Unter Rechtsextremismus versteht man Einstellungen oder Handlungen, die sich gegen die Gleichheit (bzw. Gleichwertigkeit) aller Menschen richten. Weil diese ein wichtiges Prinzip des Grundgesetzes darstellt, ist Rechtsextremismus verfassungsfeindlich.
Eine einheitliche Definition des Begriffs gibt es nicht, elf führende Sozialwissenschaftler einigten sich 2006 auf folgende Formulierung: "Der Rechtsextremismus ist ein Einstellungsmuster, dessen verbindendes Kennzeichen Ungleichwertigkeitsvorstellungen darstellen. Diese äußern sich im politischen Bereich in der Affinität zu diktatorischen Regierungsformen, chauvinistischen Einstellungen und einer Verharmlosung bzw. Rechtfertigung des Nationalsozialismus. Im sozialen Bereich sind sie gekennzeichnet durch antisemitische, fremdenfeindliche und sozialdarwinistische Einstellungen."
Rechtsextremes Denken ist also ein Mix verschiedener Einstellungen, beispielsweise
Einzelne Elemente des Rechtsextremismus sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Beispielsweise ergeben Umfragen (nicht nur in Deutschland) regelmäßig, dass bis zu 40 Prozent ausländerfeindlichen Aussagen zustimmen. Ein „geschlossenes“ rechtsextremes Weltbild attestieren Studien rund zehn Prozent der Bevölkerung. In gewissem Sinne ist der Begriff "Rechtsextremismus" deshalb irreführend, weil er klingt, als seien solche Einstellungen nur bei einer kleinen, extremen Randgruppe vorhanden
Rechtsextremes Denken führt nicht automatisch zu rechtsextremem Verhalten. Bei weitem nicht alle Menschen mit rassistischen Einstellungen wählen beispielsweise auch eine rassistische Partei, schließen sich rechtsextremen Organisationen an oder setzen ihre menschenfeindlichen Ansichten in Gewalttaten um. Deshalb spiegeln Wahlergebnisse etwa der NPD oder Polizeistatistiken für rechtsmotivierte Gewalt das Problem nur unvollständig wider.
Zum Weiterlesen:
»Was heißt Rechtsextremismus?«