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Faszination Esoterik | APuZ 41-42/1993 | bpb.de

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APuZ 41-42/1993 Jugend und Religiosität Faszination Esoterik Moderner Okkultismus als kulturelles Phänomen unter Schülern und Erwachsenen Scientology -der geistesmagische Konzern

Faszination Esoterik

Bernhard Grom

/ 20 Minuten zu lesen

Zusammenfassung

Seit Beginn der achtziger Jahre haben sich in den USA und in Westdeutschland in einem zuvor nicht bekannten Ausmaß esoterische Vorstellungen verbreitet -allerdings meistens in einer unverbindlichen und überwiegend an praktischer Lebenshilfe interessierten Auswahl-Spiritualität eklektischer Ideen. Obwohl diese neue Esoterik bereits an die Grenzen ihrer Ausbreitungschancen gekommen zu sein scheint, wird sie vermutlich auch in Zukunft für nicht wenige eine Quelle von Sinndeutung und Lebenshilfe sein. Dieser Erfolg erklärt sich aus dem Bewußtwerden von Defiziten der modernen Industriegesellschaft, aus der Fragmentarisierung des Wissens und aus dem Geltungsschwund von Psychologie, Theologie und Kirchen. Dem Unbehagen an der Moderne stellte die Esoterik der achtziger Jahre ein Menschen-und Weltbild entgegen, das besagte, der Mensch könne über die Grenzen des exoterischen Wissens hinaus alles erkennen, was für ihn wichtig ist; er sei letztlich göttlich und strebe zur Einheit mit dem kosmischen Selbst, und er sei mit der feinstofflichen Energie des Universums vernetzt.

I. Verbreitung und Auswahlcharakter

Als esoterisch (nach innen) im Unterschied zu exoterisch (nach außen, für die Allgemeinheit verständlich) hat man im antiken Griechenland zunächst die Mysterienkulte bezeichnet, und wie sie mußten auch später die Gnostiker, die Kabbalisten, die Alchemisten und die Rosenkreuzer ihre Auffassungen noch geheimhalten. In den weltanschaulich pluralistischen Gesellschaften von heute kann man solche Anschauungen jedoch frei verbreiten, so daß Esoterik kein „Geheimwissen“ mehr ist. Trotzdem ist auch für die zeitgenössische Esoterik der elitäre und erleuchtungszentrierte (gnostische) Anspruch kennzeichnend, über eine besondere, höhere Erkenntnis zu verfügen, die nur einem Innenkreis von Sensiblen, spirituell Entwikkelten, Eingeweihten oder wenigstens Aufgeschlossenen zugänglich ist: ein Wissen, das den Hauptströmungen (mainstreams) der etablierten, exoterischen Natur-und Geisteswissenschaften sowie den Religionen mit ihren rationalen Kriterien verborgen (okkult) bleiben muß

Auch wenn man von dieser Begriffsbestimmung ausgeht, die enger ist als die der meisten Schriften in den Esoterik-Abteilungen im Buchhandel, kann man nicht daran zweifeln, daß in den USA und in Westdeutschland zu Beginn der achtziger Jahre esoterische Vorstellungen in einem zuvor unbekannten Maß Menschen zu faszinieren begannen -erkennbar an hochschnellenden Zahlen von einschlägigen Büchern, Zeitschriften, Kursangeboten, Zentren, Verkaufsmessen und Fernsehsendungen. Obwohl der esoterische Buchmarkt seit 1988 zu stagnieren scheint, wurden nach Schätzung des Esoterik-Lektors M. Görden im Jahre 1991 etwa zwei Millionen Bücher esoterischen Inhalts (bei dehnbarer Definition) verkauft.

Die Strömung war breit, doch war sie auch tief? In welchem Maß hat die Bevölkerung esoterisches Gedankengut übernommen? Die verläßlichste Antwort hierauf bietet eine für die westdeutsche Erwachsenenbevölkerung repräsentative Umfrage der Wickert-Institute aus dem Jahre 1991 Danach glauben 17 Prozent, daß sie schon einmal gelebt haben, 13 Prozent, daß magische Kräfte in ihnen schlummern, 14 Prozent, daß magische Rituale wirken, 18 Prozent, daß Femheilung wirksam ist, 9 Prozent, daß Edelsteine Heilkraft haben, 38 Prozent, daß sich die Zukunft Voraussagen läßt, 26 Prozent, daß Astrologie, 18 Prozent, daß Handlinienlesen und 8 Prozent, daß Kartenlegen glaubwürdige Ergebnisse liefern.

Die Verbindlichkeit, mit der solche Auffassungen rezipiert werden, sollte man nicht überschätzen. Esoterik ist heute nur für eine verschwindende Minderheit ein Engagement, das einem aktiven Mitwirken in einer Kirchengemeinde entspricht oder ein solches ablöst. Denn viele esoterische Ideen sind gar nicht religiöser, sondern rein praktischer Natur, und die meisten Esoterikrichtungen verlangen weder eine formelle Mitgliedschaft noch ein klares Bekenntnis. Bezeichnend ist auch, daß die bekannteste klassische Bewegung, die Anthroposophie,. die das geistige Wachstum von asketischen Voraussetzungen wie dem Verzicht auf Alkohol-und Medienkonsum sowie von einer täglichen kurzen Meditation abhängig sieht, keinen Mitgliederboom erfahren hat und eher wegen ihrer praktischen Reformideen geschätzt wird. Wie unverbindlich und variabel man einen Kerngedanken klassischer Esoterik und alter religiöser Überlieferungen übernehmen kann, zeigt die Vorstellung von einer Reinkarnation: Nur wenige westliche Autoren verbinden sie mit dem Karmagesetz und dem Erlösungsbedürfnis des Hinduismus und Buddhismus oder dem Verantwortungspathos eines Rudolf Steiner. Sie und ihre Leser benützen sie eher als Vorstellungsmodell, um „reinkarnationstherapeutisch“ verschiedene Anteile der Persönlichkeit bewußtzumachen oder um Zu-und Abneigungen, Schwächen und Pechsträhnen zu erklären oder einen recht diesseitigen Fortschritts-und Leistungsoptimismus zu untermauern was viele nicht als Gegensatz zum christlichen Glauben empfinden, sondern mit diesem verknüpfen Charakteristisch für die Esoterikwelle der achtziger Jahre ist die warenhausähnliche Vielfalt von Ideen und Hilfen, die verschiedene Autoren und Workshopleiter anboten. Nur Gruppen mit relativ geschlossenem Lehrsystem -etwa klassische wie die Anthroposophie oder neureligiöse wie die Vereinigungskirche des Koreaners Moon oder R. L. Hubbards Scientology -grenzten sich von anderen deutlich ab, während diese ihre Gedanken weithin eklektisch und „intuitiv“ vortrugen -als Anregungen zu einem persönlichen Eklektizismus und Synkretismus der angesprochenen Leser und Kursteilnehmer. Das Bedürfnis nach logischer Kohärenz war oft gering, das nach einer Auswahl-Spiritualität wohltuender Erfahrungen jedoch groß.

Eklektisch-synkretistische Vielfalt zeigt bereits ein flüchtiger Blick auf einige Quellen und prominente Anreger. Zu ihnen gehören in Deutschland Ethnologen wie Hans Peter Duerr und Volkskundler wie Sergius Golowin die das magische Denken, die außergewöhnlichen Bewußtseinszustände und das mythisch-animistische Naturverständnis der Schamanen, Zigeuner und Hexen als Erfahrungen darstellten, die die moderne Zivilisation zu ihrem eigenen Schaden verdrängt habe. Zu ihnen zählen aber auch Psychologen, die, ausgehend von hermetisch-kabbalistischen Überlieferungen -so Thorwald Dethlefsen der 1973 in München ein Institut für Außerordentliche Psychologie gegründet hat -oder mit Berufung auf C. G. Jungs Archetypenlehre und Synchronizitätshypothese -so Jürgen vom Scheidt -, eine esoterische Psychologie vertraten. Einflußreich waren auch Förderer der Meditationsbewegung, etwa Wolfgang Dahlberg, Schüler von Karlfried Graf Dürckheim, der den 1969 gegründeten „Frankfurter Ring“ zunehmend für esoterische Autoren und Kursleiter öffnete. Nicht weniger vielfältig war die in den USA entstandene New-Age-Bewegung Die Synthese, die die Wissenschaftsjoumalistin Marilyn Ferguson 1980 in ihrem Buch „Die sanfte Verschwörung“ schuf und der sich danach zahlreiche andere Autoren anschlossen, vereinte höchst unterschiedliche Anstöße: weiterwirkende Impulse der nordamerikanischen Friedens-und Bürgerrechtsbewegung der sechziger Jahre, samt den späteren feministischen und ökologischen Anliegen; aber auch Vorstellungen der „Bewußtseinsrevolution“, wie sie der Hippie-und Drogenwelle und den ethnoromantischen, zivilisationskritischen Büchern Carlos Castanedas eigen waren, die dieser in (gefälschten) Gesprächen mit dem indianischen Zauberer Don Juan entwickelte (1968-1978); ebenso theosophische, spiritistische und ökologische Vorstellungen der Findhom-Gemeinschaft sowie Ansätze der „Transpersonalen Psychologie“, mit der im kalifornischen Esalen-Institut Vordenker wie der Psychiater Stanislav Grof der Physiker Fritjof Capra und der Biochemiker Ken Wilber v*ersuchten, Meditationserfahrungen östlicher und westlicher Mystik, veränderte Bewußtseinszustände, Systemtheorie, Biologie und Ziele der Humanistischen Psychologie miteinander zu verbinden; aber auch gesellschafts-und zivilisationskritische Gedankengänge von Ivan Illich und E. F. Schumacher.

Verbunden wurden diese Elemente durch die der Theosophie und Astrologie entlehnte, aktualisierte Zuversicht" und Utopie, daß etwa mit den sechziger Jahren eine epochale Zeitenwende begonnen habe. Gemeint ist, daß ein Großteil der Menschheit jetzt ein „neues Denken“ und eine Bewußtseinstransformation erfahren könne hin zu mehr Intuition, Harmonie, Weiblichkeit, Natur-nähe und Spiritualität, da sie in das neue Zeitalter (New Age) des Wassermanns eintrete, dem nach astrologischer Symbolik diese Eigenschaften zukommen und das das Fische-Zeitalter, das mit dem Beginn unserer Zeitrechnung begann und rational, hart und männlich war, ablöst. Als der Begriff „New Age“ in den achtziger Jahren zu einem modischen Etikett für allerlei Altemativ-Ideen wurde, distanzierten sich S. Grof und F. Capra von ihm. Andere ersetzten ihn durch „Light Age“.

II. Soziokulturelle Ursachen der Esoterik-Renaissance

Obgleich die heutige Esoterik oft genug auf Ablehnung und Spott stößt und wohl bereits an die Grenzen ihrer Ausbreitungschancen gelangt ist, konnte sie das Image unaufgeklärten Aberglaubens vermeiden und eine beachtliche Akzeptanz erreichen; sie wird vermutlich auch noch einige Zeit eine bedeutende Quelle von Lebenshilfe und Sinndeutung in unserer Gesellschaft bleiben. Wie erklärt sich dieser Erfolg?

Entscheidend ist wohl, daß sich die Esoterik der achtziger Jahre, trotz Zivilisationsskepsis und trotz vielfachen Rückgriffs auf archaische Vorstellungen, nicht als Rückkehr in vormodeme Zeiten versteht und präsentiert, sondern ganz im Gegenteil als aufgeklärter als die konventionelle Aufklärung, nämlich als Vorreiter eines „neuen Denkens“ und eines „Paradigmenwechsels“, der allein noch die bestehende, exoterische Kultur korrigieren, ergänzen und innovieren kann: „Entweder das New-Age-Bewußtsein breitet sich über die ganze Welt aus, oder es wird bald überhaupt kein Bewußtsein auf diesem Planeten mehr geben.“

Dabei konnte und kann sie an das Bewußtwerden einzelner Defizite und Risiken der Industriegesellschaft anknüpfen, das den Modernisierungsschub der Jahre 1965-1975 begleitete oder ihm folgte. Die neue Esoterik bekam das Image und den Elan einer Reform-und Altemativbewegung, weil sie wie etwa bei F. Capra mit großer Sensibilität auf Probleme wie diese einging: die Gefahr der emotionalen Verkümmerung in einer stark auf Leistung ausgerichteten Gesellschaft und einer entsprechenden Erziehung und Schulbildung; die Unzulänglichkeiten einer Schulmedizin, die, profitorientiert, das Gespräch mit dem Patienten abkürzt und oft unbekümmert Medikamente und Apparate einsetzt; Angst vor einer ökologischen Katastrophe als Folge der Fixierung auf wirtschaftliches Wachstum; Angst vor den unabsehbaren Folgen der Nukleartechnik, der Chemisierung der Landwirtschaft, der Gentechnologie und der vom damaligen Ost-West-Gegensatz bestimmten Hoch-rüstung; Unzufriedenheit mit der traditionellen Rolle der Frau in der Gesellschaft (Feminismus) und mit mangelnder Bürgemähe in der Politik.

Darüber hinaus hat der allgemeine Geltungsschwund von grundlegenden Prinzipien und Motiven der Moderne deren Rationalitätsideal fragwürdig und esoterische Vorstellungen akzeptabler werden lassen Obwohl Wissenschaft, Technik und Wirtschaft weiterhin das Leben bestimmen, ist der szientistische Glaube, daß sie alle Bereiche sicher erklären, den Fortschritt fast ohne menschliche Kosten sichern und das Glück der Menschen herbeiführen können, in den siebziger Jahren zusammengebrochen und bei vielen einem generellen Mißtrauen gegenüber Wissenschaft und Technik gewichen. Mit dem Scheitern einer weiteren typisch modernen Ideologie und Utopie, des Marxismus, vergrößerte sich das utopische Vakuum -und der Bedarf an Zukunftsvision und -Optimismus. Ein Grundzug moderner Kultur, nämlich die mit der Ausdifferenzierung und Spezialisierung verbundene Fragmentarisierung und Segmentierung des Wissens, hat einen „strukturellen Okkultismus" im Sinne eines zunehmenden Interesses an esoterischen Vorstellungen gefördert: Auf das verbreitete Gefühl, in wichtigen Fragen der Undurchschaubarkeit wissenschaftlicher Einzelergebnisse und der Autorität von Experten ausgeliefert zu sein, reagiert die neue Esoterik mit dem Angebot einer allen aufgeschlossenen Menschen zugänglichen „ganzheitlichen“ Erkenntnis.

Daß sich die „gehobene“, weltanschaulich interessierte Esoterik nicht um die Kriterien modernen philosophisch-theologischen Argumentierens kümmert, die es doch bei allem Pluralismus gibt, und Veröffentlichungen von Vertretern der Philosophie und Theologie ignoriert, dürfte mit der hochgradigen Akademisierung dieser beiden Disziplinen und ihrem Geltungsschwund in der spezialisierten Fachausbildung der letzten 30 Jahre sowie in der Öffentlichkeit insgesamt Zusammenhängen. Hinzu kommt der Bedeutungsverlust der christlichen Groß-Kirchen: Mit der Segmentierung und Säkularisierung der Lebensbereiche und mit dem weltanschaulichen Pluralismus haben ihre Bemühungen um eine religiöse Sinngebung den Rang einer allgemeinverbindlichen Legitimation und Integration der Gesellschaft verloren und sind zur Privatsache der daran Interessierten geworden. Die Individualisierung und Entkirchlichung in den beiden letzten Jahrzehnten hat zur Folge, daß ein beachtlicher Teil der Bevölkerung nicht mehr kirchlich sozialisiert wird, die christliche Glaubensüberlieferung und spirituelle Praxis nur oberflächlich aus den Medien kennt und der Institution Kirche generell mit Mißtrauen begegnet -und sich den archaischeren, aber weniger verbindlichen Überlieferungen der Esoterik gegenüber aufgeschlossen zeigt.

III. Das Menschen-und Weltbild der Esoterik

Dem Unbehagen an den Mängeln und Gefahren 'der modernen Lebenswelt stellt die heutige Esoterik ein Menschen-und Weltbild entgegen, das -

mit Varianten -einen spiritualistischen, d. h. alles aus geistig-seelischen Kräften erklärenden Panenergetismus mit einem Lebensgefühl kosmischer Geborgenheit und eines nahezu ekstatischen Optimismus beinhaltet: „Alles, was im Universum ist, (ist) letztlich Energie... Die verschiedenen esoterischen Wissensgebiete... Astrologie, Tarot, Kabbala und viele andere,... lehren im Grunde dieses einzige und gleichzeitig einzigartige Weltgesetz, wenn auch mit verschiedenen Bildern.. daß es ein universales Gesetz gibt, das die Welt im Innersten zusammenhält... und daß, wer dieses Welt-gesetz kennt, ... imstande ist, sein Leben nach diesem übergeordneten Gesetz auszurichten und damit die kosmischen Kräfte in sein ganz persönliches Leben zu integrieren und so in Übereinstimmung mit dem Kosmos zu leben.“ Diese Sicht umfaßt folgende Kernüberzeugungen. 1. Der Mensch kann über die Grenzen des exoterischen Wissens hinaus alles erkennen, was für sein Wesen und seine Beziehung zur Gesamtwirklichkeit wichtig ist: Sowohl J. vom Scheidt als auch die Transpersonalisten C. T. Tart S. Grof und K. Wilber meinen, veränderte Bewußtseinszustände, wie sie in östlicher Meditation und Mystik, in schamanischer Trance, in Drogenerlebnissen, Visionen, Träumen, automatischen Handlungen und in Intuitionen erfahren werden, würden von den analytischen, materialistisch-mechanistischen Paradigmen der Psychiatrie, Medizin und Physik sowie von der verkopften Philosophie und Theologie nicht ernst genommen oder sogar pathologisiert.

Doch seien sie dem normalen Wachbewußtsein gleichzustellen, weil dessen Erkenntnisfähigkeit begrenzt sei und weil andere Bewußtseinszustände ein tieferes geistiges Potential aktivierten.

Da alles Wissen „bewußtseinszustandsabhängig“ (C. T. Tart) sei, müsse man unsere normalbewußte Wirklichkeitsauffassung relativieren und ergänzen. Wer sich unter dem Einfluß von LSD oder selbstinduzierter Überatmung -mit beiden Mitteln hat S. Grof jahrelang gearbeitet -mit dem Sitzungsleiter, einem Engel oder dem Kosmos eins fühle, einem Dämon begegne oder sich an frühere Existenzformen erinnere, habe genau so recht wie der Beobachter, der diese ich-überschreitenden, transpersonalen Erfahrungen als drogen-oder atmungsbedingte Wahrnehmungsveränderungen deute.

Während nun die neuere Psychologie die akuten Gewißheitserlebnise, die solchen Intensiverfahrungen eigen sind, mit der Blockierung der Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und Realitätsprüfung erklärt -was deren Gültigkeit nicht aufheben muß, aber vom Urteil im normalen Wachbewußtsein abhängig macht -, schreiben ihnen die Transpersonalisten naiv-realistisch und intuitionistisch unvermittelt Objektivität zu, da sie „häufig direkt -ohne Vermittlung durch die Sinnesorgane -von Informationsquellen gespeist zu werden (scheinen), die eindeutig außerhalb des konventionell definierten Bereichs des Individuums liegen“

Von dieser multiperspektivischen Erkenntnisauffassung her lassen sich praktisch alle außergewöhnlichen Erfahrungen als Bewußtseinserweiterung und als höhere Erkenntnis legitimieren: Man kann mit M. Ferguson eine neue „Ganzheitlichkeit“ (Holismus) fordern, die das von R. Descartes und I. Newton begründete kausal-analytische Unterscheiden ablöst durch ein synthetisches Denken, das Intuition und Ratio, Mystik und Physik (F. Capra), westliche Psychologie und höhere Bewußtseinsstufen des Tibetanischen Totenbuchs (K. Wilber), Geistiges und Materielles, Ursache und Wirkung, Mensch und Kosmos, Profanes und Heiliges miteinander verbindet und schädliche Dualismen, Widersprüche und Polaritäten durch eine höhere Harmonie überwindet! Man kann sich wie T. Dethlefsen einfach auf das „Urwissen“ des Hermes Trismegistos, der Kabbala, der Astrologietraditionen, des Paracelsus u. a. berufen oder aber wie J. vom Scheidt u. a. sich auf C. G. Jungs (wissenschaftlich nicht verwendbare) Archetypenlehre und Synchronizitätshypothese stützen und annehmen, daß zwischen dem Makrokosmos der Sterne und Elemente und dem Mikrokosmos des Menschen Analogien zu erkennen sind und daß das Legen von Tarot-Karten, das chinesische Schafgarben-und Münzenorakel I-Ging oder Pendeln das intuitive Erkennen der rechten Gehirn-hälfte anregen bzw. archetypische Kräfte abbilden. Man kann auch -wie die Findhorn-Mitbegründerin Dorothy Maclean -auf das „innere Wort“ (Jakob Lorber) hören, und dies als Kundgaben von Engeln oder Natur-und Himmelsgeistern (Devas) betrachten. Oder man kann wie schon Helena P. Blavatsky, die Mitbegründerin der Theosophie, durch automatisches Schreiben oder andere Techniken des Spiritismus (Glas-und Tischrücken) Botschaften von Verstorbenen oder von Schutzgeistern oder Planetariem empfangen, die als höhere Offenbarungen Autorität genießen.

Welche der besonderen esoterischen Erkenntnisse, die sich oft genug widersprechen, ist überhaupt bezweifelbar? Das einzige Kriterium, das für sie gilt, scheint die subjektive Evidenz des Beeindrucktwerdens und Sichwohlfühlens zu sein: „Wirklichkeit wirkt in die Erfahrung des einzelnen und erwirkt dadurch Wissen. Wer weiß, braucht nicht zu glauben und wird unabhängig von Beweisen.“ Ein Diskurs mit Andersdenkenden ist damit weder nötig noch möglich. Gegen ihre Kritik kann man sich auf höchst elitäre Weise immunisieren: Esoterik, meint T. Dethlefsen, wendet sich nur an Menschen mit der nötigen Affinität und nicht an die, die in ihrer spirituellen Entwicklung und Inkarnationenfolge noch nicht das entsprechende Niveau erreicht haben. 2. Der Mensch strebt zur Einheit mit dem kosmischenSelbst: Die wichtigste, umfassendste Erfahrung, die veränderte Bewußtseinszustände ermöglichen, ist für viele Esoteriker die mystische Ich-Entgrenzung, die sie mit R. Bucke als „kosmisches Bewußtsein“, mit W. James als Teilhabe am „weiteren Selbst“ oder mit C. G. Jung als Bewußtwerdung des Archetyps des Selbst deuten bzw. in Begriffen östlicher Spiritualität ausdrücken. Der in Zen-Meditation erfahrene K. Wilber beschreibt sie als Endzustand der Bewußtseinsrevolution der ganzen Menschheit, die nach der Ausbildung des Ich-Stadiums weitergeht und auf einer feinstofflich-astralen Ebene Aurasehen, außerkörperliche Erfahrungen, Telepathie und Visionen erleben läßt, um schließlich aus aller Ich-Absonderung zur „Höchsten Ganzheit“, zu Atman und über dieses hinaus zu Brahman zurückzukehren, das sie ja selber ist. F. Capra setzte die hinduistische und taoistische Mystik in Parallele zum Weltbild der Quantentheorie und der Einsteinschen Relativitätstheorie und leitete daraus die These ab, der Kosmos sei eine all-eine Wirklichkeit, in der Materie, Leben und Geist nur verschiedene Grade von Komplexität und „Selbstorganisations-Dynamik“ (I. Prigogine), isolierte Ichs und Objekte aber eine Illusion seien; die Gottheit ist die „Selbstorganisations-Dynamik des gesamten Kosmos“ In theosophisch beeinflußten Gruppen sucht man ebenfalls durch Meditation die Einheit mit der „universellen Überseele“ und dem Licht, von denen jede Seele ein Funken ist (H. P. Blavatsky).

Bei all diesen Vorstellungen wird das Transzendente und Göttliche nicht durch gedankliche Reflexion bestimmt, sondern mit der grenzenlosen Kraft gleichgesetzt, die man in ekstatischen Entgrenzungserlebnissen spürt: es wird psychisiert und energetisiert. Damit kann man der vulgärchristlichen Vorstellung von einem Gebieter-Gott im Weltraum wirkungsvoll die Überzeugung vom „Göttlichen in uns“ entgegenstellen. Da Materie und Menschen-Ich nur als Manifestationsformen des all-einen Göttlichen gelten, besteht freilich die Tendenz, die materielle Welt eher in dem alle Dualismen überwindenden Blick aus den Augen zu verlieren, als sie -entsprechend biblischem Schöpfungsverständnis -in ihrer Konkretheit vom transzendenten Urgrund getragen zu sehen. Außerdem wird dabei, trotz des praktischen Individualismus, auf theoretischer Ebene das individuelle Bewußtsein und die Personalität des Menschen -ganz anders als in der christlichen und islamischen Mystik -nur als defizitärer, zu überwindender Zustand gewertet. 3. Der Mensch ist durch seinen Astralleib mit der feinstofflichen Lebensenergie des Kosmos vernetzt:

Mehr noch als K. Wilber haben die an praktischer Lebenshilfe interessierten Esoteriker die hinduistische Vorstellung von einem feinstofflichen „Astralleib“ übernommen, der dem grobstofflichen Körper zugunde liegt und der in dessen sieben Hauptzentren (Chakras), die der Kundalini-Yoga entlang der Wirbelsäule annimmt, astrale, feinstoffliche Lebenskraft (Prana, Atem) sammelt, transformiert und verteilt, was durch Meditation angeregt wird. Der Astralleib gilt als unsterblich und gewährleistet die Kontinuität in der Kette der Reinkamationen, die man sich manchmal nach dem Modell der außerkörperlichen Erfahrungen denkt. In verwestlichter Sicht erscheinen dann Geburt und Tod als bloßer Wechsel der individualisierten Lebensenergie zu verschiedenen Beziehungen zum Grobstofflichen sowie als Entwicklungschance.

IV. Die praktischen Alternativen

Das neue Denken der Esoterik versteht sich als Chance, sich der kosmischen Bewußtseinsevolution anzuschließen und nach M. Ferguson „unsere dem Zusammenbruch geweihten Institutionen zu erneuern“: die Religionen, das Gesundheitswesen, Bildung und Kultur, Wirtschaft und Politik und „die gesamte Ökologie“.

Den christlichen Kirchen wirft die Esoterik -oft ziemlich pauschal -intuitionsfremde Verkopfung und erfahrungsfernen Dogmenglauben vor -dem will sie die „direkte Erfahrung“ (M. Ferguson) und den von verschiedenen Religionen angeregten individuellen Weg entgegensetzen. Im Sinne der von A. Huxley popularisierten, von R. C. Zaehner und S. T. Katz allerdings in Frage gestellten Meinung, der gemeinsame Kern aller Religionen sei die gleiche mystische Einheit mit dem Absoluten, wertet sie Glaubensüberzeugungen als nachträgliche, den Frieden gefährdende Doktrinen ab. Oft deutet man den Christus der Bibel um als aufgestiegenen Meister oder Hierarchen im theosophischen Sinn und betrachtet die Engel als Devas, die sich in jeder Meditation offenbaren können Die Kirchen sind damit herausgefordert, mit spiritueller Sensibilität und ohne autoritäre Attitüde, aber auch ohne die Frage nach den besseren Argumenten zu unterdrücken, den „Personalismus“ ihres Schöpfungs-und Christusglaubens als die überzeugendere Alternative, aber auch als einen in Meditation, Gottesdienst und sozialem Engagement gelebten Weg zu vermitteln und den Dialog mit anderen Religionen zu vertiefen.

Die meisten Erwartungen, die die heutige Esoterik weckt, sind jedoch profaner Art und beziehen sich in erster Linie auf die psychologische Lebensberatung, Persönlichkeitsförderung und Therapie

Deren Angebot wird durch die uneingeschränkte Anerkennung der „Intuition“ und durch die Vorstellung von feinstofflichen und magischen Energien enorm erweitert. Die Grenzen der Alltagserkenntnis und psychologischer Tests meint man durch die Wiederbelebung uralter Orakeltechniken, die man als Wege zur Selbsterfahrung -nicht zur deterministischen Vorhersage -deutet, überwinden zu können: Astrologie, Tarot, I-Ging -wo­ bei diese Verfahren durchaus das Selbstkonzept beeinflussen, ohne daß ihre bis zur Willkür dehnbaren Deutungsanleitungen einer erfahrungswissenschaftlichen Kontrolle unterworfen werden. Bei Partnerproblemen, Zukunftsangst, Trennungsschmerz oder bei der Suche nach kreativen Ideen kann man sich angeblich problemlos auf Eingebungen von Verstorbenen oder von Schutz-geistern konzentrieren und medial Botschaften von ihnen empfangen, wofür sich der okkulte Ausdruck „Channeling“ (einen Kanal zur geistigen Welt bilden) eingebürgert hat. Manchen Verlagen werden ganze Buchmanuskripte mit „gechannelten“ Botschaften von Engeln oder von verstorbenen Sehern wie Edgar Cayce oder Jane Roberts vorgelegt. Indes, mediale Beratung beruft sich auf die Autorität höherer Geistwesen und entzieht sich damit der Begründungspflicht.

Während die Psychotherapieforschung die Wirkungsbedingungen von Behandlungsverfahren untersucht und um deren Grenzen weiß, versprechen esoterische Anbieter meistens uneingeschränkt Erfolg: Durch das Eintauchen des neurotischen Ego in die „kosmische Energie“ (Bhagwan Rajneesh), durch das Aufgehen im Atman des „Überbewußten“ (S. Grof) oder durch Rückführung in frühere Leben durch Reinkarnationstherapie (T. Dethlefsen, B. R. Ebertin, R. J. Woolger). Hier wie auch bei den folgenden Verfahren mögen ausgeglichene Klienten hilfreiche Anregungen finden, doch werden labile unter Umständen außerordentlich abhängig und leicht vom Berater und der Gruppe beeinflußbar. Ist der Berater psychotherapeutisch nicht ausgebildet, kann es zu Überflutungen von inneren Impulsen und zu psychotischen Episoden kommen unverantwortlich ist in solchen Fällen der Grundsatz der Scientology, die Behandlung durch einen „Schulpsychiater“ abzulehnen. Körperliche Heilung, Befreiung von Streß und Bewältigung von allerlei Lebensproblemen verheißen Konzepte, die das gesicherte Wissen um psychosomatische Zusammenhänge durch energetische oder karmische Vorstellungen überhöhen und ergänzen wollen. Krankheit, so T. Dethlefsen und R. Dahlke, sei nicht nur kausal, sondern auch analog-inhaltlich zu betrachten: Die Symptome des Körpers kompensieren und offenbaren immer Einseitigkeiten des Bewußtseins. Wer dieses etwa einem Konflikt verschließe, der es „erregen“ möchte, müsse statt dessen seinen Körper für „Erreger“ öffnen und leide an einer Infektion. „Der Mensch ist heil, wenn er sein wahres Selbst gefunden hat und eins geworden ist mit allem, was ist.“ Das neue Paradigma, meint M. Ferguson, müsse den Körper „als Energiefeld innerhalb anderer Felder“ und Heilung -wie die Macht von Placebos zeige -als Selbstheilung verstehen. Heilpraktiker, die sich nach dem Vorbild von Harry Edwards als Geistheiler betätigen, versuchen, als „Kanal“ von einem „Geistführer“, etwa einem verstorbenen großen Arzt, feinstoffliche Energie abzuleiten. Reiki-Anhänger öffnen ihre Chakren der „universellen Lebenskraft“ (Chi), um Menschen zu heilen oder durch Baummeditationen den kranken Wäldern feinstoffliche Kräfte zuzuschicken. In vielen Varianten wollen Meditationsleiter und Heiler die Aufmerksamkeit von Klienten auf die Chakren, die Energiemeridiane oder die Aura lenken, um ihre Pranaströme zu aktivieren oder die Prinzipien Yin und Yang zu harmonisieren. So möchte Chris Griscom damit den Weg zu einem „alterslosen Körperbewußtsein“ zeigen, während der Sufi Reshad Feild durch die Kraft des Atems die nukleare Strahlenbelastung der Tschemobylkatastrophe zu transformieren verspricht.

Zahlreiche Autoren wollen auch durch „Edelstein-therapie“ oder „Pyramidenkraft“ helfen, während die Scientology ihren „Auditing“ -Sitzungen die Steigerung des Intelligenzquotienten, die Heilung von psychosomatischen Störungen und die Befreiung von Drogenabhängigkeit zuschreibt. Joseph Murphy und sein deutscher Schüler Erhard Freitag wollen durch die autosuggestive Mobilisierung der Kräfte des „Unterbewußtseins“ nicht nur „positives Denken“, sondern -weit über die Wirkung von sich selbst erfüllenden Prophezeiungen hinaus -die Erfüllung von Wünschen ermöglichen, und die „Transzendentale Meditation“ von Maharishi Mahesh Yogi meint, durch ihre Mantra-Meditation so wirksam mit dem kosmischen „Feld aller Möglichkeiten“ verbunden zu werden, daß in allen Städten, wo ein Prozent der Bevölkerung so meditiert, Verbrechen, Krankheiten und Unfälle zurückgehen, weshalb ihre Führung im Jahre 1975 in der Schweiz die „Weltregierung des Zeitalters der Erleuchtung“ gegründet hat.

Die neue Esoterik hat sich auch zu politischen, feministischen und ökologischen Fragen geäußert.

Der gesellschaftliche Wandel, der nach M. Ferguson dem Bewußtseinswandel folgen wird, beinhaltet: Dezentralisierung statt zentraler, hierarchischer Regierungen; Verstärkung der Selbsthilfe sich gegenseitig helfender Netzwerke statt institutionalisierter Dienstleistungen; rationale und intuitive Prinzipien statt ausschließlich rationaler Grundsätze; Bewahrung der Natur statt deren Ausbeutung. Die Frauen, die angeblich neurologisch mit mehr Flexibilität, Intuition und sozialer Sensibilität begabt sind als die Männer, werden ihren friedensstiftenden und harmonisierenden Einfluß auf Politik und Regierung vergrößern und mit ihren Yin-Qualitäten das zu Konflikten und Konfrontationen neigende Yang-Paradigma der männlich bestimmten Zeit ablösen.

Protagonisten der Hexen-und Göttinbewegung -Starhawk (Miriam Simos) und Z Budapest in den USA oder L. Francia und J. Jannberg in Deutschland -sehen im nichtdualistischen, matriarchalen Weltbild des Hexen-und Göttinmythos ein psychisches Potential, durch das den Frauen ihre Kraft und ihr Wert in der Gesellschaft wieder bewußt werden kann. Mit verschiedenen Begründungen hat man eine „ganzheitliche“, „spirituelle“ Ökologie gefordert, die über eine reformpolitische hinausgeht: -weil man im Sinne des Mythos von der Allmutter Erde (Gaia) diese als einen sich selbst regulierenden Organismus zu verstehen habe, in den sich der Mensch einfügen muß (J. Lovelock, R. Samples); -weil man nach indianischem Vorbild die Erde beseelt oder sie theosophisch als bewußtseinsartig und mit dem Menschen zu Höherem strebend denkt (Findhorn); -weil man hexenmythisch die Liebe zu allem Leben pflegt oder die Genesung des Gaia-Organismus von der Bewußtseinsentwicklung der jetzt schon für Spiritualität aufgeschlossenen Minderheit erwartet, die -nach R. Sheldrakes Idee einer „morphischen Resonanz“ -auf die ganze Menschheit übergreifen wird, die das Nervensystem der Erde bildet und vor einem Evolutionssprung steht, wie er im Kosmos nur alle paar Milliarden Jahre möglich ist

Zu Recht haben H. Pestalozzi und andere kritisiert, daß ganzheitlich-intuitive Gedankengänge dieser Art eine Analyse politischer, ökonomischer und ökologischer Zusammenhänge eher verhindern als fördern. Ihre Vorschläge -Dezentralisierung, aktive Frauenpolitik, Recycling, Wiederaufforstung -sind denn auch keineswegs neu und innovativ, und auch eine neue Ethik des Zusammenlebens ist daraus bislang nicht erwachsen. Die neue Esoterik hat ein allgemeines optimistisches Lebensgefühl geweckt: New Age statt no future: nicht mehr und nicht weniger.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Als Hintergrund vgl. H. Wißmann, Esoterik, religionsgeschichtlich, in: G. Krause/G. Müller (Hrsg.), Theologische Realenzyklopädie, Bd. 10, Berlin 1982, S. 366f.; G. L. Eberlein, Schulwissenschaft-Parawissenschaft -Pseudowissenschaft, in: Universitas, 44 (1989) S. 321-329.

  2. Vgl. S. Gächter, Wie übersinnlich ist der Deutsche?, in: Wiener, (1991) 7, S. 51-58.

  3. Vgl. J. Wichmann, Zur Veränderung des Reinkarnationsglaubens in der westlichen Kultur und Esoterik, in: H. Kochanek (Hrsg.), Reinkarnation oder Auferstehung, Freiburg 1992, S. 181-193.

  4. Nach einer repräsentativen Umfrage in der Schweiz (1988/89) deuteten nur zwölf Prozent der Befragten Transzendenz und Tod in einer dezidiert nichtchristlichen Weise, während 25 Prozent christliche und nichtchristliche Vorstellungen (wie Reinkamation) miteinander verbanden und 51 Prozent, trotz synkretistischer Gottesvorstellung, den Tod ausschließlich christlich deuteten. Vgl. Herder Korrespondenz, (1992) 7, 8. 331.

  5. Vgl. H. P. Duerr, Traumzeit, Frankfurt 1978.

  6. Vgl. S. Golowin, Zigeuner-Magie im Alpenland, Frauenfeld 1973; ders., Die weisen Frauen. Die Hexen, ihr Heilwissen und die magischen Fähigkeiten der Frauen, Basel 1982.

  7. Vgl. T. Dethlefsen, Schicksal als Chance, München 1979; ders., Das Erlebnis der Wiedergeburt, München 1976; ders. (zus. mit R. Dahlke), Krankheit als Weg, München 1983.

  8. Vgl. J. v. Scheidt, Hilfen für das Unbewußte, München 1980.

  9. Vgl. H. Sebald, Die Romantik des „New Age“, in: H. P. Duerr (Hrsg.), Der Wissenschaftler und das Irrationale, Bd. 2, Frankfurt 1981, S. 226-248; H. -J. Ruppert, New Age, Wiesbaden 1985; ders., Durchbruch zur Innenwelt, Stuttgart 1988; C. Schorsch, Die New-Age-Bewegung, Gütersloh 1988; H. Hemminger (Hrsg.), Die Rückkehr der Zauberer, Reinbek 1987; E. R. Gruber, Was ist New Age?, Freiburg 1988; ders., Sanfte Verschwörung oder sanfte Verblödung?, Freiburg 1989.

  10. Vgl. M. Ferguson, Die sanfte Verschwörung, Basel 1982. Original: The Aquarian Conspiracy: Personal and Social Transformation in the 1980s, Los Angeles 1980.

  11. Das Buch ihres Mitglieds D. Spangier, New Age. Die Geburt eines neuen Zeitalters, Frankfurt 1978, trug entscheidend zur Popularisierung dieser 1962 in Schottland gegründeten Kommune bei.

  12. Vgl. S. Grof, Geburt, Tod und Transzendenz, München 1985; ders., Das Abenteuer der Selbstentdeckung, München 1987.

  13. Vgl. F. Capra, Wendezeit, München 1983; ders., Das Tao der Physik, München 1985; ders., Das neue Denken, München 1987.

  14. Vgl. K. Wilber, The Atman Project, Wheaton 1980; ders., Halbzeit der Evolution, München 1984; ders., Das Spektrum des Bewußtseins, München 1989.

  15. E. Hanefeld, New Age -was ist das eigentlich?, in: Esotera, 31 (1980), S. 141 ff.

  16. Vgl. G. Küenzlen, Das Unbehagen an der Moderne: Der kulturelle und gesellschaftliche Hintergrund der New-Age-Bewegung, in: H. Hemminger (Anm. 9), S. 187-222.

  17. H. Knoblauch, Das unsichtbare neue Zeitalter. „New Age“, privatisierte Religion und kultisches Milieu, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 41 (1989), S. 504-525.

  18. H. D. Leuenberger, Todtmooser Festrede, in: Auf dem Wege sein, Freiburg 1987, S. 99.

  19. Vgl. C. T. Tart, Transpersonale Psychologie, Olten 1978; ders., States of Consciousness, New York 1975.

  20. Vgl. B. Grom, Religionspsychologie, München 1992, S. 226-229, 292-366.

  21. S. Grof (Anm. 12), S. 124.

  22. Vgl. D. Maclean, Du kannst mit Engeln sprechen, Grafing1985.

  23. T. Dethlefsen, Schicksal (Anm. 7), S. 201.

  24. Zur Kritik: H. -D. Mutschler, Physik, Religion, New Age, Würzburg 1990.

  25. Vgl. P. Michel, Die Botschafter des Lichtes, 2Bde., Grafing 1983/84.

  26. Vgl. J. Sudbrack, Neue Religiosität -Herausforderung für die Christen, Mainz 1987; ders., Die vergessene Mystik und die Herausforderung des Christentums durch New Age, Würzburg 1988.

  27. Vgl. M. Ferber u. a., Spirituelle Topographien zweier Städte, in: I. -M. Greverus/G. Welz (Hrsg.), Spirituelle Wege und Orte, Frankfurt 1990, S. 275-285.

  28. Vgl. H. Hemminger, Reinkarnationstherapie -kritisch betrachtet, in: H. Kochanek (Anm. 3), S. 119-133.

  29. Vgl. G. Klosinski, Warum Bhagwan?, München 1985, S. 123f., 205.

  30. Vgl. P. Russell, Die erwachende Erde, München 1985.

  31. Vgl. H. Pestalozzi, Die sanfte Verblödung, Düsseldorf o. J.

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Bernhard Grom, Dr. theol., geb. 1936; Professor für Religionspsychologie und Religionspädagogik an der Hochschule für Philosophie, München. Veröffentlichungen u. a.: (zus. mit N. Brieskom und G. Haeffner) Glück -auf der Suche nach dem „guten Leben“, Berlin 1987; Anthroposophie und Christentum, München 1989; Religionspsychologie, München -Göttingen 1992.