unterdrückung sein."

Der zweifellos wohlgemeinte Paternalismus General Pinochets gegenüber einer Landbevölkerung, die noch stark mit indianischem Blut durchsetzt ist, trägt einen spätkolonialen Zug. Immerhin ist es Pinochet und Bonilla zugute zu halten, daß sie versuchen, die fortschrittliche Politik jener Christ-Demokraten weiterzuführen, denen sie einst nahestanden, deren politische Organisation sie jedoch heute zur Passivität verurteilen.

Präsident Eduardo Frei, Leitfigur der Christlichen Demokratie und Vorgänger Allendes, hatte zum Sturz der Unidau Populär indirekt, aber maßgeblich beigetragen und wohl geglaubt, daß mit dem Pronunciamento auch seine Stunde schlagen würde. Heute lebt er in bitterer Einsamkeit und distanziert sich von der Junta.

Die Opposition ist verstummt. Man muß die unverhoffte Chance des Besuchs eines jener Gefangenenlager haben, die ansonsten für ausländische Besucher gesperrt sind, um die Stimme derjenigen zu hören, die Allende die Treue gehalten haben. Das Lager Quiriquinas liegt auf einer Insel in der Nähe der Industrie-und Hafenstadt Concepcion und wird von Soldaten der chilenischen Marine bewacht.

VII.

Gespräche im Gefangenenlager Quiriquinas:

Ein ehemaliger Gouverneur

Ich heiße Stanislas Montoya. Ich bin hier inhaftiert, weil ich Gouverneur der Provinz Altaquehuano war, in der sich die hiesige Insel Quiriquinas befindet. Der Gouverneur ist der unmittelbare Repräsentant der Präsidenten der Republik.

Darüber hinaus bin ich auch Professor. Ich hatte einige Monate vor dem Militärputsch mein Amt als Gouverneur niedergelegt und die Tätigkeit eines Professors an der Universität Concepcion aufgenommen.

Was unser Tagesprogramm hier im Lager betrifft, so sehen Sie, daß wir ab 9 Uhr morgens arbeiten. Das ist obligatorisch, wenn wir nicht durch Krankheit verhindert sind. Wir dürfen Zeitungen lesen und auch Radio hören, wie Sie feststellen können. Was uns Häftlingen am Herzen liegt, das ist unsere Freiheit.

Mein Genosse hier heißt Ramon Carrazco und er ist Bürgermeister von Altaquehuano. Ein Bürgermeister wird durch das Volk gewählt. Er hat dieses Amt zwei Jahre lang ausgeübt.

Wie ich Ihnen sagte, sind wir daran interessiert, so bald wie möglich freigelassen zu werden. Wir sind hier nämlich als Kriegs-gefangene festgehalten, als Gefangene eines Krieges, den wir nicht erklärt und den wir auch nicht einmal gesehen haben, denn die Behauptung, es habe einen Krieg in Chile gegeben, ist unserer Ansicht nach eine reine Erfindung. in Wirklichkeit hat es einen Staatsstreich gegeben, und man hat uns verhaftet. Wir verlangen unsere Freiheit, weil wir keines Vergehens schuldig sind. Wir haben unsere Ämter ehrlich ausgeübt, und wir haben auch im Rahmen unserer Möglichkeiten für die Verwirklichung unserer Ideen gekämpft.

Viele von uns haben aktiv in den politischen Parteien der Volks-Union Allendes mitgewirkt und wir haben Ziele verfolgt, von denen wir glauben, daß sie gültig sind und es bleiben. Sie werden zugeben, daß unsere Absichten in keiner Weise ein Verbrechen darstellen. Im Gegenteil bleiben wir davon überzeugt, daß wir eine gerechte Sache verteidigten und dafür kämpften.

Ein Bürgermeister

Meine Gefangenschaft verdanke ich einzig und allein der Tatsache, daß ich aktives Mitglied einer Partei der Unidad Populär bin. Man hat nämlich bis zum heutigen Tag keine andere Anklage vorbringen können.

Wir stehen vor allem vor einem persönlichen Problem, vor der Existenzkrise, in der sich unsere Familien befinden. Die meisten der Gefangenen hier haben ihre Arbeit und ihre Stellung verloren und wir haben seit dem vergangenen September weder ein Gehalt noch Lohn mehr bekommen. Wir haben oft 5 oder 6 Kinder, die über keinerlei Monatseinkommen verfügen und die auf die Wohltaten irgendwelcher Angehöriger angewiesen sind. Wie lange soll das dauern?

Was unsere Situation hier im Lager betrifft, so unterstehen wir einem militärischen Reglement. Die Nahrung ist in letzter Zeit besser geworden dank der Tatsache, daß unsere Mitgefangenen an der Zubereitung der Mahlzeiten beteiligt sind. Wie gesagt, wir unterstehen hier einem militärischen Reglement, und da wir Zivilisten sind, können wir uns nicht daran gewöhnen.

Der Lagerkommandant

Die Aufgabe dieses Lagers ist es lediglich, die Leute hier in einem guten körperlichen Zustand zu erhalten und sie zu ernähren. Ausschließlich das. Dies ist kein Gefangenenlager, sondern eine Art Schule. Hier werden die Leute erzogen.

In der ersten Phase waren die Menschen hier in einer Turnhalle untergebracht. Aber dann hat man sie hierhin in die Umgebung einer früheren Festung transportiert. Sie haben sich hier eingerichtet und es geht ihnen besser, weil die Unterbringungen weniger dicht belegt sind. Es gibt hier mehr sanitäre Anlagen. Sie bereiten jetzt selbst ihre Mahlzeiten zu. Es geht ihnen hier wirklich besser, sie haben sogar ihren Raum für Leibesübungen.

Die Leute hier programmieren auch selbst ihre tägliche Beschäftigung. Sie arbeiten, sie organisieren Fortbildungsklassen. Es gibt viel zu tun. Sie haben natürlich auch gepflügt und Straßen gebaut. Im allgemeinen haben sie mit gutem Willen ihre Aufgaben erledigt. Nein, wir haben mit diesen Leuten hier keinerlei Probleme.

Ein Journalist

Mein Name ist Alvaro Rojas. Ich bin Journalist. Ich bin seit 6 Monaten in diesem Lager und zwar bin ich hier, weil ich über eine Meuterei der Marine vor dem Putsch berichtet hatte. Ich war Mitarbeiter bei einer Zeitung, die „Macht des Volkes" hieß.

Dieses ist, wie ich meine, ein Gefangenenlager, und wir sind hier aus politischen und nicht aus irgendwelchen anderen Gründen. Wir sind hier, weil die Armee geputscht hat, und wir zahlen den Preis dafür, daß wir versucht haben, in Chile den Sozialismus aufzubauen. Wir sind in diesem Lager, weil wir versucht haben, dem chilenischen Volk ein besseres Leben zu bieten und weil wir für Chile die Freiheit gewollt haben.

Der Lagerkommandant

Ihr werdet alle eure Chance haben, wenn das Land zur Ordnung zurückkehrt.

Die Junta hat tausendmal betont, daß sie nicht ewig an der Macht bleiben will.

Ein Alter

Aber wir wollen keine Ordnung, die sich auf Gewalt stützt. Es muß eine Ordnung sein, die im Bewußtsein eines jeden Chilenen begründet ist, in dem Bewußtsein, daß wir für Chile arbeiten. Ich arbeite seit 40 Jahren für Chile. Ich will Chile voranbringen, und Sie waren sicher noch nicht geboren, als ich schon für Chile kämpfte.

Heute hat man mich in dieses Gefängnis geworfen ohne irgendeine Beschuldigung, ohne Anklage. Seitdem ich hier angekommen bin, hat man mich niemals verhört, und man verhört mich nicht, weil mir nichts vorzuwerfen ist. Ich wette, daß man gar nicht in der Lage ist, etwas gegen mich herauszufinden.

Hier gibt es hundert Personen, die mich kennen. Das einzige Vergehen, das man mir vorwerfen kann, ist die Tatsache, daß ich Sozialist bin. Sozialist war ich gestern, bin ich heute und werde es immer sein. Wenn das ein Vergehen ist, dann soll man mich hier weiter festhalten. 99 Prozent der Genossen befinden sich in der gleichen Lage. Keiner hat irgendein Verbrechen begangen.

Der Lagerkommandant

Es gibt Leute, die brauchen wir nicht zu verhören, um zu wissen, daß sie sich vergangen haben.

Ein Alter

Es ist unbestreitbar, daß wir am Anfang mißhandelt worden sind. Nicht in diesem Lager, aber dort, wo wir uns vorher aufgehalten haben. Sie haben mich dort geprügelt und viele andere Leute auch, und jetzt kann ich meinen Arm nicht mehr ausstrecken.

IX.

Angesichts unserer Eindrücke aus dem Gefangenenlager Quiriquinas stellt sich die Frage, wie lange die Junta tatsächlich an der Macht bleiben wird. Tatsache ist, daß heute in Lateinamerika ein Militärregime nur durch Militärs gestürzt werden kann. Eine Wiederholung des Abenteuers Fidel Castros in der Sierra Maestra von Kuba is nicht mehr vorstellbar, seit die lateinamerikanischen Spezialtruppen durch Instrukteure aus USA in der Guerilla-Bekämpfung ausgebildet wurden. Seit Fidel Castro sich in La Havanna zum Kommunismus bekennt, kann eine links-revolutionäre Guerilla auch nicht mehr auf die notwendige Unterstützung der sogenannten nationalen Bourgeoisie rechnen. Die Tragödie Lateinamerikas ist es heute, sich gewissermaßen nicht nur geographisch zwischen Fidel Castro auf der einen und Augusto Pinochet auf der anderen Seite zu bewegen, und es kam mir bei meinen Chile-Beobachtungen zweifellos zugute, daß ich im Frühjahr dieses Jahres einen sehr ernüchternden Besuch auf Kuba habe durchführen können.

In Lateinamerika sind die Prognosen sehr vieler Experten widerlegt worden. Nicht der revolutionäre Progressismus setzt sich dort durch, sondern die konservativen Militär-Diktatoren beherrschen die Stunde. In Uruguay hatten wir Ende 1971 den Auftakt zu dieser Entwicklung erlebt. In Argentinien bereitet sich ein ähnlicher Trend vor. Die reformistischen Offiziere, die Peru regieren und bislang eine fortschrittliche Ausnahme darstellten, werden von allen Seiten eingekreist. In Lateinamerika wird das witzige Wort des französischen Botschafters Franois Poncet widerlegt, wonach man mit Bajonetten alles machen kann, außer sich darauf setzen.

Die führende Macht des Subkontinents auch in den Augen der chilenischen Junta ist heute Brasilien. Aber für eine Nachahmung des brasilianischen Wirtschafts-Booms fehlen in Chile fast alle Voraussetzungen. Chile lebt auch unter der Junta weiterhin in einer überaus prekären Wirtschaftssituation. Neben der Bodenreform war die Verstaaatlichung der großen nordamerikanischen Salpeter-und vor allem Kupferbergwerke in Nordchile der populärste Trumpf der Volksfront-Regierung gewesen. Die Militär-Junta hat diese Nationalisierung der Bodenschätze Chiles, die durch den ChristDemokraten Frei eingeleitet worden war, nicht rückgängig gemacht. Es wurden lediglich die vereinbarten Entschädigungen an die enteigneten nordamerikanischen Konzerne gezahlt, was angesichts der steil gestiegenen Weltmarktpreise für Kupfer und der kräftigen Pro-B duktionssteigerung seit dem Putsch relativ leicht fällt.

Die Mineros der Kupfergruben bilden seit jeher einen privilegierten Sektor der chilenischen Arbeiterschaft. Als einzige genießen sie durch Lohnindexierung einen wirksamen Schutz gegen die auch unter der Junta galoppierende Inflation. Hier, in der Kupferschmelze von Chuquicamata in Nord-Chile war der Versuch einiger marxistischer Funktionäre, am Tage des Militär-Putsches von Santiago den bewaffneten Widerstand der Arbeiter zu organisieren, kläglich gescheitert. Sehr viel kritischer hingegen ist heute die Lage der Arbeiter in der weiterverarbeitenden Industrie Chiles, die weitgehend reprivatisiert wurde. Die Klein-und Mittelbetriebe, die im Wirrwarr der späten Allende-Zeit an den Rand des Abgrunds geraten waren, stehen jetzt wiederum infolge der von der Junta verfügten Liberalisierung des Außenhandels und der Importe vor schweren Existenzproblemen.

Sehr zu Unrecht hatte man Chile als ein Stück Europa im fernsten Lateinamerika bezeichnet. Man braucht nur ganz im Norden die vulkanische Einöde am Fuße der bolivianischen Anden aufzusuchen und ihre pathetische Weite auf sich wirken zu lassen, um zu erkennen, wie wenig repräsentativ der andalusische Garten rings um Valparaiso und Santiago für die Gesamtheit dieses langgestreckten Staates ist. In dieser Einöde hatten die Gefährten des Pizarro, die von Peru erobernd nach Süden vorstießen, die ältesten Kirchen Chiles gebaut. Ebenso wie die präkolumbianischen Inka-Herrscher von Peru waren die spanischen Conquistadoren im heutigen Chile auf den hartnäckigen und erfolgreichen Widerstand des besonders kriegerischen Indianervolkes der Araucaner geprallt. Heute bilden diese Araucaner im Süden Chiles weiterhin ein Grundelement der Landbevölkerung, während im Norden die Aymara-Rasse wie im benachbarten Bolivien überwiegt.

X.

Karfreitag in Nord-Chile. Die Hoffnungen auf die Revolution und die Aufklärung sind begraben. Die überwiegend indianische Bevölkerung findet zurück in mystische Religiosität, in ihr inniges Verhältnis zu Leid und Tod. Die Karfreitagsklappern während der Kreuzabnahme des geschundenen Erlösers übertönen die Botschaft, die der Freigeist und späte Marxist Allende diesem Land am Ende der Welt und ganz Lateinamerika vermachen wollte. Das Freiheitslied von einst wurde zum Grabgesang: „Amerika schläft, aber nicht mehr lange." So lautet der Text. „Schon hören wir den Wind, der uns die Freiheit bringt.“

Inzwischen gehört in Chile alle Macht den Soldaten. Es herrschen Ordnung und Disziplin zwischen Arica und Feuerland. Auf den Plakaten der Junta heißt es: „In jedem Chilenen steckt ein Soldat." Ob das als Regierungsprogramm ausreicht?

Dazu General Pinochet:

„Wie lange die Junta regieren wird?

Die Frage wird uns immer wieder gestellt. Wir haben uns keine Frist gesetzt, sondern Ziele. In dem Maße, wie wir diese Ziele erreichen, nähern wir uns auch der Abhaltung freier Wahlen. Ein Land, das so lange am Krebs des Marxismus erkrankt war, kann nicht in zwei, drei oder sechs Monaten davon geheilt werden.

Es ist eine Frage der Zeit, bis die Leute begreifen, wo ihr Vorteil liegt. In der Freiheit oder im totalitären System des Marxismus.

Hier gibt es keinen Klassenkampf. Es gibt einen Wettbewerb, wo alle die gleichen Rechte haben. Hier gibt es weder Adel noch Plebs. Hier sind alle Demokraten und alle gleich. Klassenkampf existiert nicht.

Die Marxisten wollten einen Klassenkampf schüren und den Haß unter den Brüdern. Die Familien waren oft gespalten. Bei den Kindern entstand Haß gegen die Eltern. Das war die Gesinnung, die in Chile allmählich entstand.

Es gibt keine politischen Gefangenen, es gibt nur politisch Verbannte. Sie sind nicht im Gefängnis. Sie befinden sich in Städten, die sie nicht verlassen dürfen. Das entspricht der politischen Verfassung, die augenblicklich in Kraft ist. Dort ist die Verbannung derjenigen vorgesehen, die ihre bürgerliche Pflicht nicht erfüllen. Sie werden an einen Ort verbannt, wo sie keine Gefangenen sind.

Unter der Volksunion Allendes sind viele ausländische Industriebetriebe enteignet worden, oder man hat sie willkürlich und ohne juristische Begründung in ihrer Tätigkeit behindert. Diese Maßnahmen fanden häufig statt, obwohl die Gerichte widersprachen. Die Behörden haben damals Requirierungen verfügt. Diese Industriezweige stellten ihre Produktion ein oder sie wurden von den Arbeitern besetzt, die keine andere Beschäftigung mehr kannten, als auf die Straße zu gehen oder sich für den bewaffneten Kampf gegen die Streitkräfte vorzubereiten. Heute suchen wir nach Formen, um die requirierten Betriebe ihren Eigentümern zurückzugeben. Die Lage der Industrie muß sich normalisieren." ... und Eduardo Frei:

„Sie werden entschuldigen, daß ich zu diesem Zeitpunkt keine politische Erklärung abgebe. Ich habe allen Publikationsorganen gegenüber geschwiegen, die nach Chile gekommen sind. Ich hoffe, in naher Zukunft meine Gedanken ausführlich ausdrücken zu können, und ich gedenke das in Deutschland zu tun."

Fussnoten

Fußnoten

  1. Die vorliegende Arbeit beruht auf dem Text einer Fernseh-Dokumentation, die am 3. 6. 1974 Im ZDF gesendet wurde.

Weitere Inhalte

Peter Roman Scholl-Latour, Dr. phil., geb. 1924 in Bochum; nach dem Kriege Dienst in der französischen Fallschirmtruppe in Indochina. Nach der Rückkehr Studium in Paris und Mitarbeit als Journalist und Reisekorrespondent in vielen Ländern für mehrere Zeitungen (insbesondere die Saarbrücker Zeitung, später auch Stuttgarter Zeitung, Kölnische Rundschau und andere) sowie für Rundfunkstationen. 1954/55 Sprecher der Regierung des Saarlandes unter Ministerpräsident Hoffmann im Amt für Europäische Angelegenheiten, anschließend wieder Ausländskorrespondent; 1960 ständiger Afrika-Korrespondent sämtlicher deutscher Rundfunk-anstalten der ARD mit Sitz in Leopoldville; 1963 bis 1969 Leiter des Frankreich-Studios des Deutschen Fernsehens in Paris, außerdem Sonderkorrespondent in Krisengebieten; 1969 bis 1971 Direktor des Ersten Fernsehprogramms des WDR; seither Sonderkorrespondent des ZDF mit Sitz in Paris. Neben der aktuellen Berichterstattung zahlreiche Fernsehdokumentationen.