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Die Bedeutung von Partnerbeziehungen für die Qualität der Familienerziehung | APuZ 17/1993 | bpb.de

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APuZ 17/1993 Alter -Ruhestand -Generationsvertrag? Pluralisierung und Polarisierung der Lebensformen in Deutschland Die Bedeutung von Partnerbeziehungen für die Qualität der Familienerziehung Familie und Beruf

Die Bedeutung von Partnerbeziehungen für die Qualität der Familienerziehung

Alois Herlth

/ 18 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

In einer stabilen und harmonischen Ehebeziehung wird häufig die Grundlage für eine gedeihliche Entwicklung von Kindern gesehen, so daß man annehmen könnte, die Qualität der Ehe sei eine Voraussetzung für das Gelingen von Familienerziehung. Mit einer solchen Erwartung wird das Leitbild der „bürgerlichen Familie“ beschworen, dessen Erosion aufgrund des gesellschaftlichen Wandels in den letzten Jahren durch Befunde der amtlichen Statistik und der Familiensoziologie deutlich erkennbar geworden ist und hier als „institutionelle Entkoppelung“ von Partnerschaft und Elternschaft thematisiert wird. Gegenwärtig und zukünftig können gelingende Partnerbeziehungen immer weniger als Basis der Eltem-Kind-Beziehungen vorausgesetzt werden. Die zunehmende institutionelle Inkompatibilität von Partnerschaft und Elternschaft sorgt auf der Ebene konkreter Familienbeziehungen für eine wachsende Stör-und Konfliktanfälligkeit. Konflikte in Ehen aber können -wie die Familien-und Sozialisationsforschung zeigt -die Entwicklung von Kindern nachhaltig beeinträchtigen. Inwieweit und unter welchen Bedingungen Ehebeziehungen auch als „Unterstützungsressource“ für die Eltern betrachtet werden können, ist bislang nicht hinreichend untersucht. Auf jeden Fall erscheinen Partnerbeziehungen der Eltern mit Blick auf die Entwicklung der Kinder ambivalent. Entscheidend für die familialen Erziehungsleistungen ist die Fähigkeit der Familie, Belastungen und Konflikte zu verarbeiten. Die Qualität der Ehebeziehungen kann hier eine Rolle spielen, aber es müssen auch andere Faktoren in Betracht gezogen werden.

I. Vorbemerkung

Wann immer offenkundig wird, daß unsere Gesellschaft Probleme mit ihren Kindern und Jugendlichen hat, muß man nicht lange auf Hinweise in den Medien warten, die die besondere Verantwortlichkeit der Familie betonen. Jüngstes Beispiel hierfür ist die gerade in Gang gekommene Diskussion über die zunehmende Gewaltbereitschaft unter Kindern und Jugendlichen. Viele derer, die sich an dieser Diskussion beteiligen, vermuten als einen ursächlichen Faktor die immer häufiger beobachtete „Auflösung“ von Familien durch Ehescheidung oder die fehlende „Nestwärme“ infolge „übersteigerter“ Individualinteressen seitens der Eltern In jedem Falle also wird die Mitschuld am Fehlverhalten der Kinder und Jugendlichen in Störungen des Familienlebens gesucht.

Was ist der Erfahrungshintergrund für solche Vermutungen? Es wird häufig davon ausgegangen, daß vor allem harmonische Partnerbeziehungen der Eltern eine geradezu konstitutive Voraussetzung für das Gelingen von Familienerziehung sind. Gerät dieses harmonische Miteinander der Eltern aber in Turbulenzen, geraten Ehebeziehungen unter Streß, mehren sich Spannungen und Konflikte zwischen den Eltern und lassen sich dann die Eltern möglicherweise gar scheiden, so soll dies auch, auf die Beziehungen zu den Kindern durchschlagen. Demzufolge hat sich in der Familientherapie folgende Einsicht durchgesetzt: Trifft man auf ein in seiner Entwicklung gestörtes Kind, so muß auch eine gestörte Beziehung zwischen den Eltern vorliegen Die international angesehene Familientherapeutin Verginia Satir bringt diese Betrachtungsweise auf den Punkt, indem sie feststellt, die eheliche Beziehung sei die Achse, um die herum alle anderen Beziehungen in der Familie geformt würden

Wenn aber zu erwarten ist -und die statistisch beobachtbaren Trends lassen dies als wahrscheinlich erscheinen -, daß Störungen und Konflikte in Partnerbeziehungen und die Auflösung von Ehen mehr und mehr die „Normalität“ der Familie kennzeichnen, und wenn das dauerhafte Funktionieren einer Ehe mit zunehmender Tendenz nicht mehr als Basis des Familienlebens mit Kindern vorausgesetzt werden kann, was muß dann für die künftigen Kindergenerationen befürchtet werden? Diese Überlegungen berechtigen zu der Frage, was es nach dem gegenwärtigen Stand der Forschung mit solchen Vermutungen und Befürchtungen auf sich hat: Welche Bedeutung hat die Qualität der Partnerbeziehung für die Qualität der Familienerziehung?

II. Das traditionelle Familienleitbild: Partnerschaft im Dienste der Familie

Daß man so leicht und vordergründig plausibel einen Zusammenhang zwischen Erziehungsproblemen und gestörten Partnerbeziehungen der Eltern konstruieren kann, hat wohl vor allem damit zu tun, daß unsere Vorstellungen von „normaler“ Familie immer noch sehr stark geprägt sind vom Leitbild der traditionellen „bürgerlichen Familie“, das für legitime Elternschaft die eheliche Dauerbindung der Liebespartner voraussetzte und eine eheliche Partnerbindung als Familiengründung verstand, d. h. auf Kinder ausgerichtet sah. Die „bürgerliche Familie“ war sozusagen eine Einheit aus Partnerschaft und Elternschaft, wobei Partnerschaft und Elternschaft in einem wechselseitigen normativen Verweisungszusammenhang standen und Elternschaft somit in der Gattenbeziehung der Eltern gründete, weshalb man diesen Familientyp häufig auch als „Gattenfamilie“ bezeichnet hat Bevor ich auf die problematische Seite dieses Familienmusters eingehe, möchte ich nicht versäumen, seine besonderen Vorzüge und Leistungen zu erwähnen Die „bürgerliche Familie“ etablierte sich als Familienform, die die durch die Industrialisierung für bestimmte Berufsgruppen zunehmend verlangte räumliche Trennung von Familienhaushalt und Erwerbsarbeit durch ein besonderes, geschlechtsspezifisches Rollenarrangement realisierbar machte. Eine Familienrolle -die des männlichen „Familienernährers“ -wurde voll für die Zwecke und Anforderungen der Erwerbsgesellschaft freigesetzt, wobei die Mobilität der Arbeitskraft, ihre flexible Verfügbarkeit, ihre Leistungsbereitschaft und ständige Reproduktion durch die Existenz einer zweiten, komplementären Familien-rolle gesichert wurde. Diese weibliche Komplementärrolle der „Hausfrau und Mutter“ war im Gegenzug ausschließlich für die Zwecke der Familie nach innen voll freigesetzt: Kindererziehung und Reproduktion der Arbeitskraft des Mannes. Damit wurde das möglich, was Ren König die „funktionelle Reduktion“ der modernen Familie auf reih familiale Leistungen genannt hat und so Grundlage der historisch außergewöhnlichen Leistungsfähigkeit dieses Familientyps vor allem im Bereich der Kindererziehung wurde. „Funktionale Spezialisierung der Familie“ ist allerdings eine euphemistische Umschreibung für den tatsächlichen Sachverhalt: funktionale Spezialisierung der Frauen auf die binnenfamiliale Leistungserbringung mit der dazugehörigen „Letztverantwortlichkeit“ für das Familiale und Ausgrenzung der Frauen aus der Erwerbs-arbeit.

Die institutionelle Basis für diese Form der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und damit zugleich die Grundlage der besonderen Leistungsfähigkeit dieses Familienmusters wat die normative Kopplung der Elternschaft an die eheliche Bindung und die Betonung der Einheit der Familie als Fusion von Partnerschaft und Elternschaft. Um es auf den Punkt zu bringen: Es war die Ehe der Eltern als staatlich geschützte gesellschaftliche Institution, die die Leistungsfähigkeit der „bürgerlichen Familie“ garantierte. Allerdings setzte dies auch ein bestimmtes Verständnis von Ehe voraus. Die Ehe war bis in die sechziger Jahre dieses Jahrhunderts die Formel für eine familienbezogene Partnerschaft, eine Partnerbindung, die gänzlich in den Dienst der Familie gestellt war. Natürlich war diese Ehe als „bürgerliche Ehe“ liebesfundiert, war als Liebesgemeinschaft konzipiert und hatte als solche auch Sinn in sich; sie wurde jedoch auf Familie hin funktionalisiert. So unterstreicht denn auch Rene König: „Die Ehe ist in der Tat ein Verhältnis zwischen Mann und Frau, das nicht nur auf personale Gemeinschaft, sondern auf Familie zielt. Die Ehe weist immer über das bloß personale Paarverhältnis hinaus.“ Bezogen auf dieses Leitbild konnten alleinerziehende Eltern nur „unvollständige“ Familien sein und mußte Ehescheidung als Inbegriff familialer Desorganisation disqualifiziert werden; und Ehen ohne Kinder galten seit jeher als suspekt.

III. Die institutionelle Entkoppelung von Partnerschaft und Elternschaft

Es gibt nun eine Fülle von statistischen Indizien dafür, daß sich die Familie in der Bundesrepublik Deutschland etwa seit Ende der sechziger Jahre in einem tiefgreifenden Wandlungsprozeß befindet, der zumindest die Selbstverständlichkeit und Plausibilität des bürgerlichen Familienmusters fraglich werden läßt. Beobachtet wurden in den letzten 25 Jahren u. a. ein drastischer Geburtenrückgang, ein deutlicher Rückgang der Eheschließungen, eine deutliche Zunahme der Ehescheidungen, ein Ansteigen der nichtehelichen Geburten, eine wachsende Verbreitung nichtehelicher Lebensgemeinschaften unter jungen Menschen, eine Zunahme von Kindern, die mit nur einem Elternteil aufwachsen, sowie ein Ansteigen der Erwerbstätigkeitsquoten bei Müttern mit (auch kleinen) Kindern.

Die Familiensoziologie hat zur Erklärung dieser Wandlungstendenzen mittlerweile eine Reihe von theoretischen Interpretationen und Erklärungskonzepten anzubieten, deren prominenteste Stichworte wie «folgt lauten: „Pluralisierung der Lebensformen“ und „Postmodernität“ „Moder-nisierung" und „Polarisierung“ der Lebensformen „Bedeutungswandel“ von Ehe und Familie sowie gesellschaftliche „Individualisierung“

Als ein gemeinsamer Nenner dieser Konzepte bietet sich die von Franz-Xaver Kaufmann in die Diskussion gebrachte Formel von der „Optionserweiterung“ als Ergebnis eines gesellschaftlichen Modernisierungsprozesses an, die besagt, daß im Zuge allgemeiner gesellschaftlicher Modernisierung ein Zugewinn an Handlungschancen und Wahlmöglichkeiten für biographische Entwürfe und deren Revidierbarkeit zu einem kulturellen Wert werden: „In den Horizont des Wähl-und Entscheidbaren tritt jetzt auch die Nichtheirat der Lebenspartner, der Verzicht auf Kinder, die Elternschaft ohne Ehe, die Erwerbstätigkeit beider Eltern, die Scheidung trotz gemeinsamer Kinder“

In der Tat drängt sich hier auf den ersten Blick das Bild einer allmählichen Erosion des bürgerlichen Familienmusters auf. Ist das nun ein „Werteverfall“, dem man mit einer normativ ausgerichteten „Verteidigung der bürgerlichen Familie“ begegnen könnte? Brigitte und Peter L. Berger haben versucht, eine Lanze für die Einheit der Familie als „Triade aus Vater, Mutter und Kind“ zu brechen und die Ehe als Basis der Familie zu retten Unabhängig von all den Vorteilen zugunsten der Kinder, die sicherlich zu Recht für die bürgerliche Familie ins Feld geführt werden können, muß hier aber deutlich vermerkt werden, daß mit den Stichworten „Werteverfall" oder „Optionserweiterung“ das zentrale Problem der Erosion des bürgerlichen Familienmusters noch nicht präzise getroffen wird.'

Das Stichwort „Optionserweiterung“ („Werteverfall“ beinhaltet die negative Bewertung dieses Vorgangs) setzt die Akzente des Veränderungsprozesses auf veränderte biographische Orientierungen (insbesondere zunehmend individualistische Orientierungen bei jungen Frauen), auf Neudefinition von Familien-und Geschlechterrollen (Aufkündigung des „Geschlechtervertrages“ und die Erweiterung von Wahlmöglichkeiten und Handlungschancen. Dies kann und sollte man so sehen, aber damit ist nur eine Seite des Problems angesprochen. Darüber hinaus kündigt sich in den o. g. Wandlungsprozessen noch eine weitere Entwicklung an, die für das Erziehungsgeschehen in der Familie von ganz fundamentaler Bedeutung ist, deren wissenschaftliche Deutung aber noch sehr unterbelichtet und deran gesellschaftspolitische Brisanz kaum erkannt ist. In der einschlägigen Literatur wird sie allenthalben als „Entkoppelung von Partnerschaft und Elternschaft“ thematisiert Gemeint ist damit die allmähliche Auflösung des oben dargestellten und für die „bürgerliche Familie“ konstitutiven institutionellen Verweisungszusammenhangs zwischen (ehelicher) Partnerschaft und Elternschaft. Die in der bürgerlichen Gattenfamilie problemlos fusionierten Beziehungsmuster geraten mehr und mehr in Spannung zueinander: Wer sich heute an einen Partner und zugleich an Kinder bindet, unterwirft sich zwei ganz unterschiedlichen Beziehungsmustem, deren traditionelle Kompatibilität deutlich im Schwinden begriffen ist. Da verfallen also keine Werte, sondern die Orientierung an den Werten „partnerschaftliche Liebesbeziehung“ und „verantwortete Elternschaft“ (F. X. Kaufmann) werden zunehmend als Differenz erlebt. Nur so erklärt sich der scheinbar paradoxe Befund, daß nach wie vor unter einem glücklichen und erwünschten Familienleben die Gemeinsamkeit von Vater, Mutter und Kindern verstanden wird (also die „Triadenfamilie“) -und diese Lebensform nach wie vor eine hohe Attraktivität besitzt -und wir auf der anderen Seite eine drastisch zunehmende Zahl von gescheiterten und vermiedenen Ehen konstatieren müssen. Ich möchte das an einigen Aspekten der Entkoppelung von Partnerschaft und Elternschaft noch verdeutlichen.

Augenfällig ist zunächst einmal eine deutlichegesellschaftliche Zurücknahme der „Biparentalitätsnorm“ (ein Kind braucht Vater und Mutter), die sich vor allem in einer zunehmenden gesellschaftlichen Akzeptanz des „Alleinerziehens“ äußert. Dies ist nicht nur in dem Sinne zu verstehen, daß eine ehedem stark ausgeprägte moralische Diskriminie-rung und Stigmatisierung „unehelicher“ Mütter und Kinder kaum noch spürbar ist, sondern auch in dem Sinne, daß ein Ja zum Kind nicht notwendig das Ja zur Partnerschaft mit dem Vater des Kindes bedeutet.

Dann gibt es Hinweise auf eine umsichgreifende „Polarisierung der Lebensformen“ die verdeutlicht, daß Partnerbindung -ehelich oder ohne Ehe -auch bei Ausschluß der Kinderoption eine akzeptierte Lebensform darstellt. In dem Maße, wie sich die Norm der „verantworteten Elternschaft“ durchsetzt, die bewußte und überlegte Entscheidungen für Kinder voraussetzt, etabliert sich auch in unserer Kultur das Gegenmodell der bewußten und -sehr häufig zeitweilig -gewollten „Kindervermeidung“ in Partnerschaften mit der Folge eines deutlichen Anstiegs der Zahl kinderloser Ehen

Darüber hinaus konnte die Familienforschung in den letzten Jahren deutlich machen, daß „Partnerschaft“ und „Elternschaft“ als Beziehungsmuster je für sich anspruchsvoller geworden sind, d. h. größere Anforderungen an die Qualität der Beziehungen gestellt werden, so daß nicht von der Hand zu weisen ist, daß beide Beziehungsmuster ihre für die bürgerliche Familie so typische Kompatibilität tendenziell verlieren Glückserwartungen, die sich an die Partnerschaft richten, folgen ihrer eigenen „Austausch-und Gratifikationslogik“, für die die Bindung an Kinder keine genügende Kompensation mehr bietet, und umgekehrt muß und kann heute das Glück der Kinder als Argument herhalten, eine unglückliche Ehe auf jeden Fall zu beenden. Während so auf der einen Seite die Partnerbindung zunehmend unter das Postulat der Revidierbarkeit gestellt wird, entwickelt sich die Bindung an Kinder zunehmend „zur letzten verbliebenen, unaufkündbaren, unaustauschbaren Primärbeziehung“

Wenn also Ehen tendenziell „nur“ noch der Logik von Liebesbeziehungen folgen, ja folgen müssen, wenn sie der modernen Partnerschaftsnorm genügen wollen, so können sie für Familien in der Zukunft nicht mehr die familienstützende Bedeutung haben, die die „bürgerliche Familie“ wie selbstverständlich voraussetzen konnte.

Mit Blick auf die verbleibende „Restfunktion“ der Familie -die Kindererziehung -wird die Ehe als Standardtyp der traditionellen bürgerlichen Partnerbindung höchst ambivalent und im Kern auch problematisch. Um dies näher zu verdeutlichen, muß ich nun die Ebene der Betrachtung wechseln. Bislang wurde auf der gesellschaftlichen Ebene argumentiert: Die Ehe als quasi gesellschaftliche Einrichtung („Institution“) wurde in Beziehung gesetzt zur gesellschaftlichen Funktion „Erziehung“. Wie aber sieht dieser Zusammenhang im Alltag konkreter Familien aus? Welche Konsequenzen folgen aus den partnerschaftlichen/ehelichen Bindungen der Eltern für die Erziehungsleistungen der Familie?

IV. Partnerbeziehungen und die Qualität der Familienerziehung

Seit den achtziger Jahren verdichten sich in der Forschung die Hinweise, daß in der Qualität der Ehe eine wesentliche Voraussetzung für die Qualität der Familienerziehung zu sehen ist Es sind dies Befunde, auf die sich auch die eingangs angeführten Hinweise bezüglich des vermuteten Zusammenhangs zwischen Gewalt bei Kindern und Jugendlichen und Ehestörungen stützen.

Als mittlerweile recht gut belegt können die Auswirkungen von Ehekonflikten auf die Entwicklung von Kindern betrachtet werden. Daß Störungen in den Ehebeziehungen Probleme für die Entwicklung von Kindern mit sich bringen, ist nicht nur eine Erfahrung des Alltagslebens, sondern es gibt hierfür auch bereits eine Anzahl von überzeugenden Hinweisen aus der empirischen Forschung. Was Kinder in ihrer Entwicklung besonders nachhaltig zu beeinträchtigen scheint, sind danach von den Kindern wahrgenommene Konflikte zwischen ihren Eltern und es wird angenommen, daß die bei Kindern aus geschiedenen Ehen vermehrt gefundenen Verhaltensauffälligkeiten und Verhaltensstörungen nicht so sehr aus dem Akt der elterlichen Trennung selbst resultieren, sondern vielmehr auf dievorausgegangenen Konflikte zwischen den Eltern zurückzuführen sind

Eltern zu haben, die miteinander Schwierigkeiten haben und so in Konflikte miteinander geraten, scheint danach ein erheblicher Risikofaktor für die Entwicklung der Kinder zu sein. Beobachtet werden als Effekte überwiegend Verhaltensstörungen oder Verhaltensprobleme bei Kindern z. B. in der Schule; von Bedeutung sind dabei offensichtlich auch Art und Ausmaß der Ehekonflikte Nach den vorliegenden Befunden dürfte auch eine stärkere Wirkung von Ehekonflikten auf Jungen als auf Mädchen angenommen werden Nach Judith Wallerstein und Sandra Blakeslee können Kinder in zerrütteten und konfliktreichen Ehen, die aber dennoch aufrechterhalten werden, schwerer geschädigt werden als Kinder aus geschiedenen Ehen. Mit Blick auf den endgültigen Vollzug der Ehescheidung scheint ferner von Bedeutung zu sein, in welcher Lebensphase die Kinder mit der Krise der Ehe ihrer Eltern und deren endgültigem Scheitern konfrontiert werden, weil die Verarbeitung solcher Belastungsfaktoren offensichtlich stark vom Entwicklungsstand der Kinder abhängt

Auch wenn mittlerweile deutlich erkennbar ist, daß gestörte Ehebeziehungen Gefahren für das gedeihliche Aufwachsen von Kindern mit sich bringen, muß es aber aufgrund der Forschungslage noch als weitgehend ungeklärt betrachtet werden, warum sich Ehekonflikte auf Kinder auswirken, zumal eine gewisse Plausibilität auch dafür spricht, die Wirkrichtung des Zusammenhangs umgekehrt zu sehen -also: Erziehungsprobleme können auch Ehekrisen provozieren

Um die empirischen Befunde zum Zusammenhang zwischen Ehekonflikten und Familienerziehung erklären zu können, lassen sich vier theoretische Verknüpfungsmechanismen anbieten, die als gemeinsamen Nenner die Annahme einer dysfunktionalen Eltern-Kind-Interaktion aufgrund der Beziehungsprobleme zwischen den Eltern haben 1.

Konflikte in Ehen führen zu inkonsistenten Verhaltenserwartungen der Eltern an ihre Kinder; sei es, daß die Verhaltenserwartungen zwischen beiden Eltern verstärkt divergieren -sei es, daß die Eltern jeweils für sich inkonsistentes Erziehungsverhalten an den Tag legen. Eine solche Verhaltens-und Erwartungsinkonsistenz dürfte zu Orientierungsproblemen bei den Kindern führen. 2. Verhaltensweisen der Eltern stellen für ihre Kinder Verhaltensmodelle dar, so daß Kinder aufgrund der von ihnen beobachteten Konflikte zwischen den Eltern ähnliche Verhaltensweisen (z. B. Aggressivität) an den Tag legen. 3. Verhaltensprobleme von Kindern können als eine Art systemische Anpassung an die Konflikte zwischen den Eltern betrachtet werden, wenn beispielsweise die Kinder in ihrer eigenen Person oder in ihrem eigenen Verhalten die Ursache für die Konflikte zwischen den Eltern sehen. 4. Konflikte in der Ehe können die emotionale Verfügbarkeit der Eltern für die Bedürfnisse der Kinder reduzieren und so Ablehnungsverhalten auf Seiten der Kinder provozieren.

Damit ist aber nur der Aspekt ehelicher Konflikte im Blick, und man könnte annehmen, daß entsprechende Auswirkungen auf Kinder nur in solchen stark belastenden Situationen auftreten. Wie sich generell Ehequalität auswirkt, ob und in welchem Maße harmonische und die Partner zufriedenstellende Beziehungen eine Voraussetzung für gelingende Familienerziehung sind, ist weniger deutlich, wenngleich auch erste Hinweise in dieser Richtung vorliegen

So läßt sich zeigen, daß insbesondere eine deutliche eheliche Zufriedenheit als Indikator für Ehe-qualität in Zusammenhang steht mit einem für die Entwicklung der Kinder förderlichen Erziehungsverhalten der Eltern, ohne daß bislang eindeutige kausale Zuordnungen möglich sind Für eine Abhängigkeit des Erziehungsverhaltens von der Ehequalität spricht die Annahme der soge-nannten „Spill-Over-Hypothese“ die besagt, daß harmonische und zufriedenstellende Ehebeziehungen auf das soziale Klima in der Familie insgesamt „abfärben“, und zwar erklärlich dadurch, daß glücklich verheiratete Eltern im Vergleich zu Eltern mit geringerer Ehezufriedenheit eine positivere Einstellung zu ihrer eigenen Eltemrolle gewinnen und deshalb sensitiver und unterstützender mit ihren Kindern umgehen. So plausibel eine solche Annahme auf den ersten Blick auch erscheint, ist sie aus wissenschaftlicher Sicht doch noch unbefriedigend, da offen bleibt, warum gerade von den Partnerbeziehungen ein solcher „Spill-OverEffekt“ erwartet wird, nicht aber von den Eltern-Kind-Beziehungen. Überzeugender erscheint da ein Ansatz, der in der Ehequalität, d. h. in den zufriedenstellenden Beziehungen zwischen den Partnern und in Merkmalen der ehelichen Kommunikation (z. B. emotionale Unterstützung), eine möglicherweise moderierende Ressource familialer Streßbewältigung sieht. So kann auch angenommen werden, daß Eltern in ihren Ehebeziehungen instrumentelle und emotionale Unterstützungsressourcen („Support“) finden, die ihnen die Bewältigung alltäglicher Belastungssituationen wie z. B. beruflicher Streß, ökonomische Belastungen, Krankheit, aber auch die alltägliche Beanspruchung durch Haushalt und Kinder erleichtern (Moderatorwirkung). Diese Annahme stützt sich auf die Ergebnisse der Netzwerk-und Unterstützungsforschung, die nachweisen kann, daß z. B. instrumentelle oder emotionale Unterstützungsleistungen im Rahmen sozialer Netzwerk-beziehungen (also durch Freunde, Nachbarn, Verwandte, aber auch professionelle Helfer) eine wichtige Funktion bei der Bewältigung von Belastungssituationen haben. Ehebeziehungen können daher als unmittelbar verfügbares „Intimnetzwerk“ betrachtet werden, durch das insbesondere die Eltemrolle gestützt wird Allerdings liegen diesbezüglich bislang noch keine eindeutigen Forschungsergebnisse vor.

Eine Reihe von Studien zeigt zwar, daß die Konfrontation der Familie mit spezifischen Streßereignissen sowohl zu Belastungen der Ehebeziehungen als auch zu Beeinträchtigungen der kindlichen Entwicklung führen kann. Insbesondere ökonomische Belastungen wie vor allem der Arbeitsplatzverlust des Vaters und damit einhergehende ökonomische Einbußen zeigen deutliche binnenfamiliale Effekte Aber bislang zeigt sich in diesen Untersuchungen eher eine „Mediatorwirkung“ von Ehebeziehungen auf die Eltern-Kind-Beziehungen, d. h., Streßbelastungen führen zu Störungen in den Partnerbeziehungen und beeinträchtigen so die Beziehungen der Eltern zu den Kindern. Dabei ist noch nicht klar, wie stark diese Mediatorwirkung zu werten ist. Vorliegende Befunde weisen den unmittelbaren Effekten der familialen Streßbelastung auf die Kinder eine stärkere Wirkung zu als den über die Ehebeziehungen vermittelten, was dadurch zu erklären ist, daß die Eltern-Kind-Beziehungen im Familienalltag auch unabhängig von den Ehebeziehungen durch Stressoren direkt beeinträchtigt werden. Doch ist es gerade dieser nachgewiesene unmittelbare Zusammenhang zwischen den alltäglichen Belastungsfaktoren und den Eltern-Kind-Beziehungen, der wiederum auf die mögliche „moderierende“ Wirkung von partnerschaftlicher Unterstützung verweist, die aber -wie bereits zuvor vermerkt -empirisch noch ungesichert ist. Zu erwarten ist, daß sich eine spezifische Unterstützungsqualität („Ressourcivität") der Partnerbeziehung im Familienalltag nicht „naturnotwendig" einstellt, sondern an zusätzliche Bedingungen geknüpft ist, wie z. B. bestimmte Muster der familialen Alltagsorganisation (dazu zählen u. a. Arbeitsteilung und Kooperation im Familienalltag, Einbindung in Erwerbsarbeit und soziale Netzwerke) oder auch partnerschaftliche Kommunikationsmuster und Machtstrukturen.

V. Resümee und Ausblick

Aus der Sicht der Kinder sind die Partnerbeziehungen ihrer Eltern höchst ambivalent. Zweifelsohne kommt die immer noch als Normalfall betrachtete Triade Vater, Mutter und Kind gerade, wenn sie nach dem konventionellen Leitbild der bürgerlichen Gattenfamilie organisiert ist, ihren Entwicklungsanforderungen in ganz hervorragender Weise entgegen. Allerdings bergen Partnerbeziehungen der Eltern dort, wo sich die eheliche Zufriedenheit nicht einstellt und statt dessen die Austragung ehelicher Spannungen und Konflikte an der Tagesordnung ist, ein erhebliches Gefährdungspotential für die Entwicklung der Kinder.Das muß nicht grundsätzlich gegen die auf Ehe gegründete „Triadenfamilie“ sprechen, wenngleich sich Vorbehalte gegen diese Familienform in den letzten Jahren zunehmend Gehör verschafft haben. Vor allem auch vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Tendenzen einer institutioneilen Entkoppelung von Partnerschaft und Elternschaft bedeutet dies zunächst nur, daß Ehebeziehungen nicht mehr im Familiensystem aufgehen und eine zum Muster der Eltern-Kind-Beziehungen nicht mehr zwangsläufige Kompatibilität entwickeln, sondern vielmehr ihrer eigenen Logik als Intim-beziehungen folgen. Auf der Ebene des Familien-alltags bedeutet dies, daß die „Triadenfamilie“ zunehmend störanfällig und verletzlich wird und die Gefahr birgt, eine „Sackgasse der Beziehung“ (Helm Stierlin) zu werden, aus der Kinder nicht unbeschadet herausgelangen.

Da nun erkennbar der „Triadenfamilie“ durch die oben dargestellte Erosion des bürgerlichen Familienmusters mehr und mehr der institutioneile Boden entzogen wird, dürfte gewiß die Tendenz zur „Dyadenfamilie“ zunehmen. Obgleich in den letzten zwei Jahrzehnten die Zahl der alleinerziehenden Eltemteile kontinuierlich zugenommen hat und noch weiter zunehmen wird, ist das „Alleinerziehen“ aber bislang noch kein kulturelles Muster im Sinne einer Alternative zur Triadenfamilie. Die in unserer Kultur etablierten Vorstellungen von einem glücklichen und erwünschten Familienleben sind immer noch auf die Triade und damit die Fusion von Partnerschaft und Elternschaft fixiert, wobei vielleicht am ehesten noch die eheliche Bindung als institutionelle Basis der Familiengründung an Bedeutung verlieren dürfte. Selbst da, wo „Alleinerziehen“ praktiziert wird, handelt es sich in der überwiegenden Zahl der Fälle um die „zweitbeste“ Lösung nach dem Scheitern einer Partner-bindung.

Daraus kann nur die Einsicht resultieren, daß wir von der Triadenfamilie nicht so schnell loskommen werden und mit dem Problem des möglicherweise immer häufigeren Scheiterns der Fusion von Partnerschaft und Elternschaft leben müssen.

Dabei dürften diesem labilen Arrangement aus Bindungen an die Kinder und den Partner oder die Partnerin weder der Appell zur „Verteidigung der bürgerlichen Familie“ noch ein Ausweiten der Therapieangebote -so nützlich sie in Einzelfällen auch sein mögen -von großem Nutzen sein. Wichtiger wäre da schon ein besseres Wissen um die „Ursachen“ der Störanfälligkeit von Beziehungen und die Bedingungen, unter denen Familien die Störungen in ihren Beziehungen eigenaktiv und „eigensinnig“ in den Griff kriegen könnten. Die „Ehequalität“ ist keine „unbedingte“ Größe, sondern resultiert aus einer Vielzahl von Einflußfaktoren im Familienalltag, deren „Management“ durch das jeweilige Familiensystem wesentlich zum Ausmaß der von Kindern und Erwachsenen subjektiv erlebten Belastungen und Verletzungen beiträgt

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. Der Spiegel, Nr. 9 vom 1 März 1993, S. 234.

  2. Vgl. J. Framo, Rationale and techniques of intensive family therapy, in: I. Boszormenyi-Nagy/J. Framo (Hrsg.), Intensive family therapy, New York 1975, S. 22.

  3. Vgl. V. Satir, Conjoint family therapy: A guide to theory and technique, Palo Alto 1964, S. 1.

  4. Vgl. hierzu die Hinweise bei R. Peukert, Familienformen im sozialen Wandel, Opladen 1991, S. 90.

  5. Dieser Begriff geht auf E. Durkheim zurück vgl. hierzu R. König, Versuch einer Definition der Familie, in: ders., Materialien zur Soziologie der Familie, Köln 19742, S. 94.

  6. Im einzelnen nachzulesen bei R. Sieder, Sozialgeschichte der Familie, Frankfurt/M. 1987. .

  7. R. König (Anm. 5), S. 68f.

  8. Ebd., S. 92.

  9. „Leitbild“ soll besagen, daß hiermit keineswegs die Familienwirklichkeit gemeint ist. Gerade Arbeiterfamilien hätten in der Vergangenheit ohne „Mitarbeit“ der Ehefrauen keine Existenzgrundlage gehabt. Ungeachtet dessen hat das Leitbild der „bürgerlichen Familie“ die Normalitätsvorstellungen der Gesellschaft und damit auch das Familienleben der Arbeiterfamilien geprägt.

  10. Aus Platzgründen verzichte ich darauf, die hier angeführten Trends im einzelnen zu belegen. Zusammenfassende Darstellungen finden sich bei R. Peukert (Anm. 4) und F. X. Kaufmann, Zukunft der Familie, München 1990.

  11. K. Lüscher, Familie und Familienpolitik im Übergang zur Postmoderne, in: ders. /F. Schultheis/M. Wehrspaun (Hrsg.), Die „postmoderne’ Familie. Familiale Strategien und Familienpolitik in einer Übergangszeit, Konstanz 1988, S. 15-36.

  12. F. X. Kaufmann, Familie und Modernität, in: K. Lüscher u. a. (Anm. 11), S. 391-419.

  13. R. Nave-Herz, Zeitgeschichtlicher Bedeutungswandel von Ehe und Familie in der Bundesrepublik Deutschland, in: dies. /M. Markefka (Hrsg.), Handbuch der Familien-und Jugendforschung, Bd. I, Neuwied-Frankfurt/M. 1989, S. 211-222.

  14. U. Beck, Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne, Frankfurt am Main 1986.

  15. F. X. Kaufmann (Anm. 10), S. 78ff.

  16. H. Tyrell/A. Herlth, Partnerschaft versus Elternschaft. Eine Einführung, in: A. Herlth/E. J. Brunner/H. Tyrell/J. Kriz (Hrsg.), Partnerschaft kontra Elternschaft. Soziologische und familientherapeutische Beiträge zum Wandel der Familie, Frankfurt am Main 1993 (i. E.).

  17. B. Berger/P. L. Berger, In Verteidigung der bürgerlichen Familie, Frankfurt am Main 1984.

  18. F. X. Kaufmann (Anm. 12).

  19. Vgl. H. Tyrell, Literaturbericht, in: Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit (Hrsg.), Nichteheliche Lebensgemeinschaften in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 1985, S. 93-140; F. X. Kaufmann (Anm. 10), S. 80; R. Peukert (Anm. 4), S. 29.

  20. F. X. Kaufmann (Anm. 12).

  21. R. Nave-Herz/U. Oßwald, Kinderlose Ehen, in: R. Nave-Herz/M. Markefka (Anm. 13), S. 375-388.

  22. Vgl. Y. Schütze, Zur Veränderung im Eltern-Kind-Verhältnis seit der Nachkriegszeit, in: R. Nave-Herz (Hrsg.), Wandel und Kontinuität der Familie in der Bundesrepublik Deutschland, Stuttgart 1988, S. 95-114.

  23. U. Beck (Anm. 14), S. 193.

  24. Vgl. A. Engfer, The interrelatedness of marriage and the mother-child relationship, in: R. A. Hinde/J. Stevenson-Hinde (Hrsg.), Relationships within the family. Mutual influences, Oxford 1988, S. 104f.

  25. Vgl. R. E. Emery/K. D. O’Leary, Children's perceptions of marital discord and behavior problems of boys and girls, in: Journal of Abnormal Child Psychology, 10 (1982), S. 11-24.

  26. Vgl. J. S. Wallerstein/J. B. Kelly, Surviving the breakup. How children and parents cope with divorce, New York 1980; M. Rutter, Hilfen für milieugeschädigte Kinder, München 1981, S. 154.

  27. Vgl. R. E. Emery, Interparental conflict and the children of discord and divorce, in: Psychological Bulletin, 92 (1982), S. 310-330.

  28. Vgl. K. D. O’Leary, Marital discord and children: Problems, strategies, methodologies and results, in: A. Doyle/A. D. Gold/D. S. Moskowitz (Hrsg.), Children in families under stress. New Directions for Child Development No. 24, San Francisco 1984, S. 44.

  29. J. S. Wallerstein/S. Blakeslee, Gewinner und Verlierer. Frauen, Männer und Kinder nach der Scheidung, München 1989, S. 353.

  30. Vgl. K. D. O’Leary (Anm. 28)', S. 36f.

  31. Vgl. H. J. Markman/D. Jones Leonard, Marital discord and children at risk. Implication for research and prevention, in: W. K. Frankenburg/R. N. Emde/J. W. Sullivan (Hrsg.), Early Identification of children at risk. An international perspective, New York 1985, S. 64.

  32. Vgl. P. Howes/H. J. Markmann, Marital quality and child functioning: A longitudinal investigation, in: Child Development, 60 (1989), S. 1044-1051.

  33. Vgl. A. Engfer (Anm. 24), S. 104f.

  34. Ebd., S. 104f.

  35. B. C. Miller/J. A. Myers-Walls, Parenthood: Stresses and coping strategies, in: H. I. McCubbin/C. R. Figley (Hrsg.), Stress and the family, Vol. I, New York 1983, S. 69.

  36. Vgl. zusammenfassend: V. C. McLoyd, Socialization and development in a changing economy: The effect of patemal job and income loss on children, in: American Psychologist, 44 (1989), S. 293-302.

  37. Näheres hierzu bei A. Herlth, Was macht Familien verletzlich? Bedingungen der Problemverarbeitung in familialen Systemen, in: K. Lüscher/F. Schultheis/M. Wehrspaun (Anm. ll), S. 312-328.

Weitere Inhalte

Alois Herlth, Dr. rer. soc., geb. 1946; Studium der Soziologie und Sozialpolitik in Münster und Bielefeld; seit 1981 im Institut für Bevölkerungsforschung und Sozialpolitik (IBS) der Universität Bielefeld als Projektleiter und Geschäftsführer tätig. Veröffentlichungen u. a.: (zus. mit Franz-Xaver Kaufmann u. Klaus Peter Strohmeier) Sozialpolitik und familiale Sozialisation. Zur Wirkungsweise öffentlicher Sozialleistungen, Stuttgart u. a. 1980; (zus. mit Ingrid Schleimer) Kinder im sozialen Umfeld. Außerfamiliale Sozialkontakte von Vorschulkindern, Frankfurt am Main 1982; zahlreiche Beiträge in Fachzeitschriften.