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Veranstaltungen und Livestreams | Jahresbericht 2019—2021 | bpb.de

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Veranstaltungen und Livestreams Jahresbericht 2019—2021

/ 7 Minuten zu lesen

Per Videokonferenz oder Livestream an Veranstaltungen teilzunehmen, wurde während der Corona-Pandemie zum Standard. Drei Jahre bpb-Veranstaltungen im Rückblick – digital, vor Ort oder hybrid.

Veranstaltungen gehören zu unseren Kernaufgaben – nicht umsonst gibt es in der bpb bereits seit vielen Jahrzehnten einen eigenen Fachbereich Veranstaltungen, der Kongresse, Tagungen und Festivals zu zeitgeschichtlichen sowie aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen realisiert und immer wieder neue Formate entwickelt.

Behind-the-scenes from our histoCON live broadcasts in October 2021. (© bpb, Bildkraftwerk/Zöhre Kurc)

Doch auch für unsere anderen Organisationseinheiten sind Großveranstaltungen ein zentrales Element der politischen Bildungsarbeit.

Während 2019 die meisten Veranstaltungen noch vor Ort durchgeführt wurden, stand besonders bei solchen mit einer höheren Besucher/-innenzahl 2020 ein großer Wandel an. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten einige Events ganz ausfallen oder verschoben werden. Erst 2021 konnten viele Veranstaltungen mit Corona-Auflagen, in hybrider Form oder per Livestream wieder stattfinden. Das zeigen auch die Zahlen und Statistiken, die in diesem Artikel vorgestellt werden: Die coronabedingte Zäsur ist deutlich erkennbar.

Der Umzug ins Digitale

Den YouTube-Kanal der bpb gibt es schon seit einigen Jahren, und er dient seither als Ort für Webvideo-Projekte, Erklärfilme, Dokumentationen von Veranstaltungen und Podcasts. In den letzten Jahren war YouTube jedoch vor allem eins: ein Ort zum Livestreamen.

Das belegen auch die Aufrufzahlen: Insgesamt erhielten die Inhalte auf dem YouTube-Kanal bpbtv von Januar 2019 bis Dezember 2021 insgesamt über 2,6 Millionen Klicks. Mit Beginn der Pandemie stiegen die Zahlen deutlich an: 80 % der Aufrufe in den drei Jahren erfolgten nach dem 20. März 2020.

Ein Livestream kann die Stärken einer Präsenzveranstaltung nicht ersetzen. Doch hat er eigene Vorteile: Der geografische Veranstaltungsort verliert an Relevanz. So wurden viele Veranstaltungen der bpb durch den Umzug ins Digitale leichter zugänglich. Denn die Anreise entfiel, und die (während der Pandemie dringend benötigte) Vereinbarkeit mit Familie, Haushalt und Privatleben war einfacher zu organisieren als bei Präsenzveranstaltungen.

(© bpb)

Nicht zu vergessen auch die kleinen Annehmlichkeiten: Der Hund hat gebellt, und Sie haben die Moderation nicht verstanden? Der Kaffee steht noch in der Küche? Die Veranstaltung klingt spannend, aber zeitgleich steht ein wichtiger Termin an? An dieser Stelle ist der Livestream klar im Vorteil gegenüber analogen Präsenzveranstaltungen. Denn auf YouTube kann man schnell zurück- oder vorspulen, anhalten oder einen Stream bequem auch im Nachhinein anschauen. So sind auch heute weiterhin die Livestreams auf Externer Link: youtube.com/bpbtv verfügbar und zugänglich für Recherchen, Auffrischungen und alle Interessierten.

Unterricht von zu Hause

Anfang der Corona-Pandemie, Mitte März 2020 – ganz Deutschland bleibt zu Hause. Der Unterricht fällt aus, die Unis sind geschlossen und viele Arbeitnehmer/-innen wechseln ins Homeoffice. Um auch in dieser Zeit ein niedrigschwelliges Angebot der politischen Bildung anzubieten, streamte die bpb jeden Tag eine Schulstunde lang live – die Politikstunde für zu Hause.

Gemeinsam mit Professor/-innen, YouTube-Stars, den Korrespondent/-innen von euro|topics, Teamer/-innen von TeamGLOBAL, Studierenden der Politikwissenschaft und der Initiative „Bonn Postkolonial“ sowie zahlreichen weiteren Gast-Lehrkräften schauten wir uns an, was so los ist in der Welt – und traten digital in den Austausch mit vielen Menschen vor den Bildschirmen.

Insgesamt kamen so bis Ende 2021 über 50 Politikstunden zusammen. Das Themenspektrum reichte von der US-Präsidentschaftswahl über Verschwörungsmythen und Postkolonialismus bis hin zu Fußball und Politik.

Eines der Highlights: eine virtuelle Klassenfahrt. Im Livestream ging es nach Tiflis (Georgien), Tunis (Tunesien), Prag (Tschechien), nach Bonn ins Haus der Geschichte und nach Kreisau/Krzyżowa (Polen). 2021 kam noch eine Externer Link: virtuelle Klassenfahrt nach Jerusalem dazu.

Die Stationen der ersten Klassenfahrt lassen sich hier nachverfolgen:

Studienreisen: vor Ort und im Stream

Die Interner Link: internationalen Studienreisen der bpb nach Israel und Mittel- und Osteuropa bieten fundierte Einblicke in Gesellschaft, Geschichte und Politik und vermitteln ein differenziertes Bild unterschiedlicher Länder und Regionen. 2019 konnten noch sechs Studienreisen regulär durchgeführt werden. 2020 und 2021 konnten sie aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Daher wurden verschiedene digitale Studienreisen ins Leben gerufen.

Auch wenn ein digitaler Austausch den Besuch und die Diskussionen vor Ort nicht in gleicher Qualität ersetzen konnten, spiegeln die Zahlen einen großen Vorteil: Das neue Format machte die Reisen für eine erheblich größere Zahl an Teilnehmenden zugänglich. Während die sechs Studienreisen nach Israel, die 2019 in Präsenz durchgeführt wurden, insgesamt 150 Teilnehmende zählten, erreichten die vier digitalen Reisen im Jahr 2020 insgesamt über 50.000 Aufrufe, die beiden im Jahr 2021 in diesem Format angebotenen Studienreisen über 8.000 Aufrufe.

Für einen Eindruck sehen Sie hier die Highlights von Go West!, der digitalen politischen Reise durch die USA anlässlich der Präsidentschaftswahl 2020.

Themen der sechs Studienreisen 2019 (in Präsenz) nach Israel mit Besuch der palästinensischen Gebiete:

  • Digitaler Wandel zwischen Cyber und Security (05.04. – 17.04.2019)

  • Zentrum und Peripherie: Zwei Gesichter Israels (10.05. – 22.05.2019)

  • Du hast die Wahl! Demokratie und Zivilgesellschaft in Israel und Europa (24.05. – 05.06.2019)

  • Wer bin ich? Wer bist Du? Selbst- und Fremdwahrnehmung von Identitäten in der israelischen Migrationsgesellschaft (06.09. – 18.09.2019)

  • Schlagzeilen jenseits von Krieg. Medien und zivile Konfliktbearbeitung in Israel (18.10. – 30.10.2019)

  • Die Welt neu denken. Auf den Spuren von 100 Jahren Bauhaus (15.11. – 27.11.2019)

Digitale Studienreisen 2020

Digitale Studienreisen 2021

Buchmessen

(© bpb)

Auf insgesamt sechs Buchmessen war die bpb von 2019 bis 2021 präsent – jährlich sowohl auf der Leipziger Buchmesse als auch auf der Frankfurter Buchmesse. Der Messestand ist dabei schon Tradition. Zudem förderte und veranstaltete die bpb zahlreiche weitere Podiumsdiskussionen, Workshops und andere Events.

Mit Beginn der Corona-Pandemie änderte sich jedoch auch diese Tradition, denn die Buchmessen wurden abgesagt oder konnten nur unter massiven Einschränkungen stattfinden. Die Lösung auch hier: der Umzug ins Digitale. Schon zur Leipziger Buchmesse, die vom 11. bis zum 13. März 2020 stattfand, verlegte die bpb Teile ihres Programms ins Netz.

Die Inhalte stehen Interner Link: zum Nachschauen weiterhin online zur Verfügung

Tagungen, Konferenzen und Festivals

Während 2019 die meisten Veranstaltungen in der Regel noch vor Ort durchgeführt wurden, stand besonders bei solchen mit einer höheren Besucherzahl 2020 ein großer Wandel an. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Events ausfallen oder verschoben werden. 2021 konnten, unter Einschränkungen, einige als hybride Veranstaltungen oder im Livestream wieder stattfinden. Dabei ist ein breites Spektrum an Formaten, Themen und Zielgruppen abgedeckt worden – einen Eindruck davon erhalten Sie in der Bildergalerie.

Eindrücke ausgewählter Veranstaltungen 2019-2021

Zum Inhalt (© bpb, BILDKRAFTWERK / Laurin Schmid) (© bpb/BILDKRAFTWERK/Laurin Schmid) Zum Inhalt Zum Inhalt (© bpb) Zum Inhalt (© bpb, Bildkraftwerk/Zöhre Kurc) Zum Inhalt (© bpb, BILDKRAFTWERK/Zöhre Kurc)

Interessiert an weiteren Konferenzen und Festivals? Interner Link: Hier geht es zu den Veranstaltungsreihen der bpb.

Ausstellungen

Auch Ausstellungen gehören zu den Angeboten der bpb. Neben anderen temporären Schauen tourten die zwei Wanderausstellungen „Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“ und „Was glaubst du denn?!“ durch Deutschland.

„Was glaubst du denn?!“

(© bpb)

„Was glaubst du denn?! Muslime in Deutschland“ beleuchtet die Facetten des Alltags von Muslimas und Muslimen in Deutschland. Sie richtet sich insbesondere an Schüler/-innen ab der Sekundarstufe I aller Schulformen und gibt Einblick in das Leben junger Muslime in Deutschland. Religiosität ist dabei nur einer von vielen Aspekten, die im Leben junger Menschen wichtig sind. Entsprechend versteht sich das Format nicht in erster Linie als Ausstellung über eine – ohnehin nicht fest abgrenzbare – gesellschaftliche Gruppe. Vielmehr geht es um individuelle Lebensgestaltung und gesellschaftliches Zusammenleben. Die Ausstellung lädt zum Nachdenken über Identitäten und Zuschreibungsprozesse ein. Sie ist weniger ein Format zur Wissensvermittlung als vielmehr Anlass zu Reflexion, Gespräch und Auseinandersetzung.

10.000

Ausstellungsbesucher/-innen 2019-2021

Ein wesentliches Element der Ausstellungskonzeption ist das begleitende Peer Education Programm: Jugendliche begleiten als Peer Guides andere Jugendliche durch die Ausstellung, erkunden sie gemeinsam und leiten anhand von erlernten Methoden Diskussionen an. Die Peer Guides übernehmen eine verantwortungsvolle Rolle, an der sie selbst wachsen und Erfahrungen sammeln können.

An jedem Ausstellungsort werden ca. 20 Jugendliche ab 16 Jahren in speziell konzipierten Trainingsseminaren zu Peer Guides ausgebildet.

Mit „Peers“ wird ein Zusammenschluss von Personen mit gleichem Status und gleichem Alter beschrieben, die sich gegenseitig beeinflussen. Demzufolge beschreibt „Peer Education“ ein Lernen auf Augenhöhe. Sie macht sich den Umstand zunutze, dass es Jugendlichen in der Regel leichter fällt, Inhalte von Gleichaltrigen aufzunehmen. Dieser Ansatz ist auch Bestandteil der Ausstellung.

Zwischen 2019 und 2021 wurden insgesamt 331 Peer Guides ausgebildet, die in ca. zweistündigen Begleitungen durch die Ausstellung führten.

„Abgestempelt – Judenfeindliche Postkarten“

(© bpb)

Über die Jahre hat der Berliner Sammler Wolfgang Haney fast 1.000 antisemitische Postkarten zusammengetragen Eine Auswahl zeigt die Interner Link: Wanderausstellung. Die meisten Postkarten stammen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Sie sind als historische Quellen zu verstehen, die als Gebrauchsgegenstände einen unmittelbaren Blick in die Welt des Alltags, geprägt durch Vorurteile und Diskriminierungen, ermöglichen.

Die Ausstellung wurde 1999 vom Jüdischen Museum Frankfurt und dem Museum für Kommunikation Frankfurt als Wechselausstellung erarbeitet und wird in einer von Prof. Dr. Thomas Goll, TU Dortmund, überarbeiteten, deutlich komprimierten Fassung von der bpb als Wanderausstellung verliehen. 2019 – 2021 wanderte die Ausstellung zu 16 Standorten in Deutschland. Welche das waren, können Sie auf der Karte entdecken.

Alle aktuellen und zukünftigen Standorte der Ausstellung finden Sie Interner Link: hier.

Fussnoten

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