Zwar haben Sünde und Buße als machtvolle Instrumente zur sozialen Disziplinierung weitgehend ausgedient, aber die kulturellen Spuren des Sündenkonzeptes sind allgegenwärtig. So hängt die Idee individueller Eigenverantwortung mit der Rezeptionsgeschichte der "Erbsünde" zusammen; zugleich lässt sich die hierarchische Geschlechterordnung auch auf die jahrhundertelange Deutung des "Sündenfalles" zurückführen.
Die Beschäftigung mit Schuld und Sühne führt unweigerlich zu Fragen der Moral – was gilt (noch) als ethisch vertretbar, was nicht? Und welchen Platz hat Moral in der Politik, welche Wertvorstellungen und Menschenbilder liegen Gesetzen zugrunde? Letztlich: Was ist das "gute" Leben?
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