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Nichts richtig, nichts übrig? Ein Stimmungsbild der ideellen Gesamtlinken | APuZ 10/1995 | bpb.de

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APuZ 10/1995 Nationalbewußtsein und universale politische Ethik Nichts richtig, nichts übrig? Ein Stimmungsbild der ideellen Gesamtlinken Die „What’s right?“ -Debatte. Das zaghafte Herantasten an eine zivile Rechte What’s liberal? Der Liberalismus zwischen Triumph und Erschöpfung

Nichts richtig, nichts übrig? Ein Stimmungsbild der ideellen Gesamtlinken

Susanne Gaschke

/ 19 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

„What’s left?“, fragte die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Winter 1992/93 und nahm damit eine Debatte auf, die seit 1990 die Feuilletons und Szenepublikationen der Bundesrepublik bewegt: Was ist übrig von „der Linken“ nach dem Ende des Sozialismus in Staatsform, was bleibt, was heißt heute „links“? Die FAZ schickte fachkundige Autoren von Peter Glotz bis Antje Vollmer zur Spurensicherung. Entstanden ist eine vielfältige Reihe von Beiträgen, die sich vor allem mit den politischen Zielen und Wünschen der Linken, ihrem Auftreten (bis in die diffizilen Formen der „political correctness") und ihren unaufgehobenen Widersprüchen beschäftigt. Dabei sind die klassischen „linken“ Ziele -Gerechtigkeit, Fortschritt, Freiheit -durch die Umwälzungen des Jahres 1989 kaum berührt; nur in Fragen ihrer Durchsetzung herrscht -aber ist das neu? -Unsicherheit: Was ist richtig, nachdem so vieles offensichtlich falsch war? Die integrierte Gesamtutopie hat keine Konjunktur. Beruhigend sieht es dagegen noch im „kulturellen“ Bereich aus: Linke Verhaltensmuster, Sprachregelungen und Tabus sind weithin gesellschaftsfähig. Und die Widersprüche? Der Zwang zur Abwägung zwischen Freiheit und Gleichheit wird die Linke weiter plagen. Aber die Grundprognose ist günstig: Solange die Welt Mitleid braucht, wird es eine Linke geben.

Meinen Freunden, den alten Genossen Wenn ihr unsre Ungeduld bedauert Und uns sagt, daß wir’s heut leichter hätten Denn wir lägen in gemachten Betten Denn ihr hättet uns das Haus gemauert -Schwerer ist es heut, genau zu hassen Und im Freund die Fronten klar zu scheiden Und die Unbequemen nicht zu meiden Und die Kälte nicht ins Herz zu lassen.

Denn es träumt sich leicht von Glückssemestern; Aber Glück ist schwer in diesem Land. Anders lieben müssen wir als gestern Und mit schärferem Verstand.

Und die Träume ganz beim Namen nennen; Und die ganze Last der Wahrheit kennen. (Rainer Kirsch, 1965)

What’s left, what’s right? Was bleibt, nach dem Ende des Sozialismus, vom Sozialismus? Was bleibt von „der Linken“? Die PDS? Die SPD? Die PKK? Die grünen Studienräte, die SPIEGEL-Leser, die Jusos? Die Autonomen vom schwarzen Block, die RAF-Unterstützerinnen, die Frauen-Lesbenreferate, die Gewerkschaftssekretäre, das ZEIT-Feuilleton, die Betreiber alternativer Kfz-Werkstätten, die Vollkornbäcker? Wer ist heute „links“, oder besser, wer ist heute nicht alles irgendwie, irgendwo links: Jürgen Habermas, Heiner Geißler, Gräfin Dönhoff, Rita Süssmuth, Rudolf Scharping; die Mitglieder der Frauenselbstverteidigungsgruppe, die Aktivistinnen vom feministischen Frauengesundheitszentrum, die Betreiber der Schwulenberatungsstelle, die „Eltern für unbelastete Nahrung“ oder die weibliche Hälfte der Lokalredaktion der örtlichen Tageszeitung. Welche Prinzipien haben ohne relativistische Aufweichungen volle Gültigkeit für alle diese Linken? Freiheit? Gerechtigkeit? Solidarität? Vegetarische Ernährung?

Was der Begriff „links“ bedeutet, oder jemals bedeutet hat, beschäftigt seit 1990 die großen Feuilletons und die kleinen wissenschaftlichen und politischen Szenepublikationen. Mit der Frage, was denn jetzt eigentlich konkret der Unterschied zwischen rechts und links sei, versetzen fünfundzwanzigjährige Talkmasterinnen die sozialdemokratischen Bundestagsabgeordneten unter ihren Studiogästen in Kaninchenstarre und zwanzigjährige Studentinnen der politischen Wissenschaften ihre Ex-APO-Privatdozenten in hysterische Rechtfertigungsmonologe. Die Referenten auf Juso-Neumitgliederseminaren werden aufgefordert, doch nicht so einseitig zu sein und auch einmal darzustellen, was an der CDU gut ist -kurz, es herrscht allenthalben Unklarheit, Unsicherheit, Verwirrung und Defätismus.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), als anerkannt nichtlinkes Meinungsblatt an realistischen Informationen über den Zustand des politischen Gegners interessiert, versuchte im Winter 1992/93 unter der Überschrift „What’s left?“ etwas Ordnung in die vielstimmige Debatte zu bringen. Die Tatsache, daß sie dabei eine ansehnliche Galerie deutscher und internationaler Denkprominenz nach Überresten der Linken suchen ließ, legt die Vermutung nahe, daß auch die FAZ möchte, daß noch irgend etwas bleibt. Und tatsächlich: Die Herren Ritter, Dahrendorf, Nolte, Adam, Judt, Glotz, Holmes, Rusconi, Hank, Vollrath, Groys, Gorz, Argullol und die Dame Vollmer (hier deutet sich ein kleines Dauerproblem der Linken an) fanden gemeinsam einiges Übrigebliebene.

Wie es sich für eine wissenschaftliche Debatte gehört, begannen die Teilnehmer mit Begriffsbestimmungen. Aus diesen Definitionsversuchen ergibt sich, daß man vielleicht „die Linke“ grob auf dreierlei Weise beschreiben könnte: erstens anhand ihrer politischen Ziele, ihrer Werte, Glaubenssätze und Ambitionen; zweitens durch ihr Auftreten, ihre kulturellen Erscheinungsformen, ihren Habitus, ihre Sprachregelungen, ihre Etikette und ihre Tabus; drittens durch ihre Widersprüche. Ziele, Auftreten und Widersprüche sind dem historischen Wandel unterworfen, aber einige linke Konstanten lassen sich ausmachen.

Auf Erden schon das Himmelreich

Die Linke versteht sich bis heute als „Partei der Veränderung, der Verwirklichung von Ideen -von sozialer Gerechtigkeit, Fortschritt, Freiheit“ Sie ist selbst nicht Teil der gesellschaftlichen Verhältnisse (und schon gar nicht des kapitalistischen Staatswesens), sie tritt dem Staat, den herrschenden Verhältnissen gegenüber. Als „prinzipielle Alternative“ für die Emanzipation des Individuums, gegen „verselbständigte Mächte“ will sie eine „neue Gesellschaft der Gleichen und Glücklichen“ errichten.

Soweit zur Durchsetzung dieser „radikalen Utopie eines bruchlosen moralischen Ganzen“ linke Machtausübung notwendig ist, soll sie darin bestehen, „daß sie die Gesellschaft in Bewegung setzt, Machtapparate abbaut und Menschen neue, größere Möglichkeiten bietet, durch ihre Selbstbetätigung und Selbstorganisation zu Subjekten ihres Handelns zu werden“ Wohin die Bewegung gehen, wie die Gesellschaft nach dem „Übergang“ aussehen soll, bleibt häufig etwas unklar: „Fragt man einen Sozialisten, was er unter , dem Sozialismus versteht, so wird man als Antwort im besten Fall eine Schilderung des . Kapitalismus erhalten. Und die Bemerkung, daß , der Sozialismus diesen Kapitalismus durch die Vergesellschaftung der Produktionsmittel beseitigen werde.“ Das schrieb Karl Korsch 1912, und so ist es geblieben: Ohne „Utopie“, ohne ein Hinausweisen über Elend und Tristesse des Status quo geht auf der Linken kaum etwas; aber außer der vagen Perspektive „anders, irgendwie anders“ hatte und hat sie häufig nichts zu bieten. Die Utopie als negativer Entwurf: Nicht so wie der Kapitalismus, darin waren sich alle, nicht so wie die Sowjetunion, darin waren viele sich einig, sollte die neue Ordnung sein.

Wie also? Wird die Utopie einmal positiv und konkret, dann büßt sie viel von ihrem mitreißenden Charme und von ihrer Radikalität ein und zeigt einen unverkennbar sozialdemokratischreformistischen Charakter. „Utopie“ bedeutet dann: „Die Einbettung marktwirtschaftlicher Rationalität; die Sensibilisierung für die soziale Frage, das heißt die Förderung des Sozialstaates und bestimmter demokratischer Institutionen; die Umsetzung von Zeit in neue Freiheitsrechte; die faktische Gleichstellung der Frauen, der Schutz von Lebenswelt und Natur;, die Bekämpfung des Nationalismus.“ Bei dieser Aufzählung wird niemand an Arkadien denken, aber für das Leben in einer „notgedrungen pluralistischen, vielfältigen, rätselhaften und in sich widersprüchlichen“ Wirklichkeit ist der kleine Lichtstrahl des Reformismus vielleicht hilfreicher als der hell leuchtende, erhabene, absolute Gegenentwurf im Irrealen: Am Ende war die Sozialdemokratie erfolgreicher als der Stalinismus in der Sowjetunion, der Stasi-Sozialismus in der DDR und linkes Sektierertum von KPD/ML bis zum Sozialistischen Hochschulbund in der Bundesrepublik.

Wenn also „die Linke“ die große Erzählung der Moderne von Freiheit und Gerechtigkeit ist, von einem besseren Leben im Diesseits, von Verhältnissen, in denen es keine Herren und keine Knechte gibt, keine Ausbeutung und Unterdrükkung, keine Entfremdung, keine Frauendiskriminierung und keinen Extraprofit -was ist dann die Rechte? Ernst Nolte fällt die historikerstreitrelevante Antwort auf diese Frage leicht: „Eine Rechte gibt es nur als Re-Aktion auf das Auftauchen der Linken.“ Diese These muß direkt in ein Huhn-Ei-Dilemma führen, denn wenn „rechts“ die Reaktion auf „links“ ist, wie kommt es dann zu „links“? Schließlich ist „links“ kein Begriff in sich selbst; „man kann nur links von etwas sein. So wenig wie , Loch‘ etwas per se ist; es kann nur ein Loch in etwas sein. Es ist die Umgebung, die den Begriff liefert; damit legitimiert“ Fritz J. Raddatz wollte mit dieser Bemerkung der Linken kein Kompliment machen; immerhin läßt sie sich Noltes eigenartig verkürzter Dialektik entgegenhalten. Was auch immer These, was Gegenthese sei, Noltes Rechte soll, im Gegensatz zur Linken, an „Ordnung, Differenz, Distanz“ orientiert sein -was sie noch nicht notwendig in Widerspruch zu Verfechtern der Planwirtschaft oder auch nur zu Radikalfeministinnen bringt.

Vermutlich kann man mit einiger Berechtigung sagen, daß die Rechte in der Postmoderne besser aufgehoben ist als die Linke: Aufklärungs-und Rationalismusskepsis, das Lob der kleinen Einheit, ein Hang zum Kulturrelativismus bei gleichzeitiger Betonung des Nationalen, eine Tendenz zu autoritären Umgangsformen und zum Festhalten an Bestehendem -all dies mag im Prinzip eher „rechts“ und vielfach „postmodern“ sein. Gelegentlich verschwimmen aber auch „rechts“ und „links“: Ausländerbeauftragte sozialdemokratisch verwalteter Großstädte sind ohne Schwierigkeiten in der Lage, in einem Atemzug die Verschärfung des Asylrechts zu kritisieren und die Entführung einer türkischen Oberschülerin (zum Zwecke der arrangierten Heirat im Vaterland) als „kulturell bedingt“ zu entschuldigen -obwohl nicht nur ihr engagierter Feminismus sie von der Verwendung dieses Arguments abhalten müßte.

Wo hingegen die Rechts-links-Trennung noch eindeutig ist, hat die Rechte jedenfalls ihre Funktion und Existenzberechtigung als zu bekämpfender Gegner der „Linken“. Darüber hinaus bewahrt sie in Zeiten der linken Identitätskrise ein intaktes Bild eben dieser linken Identität: Man kann wenigstens hoffen, daß die Rechte noch genauer weiß, wogegen sie eintritt, als die Linke momentan zu sagen vermag, wofür sie ist. „Die Linke,“ schreibt Henning Ritter, „ist am lebendigsten in den Köpfen ihrer alten Kritiker.“

Das stimmt allerdings nur dort, wo es um die reflektierte, die theoretische, die intellektuelle Linke geht. Nur sie hat’sich ja (zum Teil) durch das Ende des Staatssozialismus überhaupt beirren lassen. Überall da, wo allein linke Affekte und Verhaltensweisen sich gesellschaftlich verankert haben, ist „die Linke“ ziemlich lebendig. Die „SzeneLinke“ in ihren Biotopen und Nischen hat weder der Fall der Mauer noch die Auflösung der Sowjetunion in ihrer Weitsicht erschüttert -vielleicht, weil sie nie einem ausformulierten demokratischen, ökologischen oder sonstigen Sozialismus anhing: „Links“ sind sie heute so unanfechtbar und fröhlich wie vor 1989.

„A grin without a cat“

Fröhlichkeit allein wird die Linke nicht am Leben erhalten, aber ohne Fröhlichkeit geht es nicht. Das Zukunftsversprechen einer besseren Welt, die es vielleicht morgen schon geben wird, erfordert einen „heiteren Optimismus“ für die zähe Phase des Übergangs. Der läßt sich allerdings nur erhalten, wenn die Verhältnisse nicht zu unübersichtlich werden und den großen, integrierten Gesamtentwurf nicht allzu unwahrscheinlich erscheinen lassen. Die aktuellen „ethnischen“ Konflikte jedoch, der im Aufschwung begriffene religiöse Fundamentalismus, die Bevölkerungskrise, das Elend der Dritten Welt, die zunehmende Gewalt-bereitschaft und Demokratieverdrossenheit in westlichen Gesellschaften liegen quer zu linken Lösungsansätzen und verheißen eher Chaos und Untergang als harmonische Auflösung oder dialektische Aufhebung.

Die Linke gerät in ein Dilemma: Sie muß zuversichtlich tun und kann es doch kaum wirklich sein, will sie nicht (wie die Cheshirekatze aus Alice im Wunderland) als „Grinsen ohne Katze“ enden. Sie darf die Zukunftshoffnungen und den Optimismus nicht aufgeben: „Daran, ob sie die Zukunft noch einmal in hellen Farben malen kann, wird sich die Zukunft der Linken entscheiden. Ihre Zukunftsgedanken waren es, die ihren Ideen die besondere Färbung gaben. Ein Pessimismus der Linken wäre ein Bruch mit ihrer ganzen Geschichte.“

Ewige Jugend

Optimismus ist ein jugendliches Lebensgefühl: Mit zunehmendem Alter sieht die Welt düsterer aus. Will sich die Linke ihr positives Zukunftsbild bewahren, dann muß sie jung bleiben. Niemand bemüht sich mehr darum und stellt „das Flair und den Schwung der Moderne“ auch mit Mitte Fünf-zig noch so konsequent dar wie die in den Institutionen oben angekommenen Achtundsechziger. Sie sind eine bemerkenswerte Generation der ewigen Jugend; jünger selbst als ihre fünfundzwanzigjährigen Kinder. Der „Gestus fundamentaler Kritik an Kapitalismus und Marktwirtschaft“ hatte ihnen damals als Vorwand gedient, um ihre eigenen Eltern in Frühpension zu schicken; nun haben sie sich diese Pose urheberrechtlich gesichert. Und da Fundamentalkritik ein Privileg der Jungen ist, bleiben sie jung, sind „der Rudolf“, „der Norbert“, „der Björn“, „die Heidi“, „der Oskar“: so knackig und gebräunt wie immer, so unverdrossen als linke Meinungsund Modeführer.

Damit tut sich für die nachfolgende Generation ein Problem auf: Wenn es ein verbindendes Gefühl der heterogenen „ 89er" -Generation gibt, dann ist es der Eindruck, immer und überall zu spät zu kommen, zu stören, fleischgewordenes Theoriedefizit zu sein. Nicht einmal Promiskuität konnten die Neunundachtziger im Zeitalter von AIDS richtig lernen; und auf politische Mandate und Funktionen in Partei und Parlament, in Gewerkschaften, Verbänden, Hochschulen und linken Medien gibt es für unter Vierzigjährige (außer im Taschenträgerbereich) keine Hoffnung. Denn all diese Positionen sind ja bereits mit „jungen“ Leuten besetzt, die höchstwahrscheinlich über kurz oder lang die Verfassungsund Sittenwidrigkeit einer festen Pensionsgrenze zum zentralen gesellschaftlichen Konflikt ausrufen werden.

Die Inbesitznahme der Apparate hat den Glauben an die Systemüberwindung und den demokratischen Sozialismus, zu dem die Wirklichkeit angeblich drängt, kaum beschädigt, man wird sich doch nicht untreu! Aber politische Apparate und akademische Lehre wollen gegen den drängelnden Nachwuchs verteidigt sein. Das geschieht, indem all jene, die den Antikapitalismus infolge bestimmter Erfahrungen mit der Realität nicht mehr als einzige oder zentrale „regulative Idee“ akzeptieren wollen, pauschal als „rechts“ verdächtigt werden. Und wenn die (gelegentlich nörgelnden) Jungen „rechts“ sind, dann kann man verdrängen, was schmerzt: „Nicht die Kritik scheint die eigentliche Kränkung gewesen zu sein, sondern daß es Jüngere im eigenen Lager gibt.“

Benimm-Regeln des Klassenkampfes: political correctness

In diesem Sinne ist die Frage „rechts oder links“ auch die Frage nach „draußen oder drinnen“, und wie immer in solchen Fällen ist es ein Privileg der In-group, die Spielregeln zu definieren, nach denen sich Mitgliedsstatus erwerben und mit Glück aufrechterhalten läßt. Natürlich setzt sich nirgendwo „die Linke“ zum Denken nieder; und die Spielregeln werden nirgends dekretiert. Sie ändern sich auch. Aber sie sind stets abgeleitet aus dem Anspruch der Linken, eine Alternative zur herrschenden Ordnung zu sein, und zwar weil man mit den Opfern dieser Ordnungfühlt. Die Linke identifiziert sich immer mit Menschen, denen von „den Verhältnissen“ Gewalt angetan wird, wobei ihre weite Umarmung heute die mehr als berechtigten Interessen der verhungernden Kinder in der Dritten Welt ebenso einschließt wie die Forderungen inhaftierter RAF-Terroristen nach Zusammenlegung oder das Recht eines Jura-Erstsemesterstudenten auf einen Sitzplatz in der Vorlesung.

Die Strategien, mit denen all diesen Opfern geholfen, oder zumindest die Sprache, in der über sie gesprochen werden soll, wurden taktisch fortentwickelt, und jeder Aspirant auf linke In-group-Zugehörigkeit muß das lernen: Galt früher (als die Moderne noch mehr in Schwung war) die Leitidee einer „befreiten, universalistischen Menschheit“ mit der sich alle Widersprüche -auch jene zwischen den kaffeekochenden Frauen und den pamphleteverfassenden Männern in der Studentenbewegung -aufheben ließen, so argumentiert die Linke heute eher „in der Sprache der Differenz, der Partikularität, der Singularität, der Inkommensurabilität, um der Identität der Arbeitsund Konsummaschine zu entgehen, zu der der Mensch der Moderne geworden ist. Die Sprache der Linken hat sich damit geändert -ihr innerer Impuls aber ist der gleiche geblieben: den Menschen aus seiner von außen festgelegten Rolle zu befreien.“

Die neue Sprache ist beides: sowohl opfergerecht und nichtdiskriminierend als auch der Erkennungscode für „einer von uns“ oder „einer von denen“. In Amerika hat der Neusprech schon einen Namen: Es ist die „intellektuelle Bewegung der , political correctness 1. Diese Bewegung ist ... die eigentliche Linke von heute. Dank dieser Bewegung werden in den Vereinigten Staaten politische Sensibilität, theoretische Begrifflichkeit und praktische Programme im Umgang mit Fragen der ethnischen Identität entwickelt.“ Sensibilität, Begrifflichkeit und Programme beziehen sich im angelsächsischen Sprachraum allerdings nicht allein auf die „ethnische Identität“, sondern auf jedes Kriterium, das eine gesellschaftliche Diskriminierung wahrscheinlich macht: Geschlechtszugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Religion, Lebensalter, Körpergewicht, Behinderung. Eine radikallesbische Dozentin für Frauenstudien an der Londoner Universität, die ihre sexuelle Orientierung zum Bestandteil ihrer Lehre und Forschung macht, ist heute zum Beispiel schon nicht mehr die idealtypische Wunschkandidatin der „political correctness". Selbst korrekt, kämpft sie ihre Enttäuschung über eine weitere vergebliche Bewerbung auf einen Frauenlehrstuhl nieder: „Die wollten halt gern eine schwarze Frau haben.“

In Deutschland kommt zu den sprachlichen Benimm-Regeln noch eine Regel für das Diskussionsverhalten dazu: Niemals darf man als Linker eine Ansicht durch ein Argument diskriminieren. Gegenwärtig stehen bei uns folgende Themen der „political correctness“ hoch im Kurs: das Nationale (man ist dagegen); die Freigabe weicher Drogen (man ist dafür); eine Verschärfung des Strafrechts im Zusammenhang mit rechtsextremistischen Straftaten (dagegen; man ist gegen jede Art von Strafrechtsverschärfung). Wer hier auf Meinungspluralismus hofft, wird sich wundem (und auch gegen vegetarisches, nichttiermordendes Essen sollte man unter jüngeren Leuten lieber nichts sagen): Er denkt politisch unkorrekt und ist keinervon uns.

Dem Morgenrot entgegen: linkes Pathos und Ästhetik des Widerstands

Nicht nur Sprache hält die Linke zusammen -Gefühl tut es auch. Dieses Gefühl ist eine Mischung aus Mitleid mit ausgewählten Schwachen und der Erfahrung, für die eigene politische Überzeugung immer wieder verfolgt worden zu sein. Beides verbindet sich zu einem „Pathos des schönen Untergangs“: „Für eine große Sache und gegen eine Welt von Feinden zu fallen“ -dieser erhabene Anspruch erhebt als Leitmotiv auch das gewöhnliche politische Tagesgeschäft.

Der echte Widerstand gegen Terror und Völkermord ist das mittlerweile inflationär entwertete Vorbild für eine neue Widerstandsästhetik, die mit ihren ritualisierten Formen nur in demokratischen Verhältnissen gedeihen kann: Unangemeldete Demonstrationen, Sitzstreiks, Blockaden, Besetzungen empfehlen sich nur in einem politischen System, das auf sogenannte „kalkulierte Regelverletzungen“ zuverlässig maßvoll reagiert. Anders als in China, wo ihre friedliche Demonstration die Studenten vom „Platz des himmlischen Friedens“ das Leben kostete, kann man in Deutschland eine Campusbesetzung ohne großes Risiko veranstalten; die schönen aufregenden Schauer des Widerstands laufen einem dabei trotzdem den Rücken hinunter.

Jochen Steffen ironisierte den antifaschistischen Heroismus der 68er Jahre einmal mit der Geschichte eines Studenten, dem bei einer Demonstration ein Polizist auf den Fuß getreten habe und der -„ein flammendes Mal ehrlicher Entrüstung und Erschütterung“ -den Übergriff der Staatsmacht so interpretierte: „Ich habe die unverhüllte Fratze des Faschismus erblickt.“ Solche fahrlässige bzw. ideologische, instrumentalisierte Verwendung des Faschismusbegriffs fand ihren extremen Ausdruck im „Widerstand“ der RAF gegen das „faschistische BRD-System“. Der Affekt, RAF-Terroristen eher für die „Unseren“ und „Bullen“ eher für Repräsentanten der „anderen Seite“ zu halten, hat sich, wie zuletzt Bad Kleinen zeigte, auf der Linken ziemlich intakt erhalten.

Freilich geht linkes Pathos weit über die pubertäre Selbstgerechtigkeit westdeutscher RAF-Unterstützerlnnengruppen hinaus; wem zittert nicht -und zu Recht! -die Stimme bei Liedzeilen wie: „Den Karl Liebknecht, den haben wir verloren, die Rosa Luxemburg fiel durch Mörderhand“ oder bei „Mit uns zieht die neue Zeit“ oder „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“? Überhaupt, die Lieder und die Liedermacher: Bob Dylan und Joan Baez gehören dazu: The times, they are a-changing, the answer is blowing in the wind.

Wen das alles nicht bewegt, der wird kein Linker sein. Die Gratwanderung zwischen Kitsch auf der einen und echtem Gefühl auf der anderen Seite ist heikel; aber wenn sie gelingt, dann entfalten Schönheit und Schmerz in einfachen Worten ihre ganze und bleibende Kraft: „Unsere Zeit“, schrieb Willy Brandt kurz vor seinem Tod zum Abschied an die Sozialistische Internationale, „steckt, wie kaum eine andere zuvor, voller Möglichkeiten -zum Guten und zum Bösen. Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum -besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, daß jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“ „Die Linke“ mag gezwungen sein, ihre Ziele einer kritischen Prüfung zu unterwerfen, weil diese und vor allem die Mittel zu ihrer Realisierung in der Wirklichkeit so schrecklich mißbraucht werden konnten; ihr Etikette-und Gefühlszusammenhalt mag zum Teil durch eine (von den 68er Antipädagogen) verzogene Generation privatisierender Individualisten unterhöhlt werden. Immerhin bleiben ihr aber drängende Fragen und schwer auflösbare, sich nicht selbst aufhebende Widersprüche. Zwei seien genannt: 1. die Frage nach dem Verhältnis von Freiheit und Gleichheit, deren gleichzeitige Totalrealisierung bedauerlicherweise unmöglich zu sein scheint; 2.der unvermeidbare Konflikt zwischen moralischem Universalismus und faktischem Kultur-relativismus.

Liberale oder radikale Linke?

Wenn das gute Leben aller Menschen das Ziel ist, dann kann es nur Freiheit nicht geben; nur Gleichheit auch nicht. Verfahrensvorschläge zur Vermittlung, zur Abwägung zwischen beiden Prinzipien haben häufig einen zu kühl-rationalen Charakter, als daß sie an linkes Lebensgefühl appellieren könnten. (An rechtes übrigens auch nicht; nur Liberale scheinen sich für Verfahren so richtig begeistern zu können.) Man ist ja das Leben mit Widersprüchen gewohnt; wie sich die volle Entfaltung der Persönlichkeit jedes einzelnen Starken mit dem Schutz der Schwachen vereinbaren läßt, ist schwer zu sagen: Irgendwann gibt es eben einen qualitativen Sprung. Auch wünscht man auf der Linken keine übergroße Nähe zur politischen Konkurrenz: Liberalismus und Sozialismus mögen „rivalisierende Erben verschiedener Aspekte derselben Revolution sein“ aber wie peinlich, wem die wirksamsten Prinzipien, auf die Rußland Kommunisten sich gegen Jelzin berufen können um den Untergang des Kommunismus aufzuhal ten, liberale sind: Pluralismus und repräsentative Demokratie

Vermutlich liegt der Ausweg aber genau dort: ir den Abwägungsverfahren, in der Vermittlung zwi sehen unterschiedlichen Interessen, im reformisti sehen Kompromißlertum. Karl Popper schlug 1949 einen bescheidenen und realistischen (insofern pa thosdefizitären) Umgang mit Freiheit und Gleichheit vor: „Der Kampf gegen vermeidbares Elene sollte ein anerkanntes Ziel der staatlichen Politik sein, während die Steigerung des Glücks in erstei Linie der Privatinitiative überlassen bleiben sollte.“

Freiheit ist immer Freiheit -Gewalt ist immer Gewalt

Vermeidbares Elend gibt es auf der Welt genug (nicht alles ist durch „den Kapitalismus“ verschuldet), aber die universale Geltung der Menschenrechte ist für viele Linke ein unangenehmes Thema. Prinzipiell ist man natürlich irgendwie dafür, und Widerstand gegen Folter und Mord in („rechten“) Terrorregimen war immer ein linkes Bekenntnisthema. Ein bißchen schwieriger sah es in Teilen der westlichen Linken zwischendurch mit der Bewertung der Menschenrechtssituation in den kommunistischen Ländern aus: Viele erkannten da auch historische Notwendigkeiten -wie sollte sich die DDR denn gegen die Störversuche des Westens schützen?

Heute kommt für politisch korrekte Linke ein weiteres Problem hinzu: Hat nicht das permanente Pochen auf die weltweite Einhaltung von Menschenrechten auch etwas penetrant Kulturimperialistisches? Gibt es in den witwenverbrennenden Ländern der Dritten Welt nicht Traditionen, die man respektieren muß, zumal „der Westen“ diesen Ländern durch den Kolonialismus schon genug angetan hat? Muß denn -die Freiheit der Rede gilt vor allem für das, was man selbst zu sagen hat -ein Mann wie Salman Rushdie die religiösen Gefühle seiner moslemischen Mitmenschen beleidigen? (Immerhin hat im Iran eine „Revolution“ stattgefunden!) Die Frage, ob Massenvergewaltigungen und Völkermord in Jugoslawien nicht eine internationale Militärintervention, einen Krieg für die Menschenrechte moralisch geboten erscheinen lassen, stieß bei der Traditionslinken nur auf Gleichgültigkeit und Passivität. Immerhin wurden hier alte Barrieren durchbrochen: Grüne, Sozialdemokraten und freiflottierende Linke zitieren gerade in der Jugoslawienfrage gern Offiziere der Bundeswehr, die schlimmsten Feinde aus den friedensbewegten Hoch-Zeiten, mit der Expertenmeinung, eine Intervention in Jugoslawien sei aber sehr gefährlich.

Ach ja, die Friedensbewegung. Nur wenige haben, wie der Schriftsteller Peter Schneider, wenigstens kurz innegehalten, als der Nato-Doppelbeschluß tatsächlich sein friedenssicherndes Ziel erreichte: „Ich erinnere mich noch genau des unangenehmen Schwindels, der mich erfaßte, als aus dem Kreml -kurz nach dem Machtantritt Gorbatschows -das Folgende zu hören war: Die Stationierung der sowjetischen Mittelstreckenraketen SS 20 und 22 sei durchaus eine einseitige Vorrüstung und als Teil einer aggressiven Militärdoktrin anzusehen. Hörte ich recht? Helmut Schmidts Worte aus dem Mund des höchsten Repräsentanten jener Friedens-macht, der ich und viele Mitstreiter ... ausschließlich defensive Absichten unterstellten? Was nun?“

Was bleibt?

Ist das Projekt der Moderne gescheitert? Ist die Epoche der Aufklärung vorbei? Was ist heute noch richtig? „Nichts kommt von selbst“, sagte Willy Brandt. „Und nur wenig ist von Dauer.“ Was ist von Dauer? Welches Licht kann den Weg in die Zukunft weisen, da so viele Wege in die Dunkelheit zu führen scheinen? Kann es, darf es eine neue Utopie geben? Was bleibt?

Eins bleibt gewiß: das Elend. „Neue Wege zum Glück sind theoretische und irreale Dinge“, schreibt Karl Popper, „über die man sich vielleicht nur schwer eine Meinung bilden kann. Aber mit dem Elend leben wir, hier und jetzt, und wir werden noch lange damit leben müssen. Wir alle kennen es aus Erfahrung. Deshalb sollten wir es zu unserer Aufgabe machen, die öffentliche Meinung von dem einfachen Gedanken zu überzeugen, daß es klüger ist, die dringlichsten und naheliegendsten sozialen Mißstände einen nach dem anderen hier und jetzt zu bekämpfen, anstatt Generationen für ein fernes und vielleicht für immer unerreichbares höchstes Gut zu opfern.“ Es bleibt: das Mitleid. „Ach, die Utopien!“, schreibt Wolf Biermann 1990: „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu. Sie steigen auf und leuchten und verbrennen und verblassen und gehn halt unter. Na und! Die Sehnsucht der Menschenkinder nach einer gerechteren Gesellschaft wird mit jeder Generation neu geboren. Wir können gar nicht anders und wollen es auch nicht.“ Noch eins bleibt: die ganz und gar unromantische „nüchterne Prosa der alltäglichen demokratischen Praxis“ Regierungen, die ohne Gewalt abgelöst werden können. Demokratische Institutionen, die die starken und schwachen Menschen vor ihren Schwächen schützen, denn: „Herrscher sind immer bestimmte Personen. Und welcher Klasse sie auch entstammen mögen -sobald sie herrschen, gehören sie zur herrschenden Klasse.“ Und auch das bleibt: die unvollkommene, aber „unveräußerliche Vorstellung von einer Demokratie durch Verfahren, Das wäre auch, trotz aller Nüchternheit, Utopie genug, denn die Welt ist ja nicht so. Wer das Elend sehen, das Mitleid fühlen und gleichwohl die vernünftige und unspektakuläre Utopie des demokratischen Verfahrens verstehen kann, der sei einer von uns: links und frei.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Henning Ritter, Wider den Pessimismus. Hat die intellektuelle Linke noch eine Zukunft?, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 19. 10. 1992, S. 33.

  2. Peter Glotz, Mit härteren Bandagen. Nach den aufgebauschten Mikrokonflikten, in: FAZ vom 20. 11. 1992, S. 33.

  3. Andre Gorz, Das Subjekt steht links. Die Perspektive der Befreiung, in: FAZ vom 17. 3. 1993, S. 33.

  4. Ernst Nolte, Die Linke und ihr Dilemma. Was an ihren Positionen ewig ist, in: FAZ vom 24. 10. 1992, S. 27.

  5. Tony Judt, Unvollendete Demontage. Die versäumte Selbstaufklärung der Linken, in: FAZ vom 10. 11. 1992, S. 33.

  6. A. Gorz (Anm. 3).

  7. Zitiert nach: Dieter Senghaas, Jenseits des Nebels der Zukunft. Eine geschichtsmächtige Kontroverse neigt sich zum Ende, in: Leviathan, (1990) 2, S. 189.

  8. P. Glotz (Anm. 2).

  9. T. Judt (Anm. 5).

  10. E. Nolte (Anm. 4).

  11. Fritz J. Raddatz, Die linke Krücke Hoffnung. Das Ende der Trierer Eschatologie oder: Die Angst der Intellektuellen vorm Utopie-Verlust, in: Die Zeit vom 14. 9. 1990, S. 65.

  12. E. Nolte (Anm. 4).

  13. H. Ritter (Anm. 1).

  14. Ärgerlicherweise ist häufig von einem „Scheitern“ des „realsozialistischen Experiments“ die Rede. Ein „Scheitern“ ist aber in aller Regel etwas, das man bedauert. Wie hätte der real existierende Sozialismus nicht scheitern sollen? Er war von Anfang bis Ende falsch: totalitär, menschenverachtend, unfrei, ungerecht.

  15. T. Judt (Anm. 5).

  16. Judt verwendet das Bild von Lewis Carrolls Cheshirekatze, die sich langsam vom Schwanz her auflöst, bis nur noch ihr Grinsen übrig ist, um die „ständige faktische Demontage des Gedankengebäudes der Linken“ darzustellen.

  17. H. Ritter (Anm. 1).

  18. Antje Vollmer, Moralisch amoralisch. Das Scheitern eines Gesamtentwurfs, in: FAZ vom 23. 1. 1993, S. 25.

  19. Rainer Hank, Wehret dem Nachwuchs. Was will die Linke in den deutschen Gewerkschaften?, in: FAZ vom 2. 1. 1993, S. 21.

  20. Ebd.

  21. Boris Groys, Abschied vom Homogenen. Die Mehrheit der Minderheiten, in: FAZ vom 2. 2. 1993, S. 29.

  22. Ebd.

  23. Ebd.

  24. A. Vollmer (Anm. 18).

  25. Joachim Steffen, Politik des „Humanen Egoismus“ (1974), in: Freimut Duve (Hrsg.), Aufbrüche. Die Chronik der Republik 1961 bis 1986, Reinbek 1986, S. 64.

  26. Zitat nach Abdruck in der Frankfurter Rundschau vom 16. 9. 1992.

  27. T. Judt (Anm. 5).

  28. Vgl. Stephen Holmes, Rivalen in einem Boot. Jenseits von links und rechts, in: FAZ vom 3. 12. 1992, S. 33.

  29. Karl R. Popper, Prognose und Prophetie in den Sozial-wissenschaften, in: Ernst Topitsch (Hrsg.), Logik der Sozial-wissenschaften, Königstein/Ts. 1984, S. 124.

  30. Peter Schneider, Man kann sogar ein Erdbeben verpassen. Plädoyer für eine Vergangenheitsbewältigung der Linken, in: Die Zeit vom 27. 4. 1990, S. 57.

  31. K. R. Popper (Anm. 29), S. 124.

  32. Wolf Biermann, Nur wer sich ändert, bleibt sich treu, in: Die Zeit vom 24. 8. 1990, S. 43.

  33. T. Judt (Anm. 5).

  34. K. R. Popper (Anm. 29), S. 123.

  35. T. Judt (Anm. 5).

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Susanne Gaschke, Dr. phil., geb. 1967; Studium der Anglistik, Pädagogik und des öffentlichen Rechts in Kiel; seit 1994 freie Journalistin und Lehrbeauftragte am Englischen Seminar der Universität Kiel.