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Krieg als Geschäft | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? Die gescheiterte DDR-Verfassung von 1989/90 Einladung in die bpb: 75 Jahre Bundesrepublik Berlin – geteilte Stadt & Mauerfall Berliner Polizei-Einheit Die Mauer. 1961 bis 2023 The Wall: 1961-2021 - Part One The Wall: 1961-2021 - Part Two "Es geht nicht einfach um die Frage, ob Fußball gespielt wird" Mauerbau und Alltag in Westberlin Der Teilung auf der Spur Olympia wieder in Berlin? Der Mauerfall aus vielen Perspektiven Video der Maueröffnung am 9. November 1989 Die Mauer fiel nicht am 9. November Mauersturz statt Mauerfall Heimliche Mauerfotos von Ost-Berlin aus Ost-West-Kindheiten "Niemand hat die Absicht, die Menschenwürde anzutasten" Berlinförderung und Sozialer Wohnungsbau in der „Inselstadt“ Wie stellt der Klassenfeind die preußische Geschichte aus? 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Im zweiten Kriegsjahr Zeitenwende – Zeit der Verantwortung Müde werden darf Diplomatie nie Sprachlosigkeiten Wie ist dieser Krieg zu deeskalieren und zu beenden? Teil 1 Als Brückenbau noch möglich war Der Krieg in der Ukraine als neuer Horizont für politische Bildung und Demokratiepädagogik Bleibt nur Gegengewalt? „Mein Körper ist hier, aber mein Herz und meine Seele sind immer in Israel“ „Ich hoffe, dass die Ukraine die BRD des 21. Jahrhunderts wird“ Krieg als Geschäft Bodenlose Ernüchterung In geheimer Mission: Die DDR-NVA gegen den „jüdischen Klassenfeind“ „Verbote bringen herzlich wenig“ Eine missachtete Perspektive? Verordnete Feindbilder über Israel in der DDR: Eine Zeitungs-Selbstkritik Die erste DDR-Delegation in Israel. Ein Interview mit Konrad Weiß „Dieser westliche Triumphalismus ist ein großer Selbstbetrug“ Wolf Biermann: Free Palestine...? Was hilft gegen politische Tsunamis? Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? Ein Rückblick nach einem Vierteljahrhundert deutscher Einheit Von der (eigenen) Geschichte eingeholt? Der Überläufer Der Überläufer (Teil IV) Der Deal mit "Schneewittchen" alias Schalck-Golodkowski Un-Rechts-Staat DDR Bedrohter Alltag Unrecht, Recht und Gerechtigkeit - eine Bilanz von Gerd Poppe Der Geschlossene Jugendwerkhof Torgau – eine "Totale Institution" Stasi-Hafterfahrungen: Selbstvergewisserung und Renitenz Kritik und Replik: Suizide bei den Grenztruppen und im Wehrdienst der DDR Suizide bei den Grenztruppen der DDR. Eine Replik auf Udo Grashoff Die Todesopfer des DDR-Grenzregimes, ihre Aufarbeitung und die Erinnerungskultur Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben „Nicht nur Heldengeschichten beschreiben“ Wer war Opfer des DDR-Grenzregimes? Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! Nichtehelichkeit in der späten DDR und in Ostdeutschland 30 Jahre später – der andere Bruch: Corona Mama, darf ich das Deutschlandlied singen Mit der Verfassung gegen Antisemitismus? Epidemien in der DDR Homosexuelle in DDR-Volksarmee und Staatssicherheit „Die DDR als Zankapfel in Forschung und Politik" Die Debatte über die Asiatische Grippe Coronavirus - Geschichte im Ausnahmezustand Werdegänge Familien behinderter Kinder in BRD und DDR Vom Mauerblümchen zum Fußball-Leuchtturm DDR-Alltag im Trickfilm Die alternative Modeszene der DDR Nachrichtendienste in Deutschland. Teil II Nachrichtendienste in Deutschland. Teil I Die Jagd gehört dem Volke Homosexuelle und die Bundesrepublik Deutschland Honeckers Jagdfieber zahlte die Bevölkerung Sicherheitspolitik beider deutscher Staaten von 1949 bis 1956 Frauen im geteilten Deutschland Ostdeutsche Identität Patriotismus der Friedensbewegung und die politische Rechte Rechte Gewalt in Ost und West Wochenkrippen und Kinderwochenheime in der DDR Urlaubsträume und Reiseziele in der DDR Reiselust und Tourismus in der Bundesrepublik Schwule und Lesben in der DDR Die westdeutschen „Stellvertreterumfragen“ Erfahrungen mit der Krippenerziehung „Päckchen von drüben“ Vor aller Augen: Pogrome und der untätige Staat Zwischen Staat und Markt Dynamo in Afrika: Doppelpass am Pulverfass Auf deutsch-deutscher UN-Patrouille in Namibia 1989 Zwischen den Bildern sehen Vom Neonazi-Aussteiger ins Oscar-Team „Eine Generalüberholung meines Lebens gibt es nicht“ "Autoritärer Nationalradikalismus“ Unter strengem Regime der Sowjets: Die Bodenreform 1945 Diplomatische Anstrengungen auf dem afrikanischen Spielfeld Demokratiestörung? „Im Osten gibt es eine vererbte Brutalität“ Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Turnschuhdiplomatie im Schatten Eine Keimzelle politischen Engagements (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Anti-Antisemitismus als neue Verfassungsräson? "Ich höre ein Ungeheuer atmen" Als es mir kalt den Rücken runterlief "Ungehaltene Reden". Denkanstöße ehemaliger Abgeordneter der letzten Volkskammer der DDR Was sollten Wähler und Wählerinnen heute bedenken? Ein urdemokratischer Impuls, der bis ins Heute reicht „Als erster aus der Kurve kommen“ Die Rolle des Staats in der Wahrnehmung der Ostdeutschen Die durchlaufene Mauer Interview: Peter-Michael Diestel Interview: Günther Krause Interview: Lothar de Maizière Schülerzeitungstexte Noch Mauer(n) im Kopf? Liebe über Grenzen Ostseeflucht Fluchtursachen Die Frau vom Checkpoint Charlie Mutti, erzähl doch mal von der DDR Staatsfeind Nr.1: DAS VOLK!!! Mit dem Bus in die DDR Ost und West. Ein Vergleich Warum wird der 3. Oktober gefeiert? "Ich wünsch mir, dass die Mauer, die noch immer in vielen Köpfen steht, eingerissen wird" Immer noch Mauer(n) im Kopf? Zeitenwende Ist der Osten ausdiskutiert? Der Mutige wird wieder einsam Das Jahr meines Lebens Basisdemokratie Lehren aus dem Zusammenbruch "Wir wollten uns erhobenen Hauptes verabschieden" Für die gute Sache, gegen die Familie DDR-Wissenschaftler Seuchenbekämpfung Chemnitz: Crystal-Meth-Hauptstadt Europas Keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird Allendes letzte Rede Friedliche Revolution Gethsemanekirche und Nikolaikirche Das Wirken der Treuhandanstalt Gewerkschaften im Prozess von Einheit und Transformation Zusammenarbeit von Treuhandanstalt und Brandenburg Privatisierung vom DDR-Schiffbau Die Leuna-Minol-Privatisierung Übernahme? Die Treuhandanstalt und die Gewerkschaften: Im Schlepptau der Bonner Behörden? Treuhand Osteuropa Beratungsgesellschaft "Ur-Treuhand" 1990 Internationale Finanzakteure und das Echo des Sozialismus Soziale Marktwirtschaft ohne Mittelstand? Die Beziehungen zwischen Frankreich und der DDR Suche nach den Spuren der DDR Wirtschaftsbeziehungen zwischen Frankreich und der DDR Der Freundschaftsverein „EFA“ Die Mauer in der französischen Populärkultur DDR als Zankapfel in Forschung und Politik DDR-Geschichte in französischen Ausstellungen nach 2009 Theater- und Literaturtransfer zwischen Frankreich und der DDR Die DDR in französischen Deutschbüchern Kommunalpartnerschaften zwischen Frankreich und der DDR Regimebehauptung und Widerstand Mut zum Aussteigen aus Feindbildern Für die Freiheit verlegt - die radix-blätter Der Fußballfan in der DDR Jugend in Zeiten politischen Umbruchs Umweltschutz als Opposition Sozialistisches Menschenbild und Individualität. Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Krieg als Geschäft Das risikoreiche Prinzip des „Rent-a-Soldier“: Söldner und private Militärfirmen von Wallenstein bis Wagner – kann man sie regulieren?

Herbert Wulf

/ 33 Minuten zu lesen

Kriege werden nicht nur von Streitkräften ausgetragen. Häufig sind nicht-staatliche Akteure beteiligt, die oft noch schwieriger zu befrieden sind – Söldner, private Militärfirmen, Rebellen, Milizen, bewaffnete Parteien und viele mehr, von der russischen Firma Wagner im Ukrainekrieg und Blackwater in den USA bis zu anderen nicht-staatlichen Akteuren wie der Hamas im Nahen Osten. Aber auch die deutsche Geschichte kennt das Söldnertum. Ein Überblick von Herbert Wulf, der auch Lösungansätze konzipiert, wie diese Entwicklung wieder kontrollierbar werden könnte. Denn die privaten Soldaten operieren weltweit in einer rechtlichen Grauzone und untergraben das staatliche Gewaltmonopol. Somit sind sie eine wachsende Gefahr für Frieden, Stabilität und die Einhaltung der Menschenrechte.

Ein Wandbild der russischen Wagner-Truppe im serbischen Belgrad, fotografiert im Januar 2023. Die Inschrift preist die besonders rücksichtslose Söldnerarmee als "Russische Ritter". (© picture-alliance/AP, Darko Vojinovic)

Caspar gewidmet. Die Redaktion.

Ein weites Feld

Die Söldner, zumeist ehemalige Elitesoldaten, marschierten in großer Zahl auf die Hauptstadt zu. Ihr „Einsatz (…) und die durch die Firma geschaffene ‚Stabilität‘ dienten dem Zugriff auf die Ressourcen des Landes, namentlich auf Öl- und Diamantenvorkommen, durch Firmen, die [über ein] Netzwerk verbunden waren.“

Was wie eine aktuelle Beschreibung der Rolle der dubiosen russischen Militärfirma Wagner klingt, dessen Chef Jewgeni Prigoschin am 23. August 2023 beim offenkundig gezielt herbeigeführten Absturz seines Flugzeuges in Russland ums Leben kam, bezog sich tatsächlich auf die südafrikanische Militärfirma „Executive Outcomes“ in Sierra Leone. Executive Outcomes, eine der ersten sogenannten Privaten Militärfirmen, machte in den 1990er Jahren Schlagzeilen, weil sie ihre Dienste in verschiedenen Konflikten in Afrika gegen gute Bezahlung anbot: „Privater Profit, der durch den Akt des Kampfes selbst generiert wird.“

Die Rebellion der russischen Wagnergruppe und deren kurzfristig abgebrochener Marsch auf Moskau sowie deren heutige Aktivitäten in Afrika sind also keineswegs neu. Im Gegenteil: Söldner, Warlords, Milizen, Kriegsunternehmer und private Militär- und Sicherheitsfirmen spielten in der Geschichte der Kriege und Konflikte immer eine Rolle. Über Jahrhunderte waren sie – und nicht staatliche Heere – der Standard. Diese nicht-staatlichen Akteure waren teilweise die dominanten militärischen Verbände. In der Regel versuchten sie, die eigenen politischen und ökonomischen Ziele durch Beteiligung an kriegerischen Auseinandersetzungen zu erreichen.

Der brutale Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 wirft ein Licht auf eine andere Motivation der Kriegsführung durch nicht-staatliche Akteure. Gruppen wie Boko Haram im Norden Nigerias und angrenzenden Staaten, Al-Shabaab in Somalia, Hisbollah im Libanon, die Moslem-Bruderschaft in Ägypten oder die FARC in Kolumbien sind von vielen Regierungen als Terrorgruppen geächtet.

Die Hamas existiert seit 1987 und besteht aus paramilitärischen Brigaden mit geschätzt 40.000 Kämpfern, einem Hilfswerk und einer politischen Partei. Wie viele der anderen genannten Milizen will die Hamas einen islamischen Staat schaffen und vor allem den Staat Israel mit militärischen Mitteln vernichten. Im Gaza-Streifen, von der Außenwelt weitgehend abgeschottet, hat die Hamas seit 2007 die Staatsmacht de facto übernommen. Sie bestimmt die öffentliche Ordnung. Unterstützt wird sie dabei von Katar und vom Iran, der auch die Hisbollah im Libanon fördert.

Diese Milizen kämpfen nicht primär aus wirtschaftlichen Gründen, sondern vorrangig religiös beziehungsweise ideologisch motiviert. Sie wollen die bestehende Regierung stürzen und den Staat nach den eigenen Vorstellungen und Gesetzen so gestalten wie die Taliban in Afghanistan.

Wer sind diese privaten, nicht-staatlichen Akteure, die in Konflikte eingreifen? Es gibt keine universell akzeptierte Definition der unterschiedlichen Akteure, die an der Privatisierung oder Kommerzialisierung der Gewalt beteiligt sind. Zumeist stehen folgende Gruppen im Fokus:

1. Söldner: Söldner sind Personen, die von Regierungen oder Rebellengruppen angeheuert werden, um Kampfhandlungen durchzuführen. Nach wie vor gibt es den überlieferten Typus der Söldner für den direkten Kampfeinsatz, obwohl Söldner durch die Genfer Konvention als illegal eingestuft sind. Als klassische Form der privat organisierten Beteiligung an Kriegen und bewaffneten Auseinandersetzungen ist das Söldnertum seit der Antike bekannt

2. Paramilitärische Truppen und Milizen: Es handelt sich dabei um die oben bereits erwähnten Milizen, Rebellen und Warlords, aber auch um gut organisierte Kriminelle und ähnliche Gruppierungen, die aus politischen, meist aber wirtschaftlichen Gründen Bürgerkriege anzetteln, eine Regierung stürzen, Verunsicherung in der Bevölkerung auslösen und Gewaltverbrechen systematisch ausüben.

3. Private Sicherheitsfirmen: In zahlreichen Ländern übernehmen private Firmen bestimmte, früher von der Polizei durchgeführte Funktionen, wie die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung in U-Bahnen oder auf Straßen (Wachdienste).

4. Servicefirmen: Vorrangig betriebswirtschaftliche Überlegungen haben Verteidigungs-ministerien in einer Reihe von Ländern dazu veranlasst, das Management und den Betrieb militärischer Liegenschaften wie Kasernen oder auch Wohnquartiere, die Uniformierung der Soldaten, die Bewirtschaftung der Kantinen sowie die Finanzierung und den Betrieb des Fuhrparks der Streitkräfte ganz oder teilweise an Firmen zu übertragen.

5. Private Militärfirmen: Die Unternehmen sind bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachsorge in Kriegen und Krisen anstelle der Streitkräfte oder neben ihnen tätig. Statt die staatlich legitimierten Streitkräfte zu beauftragen, schließen Regierungen Kontrakte mit privaten Spezialfirmen ab. Zunehmend sind diese Firmen auch in Kampfhandlungen involviert, wie jüngst die russische Firma Wagner, die um die ukrainische Stadt Bachmut kämpfte.

6. Rüstungsfirmen: In den meisten Ländern werden staatlich finanzierte Waffen und anderes militärisches Gerät von privaten Firmen mit Genehmigung der jeweiligen Regierung entwickelt, hergestellt und exportiert.

Vergleicht man das Verhältnis dieser sechs unterschiedlichen Akteure zum Staat, insbesondere ihre Funktion hinsichtlich des staatlichen Gewaltmonopols, so sind die Söldner und paramilitärischen Gruppen in der Regel illegal oder auch kriminell tätig und werden oftmals von staatlichen Stellen bekämpft. Aber auch staatliche Unterstützung wird gewährt, wie beispielsweis im Falle der Hamas in Gaza oder der Hisbollah im Libanon.

Die privaten Sicherheitsfirmen haben ein weniger kritisches Echo gefunden als die Militärfirmen, obwohl auch durch sie mit der Übernahme klassischer Polizeiaufgaben staatliche Hoheitsfunktionen unterhöhlt oder aufgegeben werden. Die Servicefirmen sind in Abgrenzung zu den Militärfirmen in ihrer Funktion weit entfernt von den Kampfhandlungen der Streitkräfte. Da deren Tätigkeit vorrangig organisatorischer Art ist und als Projektmanagement bezeichnet werden kann, scheint diese Art des Outsourcens weniger umstritten zu sein.

Privatisierung und Kommerzialisierung der Gewalt von unten und oben

Zur Einordnung der unterschiedlichen Funktionen kann man die Anwendung von Gewalt durch nicht-staatliche Akteure von von oben und unten unterscheiden. Die Privatisierung von unten ist durch Aktivitäten nicht-staatlicher Akteure gekennzeichnet, die ohne Autorisierung staatlicher Organe oder gegen deren erklärten Willen Gewalt anwenden, um eigene politische oder ökonomische Ziele zu erreichen.

Die zweite Form der Privatisierung, die auch als Privatisierung oder Kommerzialisierung von oben bezeichnet werden kann, ist staatlicherseits gewünschtes und gefördertes Outsourcen militärischer Aufgaben an private Unternehmen. Deren Dienstleistungen sind breit gefächert; sie arbeiten für Streitkräfte im Krieg, aber nicht nur für staatliche Institutionen, sondern auch für internationale Einrichtungen und Hilfsorganisationen in Post-Konfliktgesellschaften, für Regierungen, die sich von Rebellen oder Aufständischen bedroht fühlen, wie auch für multinationale Konzerne.

Nicht-staatliche Gruppen, deren Prototyp die Warlords und Milizen sind, sorgen für Unsicherheit und Staatszerfall. Der schwache oder in manchen Ländern kaum existierende Staat kann das staatliche Gewaltmonopol nicht durchsetzen. Angriffe auf den Staat, ineffiziente und korrupte staatliche Institutionen – vor allem Militär, Polizei und Justiz – sorgen für Unsicherheit, ungehemmte Kriminalität und Instabilität. Die Aufrechterhaltung von Gesetz und öffentlicher Ordnung wird immer schwieriger oder ist in kritischen Fällen gar nicht mehr möglich.

Diese Entwicklungen hängen eng mit dem generellen Trend der Globalisierung zusammen. Die Integration in den Weltmarkt führte nicht nur zu Wachstum und internationaler Verflechtung, sondern auch zu bedeutsamen Verwerfungen, die oft in gewaltsam ausgetragene innergesellschaftliche Konflikte münden.

Durch diese Politik wuchsen nicht nur die ökonomischen Chancen, sondern auch die Möglichkeiten der systematischen, profitorientierten Beteiligung an Kriegen. Mehr noch: Krieg wird wegen wirtschaftlicher Vorteile geführt. Ressourcenknappheit hat kriegerische Konflikte befördert, und nicht von ungefähr spielen private Militärfirmen in diesen Kriegsökonomien und Ressourcenkriegen eine wichtige Rolle.

Die Privatisierung des staatlichen Gewaltmonopols von oben wird durch Regierungen und internationale Organisationen veranlasst. Sie versuchen, sich gegen die Gefahren bewaffneter Gewalt zu schützen, und heuern dazu private Militärfirmen an. Die Liberalisierung des Marktes, die Deregulierungskonzepte und neokonservative wirtschaftliche Programme haben zum freien Verkehr von Waren und Dienstleistungen geführt, aber auch zur global organisierten Rekrutierung von Soldaten und Söldnern und zur Finanzierung von Kriegen.

Die Privatisierung der Gewalt von oben kann man auch als deregulierten Krieg bezeichnen. Nicht nur die russische Regierung hat sich bei ihrer Beteiligung am Krieg in Syrien, bei der Aggression gegen die Ukraine und in einigen afrikanischen Ländern privater Militärfirmen bedient. Die seit Russlands Angriff auf die Ukraine in der Öffentlichkeit breit diskutierten Wagner-Aktivitäten sind lediglich die jüngste Entwicklung in einer langen Geschichte der Anwendung von Gewalt durch private Gruppierungen, zu denen in Russland neben Wagner auch andere „militärische Strukturen“ und Privat-Firmen gehören, aber nicht nur dort.

Skandalträchtige und schießwütige Firmen

Auch für die US-Streitkräfte, die nach dem Ende des Kalten Krieges von 2,3 Millionen Soldaten auf unter 1,5 Millionen schrumpften, wurde es immer schwieriger, für ihre Kriegs- und Postkonflikteinsätze – ob auf dem Balkan, in Afghanistan oder im Irak – Nachschub bereit zu halten. In zunehmendem Maße verließen sie sich bei der Ausbildung der Soldaten, der Reparatur von Waffen, beim Sammeln von kriegsrelevanten Informationen, beim Verhör von Kriegsgefangenen oder bei der Versorgung der Soldaten in den Kampfgebieten mit Essen und sauberer Wäsche auf die Dienste privater Firmen. Wie Pilze schossen hunderte private Militärunternehmen aus dem Boden – aber nicht nur in den USA. Dem Beispiel Executive Outcomes folgend, entstanden international in Kampfhandlungen operierende Firmen wie Blackwater, CACI Systems, DynCorp und Triple Canopy in den USA, Sandline, Aegis Defense Services und Armor in Großbritannien, Omega Support in Hong Kong und Saracen in Südafrika (um nur einige Beispiele zu nennen).

In Deutschland blieb das Outsourcen von Verteidigungsaufgaben im Wesentlichen auf Bereiche wie Fuhrpark und Immobilienverwaltung beschränkt. Es etablierten sich nur wenige private Militärfirmen, wie beispielsweise die schon öfter in die Schlagzeilen geratene Firma "Asgaard German Security Guards", die auf ihrer Webseite Hamm, Bagdad und Tripolis als Firmensitze angibt. Asgaard war unter anderem 2010 in Somalia aktiv, um den dortigen Machthaber Darman an der Macht zu halten, während die Bundesregierung zusammen mit der EU die Übergangsregierung Somalias unterstützte.

Genannt wird auch die Result Group, die insbesondere militärischen Schutz von Schiffen gegen Piraten anbietet. Eine kleine Anfrage im Bundestag beantwortete die Bundesregierung im Jahr 2016 wie folgt: „Der Bundesregierung liegen keine eigenen Erkenntnisse über die Aktivitäten privater deutscher Sicherheits- und Militärfirmen in Krisen- oder Kriegsgebieten vor.“ Sie stellte aber auch klar, dass sie keine Übersichten zur Tätigkeit „deutscher privatwirtschaftlicher Sicherheits- und Militärfirmen in Drittstaaten“ führt.

Von Ende der 1990er bis Ende der 2000er Jahre herrschte eine regelrechte Goldgräberstimmung. Heute werden zu Recht russische Militärfirmen wegen ihrer brutalen Vorgehensweise und möglicher Kriegsverbrechen ins Visier genommen. Doch derartige Verhaltensweisen sind eher die Regel als die Ausnahme, wenn private Kontraktoren für Kampfhandlungen angeheuert werden. Immer wieder gab und gibt es Skandale um private Militärfirmen.

Die US-Firma CACI beispielsweise, die sich zum Generalunternehmer des Verteidigungsministeriums entwickelt hatte, erhielt einen Großauftrag vom Pentagon zum Verhör irakischer Gefangener, in dessen Rahmen CACI-Nachrichtenspezialisten einsetzte, die mit dubiosen Methoden Verhöre in irakischen Gefängnissen durchführten. DynCorp, ebenfalls aus den USA, die auch im Irak und in Afghanistan tätig war, geriet schon während des Bosnienkrieges in Verruf, als sieben ihrer Angestellten in Bosnien Mädchen im Alter von 12 Jahren prostituierten. Die Firma trennte sich nach öffentlicher Kritik von den entsprechenden Mitarbeitern. Aber auch die Whistleblower, die den Skandal öffentlich gemacht hatten, feuerte die Firma, weil sie keine „Nestbeschmutzer“ in ihren Reihen halten wollte. Die beschuldigten Angestellten wurden jedoch nie gerichtlich belangt.

So wie Blackwater hat die gesamte Branche der privaten Militärfirmen einen schlechten Ruf, weil zahlreiche Firmen regelmäßig in Skandale verwickelt sind. Bei einer wilden Schießerei im September 2007 in Bagdad waren 17 Iraker ums Leben gekommen. Ein weiteres Dutzend wurde verletzt. Die Opfer waren unschuldige Passanten. Die Schützen waren weder Aufständische noch irakische oder amerikanische Soldaten, sondern Angestellte der privaten amerikanischen Militärfirma Blackwater. Die irakische Regierung reagierte mit der Ankündigung, Blackwater die Arbeitserlaubnis im Irak zu entziehen und die Mitarbeiter der Firma auszuweisen.

Die damaligen Blackwater-Vorfälle verweisen auf ein generelles Problem: Privatarmeen tummeln sich mit Wissen und Wollen der Regierungen in Kriegen und Konflikten. In manchen Kriegen übertrifft die Zahl der Kontraktoren die Zahl der Soldaten. Der Krieg wird dadurch privatisiert und zu einem guten Geschäft für Firmen und Mitarbeiter, die bereit sind, ein hohes Sicherheitsrisiko einzugehen. Wenn der politische Wille bei Regierungen vorhanden ist, bestehen durchaus Möglichkeiten für eine wirksame legislative Kontrolle. Aber die Verlockung für Regierungen, private Militärunternehmen zu nutzen, führt oft zu Unklarheiten, inwieweit internationale Normen für solche Unternehmen gelten.

Es zeigte sich auch, dass zum Beispiel die irakische Regierung keine juristische Handhabe gegen die Angestellten der US-Firma hatte. Auch das vor Ort ermittelnde amerikanische FBI fuhr unverrichteter Dinge wieder nach Hause, denn Blackwater-Mitarbeiter genossen im Irak Immunität. Schließlich kündigte die Regierung des Iraks den Vertrag mit Blackwater. Auch beim Folterskandal von Abu Ghraib zogen Gerichte lediglich einige rangniedrige amerikanische Soldaten, nicht aber die beteiligten Mitarbeiter der Firma CACI zur Rechenschaft. Die wenigen verurteilten amerikanischen Mitarbeiter privater Militärfirmen wurden 2020 von Präsident Trump begnadigt.

Die Firmen operieren in einer rechtlichen Grauzone, und das Pentagon selbst hatte, angesichts der großen Zahl der Firmen mit Hunderten von Subunternehmern, längst den Überblick darüber verloren, welche und wie viele Personen und Firmen für die US-Regierung tätig waren und wie sie sich verhielten. Selbst die Kommandeure der Streitkräfte wissen oft nicht, was die Privatarmeen der Firmen tun, da ihre zumeist kampferprobten Spezialisten nicht in die Kommandostrukturen der Armee eingegliedert sind.

Soldaten trainieren auf einem Trainingsgelände der US-Firma Blackwater in Moyock, USA, am 2. August 2006. (© picture-alliance/AP, Keystone USA)

Blackwater war im März 2004 erstmals öffentlich in die Schlagzeilen geraten: Vier Mitarbeiter der Firma waren an diesem Tag in der Nähe von Fallujah im Irak in einen Hinterhalt geraten und von Aufständischen ermordet worden. Ihre Körper wurden verstümmelt und kopfüber an einer Brücke über den Euphrat aufgehängt. Die Aufständischen stellten selbst ein Video ihres Überfalls her, das dann medial rund um die Welt ging. Die amerikanischen Marines, die damals für die Niederschlagung des Aufstandes im Gebiet um Fallujah zuständig waren, wussten nichts von der Anwesenheit des Blackwater-Teams.

Dass Mitarbeiter der Firmen in den Kriegen den Finger ständig am Abzug haben, kommt nicht von ungefähr. Denn viele von ihnen werden bei den Kämpfen getötet. Jewgeni Prigoschin, ehemaliger Chef der russischen Firma Wagner, benutzte seine zum großen Teil in Gefängnissen angeheuerten Kontraktoren ungeniert als Kanonenfutter und brüstete sich sogar damit. Ideologisch überhöhen die Firmen gerne ihre Tätigkeit, beispielsweise als vaterländische Pflicht im „Kampf für Russland“. Auf der Webseite der Firma Blackwater hieß es, bevor die Firma dann wegen ihrer Skandale in Academi umbenannt wurde, pathetisch: „Geleitet von Integrität, Innovation und dem Wunsch nach einer sicheren Welt.“

Internationale Kämpfer in der Ukraine

Im Ukrainekrieg kämpfen Freiwillige, Söldner und Militärfirmen nicht nur auf der Seite Russlands, wie die Wagner-Gruppe und andere. Auch die Ukraine rekrutiert Freiwillige aus anderen Ländern. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges rief Außenminister Dymitro Kuleba bei Twitter dazu auf, der „Internationalen Territorialverteidigungslegion“ der Ukraine beizutreten.

Wie viele Freiwillige sich in der Ukraine im Kampf gegen die russische Besetzung engagieren, wird von der ukrainischen Regierung nicht bekannt gegeben. Angeblich sollen in dieser Legion Kämpfer aus 55 Nationen vertreten sein, darunter Menschen aus den USA, Polen, Portugal, Spanien, Australien und Belarus. In Presseberichten hieß es, dass mehr als 22.000 Freiwillige in diese internationale Legion eingetreten sind. Auch aus Deutschland haben sich Freiwillige gemeldet, zumeist ehemalige Soldaten. Rund 1.000 Kämpfer aus Deutschland sollen sich in diesem Krieg für die Ukraine engagieren, obwohl es nach dem deutschen Strafgesetzbuch strafbar ist, zugunsten einer ausländischen Macht in einer militärischen oder militärähnlichen Einrichtung aktiv zu sein.

Eine spanische Firma, angeblich mit Kontakten zum ukrainischen Verteidigungsministerium, bietet Verträge bis zu 3.400 Euro monatlich an. Dieser Sold erscheint gering, wurden doch schon vor mehr als 12 Jahren bis zu 1.800 Dollar täglich angeboten. Durchgängig werden Söldner deutlich besser bezahlt als einfache Soldaten, was gelegentlich zu erheblichen Interessenkonflikten zwischen Kontraktoren und Soldaten führte.

Die Frage im Zusammenhang mit Freischärlern in der Ukraine ist, ob sie vom Söldnerverbot betroffen sind. Das Lieber Institute der amerikanischen Militärakademie West Point führte aus, dass nach Angaben der ukrainischen Regierung die Einheiten der internationalen Kämpfer formell den regulären ukrainischen Streitkräften und ukrainischen Kommandeuren unterstehen. Russland kündigte dagegen an, die ausländischen Kämpfer in der Ukraine „als Söldner zu betrachten.“ Russischen Beamten zufolge hätten sie „im Falle einer Gefangennahme keinen Anspruch auf den Status als Kriegsgefangene.“ Das russische Verteidigungs¬ministerium behauptet, eine große Gruppe ausländischer Söldner in der Ukraine getötet zu haben.

Neben den Kämpfern gibt es in der Ukraine auch eine Nachfrage nach Sicherheitsfachleuten, vor allem für humanitäre Projekte, die angeblich aus privaten Mitteln bezahlt werden. Aber welche Tätigkeiten als zivile Sicherheitsdienstleistung und welche als Kampfhandlung zu bezeichnen sind, ist in der Kriegssituation äußerst schwierig zu beurteilen. Es gibt keine klare Trennlinie zwischen Kombattanten und Nicht-Kombattanten.

Russische Militärfirmen

Das U.S. Treasury Department klassifizierte die russische Wagner Gruppe bei der Durchsetzung der Sanktionen gegen Russland als „Transnationale Kriminelle Organisation“. Dabei kopierte Wagner-Chef Prigoschin lediglich die Kommerzialisierung der Gewalt, wie sie zwei Jahrzehnte zuvor in großem Stile vor allem von Firmen in den USA praktiziert worden war.

Das PMC (Pivate Military Company) Wagner Center in St. Petersburg, aufgenommen im Juni 2023. (© picture-alliance, Russian Look | Maksim Konstantinov)

Die Mitte 2023 geschätzt 30.000 bis 50.000 Mann starke Wagner-Gruppe erhielt viel Aufmerksamkeit im Ukrainekrieg: zunächst bei dem brutalen und verlustreichen Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut, später dann im Juni 2023, als Tausende Söldner auf Moskau zumarschierten. Auf ihrem Weg nach Moskau schossen sie mehrere Hubschrauber und Flugzeuge der russischen Luftwaffe ab.

Der nur kurz andauernde Putschversuch war gegen den Kreml und vor allem gegen die russische Militärführung gerichtet. Auch nach Prigoschins Tod spielt diese private Truppe nach wie vor eine wichtige Rolle, vor allem in einigen afrikanischen Ländern. Sie wurde, wie auch andere russische Militärfirmen, über viele Jahre als außenpolitisches Instrument des Kremls benutzt, indem die Firmenmitarbeiter, zunächst ehemalige Soldaten, später dann auch Gefängnisinsassen, in einigen Konfliktzonen eingesetzt wurden, um Russlands Interessen zu verfolgen.

Auch diese Praxis ist nicht neu. Wer sich beispielsweise als Krimineller in der französischen Fremdenlegion verdingte, hatte damit eine Chance, die französische Staatsbürgerschaft zu erlangen und sich zu rehabilitieren.

Rund 5.000 Wagner-Kämpfer und reguläre russische Soldaten kämpften in Syrien, um das Regime von Baschar al-Assad bei der Niederschlagung des Arabischen Frühlings zu unterstützen und den „Islamischen Staat“ und die Kurden, die auf die ihre Unabhängigkeit drängen, zu bekämpfen. Als Bezahlung erhielt Evro Polis, ein Unternehmen, an dem Prigoschin beteiligt war, großzügige Ölkonzessionen.

In Mali verurteilte die UNO Verbrechen wie Folter, Plünderungen und Vergewaltigungen durch die malischen Streitkräfte. Sie werden seit dem Putsch 2021 von Wagner-Söldnern und mit russischen Waffenlieferungen an der Macht gehalten. Die Regierung Malis hat den von den Vereinten Nationen mandatierten Friedenstruppen aus verschiedenen Ländern, darunter Frankreich und Deutschland, unmissverständlich klargemacht, dass sie ihre Dienste nicht mehr benötigt. Sie fühlen sich wohler mit Wagner-Truppen. Seit 2017 bildet die Firma Wagner auch die sudanesischen Streitkräfte aus und kontrolliert den Abbau von Bodenschätzen in der Region Darfur. Goldexporte nach Russland sind eine wichtige Einnahmequelle.

In der Zentralafrikanischen Republik wiederum sollen seit 2018 zwischen 1.000 und 2.000 Wagner-Kämpfern eingesetzt worden sein, um die Regierung gegen Rebellen zu verteidigen. Auch dort werden die Wagner-Unternehmen mit Abholzungsrechten und Schürfrechten für Gold- und Diamantenminen bezahlt. Die New York Times zitierte Ende 2022 den Bergbauökonomen Abdoul Aziz Sali aus der Zentralafrikanischen Republik mit den Worten: "Die Russen kontrollieren alles."

Wagners Engagement in Mosambik endete schnell, nachdem es der Truppe nicht gelungen war, den Aufstand in der vom Islamischen Staat besetzten Region Cabo Delgado zu unterdrücken. Und schließlich sind Wagner-Söldner seit fast einem Jahrzehnt in Libyen im Einsatz, um den im Osten des Landes herrschenden Khalifa Haftar in seinem Kampf gegen die Regierung in Tripolis zu unterstützen.

Es gibt deutliche Parallelen zwischen Wagners Geschäftsmodell und den skandalträchtigen privaten Militärfirmen der 2000er Jahre. Das betrifft sowohl die Kommerzialisierung von Gewalt als auch die brutalen und völkerrechtswidrigen Herangehensweisen in Kriegssituationen.

In Russland ist aber nicht nur die Wagener-Gruppe als private Militärfirma tätig. Es existieren schätzungsweise 30 größere Militärfirmen, auf die die russische Regierung seit den 2010er Jahren zunehmend zurückgreift, zumeist außerhalb Russlands. Auch die sogenannten „grünen Männer“, die 2014 auf der Krim auftauchten und in der Ostukraine die Separatisten in der Donezk-Region unterstützten, kann man dieser Kategorie der irregulären Truppen und Militärfirmen zuordnen. Die privat geführten Truppen hatten sich als eine Art Armee in der Armee entwickelt. Das Verteidigungsministerium hatte versucht, als einzelne dieser Gruppen zu mächtig und zu eigenständig wurden, die Kontrolle über die Firmen zurückzugewinnen. Zum Teil ließen sie sich vom Ministerium registrieren, Prigoschin aber widersetzte sich dem Kontrollversuch.

Es existieren noch eine Reihe anderer Gruppen, die teilweise in Kriege eingegriffen haben oder als Truppen zum Schutz von großen Firmen dienen. „Shchit“ für die Special Airborne Forces und „Redut“ zum Schutz von Gennadi Timtschenkos Firmen operierten in Syrien. Die Firma Patriot soll direkt für Verteidigungsminister Sergej Schoigu ebenfalls in Syrien tätig gewesen sein. Die RSB-Gruppe der Russischen Sicherheitskräfte bietet Schutz gegen Terrorgruppen an, ebenso „Antiterror Orel“. Die Moran Security Group ging aus Orel hervor und bietet ebenfalls Sicherheitsdienste an.

Daneben werden genannt: die Achmat-Truppe des tschetschenischen Diktators Rasman Kadyrow, (der seine Militärdienste Russland auch in der Ukraine anbot), das Sparta-Battalion (in der Ostukraine eingesetzt), das Slawische Korp (von Mitarbeitern der Moran Security Group in Hong Kong registriert und in Syrien eingesetzt), die Kosaken-Einheit (eine para-militärische Organisation), die E.N.O.T. Corp. (eine rechtsgerichtete Gruppe, die ebenfalls in der Ukraine eingesetzt wurde) sowie Fakel und Plamya (zwei staatlich genehmigte Milizen des Energiekonzerns Gazprom, die vor allem Gazprom-Beschäftigte in Syrien und der Ukraine beschützen).

Die russische Regierung betreibt ein politisches Versteckspiel, indem sie diese Gruppierungen und Firmen toleriert, registriert und sponsert, gleichzeitig aber behaupten kann, für deren Aktionen nicht verantwortlich zu sein.

Exkurs in die Geschichte. Die Renaissance privater Gewalt

Der Irak mit US-Kontraktoren, Syrien oder der Krieg in der Ukraine mit russischen Firmen, die britische Firma Sandline International, mit Affären in Papua-Neuguinea und dem Bruch eines UN-Waffenembargos in Sierra Leone belastet, oder auch Executive Outcomes in Angola und Sierra Leone sind keine Einzelfälle, und die heutige Situation ist nicht ohne Vorbilder in den vergangenen Jahrhunderten.

Schon im Mittelalter waren Kriegsunternehmer präsent. Während der Zeit der Renaissance boten sich in der Republik Florenz Condottieri als Vertragsheerführer den einflussreichen Patriziern für die Realisierung ihrer politischen Ziele an. Sie vermieteten sich meistbietend. Niccolò Machiavelli analysierte in seinem berühmten Werk „Il Principe“ (Der Fürst) deren Rolle und versuchte, die Fürsten davon zu überzeugen, dass es diesen Söldnerführern an der notwendigen Loyalität fehle. Sie seien daran interessiert, den eigenen Profit zu erhöhen und wechselten deshalb schnell die Seiten der Konfliktparteien.

Machiavelli empfahl den Fürsten, ein eigenes Heer aufzubauen, um sich von der Abhängigkeit von diesen Söldnern freizumachen. Doch Machiavellis Reformvorschläge wurden nur bedingt umgesetzt. Die Condottieri „waren Kriegsunternehmer, die ihr Geld im Auftrag von Staaten verdienten und dementsprechend ein Interesse daran hatten, dass Italien nicht zur Ruhe kam.“

Der Einsatz von Söldnern war auch die klassische Form militärischer Auseinandersetzungen in Europa während des 30-jährigen Krieges (1618-1648). Viele Heerführer, vor allem Adelige, waren wegen mangelnder Bezahlung auf eigene Rechnung tätig und verdingten sich bei den Finanziers der Kriege.

Die Kriege dieser Zeit in Europa wurden in der Regel zwischen Privatarmeen geführt, so wie das auch die Condottieri in Italien taten. Fast in ganz Europa führten die Kriegsunternehmer Kriege auf eigene Rechnung und mit den von ihnen finanzierten Waffen, Ausrüstung und Verpflegung. Auch im 30-jährigen Krieg hatten sie ein wirtschaftliches Interesse daran, den Krieg am Laufen zu halten. Der bekannteste Kriegsunternehmer während dieser Zeit war der böhmische Adelige Albrecht von Wallenstein. Friedrich Schiller hat ihn, seine Taten und Untaten in einer dramatischen Theatertrilogie verewigt. Schiller lässt einen seiner Protagonisten proklamieren: „Der Krieg ernährt den Krieg.“ Einen anderen bekannten Kriegsunternehmer jener Zeit verewigte Johann Wolfgang von Goethe in dem gleichnamigen Stück „Götz von Berlichingen“.

Von Wallenstein avancierte mit seinen Kriegsgeschäften zum reichsten Mann Europas. Er verstand es, seine Armeen logistisch zu versorgen und sie in den verheerenden Kriegen gewinnbringend einzusetzen. Er erwies sich als Meister der Führung von Kriegen und der Beschaffung der hierfür erforderlichen Ressourcen. Obwohl in Europa primär private Söldnerheere im Einsatz waren, kann man nicht von einer Privatisierung des Gewaltmonopols sprechen. Denn das staatliche Gewaltmonopol gab es damals noch nicht. Erst der Westfälische Friede (1648) führte zur Staatsbildung in Europa und der Zurückdrängung der privaten Militärführer.

Die Eroberungen der Spanier, Niederländer und Briten, euphemistisch auch als „Entdeckungen“ bezeichnet, überließen die koloniale Expansion lange den privaten „Chartered Companies“. Es waren Kaufleute mit einer Privatarmee. Besonders erfolgreich waren dabei die Offiziere der British East India Company, obwohl sie zunächst eine Gruppe von Hasardeuren war, die es mit der Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber nicht so ernst nahmen. Erst im Laufe der Zeit, mit der Einbindung der East India Company in den britischen Staat, entstanden professionalisierte Heere. Immer aber bediente sich die East India Company auch lokal rekrutierter Soldaten, von denen bis heute die berühmten nepalesischen Gurkahs existieren.

Die Überführung der Söldnerheere in Europa zum stehenden Heer hat seinen Ausgangspunkt im 30-jährigen Krieg. Es bedurfte jedoch der französischen Revolution und der Militärreformen Napoleons, dass die Söldner regulären, staatlichen Institutionen unterstellt wurden und das Söldnerwesen ein vorläufiges Ende fand.

Eine andere Form des Kriegsgeschäfts wurde im 18. Jahrhundert praktiziert, als mehrere deutsche Kleinstaaten kampferprobte Truppen auf Leihbasis anderen Ländern zur Verfügung stellten. Das prominenteste Beispiel sind die Hessen, die während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges in der britischen Armee dienten. Landgraf Friedrich II. von der kleinen Landgrafschaft Hessen-Kassel stellte König Georg III., mit dem er verwandt war, 12.000 Soldaten zur Verfügung. Im Jahr 1776 hatte er sich gemäß eines sogenannten Subsidienvertrages verpflichtet, entsprechende Truppen zur Verfügung zu stellen. Infolge der Kämpfe in Europa und der ständigen Kriege waren diese Soldaten gut ausgebildet, und Friedrich II. verdiente einen erheblichen Teil seines Staatshaushaltes, indem er diese Soldaten vermietete. Hessen-Kassel wurde zu einer der am stärksten militarisierten staatlichen Einheiten Europas. Bis zu acht Prozent der Bevölkerung meldeten sich freiwillig oder wurden zum Militärdienst eingezogen.

Am Kampf Simón Bolivars für die Unabhängigkeit Südamerikas beteiligten sich ebenfalls Kämpfer aus Westeuropa. In den anti-kolonialen Kämpfen nach dem Zweiten Weltkrieg griffen Söldner in die Konflikte ein, so beispielsweise im Bürgerkrieg im Kongo. Vor allem ehemalige Soldaten der europäischen Mächte verdingten sich in Afrika als Söldner.

Besonders öffentlichkeitswirksam gerierte sich der ehemalige deutsche Wehrmachtssoldat Siegfried Müller, der sich als „Major Müller“ oder auch „Kongo-Müller“ bezeichnen ließ und für die kongolesische Regierung mit einem kleinen Kommando Freischärler eine Rebellion mit brutalen Mitteln niederschlug.

Quantitativ bedeutsamer als diese vereinzelten Abenteurer und Glücksritter war jedoch die oben beschriebene „Goldgräberstimmung“ in den 2000er Jahren, die für die Regierung von George W. Bush in den USA charakteristisch war. In dieser Zeit profitierten viele alte und neu gegründete Firmen von der Auftragspraxis des Pentagons. Outsourcing war ein Steckenpferd von Vizepräsident Dick Cheney und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, die fest daran glaubten, dass der Markt (und die privaten Militärfirmen) militärische Aufgaben effizienter erledigen könnten.

Ursachen, Motive, Interessen

Haben wir es bei der Kommerzialisierung des Militärs in den vergangenen Jahrzehnten mit einer Rückkehr der Condottieri oder der Söldnerführer des 30-jährigen Krieges zu tun, die als militärische Machtinstrumente damals kriegerische Auseinandersetzungen dominierten?

Es besteht heute ein entscheidender Unterschied: Das staatliche Gewaltmonopol existiert heute (zumindest idealiter), während sich in der Zeit der Staatsbildung in Europa die öffentliche Kontrolle über Kriegsunternehmer erst allmählich durchsetzte. Schließlich wurde Individuen und Unternehmen die Anwendung von Gewalt durch die Norm des staatlichen Gewaltmonopols entzogen. Heute dagegen ist ein gegenläufiger Trend festzustellen. Zwar wird das staatliche Gewaltmonopol konzeptionell nicht in Frage gestellt, in der Praxis jedoch aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklungen de facto ganz oder teilweise außer Kraft gesetzt oder unterhöhlt. Regierungen nehmen die durch die privaten Militärfirmen entstehenden Risiken in Kauf.

Ähnlich wie im 30-jährigen Krieg, als vor allem in der Schweiz, in Süddeutschland und in Böhmen regelrechte Söldnermärkte entstanden, ist dies heute global der Fall. Militärfirmen rekrutieren kampferprobte ehemalige Soldaten weltweit. Sie beschäftigen unter anderem auch Soldaten, die in lateinamerikanischen Streitkräften zur Durchführung verdeckter Operationen und offen repressiver Maßnahmen ausgebildet wurden, ebenso Kämpfer, die ihre Erfahrungen in den Jugoslawienkriegen sammelten, die in Afghanistan und im Irak dienten.

Wagners Kämpfer rekrutieren sich ebenfalls aus den in Tschetschenien, Georgien und Syrien kampferprobten Truppen. Erst als die Kampftruppen durch die Kämpfe in der Ukraine ausgedünnt wurden, rekrutierte Prigoschin mit Genehmigung der russischen Regierung Strafgefangene mit dem Versprechen auf Freilassung nach dem Ende des Einsatzes.

Waffen und anderes Gerät werden von ihnen gekauft oder geliehen – zumeist mit ordentlicher Lizenz der Regierung. Immer häufiger übernehmen private Militärfirmen die Aufgaben von staatlich beschäftigten Soldaten. Für diesen Geschäftserfolg gibt eine ganze Reihe militärischer, wirtschaftlicher, gesellschaftspolitischer und ideologisch-konzeptioneller Gründe:

Bei der heutigen Renaissance der privaten Militärfachleute spielte die Nachfrage schwacher oder in Bedrängnis geratener Regierungen im Globalen Süden eine wichtige Rolle. In verschiedenen Fällen, so in Papua-Neuguinea, Sierra Leone und Zaire, hatten die Regierungen unter dem Druck des Ansturms von Rebellen und der Gefahr, gestürzt zu werden, auf private Milizen und Firmen zurückgegriffen.

Statt die staatlich legitimierten Streitkräfte mit dem Abwehrkampf oder der Sicherung des Regierungssitzes zu beauftragen, haben vor allem afrikanische Regierungen Kontrakte mit privaten Spezialfirmen geschlossen, weil das Militär die Aufgaben nicht erfüllen konnte oder sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren sollte.

Nach dem Ende des Interner Link: Kalten Krieges fand ein Wechsel von traditionellen Söldnern hin zu privaten Militärfirmen statt. Viele Länder reduzierten den Militärbereich. Gleichzeitig stieg die Nachfrage, besonders bei den Friedensoperationen der UNO. Durch den Personalabbau fühlten sich manche Streitkräfte überfordert. Regierungen reagierten darauf mit dem Konzept des Outsourcens militärischer Funktionen. Wirtschaftliche und personelle Engpässe im Militärbereich und Abrüstung beschleunigten die Privatisierung. Die reduzierte Stückzahl dislozierter Waffensysteme in den Streitkräften eröffnete den zivilen Militärdiensteanbietern neue Geschäftsfelder. So kauften beispielsweise viele Streitkräfte weniger Trainingsflugzeuge und ließen ihre Piloten von privaten Firmen ausbilden, die ihr eigenes Gerät zur Verfügung stellen.

Nebenfolge: Waffenschwemme

Die Kehrseite der Demobilisierung qualifizierter Soldaten ist deren Suche nach neuen Jobs, eine Entwicklung, die der oben angesprochenen Situation der Condottieri und den Gewaltmärkten im 30-jährigen Krieg ähnelt. Die Abrüstung in den 1990er Jahren hat nicht nur zu einer Schwemme gebrauchter Waffen geführt, die aus Europa in zahlreiche Länder der Welt verkauft oder verschenkt wurden, sondern ebenso einen Überschuss qualifizierten militärischen Personals hervorgebracht, das dann in den privaten Militärfirmen neue Betätigungsfelder suchte und fand.

Auch die veränderte Art der Kriegsführung spielt eine Rolle. Die Streitkräfte setzen immer mehr auf modernes Gerät, ohne jedoch selbst in der Lage zu sein, das technisch komplexe Gerät zu bedienen und zu warten. Sie kommen ohne den logistischen Service der Firmen nicht mehr aus. Diese Entwicklung ist zwar nicht völlig neu; sie hat sich jedoch nach dem Ende des Kalten Krieges deutlich verstärkt. Ein „Heer“ von Ingenieuren und Technikern, IT-Fachleuten und Logistikern, Piloten und Ausbildern privater Firmen sorgt für die Funktionsfähigkeit komplexer Waffensysteme.

Auch die verstärkte Nachfrage nach dem Einsatz der Streitkräfte im „Krieg gegen den Terror“ bot privaten Militärfirmen nach dem 11. September 2001 neue Geschäftsfelder. Zunehmend fühlte sich die Armee durch die vielfältigen Einsätze im Kampf gegen den Terrorismus überfordert. Im Golfkrieg 1991 hatte das US-Heer noch 711.000 aktive Soldaten zur Verfügung. Während der Zeit des Irakkrieges im Jahr 2003 war es mit 487.000 ein Drittel weniger. Diese Lücke sollten die privaten Firmen füllen.

Der Einfluss der öffentlichen Meinung ist für den Aufschwung der Militärfirmen nicht zu unterschätzen. Wenn Regierungen militärische Macht durchsetzen wollen, um sich in einer Region eine Vormachtstellung zu sichern, greifen sie gelegentlich lieber auf Privatfirmen zurück als auf die eigenen Truppen. Die „grünen Männer“ auf der Krim 2014 sind ein Beleg hierfür. Einerseits versuchen Regierungen, international die Verantwortung für diese verdeckten Operationen zu leugnen.

Andererseits zeigen die Erfahrungen der Vergangenheit, dass wachsende Kritik, beispielsweise in der amerikanischen und britischen Öffentlichkeit an der steigenden Zahl gefallener und verwundeter Soldaten im Irak, bei Entscheidungen für Auslandseinsätze noch immer eine wichtige Rolle. Ein toter Kontraktor scheint weniger problematisch zu sein als ein gefallener Soldat. Hinzu kommt, dass sich die privaten Militärfirmen für ihre Handlungen nicht öffentlich verantworten müssen. Während eine Regierung gegenüber dem Parlament rechenschaftspflichtig ist, sind private Firmen dies nur gegenüber ihren Aktionären und Auftraggebern. In den westlichen Demokratien ist es deshalb wichtig, darauf zu achten, dass durch die Privatisierung militärischer Aufgaben die parlamentarische Kontrolle nicht ausgehebelt wird.

Zitat

Der wichtigste Grund für die Privatisierung der Gewalt, so meine These, ist das kommerzielle Interesse und die lange vorherrschende, normativ positiv besetzte Politik der Privatisierung. Das ökonomisch neoliberale Konzept, den Staat zu verschlanken und seine Aufgaben zu beschneiden und zu privatisieren, machte auch vor den Kasernentoren nicht halt.

In den USA sprach der damalige Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bei der großen Welle der Privatisierung davon, dass jede Funktion, die vom privaten Sektor übernommen werden kann, keine Kernfunktion der Regierung sei.

Doch die groß angekündigte Entlastung der Streitkräfte durch die Effizienz des privaten Sektors ist nicht eingetreten. Die Erfolge blieben oftmals aus, egal, ob man Executive Outcomes in Sierra Leone betrachtet, die privaten Firmen in Afghanistan oder die Rolle der Privaten und Irregulären im Ukrainekrieg. Wo immer möglich, nutzen die Firmen ihre besondere Stellung aus, um entsprechenden Profit zu machen, während den Regierungen weiterhin häufig die Kompetenz zur Überwachung der Firmen fehlt. Damit wird der sensible Bereich der Sicherheit zum Selbstbedienungsladen privater Akteure.

„Rent-a-Soldier“ ist also keine Utopie mehr. Viele der Tätigkeiten dieser Firmen sind durchaus legal. Manche aber operieren in einer Grauzone. Die offene Frage ist, ob der Rückgang nach dem Goldrausch die Umkehr eines schon damals überzogenen Trends ist oder ob ein rasch wachsender „Sicherheits-Markt“ zu weiterer Privatisierung führt.

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Wir können davon ausgehen, dass Regierungen die Dienste privater Militärdienstleister in Anspruch nehmen werden, wenn es, wie jüngst im Falle Russlands, die Situation zu erfordern scheint. Diese Privatisierung von Militäreinsätzen birgt eine große Gefahr. Eine wichtige Funktion des Staates – die alleinig autorisierte Institution zu sein, Gewalt anzuwenden, um Rechtsstaatlichkeit zu gewährleisten – wird unterhöhlt, in manchen Ländern ganz aufhoben.

Wie kriegt man die Militärfirmen in den Griff?

Es ist schwierig, eindeutig zu bestimmen, wann mit der Privatisierung militärischer Aufgaben eine kritische Grenze überschritten wird, durch die das Gewaltmonopol unterlaufen oder gefährdet wird. In schwachen oder zerfallenden Staaten, in denen bewaffnete nicht-staatliche Akteure unterschiedlicher Art das staatliche Gewaltmonopol faktisch ausgeschaltet haben, ist die Situation eindeutig.

Die privaten Militärfirmen verfügen über militärische Macht, die sich öffentlichen Kontrollen und Gesetzen weitgehend entzieht. Das Gesetz des Marktes regiert. Die Unternehmen können ihre Dienste prinzipiell jedem anbieten, der dafür zu zahlen gewillt ist, seien es Regierungen, multinationale Konzerne, UN-Unterorganisationen, Hilfswerke, Rebellentruppen oder Drogenkartelle. Die vorhandenen internationalen Normen greifen für die privaten Militärfirmen nur dann, wenn diese Firmen das in der Charta der Vereinten Nationen festgelegte Recht der Selbstbestimmung der Völker verletzen (das heißt, wenn sie in die inneren Angelegenheiten eines Staates eingreifen) oder wenn sie sich direkt an Kampfhandlungen beteiligen. Aber die Beispiele Blackwater im Irak oder Wagner in der Ukraine zeigen, dass selbst diese völkerrechtliche Normen nicht oder kaum durchsetzbar sind.

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Es gibt unterschiedliche Ansätze für den Umgang mit der unregulierten Tätigkeit der Militärfirmen: ein Verbot, Verlass auf die Selbstregulierung der Firmen oder internationale und nationale gesetzliche Regelungen.

Ein umfassendes Verbot wäre die direkteste Form der Kontrolle, doch nationale Gesetze und Exekutiven benötigen die Mittel, um dieses Verbot extraterritorial auch durchsetzen zu können. Sonst könnten die Firmen sich, so wie Executive Outcomes in Südafrika, an einem anderen Ort der Welt niederlassen. Außerdem ist eine klare Definition schwierig, wer oder welche Tätigkeit unter dieses Verbot fallen soll.

Manche Firmen leisten durchaus wertvolle Dienste, beispielsweise in der Logistik bei Katastropheneinsätzen. Ein generelles Verbot würde auch diese Dienstleistungen unterbinden. Es würde bis in die Rüstungsexportregelungen hineinreichen, und bei kaum einer Regierung besteht ein Interesse daran, sich selbst die Hände zu binden – weder im Falle von Rüstungsfirmen, noch von Militärfirmen. Im Bericht von International Alert wird eine Liste von verbotenen Aktivitäten vorgestellt, die unter anderem die direkte Teilnahme an Konflikten und Akte enthält, die zur Verletzung der Menschenrechte oder interner Repression beitragen könnten.

Sich auf die Selbstregulierung der Firmen zu verlassen, wie dies beispielsweise die International Peace Operations Association, ein Mitgliedsverband privater Militär- und Sicherheitsfirmen, vorschlug, kommt einem Nichtstun oder Ignorieren des Problems gleich. Das sogenannte Montreux Document über internationale legale Verpflichtungen von Militärfirmen während bewaffneter Konflikte ist eine solche Initiative, an der private Militärfirmen aktiv mitarbeiteten, ebenso der International Code of Conduct for Private Security Providers.

Beide Initiativen sollen vor allem Menschenrechtsverletzungen der privaten Militärfirmen verhindern. Sie sind jedoch zu vage formuliert, um wirklich Wirkung zu erzeugen.

Ein solcher Ansatz erscheint völlig unzureichend, da die Firmen nicht durch einen von einem Branchenverband verabschiedeten Verhaltenskodex verpflichtet werden können. Auch die skandalträchtige und schießwütige Firma Blackwater betonte immer wieder, internationale Normen zu beachten und Professionalität hochzuhalten. Außerdem würden sich die „schwarzen Schafe“ der Branche ohnehin nicht an die Selbstverpflichtung halten. In einigen Bereichen (zum Beispiel „Blutdiamanten“) haben aber derartige Kodices zu Verbesserungen geführt und manche unsauberen Praktiken beschränkt.

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Die Mindestnorm für einen solchen Kodex wäre die Achtung der Menschenrechte, der internationalen humanitären Gesetze und des Kriegsvölkerrechtes, die Achtung der Souveränität von Staaten sowie Transparenz der Geschäftstätigkeit.

Initiativen von Verbänden und Firmen sind durchaus zu begrüßen; sie sind jedoch keinesfalls ausreichend, da weder die problematischen Grenzfälle zwischen Legalität und Illegalität noch die schlimmsten Exzesse verhindert und gerichtlich verfolgt werden können. Der Vorteil dieser Konzeption liegt in der einfachen Handhabung; es bliebe jedoch eine Regulierung „light“.

Stattdessen böte sich eine ganze Reihe unterschiedlicher, zum Teil komplementärer Möglichkeiten zur Regulierung der Firmen an:

Erstens: Die Fortentwicklung der Genfer Konvention. Nach der Genfer Konvention ist der Einsatz von Söldnern illegal. Das Kriegsvölkerrecht unterscheidet zwischen Kombattanten (Personen die berechtigt sind, in Kriegen eingesetzt zu werden, also Soldaten) und Nicht-Kombattanten. Rebellengruppen, Söldner, die Mitarbeiter privater Militärfirmen und irreguläre Verbände sind de facto, aber nicht de jure Kombattanten.

Da Kontraktpersonal nicht mehr nur mit logistischen Aufgaben befasst ist und sich Firmen in Kriegen auch auf dem Gefechtsfeld tummeln, bedarf die Genfer Konvention einer Revision. Mitarbeiter privater Militärfirmen sind keine „Nicht-Kombattanten“, da sie zumeist Waffen tragen und im Auftrag von Regierungen tätig werden. Sie sind jedoch nach dem internationalen Kriegsrecht ebenso wenig „Kombattanten“, da sie keine regulären Uniformen tragen und nicht der militärischen Befehlsgewalt unterstellt sind. Da auch die Definition „Söldner“ nicht auf sie zutrifft, haben sie zurzeit als „ungesetzliche Kombattanten“ rechtlich einen vagen, interpretationbedürftigen Status.

Erforderlich ist also eine Klarstellung und Erweiterung auf Militärfirmen. Die Regelung der Söldnerfrage im Zusatzprotokoll der Konvention hat in ihrer Anwendung gezeigt, dass der international erzielte Kompromiss keine wirkliche Handhabe bietet, um Söldner juristisch zur Rechenschaft zu ziehen. Es wird vermutlich auch bei einer Revision zur Erfassung des Personals der privaten Militärfirmen ebenso weit auslegbare Definitionen und „faule“ Kompromisse geben, die den Regierungen große Handlungsspielräume eröffnen und sie in ihrem Interesse an der Nutzung privater Gewaltakteure kaum hindern werden.

Zweitens: Die Einführung eines Lizenzsystems. Lizenzen könnten als Generallizenz von nationalen Regierungen an Firmen vergeben werden. Damit wären nur die lizenzierten Firmen berechtigt, militärische Dienstleistungen anzubieten. Sie erhielten eine Art regierungsamtliche Legitimität verliehen, mit allen Konsequenzen für die Regierung bei ungesetzlichem Verhalten der Lizenznehmer. Lizenzen könnten, statt an Firmen, auch für genau definierte Leistungen vergeben werden, während andere Tätigkeiten ausgeschlossen würden. Schließlich ist ein Lizenzsystem denkbar, das auf einer Einzelfallbasis beruht und bei jedem neuen Vertrag eine neue Lizenz erfordert. Diese möglichen unterschiedlichen Lizenzierungen weisen deutliche Parallelen zum Rüstungstransfer auf, und die dort gemachten Erfahrungen sollten für die Lizenzierung privater Militärfirmen genutzt werden. Gerade auch die Rüstungsexporterfahrungen zeigen, wie häufig internationale und innergesellschaftliche Konflikte mit Waffenlieferungen geschürt werden. Deshalb müssen bestimmte Bereiche für Firmen zum Tabu erklärt werden, insbesondere der Einsatz in Kampfhandlungen.

Drittens: Meldepflicht. Firmen müssen ihre Einsätze registrieren lassen und die Heimatregierung sowie die Regierung der Einsatzländer über ihre Tätigkeit informieren. Der Vorteil dieses Systems ist seine leichte Handhabbarkeit; nachteilig ist allerdings, dass Regierungen tätig werden müssten, um bestimmte Dienstleistungen zu unterbinden. Dies wiederum erfordert nicht nur den politischen Willen, sondern auch eine rechtliche Grundlage. Außerdem handelt es sich um eine deutlich abgeminderte Form einer möglichen Kontrolle.

Die Verhandlungen in den Vereinten Nationen über die Registrierung oder Lizenzierung von Waffenmaklern haben gezeigt, dass nur wenige Regierungen geneigt sind, derartige Regelungen international verbindlich zu vereinbaren. Ähnliches muss man für die Registrierung privater Militärfirmen befürchten.

Viertens: Internationale Registrierung, Transparenz und Verifikation. Firmen und die beauftragenden sowie die zahlenden Länder könnten verpflichtet werden, ihre Kontrakte mit den notwendigen Details über Umfang und Leistung in einem zentralen internationalen Register anzumelden. Dieses universelle Format ist eine Unterform der oben thematisierten Registrierung. Dieses Instrumentarium hat deutliche Parallelen zum „UN Register of Conventional Arms“.

Der Vorteil gegenüber dem jetzigen Zustand wäre eine deutliche Verbesserung der Transparenz. Für ein solches Register kämen die Vereinten Nationen oder auch das Internationale Komitee des Roten Kreuzes als Depositar in Frage. Doch die beiden hauptsächlichen und gewichtigen Nachteile des UN-Waffenregisters würden auch für ein Militärfirmenregister zutreffen. Die Berichterstattung würde post faktum erfolgen und die Verifizierungsmöglichkeiten würden sich lediglich auf einen Vergleich der von den unterschiedlichen Stellen (Firmen, beauftragende und zahlende Länder) gemeldeten Daten erstrecken. Auch für diese Form der Registrierung gilt, dass die problematischsten Fälle vermutlich nicht gemeldet würden.

Fünftens: Schwarze Listen. Die Erstellung „schwarzer Listen“ unter der Ägide der Vereinten Nationen oder anderer internationaler Organisationen kann sich als wirksames Mittel erweisen, um zumindest die „schwarzen Schafe“ der Branche zu brandmarken und sie von künftigen Geschäftsabschlüssen fernzuhalten. Derartige schwarze Listen von Personen und Firmen existieren heute bereits in Fällen, in denen Embargos verhängt wurden. Sie existieren auch im Kampf gegen vermutete Terroristen. Derartige Listen müssten auf einem öffentlichen Monitoringsystem basieren und ständig aktualisiert werden. Der Nachteil der „schwarzen Listen“ ist deren reaktive Funktion, das heißt, erst nach fehlerhaftem oder verbrecherischem Verhalten der Firmen würden sie auf einer derartigen Liste erscheinen.

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Ohne die Einführung von Regelungen können die Firmen nur von ihren Auftraggebern und ihren Besitzern oder Aktionären zur Verantwortung gezogen werden. Alle angesprochenen Kontrollmechanismen weisen Lücken auf und sind nicht einfach zu implementieren. Zum Teil erfordern sie umfangreiche Kontrollen, die eine entsprechende behördliche Struktur voraussetzen. Um den Wildwuchs zu beschneiden, ist als Mindestvoraussetzung eine Regelung ähnlich wie im Rüstungsexport vorzusehen, auch wenn die Rüstungstransferregelungen zeigen, wie löchrig die gesetzlichen Grundlagen sind und wie viele skandalöse Geschäfte abgeschlossen werden.

Für die Kontrolle der privaten Militärfirmen sind die Regierungen hauptverantwortlich – in den aktuellen Kriegen vor allem die russische Regierung. Bei entsprechendem politischem Willen kann das Treiben der Privatarmeen kontrolliert, eingeschränkt oder verboten werden. Die Regierungen tragen die Verantwortung für das staatliche Gewaltmonopol und auch für seine Preisgabe und Untergrabung durch die Privatisierung des Krieges; aus dieser Verantwortung können sie sich nicht davonstehlen. Aber es besteht ein Spannungsverhältnis zwischen der möglichen Kontrolle der privaten Militärunternehmen und ihrer häufigen Nutzung durch viele Regierungen, einschließlich der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats. Dies macht eine Lösung nicht leicht.

QuellentextZusammenfassung

Kriege werden nicht nur von Streitkräften ausgetragen. Häufig sind unterschiedliche nicht-staatliche Akteure beteiligt, die oft noch schwieriger zu befrieden sind – Söldner, private Militärfirmen, Rebellen, Milizen, bewaffnete Parteien und Gruppierungen und viele mehr. Sie sind jüngst wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt, etwa durch die Kampfhandlungen der russischen Firma Wagner im Ukrainekrieg oder durch andere nicht-staatliche Akteure wie die Hamas mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei sind derartige Einsätze nicht neu oder außergewöhnlich, sondern zeitweise bedeutsamer in zwischenstaatlichen Konflikten als staatlich aufgestellte Streitkräfte. Über Jahrhunderte waren sie der Standard. Bewaffnete Konflikte wurden für manche der Kriegsteilnehmer zu einem attraktiven und profitablen Geschäft. Schon im Mittelalter waren Kriegsunternehmer präsent. Von Wallenstein im 30-jährigen Krieg bis zu Wagner heute bieten sie sich gegen Bezahlung zur Realisierung politischer Ziele an. Wirtschaftliche und personelle Engpässe im Militärbereich beschleunigten die Privatisierung nach dem Ende des Kalten Krieges. Die Liberalisierung des Marktes, die Deregulierungskonzepte und die neokonservativen wirtschaftlichen Programme in den 2000er Jahren waren für den Goldrausch der privaten Militärfirmen entscheidend. Sie operieren weltweit in einer rechtlichen Grauzone. Sie untergraben das staatliche Gewaltmonopol und sind eine potenzielle Gefahr für Frieden, Stabilität und die Einhaltung der Menschenrechte. Deshalb ist deren Regulierung dringend geboten.

Zitierweise: Herbert Wulf, "Krieg als Geschäft“, in: Deutschland Archiv, 20.10.2023, Link: www.bpb.de/541951. Alle Beiträge sind Recherchen und Sichtweisen der jeweiligen AutorInnen, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar. (hk)

"Diplomatie! Jetzt! Frieden!" Ein Appell an der Fassade des Deutschen Nationaltheaters in Weimar im Oktober 2023. Doch wie umsetzen angesichts weltweit verhärtender Feindbilder, wachsender Waffenarsenale und zunehmend eingesetzer Privatarmeen und Milizen? (© bpb / Holger Kulick)

Über 50 weitere Beiträge aus dem Deutschland Archiv zum Thema Krieg & Frieden in: Interner Link: Die Zeitenwende und die Folgen.

Fussnoten

Fußnoten

  1. Andrea Schneiker, Private Militärfirmen in Kriegsökonomien. Der Einsatz von Executive Outcomes in Sierra Leone, S. 289, in: Stig Förster, Christian Jansen und Günther Kronenbitter (eds), Rückkehr der Condottieri? Lübeck 2010.

  2. Peter W. Singer, Corporate Warriors. The Rise of the Privatized Military Industry, Ithaka Cornell University Press, 2003, S. 19.

  3. Herbert Wulf, Internationalizing and Privatizing War and Peace, Basingstoke, Palgrave MacMillan, 2005.

  4. Diese Unterscheidung verwendet Robert Mandel, The Privatization of Security, in: Armed Forces & Society, 2001, vol. 28, no. 1, S. 129-151.

  5. Vgl. Daniil Sotnikov, „Nicht nur Wagner: Russische Privatarmeen in der Ukraine“, Deutsche Welle vom 27.6.2023, https://www.dw.com/de/nicht-nur-die-wagner-gruppe-russische-privatarmeen-in-der-ukraine/a-66030169, sowie: Artur Lebedew und Max Biederbeck, „Es gibt nicht nur Wagner – und das ist Putins Problem“, Wirtschaftswoche vom 10.7.2023, https://www.wiwo.de/my/politik/ausland/privatarmeen-in-russland-es-gibt-nicht-nur-wagner-und-das-ist-putins-problem/29244994.html, letzte Zugriffe 15.10.2023.

  6. z.B. Spiegel.de vom 18.9.2020, https://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutsche-sicherheitsfirma-asgaard-im-irak-wehrmachtsspruch-im-hauptquartier-a-bf5f0cc9-7cb6-48de-abd4-4d14e83eaeaa, oder: Westfälische Nachrichten vom 19.2.2021 https://www.wn.de/muensterland/kreis-warendorf/ahlen/firma-asgaard-unter-verdacht-1073160?&npg, oder Westfälischer Anzeiger wa.de vom 19.7.2019 https://www.wa.de/hamm/soeldner-sicherheitsfirma-asgaard-somalia-nach-zehn-jahren-endet-ex-feldwebel-hamm-prozess-12813329.html sowie vom 9.6.2022 https://www.wa.de/hamm/uentrop-ort370525/terror-vorwuerfe-gegen-asgaard-nicht-bestaetigt-keine-ermittlungen-gegen-sicherheitsfirma-aus-hamm-91599995.html, oder auch: Der Standard, 19.1.2022, https://www.derstandard.de/story/2000132527641/rechte-soeldner-die-oesterreich-connection-der-deutschen-sicherheitsfirma-asgaard, letzte Zugriffe 15.10.2023.

  7. Zitiert nach: Tom Schimmeck, „Privatisierter Krieg Die Rückkehr der Söldner https://www.deutschlandfunk.de/privatisierter-krieg-die-rueckkehr-der-soeldner-100.html , Deutschlandfunk vom 31.5.2027, letzter Zugriff 15.10.2023.

  8. Ebd. und Antworten der Bundesregierung auf parlamentarische Anfragen der Linken vom 26.4.2006: https://dserver.bundestag.de/btd/16/012/1601296.pdf, sowie vom 23.5.2022: https://dserver.bundestag.de/btd/20/019/2001996.pdf., und vom 22.4.2022: https://dserver.bundestag.de/btd/20/014/2001472.pdf.

  9. Fred Schreier und Caparini, Marina Caparini, Law, Practice and Governance of Private Military and Security Companies. Geneva Centre for the Democratic Control of the Armed Forces, Geneva: Occasional Paper, Nr. 6, März 2005. Hersh, Seymour M. in: The New Yorker, 30.4.2004 https://www.newyorker.com/magazine/2004/05/10/torture-at-abu-ghraib, letzter Zugriff 17.10.2004.

  10. Ein Bericht von International Alert, Regulating private military companies, hat diese Optionen für die britische Regierung bereits 2001 benannt. https://www.international-alert.org/publications/regulating-private-military-companies-options-for-the-uk-government/, letzter Zugriff 19.10.2023.

  11. Sieben Jahre später wurden die Blackwater-Mitarbeiter in den USA juristisch belangt. The New York Times, 22.10.2014, https://www.nytimes.com/2014/10/23/us/blackwater-verdict.html, letzter Zugriff 17.10.2023.

  12. Spiegel Geschichte, Heft 5/2023, S. 130.

  13. Vgl. auch Bundestagsdrucksache 20/1996 20. Wahlperiode 23.05.2022: https://dserver.bundestag.de/btd/20/019/2001996.pdf. Auf deutsche Söldner, die bereits im Balkankrieg im Einsatz waren, weist eine weitere Anfrage hin, Bundestagsdrucksache 14/6413 vom 21.6.2001, https://dserver.bundestag.de/btd/14/064/1406413.pdf., letzte Zugriffe vom 10.10.2023.

  14. https://de.euronews.com/2023/09/08/bis-zu-3400-pro-monat-spaniens-antwort-auf-wagner-rekrutiert-soldner-fur-die-ukraine, letzter Zugriff 20.10.2023.

  15. https://lieber.westpoint.edu/are-mercenaries-in-ukraine/., letzter Zugriff 10.10.2023.

  16. New York Times, 24.12.2022 https://www.nytimes.com/2022/12/24/world/africa/central-african-republic-russia-wagner.html, letzter Zugriff 17.10.2023.

  17. Andreas Heinemann-Grüder, Russia`s Corporate Warriors in Armed Conflicts, in: European Union Institute for Security Studies, Brief 10, 2023.

  18. Phillipe Leymarie, Dienstleister des Krieges, in: Le Monde Diplomatique, August 2023, S. 8.

  19. Heinrich Lang, Condottieri im Italien des 15. Und 16. Jahrhunderts, S. 91- 110, in: Stig Förster, Christian Jansen und Günther Kronenbitter (Hrsg), Rückkehr der Condottieri? Lübeck 2010.

  20. Stig Förster, Christian Jansen und Günther Kronenbitter, ibid. 2010, S. 20.

  21. Mike Kortmann, Söldner oder Gentlemen? Die Offiziere der East India Company, S. 205-222, in: Stig Förster, Christian Jansen und Günther Kronenbitter (Hrsg), ibid, 2010.

  22. Jakkie Cilliers and Roy May (Hrsg), Peace, Profit and Plunder? The Privatization of Security in War-torn African Societies. Pretoria: Institute for Security Studies. Musah, Abdel-Fatau/ Fayemi, J. `Kayode (Hrsg), (2000), Mercenaries, An African Security Dilemma, London, Pluto Press 1990.

  23. Vgl. Eduard Klein, „Grüne Männchen“, Dekoder vom 3.10.2025 https://www.dekoder.org/de/gnose/gruene-maennchen, sowie Reinhard Veser, „Wer sind die grünen Männer?, FAZ vom 22.4.2014, https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/konflikt-in-der-ostukraine-wer-sind-die-gruenen-maenner-12905158.html, letzte Zugriffe 10.10.2023.

  24. Dieser Abschnitt greift auf frühere Ausführungen von mir zurück. Herbert Wulf, ibid. 2005, insbesondere Kapitel 9, S. 197-214.

  25. https://www.international-alert.org/publications/regulating-private-military-companies-options-for-the-uk-government/, S.7, letzter Zugriff 10.10.2023.

Weitere Inhalte

Der Friedens- und Konfliktforscher Prof. Dr. Herbert Wulf ist emeritierter deutscher Hochschullehrer für Politikwissenschaft, er leitete acht Jahre das Internationale Konversionszentrum Bonn (Bonn International Center for Conversion (BICC)), war Berater des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen UNDP zu Abrüstungsfragen in Nordkorea und als Gutachter und Berater verschiedener UN-Organisationen für Waffenkontrolle tätig. Er arbeitete außerdem beim Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) und am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) an der Universität Hamburg.