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Die neue ostdeutsche Welle | Deutschland Archiv | bpb.de

Deutschland Archiv Neu im DA Schwerpunkte Erinnern, Gedenken, Aufarbeiten 1848/49 in der politischen Bildung Vier Ansichten über ein Buch, das es nicht gab "Es war ein Tanz auf dem Vulkan" Föderalismus und Subsidiarität „Nur sagen kann man es nicht“ Wenn Gedenkreden verklingen Zeitenwenden Geschichtsklitterungen „Hat Putin Kinder?“, fragt meine Tochter Wolf Biermann über Putin: Am ersten Tag des Dritten Weltkrieges Der Philosoph hinter Putin „Putin verwandelt alles in Scheiße“ Das Verhängnis des Imperiums in den Köpfen Ilse Spittmann-Rühle ist gestorben Der Friedensnobelpreis 2022 für Memorial Rückfall Russlands in finsterste Zeiten Memorial - Diffamiert als "ausländische Agenten" Die Verteidigung des Erinnerns Russlands Attacken auf "Memorial" Der Fall Schalck-Golodkowski Ende des NSU vor zehn Jahren 7. Oktober 1989 als Schlüsseltag der Friedlichen Revolution Die Geschichte von "Kennzeichen D" Nachruf auf Reinhard Schult Leningrad: "Niemand ist vergessen" Verfolgung von Sinti und Roma Zuchthausaufarbeitung in der DDR - Cottbus Sowjetische Sonderhaftanstalten Tage der Ohnmacht "Emotionale Schockerlebnisse" Ein Neonazi aus der DDR Akten als Problem? Eine Behörde tritt ab Ostberlin und Chinas "Großer Sprung nach vorn" Matthias Domaschk - das abrupte Ende eines ungelebten Lebens Ein Wettbewerb für SchülerInnenzeitungen Totenschädel in Gotha Bürgerkomitees: Vom Aktionsbündnis zum Aufarbeitungsverein Westliche Leiharbeiter in der DDR Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (I) Hohenzollern und Demokratie nach 1918 (II) Auf dem Weg zu einem freien Belarus? Erstes deutsch-deutsches Gipfeltreffen im Visier des BND Neue Ostpolitik und der Moskauer Vertrag Grenze der Volksrepublik Bulgarien Die Logistik der Repression Schwarzenberg-Mythos Verschwundene Parteifinanzen China, die Berlin- und die Deutschlandfrage 8. Mai – ein deutscher Feiertag? China und die DDR in den 1980ern 1989 und sein Stellenwert in der europäischen Erinnerung Stasi-Ende Die ungewisse Republik Spuren und Lehren des Kalten Kriegs Einheitsrhetorik und Teilungspolitik Schweigen brechen - Straftaten aufklären Welche Zukunft hat die DDR-Geschichte? Die Deutschen und der 8. Mai 1945 Jehovas Zeugen und die DDR-Erinnerungspolitik Generation 1989 und deutsch-deutsche Vergangenheit Reformationsjubiläen während deutscher Teilung 25 Jahre Stasi-Unterlagen-Gesetz Kirchliche Vergangenheitspolitik in der Nachkriegszeit Zwischenbilanz Aufarbeitung der DDR-Heimerziehung Der Umgang mit politischen Denkmälern der DDR Richard von Weizsäckers Rede zum Kriegsende 1985 Die Sowjetunion nach Holocaust und Krieg Nationale Mahn- und Gedenkstätten der DDR Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Die Entmilitarisierung des Kriegstotengedenkens in der SBZ Heldenkult, Opfermythos und Aussöhnung Durchhalteparolen und Falschinformationen aus Peking Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte Grenzsicherung nach dem Mauerbau Einmal Beethoven-Haus und zurück Das Bild Walther Rathenaus in der DDR und der Bundesrepublik Alles nach Plan? Fünf Gedanken über Werner Schulz „Wie ein Film in Zeitlupe“ "Ich hatte Scheißangst" Ein Nazi flieht in die DDR Der 13. Februar 1945 im kollektiven Gedächtnis Dresdens Vor 50 Jahren im September: Zweimal Deutschland in der UNO Der Mann aus dem inneren Zirkel DDR-Vermögen auf Schweizer Konten Nicht nur Berlin Moskauer Hintergründe des 17. Juni Opfer einer "Massenpsychose"? Der Wolf und die sieben Geißlein Der Prager Frühling 1968 und die Deutschen Operativer Vorgang „Archivar“ 9. November 1989. Der Durchbruch 9. November 1918. „Die größte aller Revolutionen“? Der vielschichtige 9. November Biermann in meinem Leben Ein Wolf im Museum Entmutigung & Ermutigung. Drei Stimmen zu Biermann Spurenverwischer Kleinensee und Großensee Tod einer Schlüsselfigur Das besiegte Machtinstrument - die Stasi Anhaltende Vernebelung Die RAF in der DDR: Komplizen gegen den Kapitalismus Einem Selbstmord auf der Spur Druckfrisch Ehrlicher als die meisten Die Stasi und die Bundespräsidenten Das Einheits-Mahnmal Bodesruh Transformation und Deutsche Einheit Die sozialpsychologische Seite der Zukunft Zwölf Thesen zu Wirtschaftsumbau und Treuhandanstalt Die andere Geschichte der Umbruchjahre – alternative Ideen und Projekte 31 Jahre nach Rostock-Lichtenhagen Wiedervereinigt auf dem Rücken von Migranten und Migrantinnen? Film ohne Auftrag - Perspektiven, die ausgegrenzt und unterschlagen wurden Geheimdienste, „Zürcher Modell“ und „Länderspiel“ 50 Jahre Grundlagenvertrag Drei Kanzler und die DDR Populismus in Ost und West Akzeptanz der repräsentativen Demokratie in Ostdeutschland Zusammen in Feindseligkeit? Neuauflage "(Ost)Deutschlands Weg" Ostdeutsche Frakturen Welche Zukunft liegt in Halle? Anpassungsprozess der ostdeutschen Landwirtschaft Daniela Dahn: TAMTAM und TABU Wege, die wir gingen „Der Ort, aus dem ich komme, heißt Dunkeldeutschland” Unternehmerischer Habitus von Ostdeutschen Teuer erkauftes Alltagswissen Trotz allem im Zeitplan Revolution ohne souveränen historischen Träger Mehr Frauenrechte und Parität Lange Geschichte der „Wende“ Eine Generation nach der ersten freien Volkskammerwahl Unter ostdeutschen Dächern Die de Maizières: Arbeit für die Einheit Schulzeit während der „Wende” Deutschland – Namibia Im Gespräch: Bahr und Ensikat Gorbatschows Friedliche Revolution "Der Schlüssel lag bei uns" "Vereinigungsbedingte Inventur" "Es gab kein Drehbuch" "Mensch sein, Mensch bleiben" Antrag auf Staatsferne Alt im Westen - Neu im Osten Die Deutsche Zweiheit „Ein echtes Arbeitsparlament“ Corona zeigt gesellschaftliche Schwächen Widersprüchliche Vereinigungsbilanz Schule der Demokratie Warten auf das Abschlusszeugnis Brief an meine Enkel Putins Dienstausweis im Stasi-Archiv Preis der Einheit Glücksstunde mit Makeln Emotional aufgeladenes Parlament Geht alle Macht vom Volke aus? Deutschland einig Vaterland 2:2 gegen den Bundestag "Nicht förderungswürdig" Demokratie offen halten Standpunkte bewahren - trotz Brüchen Die ostdeutsche Erfahrung Kaum Posten für den Osten Braune Wurzeln Wer beherrscht den Osten „Nicht mehr mitspielen zu dürfen, ist hart.“ Ein Ost-West-Dialog in Briefen Stadtumbau Ost Ostdeutschland bei der Regierungsbildung 2017 Die neue Zweiklassengesellschaft DDR-Eishockey im Wiedervereinigungsprozess Die SPD (West) und die deutsche Einheit Die Runden Tische 1989/90 in der DDR Die Wandlung der VdgB zum Bauernverband 1990 Transatlantische Medienperspektiven auf die Treuhandanstalt Transformation ostdeutscher Genossenschaftsbanken Demografische Entwicklung in Deutschland seit 1990 Parteien und Parteienwettbewerb in West- und Ostdeutschland Hertha BSC und der 1. FC Union vor und nach 1990 25 Jahre nach der Wiedervereinigung Ostdeutsches Industriedesign im Transformationsprozess Wende und Vereinigung im deutschen Radsport Wende und Vereinigung im deutschen Radsport (II) Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder Europäische Union als Voraussetzung für deutschen Gesamtstaat Welche Zukunft braucht Deutschlands Zukunftszentrum? Ein Plädoyer. (K)Einheit Wird der Osten unterdrückt? Die neue ostdeutsche Welle Die anderen Leben. Generationengespräche Ost "Westscham" Sichtweisen Die innere Einheit Wer beherrscht den Osten? Forschungsdefizite rechtsaußen Verpasste Chancen? 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Der Tod ist ein Meister aus Russland Wann ist die Zeit zu verhandeln? „Ich bedaure und bereue nichts“ Jüdinnen in Deutschland nach 1945 Interviews Beiträge Porträts Redaktion Jüdinnen und Juden in der DDR Antisemitismus in Deutschland Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch War die DDR antisemitisch? Antisemitismus in der DDR Teil I Antisemitismus in der DDR Teil II Als ob wir nichts zu lernen hätten von den linken Juden der DDR ... Ostdeutscher Antisemitismus: Wie braun war die DDR? Die Shoah und die DDR Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil I Umgang mit jüdischen Friedhöfen und Friedhofsschändungen, Teil II Israel im Schwarzen Kanal Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, I Der Nahostkonflikt in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR, II Das Israelbild der DDR und dessen Folgen Buchenwald und seine fragwürdige Nachgeschichte "Jüdisch & Links" von Wolfgang Herzberg Der patriarchalen Erinnerungskultur entrissen: Hertha Gordon-Walcher Jüdisch sein in Frankreich und in der DDR Frauen in der DDR (Die) Mütter der Gleichberechtigung in der DDR Sexismus unter gleichberechtigten Werktätigen Der Schwangerschaftsabbruch in der DDR Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Hauptamtliche Stasi-Mitarbeiterinnen Frauen im geteilten Deutschland „Schönheit für alle!“ Pionierinnen im Fußball – Von der Produktion auf den Platz 1989/90 - Friedliche Revolution und Deutsche Einheit Frauen in der Bürgerbewegung der DDR Die Wege zum 9. November 1989 „Die Stunde ist gekommen aufzustehen vom Schlaf“ Mythos Montagsdemonstration Ossi? Wessi? Geht's noch? Es gibt keine wirkliche Ostdebatte Die. Wir. Ossi. Wessi? Wie man zum Ossi wird - Nachwendekinder zwischen Klischee und Stillschweigen 2 plus 4: "Ihr könnt mitmachen, aber nichts ändern“ Blick zurück nach vorn Wem gehört die Revolution? Die erste und letzte freie DDR-Volkskammerwahl Mythos 1989 Joseph Beuys über die DDR Der 9. Oktober 1989 in Leipzig Egon Krenz über den 9. November Die deutsche Regierung beschleunigt zu stark Projekte für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin und Leipzig Deutsch-deutsche Begegnungen. Die Städtepartnerschaften am Tag der Deutschen Einheit Mit Abstand betrachtet - Erinnerungen, Fragen, Thesen. Die frohe Botschaft des Widerstands Mauerfall mit Migrationshintergrund "Wer kann das, alltäglich ein Held sein?" "Es geht um Selbstbefreiung und Selbstdemokratisierung" Kann man den Deutschen vertrauen? 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Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine Recherche Todesopfer des DDR-Grenzregimes - Eine andere Sicht "Begriffliche Unklarheiten" Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR "Schicksale nicht Begriffe" Mauerbau und Machtelite Zwangseingewiesene Mädchen und Frauen in Venerologischen Einrichtungen Stasi-Razzia in der Umweltbibliothek Politisch inhaftierte Frauen in der DDR Ein widerständiges Leben: Heinz Brandt Über den Zaun und zurück – Flucht und Rückkehr von Dietmar Mann Die politische Justiz und die Anwälte in der Arä Honecker Geraubte Kindheit – Jugendhilfe in der DDR Haftarbeit im VEB Pentacon Dresden – eine Fallstudie Zwischen Kontrolle und Willkür – Der Strafvollzug in der DDR Suizide in Haftanstalten: Legenden und Fakten Die arbeitsrechtlichen Konsequenzen in der DDR bei Stellung eines Ausreiseantrages Max Fechner – Opfer oder Täter der Justiz der Deutschen Demokratischen Republik? Die "Auskunftspersonen" der Stasi – Der Fall Saalfeld Geschlossene Venerologische Stationen und das MfS Jugendhilfe und Heimerziehung in der DDR Fraenkels "Doppelstaat" und die Aufarbeitung des SED-Unrechts "OV Puppe". Ein Stasi-Raubzug im Spielzeugland Verdeckte Waffendeals der DDR mit Syrien Alltag und Gesellschaft Die Situation von lesbischen Frauen in der DDR Ost-West Nachrichtenvergleiche Fußball mit und ohne Seele München 1972: Olympia-Streit um das „wahre Freundesland“ Afrikas Das religiöse Feld in Ostdeutschland Repräsentation Ostdeutschlands nach Wahl 2021 Die Transformation der DDR-Presse 1989/90 Das Elitendilemma im Osten "Affirmative Action" im Osten Ostdeutsche in den Eliten als Problem und Aufgabe Ostdeutsche Eliten und die Friedliche Revolution in der Diskussion Die Bundestagswahl 2021 in Ostdeutschland Deutsch-deutsche Umweltverhandlungen 1970–1990 Der Plan einer Rentnerkartei in der DDR "Es ist an der Zeit, zwei deutsche Mannschaften zu bilden" Deutsch-ausländische Ehen in der Bundesrepublik Verhandelte Grenzüberschreitungen Verpasste Chancen in der Umweltpolitik Der dritte Weg aus der DDR: Heirat ins Ausland Und nach Corona? Ein Laboratorium für Demokratie! 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Wege in die Opposition Politische Fremdbestimmung durch Gruppen Macht-Räume in der DDR Wirtschaftspläne im Politbüro 1989 "Macht-Räume in der DDR" Macht, Raum und Plattenbau in Nordost-Berlin Machträume und Eigen-Sinn der DDR-Gesellschaft Die "Eigenverantwortung" der örtlichen Organe der DDR Strategien und Grenzen der DDR-Erziehungsdiktatur Staatliche Einstufungspraxis bei Punk- und New-Wave-Bands Kommunalpolitische Kontroversen in der DDR (1965-1973) Schwarzwohnen 1968 – Ost und West Der Aufstand des 17. Juni 1953 Interview mit Roland Jahn Der 17. Juni 1953 und Europa Geschichtspolitische Aspekte des 17. Juni 17. Juni Augenzeugenbericht Kultur und Medien Einmal Beethoven-Haus und zurück Gedächtnis im Wandel? Der Aufbau des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Ostdeutschland Die Demokratisierung von Rundfunk und Fernsehen der DDR Die Stasi und die Hitler-Tagebücher Ein Nachruf auf Walter Kaufmann Die Tageszeitung »Neues Deutschland« vor und nach 1990 Wie ein Staat untergeht Objektgeschichte antifaschistischer Ausstellungen der DDR Reaktionen auf die Ausstrahlung der Fernsehserie „Holocaust“ „Mitteldeutschland“: ein Kampfausdruck? Gesundheitsaufklärung im Global Humanitarian Regime The British Press and the German Democratic Republic Kulturkontakte über den Eisernen Vorhang hinweg "Drei Staaten, zwei Nationen, ein Volk“ "Flugplatz, Mord und Prostitution" SED-Führung am Vorabend des "Kahlschlag"-Plenums Ende der Anfangsjahre - Deutsches Fernsehen in Ost und West "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Es gibt keinen Dritten Weg" Frauenbild der Frauenpresse der DDR und der PCI Regionales Hörfunkprogramm der DDR DDR-Zeitungen und Staatssicherheit Eine Chronik von Jugendradio DT64 Die "neue Frau": Frauenbilder der SED und PCI (1944-1950) „Streitet, doch tut es hier“ Olympia in Moskau 1980 als Leistungsschau für den Sozialismus Lager nach 1945 Ukrainische Displaced Persons in Deutschland Jugendauffanglager Westertimke Das Notaufnahmelager Gießen Die Gedenkstätte und Museum Trutzhain Die Barackenstadt: Wolfsburg und seine Lager nach 1945 Die Aufnahmelager für West-Ost-Migranten Die Berliner Luftbrücke und das Problem der SBZ-Flucht 1948/49 Migration Fortbildungen als Entwicklungshilfe Einfluss von Erinnerungskulturen auf den Umgang mit Geflüchteten Friedland international? Italienische Zuwanderung nach Deutschland Jüdische Displaced Persons Das Notaufnahmelager Marienfelde Migration aus Süd- und Südosteuropa nach Westeuropa Die "Kinder der 'Operation Shamrock'" Rück- und Zuwanderung in die DDR 1949 bis 1989 West-Ost-Übersiedlungen in der evangelischen Kirche Migration aus der Türkei Griechische Migration nach Deutschland Die Herausforderung der Aussiedlerintegration Die Ausreise aus der DDR Das Spezifische deutsch-deutscher Migration Flüchtlinge und Vertriebene im Nachkriegsdeutschland Interview mit Birgit Weyhe zur Graphic Novel "Madgermanes" Die Migration russischsprachiger Juden seit 1989 Chinesische Vertragsarbeiter in Dessau Arbeitsmigranten in der DDR Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschlandforschertagung 2016 Eröffnungsreden Panels und Poster Session Grenzgebiete Die Wende im Zonenrandgebiet Der andere Mauerfall Das "Grüne Band" Alltagsleben im Grenzgebiet Aktion, Reaktion und Gegenreaktion im „Schlüsseljahr“ 1952 Außensichten auf die deutsche Einheit Wahrnehmung des geeinten Deutschlands in Serbien Norwegische Freundschaft mit dem vereinten Deutschland Deutschland im Spiegel des Wandels der Niederlande Österreichs Reaktionen auf die Mühen zur deutschen Einheit Israelische Reaktionen auf die Wiedervereinigung Deutsche Diplomaten erleben den Herbst 1989 Das wiedervereinigte Deutschland aus Sicht der Slowaken Wahrnehmung der deutschen Einheit in Dänemark Die Perzeption der Wiedervereinigung in Lateinamerika Deutsch-polnische Beziehungen Der Blick junger Schweizer auf Deutschland Bulgarien blickt erwartungsvoll nach Deutschland Vom bescheidenen Wertarbeiter zur arroganten Chefin "Gebt zu, dass die Deutschen etwas Großes geleistet haben." 150 Jahre Sozialdemokratie Wehners Ostpolitik und die Irrtümer von Egon Bahr 150 Jahre Arbeiterturn- und Sportbewegung Die Spaltung der SPD am Ende der deutschen Teilung Willy Brandts Besuch in Ostberlin 1985 Deutschlandforschertagung 2014 Einleitungsvortrag von Christoph Kleßmann Tagungsbericht: "Herrschaft und Widerstand gegen die Mauer" Tagungsbericht: Sektion "Kultur im Schatten der Mauer" Interview mit Heiner Timmermann Interview mit Angela Siebold Interview mit Jérôme Vaillant Interview mit Irmgard Zündorf Interview mit Andreas Malycha Die Mauer in westdeutschen Köpfen Multimedia Wie wurde ich ein politischer Mensch? Zeitreisen mit "Kennzeichen D" Der Anfang vom Ende der DDR: Die Biermann-Ausbürgerung 1976 Wendekorpus. Eine Audio-Zeitreise. 1. Vorboten von Umbruch und Mauerfall 2. Schabowski und die Öffnung der Grenzen am 9. November 1989 3. Grenzübertritt am 10. November 4. Begrüßungsgeld 100 D-Mark 5. Den Anderen anders wahrnehmen 6. Stereotypen 7. Was bedeutet uns der Fall der Mauer? 8. Emotionen 9. Sprache Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet" Brecht & Galilei: Ideologiezertrümmerung Die Zweite Generation jüdischer Remigranten im Gespräch Freundesverrat Denkanstöße aus Weimar Gefährdet von "Systemverächtern" Raubzug Die Normalität des Lügens Ausgaben vor 2013 Bau- und Planungsgeschichte (11+12/2012) Architektur als Medium der Vergesellschaftung Landschaftsarchitektur im Zentrum Berlins Kunst im Stadtraum als pädagogische Politik Dresden – das Scheitern der "sozialistischen Stadt" Bautyp DDR-Warenhaus? 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Die Insel-Bücherei Versuche deutsch-deutscher Literaturzeitschriften Geschiedene Gemüter, zerschnittene Beziehungen Ein Name, zwei Wege: Reclam Leipzig und Reclam Stuttgart Die Beobachtung des westdeutschen Verlagswesens durch das MfS Volker Brauns Reflexionen über die Teilung Deutschlands Die Leipziger Buchmesse, die Börsenvereine und der Mauerbau Die Publikationskontroverse um Anna Seghers' "Das siebte Kreuz" Westdeutscher linker Buchhandel und DDR Die Publikationsgeschichte von Stefan Heyms "Erzählungen" Das große Volkstanzbuch von Herbert Oetke Eine deutsch-deutsche Koproduktion: die "OB" Dokumentation: "Ein exemplarisches Leben – eine exemplarische Kunst" Literaturjournal Nach dem Mauerbau (7/2012) Der ewige Flüchtling Der Warenkreditwunsch der DDR von 1962 Die Entstehung der "Haftaktion" Leuna im Streik? Mit dem Rücken zur Mauer Der Honecker-Besuch in Bonn 1987 Ein Zufallsfund? 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Die neue ostdeutsche Welle Neue Erkenntnisse über die vielen Facetten der DDR oder nur eine neue Geschichtsvergessenheit? Eine doppelte Buchkritik von Wolfgang Templin.

Wolfgang Templin

/ 21 Minuten zu lesen

Die Historikerin Katja Hoyer und der Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann erheben beide den Anspruch, neue Blicke auf die DDR-Geschichte und den Umgang mit ihr zu werfen. Aber beide blenden einiges aus.

Was war die DDR? Eine Diktatur? Eine Wohlfühlinsel? Oder beides zugleich? Hier vermarktet als "Wundertüte" im Angebot einer Buchhandelskette im Frühsommer 2023. (© bpb / Kulick)

Jeder Jahrestag verbunden mit der Geschichte der DDR befördert Rückschau und Resümees. Ob es um die Gründung dieses Staates DDR 1949 geht oder seinen Untergang 1990, die Errichtung der Berliner Mauer 1961 oder ihren Fall 1989 – großangelegte Programme, Feiertagsreden und umfangreiche Dokumentationen gehören dazu.

In diesem Jahr, dem 70. Jahrestag des Volksaufstandes vom Externer Link: 17. Juni 1953, erregen zwei Publikationen besondere Aufmerksamkeit: Die Historikerin Katja Hoyer und der Literaturwissenschaftler Dirk Oschmann erheben in ihren Büchern "Diesseits der Mauer. Eine neue Geschichte der DDR" (Hoyer) und "Der Osten. Eine westdeutsche Erfindung" (Oschmann) beide den Anspruch, neue, besondere Blicke auf die DDR-Geschichte und den Umgang mit ihr zu werfen. Ihre Arbeiten sind sehr unterschiedlich angelegt, erleben zumindest in Ostdeutschland eine hohe Nachfrage und ein vielfältiges Echo.

Zitat

Gemeinsam ist ihnen ein weitgehendes Ausblenden bisheriger Autor*innen und des Materials, das mittlerweile für ein differenzierteres Verständnis der zweiten deutschen Diktatur zur Verfügung steht.

Bereits vor 1989 gab es zahlreiche Versuche, die Geschichte der DDR in den Blick zu nehmen. Häufig biographisch und autobiographisch, wie die Bücher von Wolfgang Leonhard und Externer Link: Heinz Brandt, oder auch die Ulbricht-Biographie von Carola Stern. All diese Bücher fanden ihren Weg in die DDR und wanderten dort als verbotene Literatur von Hand zu Hand. Sie halfen den Nachgeborenen zum Verständnis der eigenen Gesellschaft und Geschichte.

Vergessene Aufarbeitung der Geschichte

Akteur*innen der Friedlichen Revolution von 1989/90 und ihre westdeutschen Unterstützer*innen setzten sich dafür ein, dass die Dokumentenflut des Ministeriums für Staatssicherheit, dass staatliche Archive und die Archive der Parteien und Massenorganisationen vor der geplanten Vernichtung bewahrt wurden, damit sie der Auseinandersetzung mit der DDR-Diktaturgeschichte, der Rehabilitierung der Opfer und der zeitgeschichtlichen Forschung zur Verfügung stehen, mittlerweile öffentlich zugänglich unter dem Dach des Externer Link: Bundesarchivs.

Anhörungen statt Tribunalen

Unter den an diesen Rettungsaktionen Beteiligten setzte sich die Idee durch, eine parlamentarische Enquete-Kommission zur „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ zu schaffen. Die Idee eines Tribunals stieß auf rechtsstaatliche Bedenken und wurde mehrheitlich abgelehnt.

Das Format der Enquetekommission bot die Möglichkeit, Abgeordnete des Bundestages und den externen Sachverstand von Expert*innen und Betroffenen zusammenzuführen, Anhörungen zu organisieren und Expertisen in Auftrag zu geben. Im Ergebnis der Arbeit der ersten Enquetekommission, die von 1992 bis 1994 tagte, entstand ein Material von über 15.000 Seiten, das im Abschlussbericht zahlreiche Handlungsempfehlungen beinhaltete. Es steht seitdem Interessierten Externer Link: online zur Verfügung.

In einer zweiten Enquete-Kommission „Zur Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit“, die von 1995 bis 1998 arbeitete, wurden erneut zahlreiches Material gesammelt und konkretere Empfehlungen gegeben.

Die Mitglieder der Enquete-Kommissionen konnten und wollten weder die juristische Auseinandersetzung mit der DDR-Diktatur ersetzen noch ein Ersatz für die wissenschaftliche Aufarbeitung sein. Es ging ihnen darum, wirksame Anstöße für die weitere Forschung und die politische Bildung zu geben.

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An einem Konsens hielten die Beteiligten der jeweiligen Kommissionen unverrückbar fest: Der Diktaturcharakter der DDR resultierte nicht aus Fehlern oder individuellem Machtmissbrauch – der kam verschärfend hinzu –, sondern war in den historischen und individuellen Grundlagen des Systems angelegt.

Das Hauptgewicht und die Hauptverantwortung für das Funktionieren der Diktatur lag im Machtmonopol der Sozialistischen Einheitspartei (SED), für welche das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) und die anderen Repressionsorgane als Werkzeuge dienten. Mit dieser Verantwortung der SED, so die Kommissionen, sei nicht automatisch eine Verantwortung der ihr unterworfenen Menschen verbunden.

Diese hätten den weitaus schwereren Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte zu tragen gehabt. Durch den Zusatz der SED-Diktatur „in Deutschland“ im Namen der Kommission wurde zudem festgehalten, dass eine losgelöste Betrachtung der DDR-Geschichte, frei von allen jahrzehntelangen deutsch-deutschen Verbindungen und Verstrickungen, nicht ausreichte.

Die wichtigsten Handlungsempfehlungen beider Kommissionen mündeten 1998 in der Schaffung einer Externer Link: bundeseigenen Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, die mittlerweile seit über zwei Jahrzehnten Projekte, Archive, Verbände, Wissenschaftler*innen und Bildungseinrichtungen unterstützt. Millionenbeträge aus dem beschlagnahmten SED-Vermögen, die nicht dauerhaft versteckt und auf die Seite geschafft werden konnten, flossen in das Stiftungskapital ein und erlaubten es, die Arbeit zu intensivieren.

In der Arbeit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Landeszentralen für politische Bildung nahm die DDR-Thematik einen erheblichen Raum ein, sei es in Form von Büchern, DVDs oder Externer Link: Schwerpunktwebseiten. In allen Teilen der ehemaligen DDR – in Haftanstalten, den Orten von Verfolgung und Repression, entlang der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze – entstanden Gedenkstätten und Dokumentationszentren. Kulturelle Orte und Museen des Alltagslebens der DDR sowie entsprechende Ausstellungen kamen hinzu.

Umstrittener Stellenwert der DDR-Geschichte

In der akademischen Sphäre Deutschlands, an den Universitäten und Hochschulen und unter etablierten Zeithistoriker*innen, blieb der Stellenwert der DDR-Geschichte für die gesamtdeutsche Nachkriegsgeschichte lange Zeit umstritten. So gab es durchaus die Lesart von der DDR als unerheblicher Fußnote zur bundesdeutschen „normalen“ Nachkriegsgeschichte. Dem wirkten in der DDR sozialisierte jüngere Historiker*innen entgegen, die für einen differenzierten Blick auf die DDR-Geschichte, jenseits von Verteufelung und Verklärung, eintraten.

Zu ihnen zählten Stefan Wolle und Sascha Ilko Kowalczuk, die wie zahlreiche weitere Autor*innen dazu beitrugen, Kontinuitäten wie Veränderungen kommunistischer Gewaltherrschaft in den Jahrzehnten der DDR-Diktatur deutlich zu machen. Sie wandten sich gegen eine Verharmlosung der späten DDR, bei allen Veränderungen, die es dort gab.

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In den ersten Jahren der Wiedervereinigung erwies sich der politisch genährte Glaube an eine schnelle Angleichung der Lebensverhältnisse in den neuen Bundesländern als Illusion. Frustration und Depression traten an die Stelle von Euphorie. Jede Folgedekade zeigte, dass der Weg zum wirklichen Zusammenwachsen viel länger und mühsamer war, als ursprünglich angenommen.

Zäher Prozess des Zusammenwachsens

Angesichts der anhaltenden Klüfte und zahlreicher Daten, die das belegten, gab 2020 eine Kommission der Bundesregierung unter dem Titel „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“ die Empfehlung für die Schaffung eines „Externer Link: Zukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ ab, das seinen Standort in einem der neuen Bundesländer haben sollte. Es wird nun in Halle entstehen und soll in wenigen Jahren zum Knotenpunkt eines europäischen Netzwerkes werden, das die Erfahrungen des Umbruchs und die Leistungen der Menschen in unseren mittelosteuropäischen Ländern mit aufnimmt.

In die Entstehungsphase des Zentrums fällt mit dem Terrorkrieg des russischen Staates gegen seinen ukrainischen Nachbarn die größte Krise und Umbruchssituation seit 1989. Ein solches Zukunftszentrums kann mit seinen Analysen und Empfehlungen helfen, Schieflagen anzugehen, die den deutsch-deutschen Vereinigungsprozess immer stärker belasten:

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Ein deutliches Anwachsen sozialer Ungleichheit und damit verbundene Verteilungskämpfe, ungleicher Lohn für gleiche Arbeit, eine ungleichmäßige Verteilung von relevanten öffentlichen Institutionen, Behörden und Einrichtungen, die den Osten eklatant benachteiligen, gehören zu diesen Schieflagen dazu.

Hier fehlt es weniger an Erkenntnissen und Empfehlungen als an der Bereitschaft der öffentlichen Hand und verantwortlicher Politiker*innen, diese umzusetzen. Jahrzehntelang gesammeltes und analytisch vertieftes soziologisches und zeithistorisches Material steht schon lange zur Verfügung, zuletzt facettenreich dokumentiert 2021 von der bpb in zwei Bänden über "Externer Link: (Ost)Deutschlands Weg" seit 1990.

Überdies hat im Herbst 2022 hat ein eigener Externer Link: Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtages seine Arbeit aufgenommen, der die gesamte Arbeit der Treuhandanstalt in Thüringen bewerten soll. Externer Link: Carsten Schneider, der derzeitige Ostbeauftragte der Bundesregierung, kann hier an zahlreichen Stellen ansetzen.

Die aktuelle Bedeutung der historischen Auseinandersetzung in Ostdeutschland liegt, angesichts fortdauernder Verdrängung und Verzerrung der Realgeschichte, auf der Hand. In einer hochgradig krisenhaften, für die politische Stabilität der Bundesrepublik kritischen Situation, schickt sich die AfD mit ihrem "Externer Link: autoritären Nationalradikalismus" (Heitmeyer) an, in den ostdeutschen Flächenländern zur stärksten politischen Kraft zu werden und sich wirksam institutionell zu verankern, ein jüngst errungener erster Landratsposten in Thüringen und ein Bürgermeisterposten in Sachsen-Anhalt gehören dazu.

Das häufig gebrauchte Argument, zu ihren Unterstützern würden vor allem Denkzettelwähler*innen zählen, die im nächsten Moment wieder ihren Weg zu den Parteien des demokratischen Spektrums fänden, erweist sich als zunehmend brüchig.

Vielmehr kommt es darauf an, den Unterstützern der AfD im politischen Alltagsleben West wie Ost inhaltlich zu begegnen und es nicht bei ideologiegeladenen Antifa-Kampagnen zu belassen. Für all das sind solide zeithistorische Arbeiten und historisch orientierte Initiativen von großer Bedeutung.

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Die Bücher von Katja Hoyer und Dirk Oschmann tragen jedoch kaum etwas dazu bei, diese Aufgabe zu lösen, trotz der vollmundigen Ankündigungen der Autor*innen und ihrer Verlage. Sie sind im Gegenteil geeignet, erneut Vorurteile und Ressentiments zu bedienen und populistische Tendenzen mannigfacher Art, zu befördern.

Katja Hoyers verschwimmender Blick

Katja Hoyer wurde 1985 in der DDR als Tochter eines Armeeoffiziers und einer Angestellten geboren, studierte an der Friedrich-Schiller-Universität inJena Geschichte und ging anschließend nach England. Sie ist Kommentatorin für die BBC und weitere englische Medien, forscht am King`s College und ist Fellow der Royal Historical Society. Ihr erstes Buch „Blood and Iron. The Rise and Fall of the German Empire 1871-1918“ wurde von der Kritik gefeiert. Die Autorin hat den Anspruch, eine neue Geschichte der DDR und ihrer Vorgeschichte (1918-1990) zu schreiben, endlich einen neuen Blick auf die DDR zu wagen.

„Wer dies mit offenen Augen tut, wird eine bunte Welt entdecken, keine schwarz-weiße. Es gab Unterdrückung und Brutalität, ja, aber auch Chancen und Zugehörigkeit. In den meisten ostdeutschen Gemeinden haben die Menschen sowohl das eine als auch das andere erlebt. Es gab Tränen und Wut, und es gab Lachen und Stolz. Die Bürger der DDR lebten, liebten, arbeiteten und wurden alt. Sie fuhren in den Urlaub, machten Witze über ihre Politiker und zogen ihre Kinder auf. Ihr Schicksal verdient einen Platz in der gesamtdeutschen Geschichte. Es ist Zeit einen ernsthaften Blick auf das Deutschland diesseits der Mauer zu werfen“ (Hoyer S. 23).

Im Frühjahr 2023 in deutscher und englischer Sprache erschienen. Katja Hoyers "Beyond the Wall" beziehungsweise "Diesseits der Mauer", mitunter vollmundig beworben mit Formulierungen wie "this is the definitive history of the other Germany". (© Penguin Books UK)

In zehn chronologisch gegliederten Kapiteln des Buches, die von 1918 bis 1990 reichen, versucht sich Hoyer an diesem ernsthaften, neuen Blick. Nahezu jedes Kapitel und viele Unterabschnitte beginnen mit der Schilderung von individuellen Situationen und Ereignissen, in denen bekannte Personen der Zeitgeschichte aber auch unbekannte Frauen und Männer vorgestellt werden. Das gibt der Lektüre Farbe und Spannung, verführt aber auch dazu, der Autorin bereitwillig zu folgen, wenn ihr Blick und Urteil strauchelt.

Es ist nicht so, dass Hoyer die DDR und die der Staatsgründung vorangehende Geschichte der KPD schönfärbt. Die Fraktionskämpfe der zwanziger Jahre, der Stellenwert von Verrat und Denunziation in der Geschichte der KPD werden von ihr beschrieben. In den dreißiger Jahren macht sie das Ausmaß des stalinistischen Terrors sichtbar, der sich auch gegen die deutschen Genossen im Exil richtete. Die mit den Säuberungen verbundenen Massenmorde, das Imperium des Gulag, Verfolgung und Repression in allen Phasen der DDR-Diktatur werden nicht ausgespart und immer wieder mit individuellen Schicksalen verbunden.

Für die nachfolgende DDR-Geschichte lässt die Autorin in Briefen und Aufzeichnungen eine Vielzahl ostdeutscher Stimmen zu Wort kommen:

„In der Mehrzahl diejenigen, die den Staat funktionieren ließen, von Lehrerinnen, Buchhalterinnen und Fabrikarbeitern, bis hin zu Polizisten und Grenzsoldaten“ (Hoyer, S. 22).

Alle Facetten des Staates sollen gezeigt werden, von der großen Politik bis zum Arbeitsleben. An sich ein legitimer Anspruch.

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Was lässt das Kommunismus- und DDR-Bild von Hoyer dennoch so schief und ungenau erscheinen? Die Verkürzungen beginnen bereits bei der Vorgeschichte.

In den knapp vierzig Seiten des ersten Kapitels „Gefangen zwischen Hitler und Stalin (1918-1945)“ sind die dort vorgestellten Funktionär*innen und Anhänger*innen der deutschen Kommunisten nicht etwa mitverantwortlich für das Scheitern der Weimarer Republik, sondern stehen für die ausgebeuteten Klassen, die einen gerechten Kampf führen und nach der Machtergreifung Hitlers zu den ersten Opfern nationalsozialistischen Terrors zählen. Das wurden sie auch, an der Spitze ihr Führer Ernst Thälmann.

Der gleiche Thälmann war es aber auch, der in den zwanziger Jahren als bedingungsloser Erfüllungsgehilfe der Moskauer Zentrale der Komintern dafür sorgte, dass unabhängige Sozialist*innen keinen Platz mehr in der KPD hatten und als Abweichler verfolgt wurden, und der das Zusammengehen mit Sozialdemokraten und bürgerlichen Kräften zur Rettung der Republik vereitelte.

Mit dem rechtskonservativen Reichspräsidenten Hindenburg, der Hitler die Tür zur Macht öffnete, wurde Thälmann zu einem der Totengräber der Weimarer Republik. Unterstützt von Walter Ulbricht und Wilhelm Pieck, die als hohe Funktionäre der Partei der Verfolgung entkamen und im Moskauer Exil landeten. Tausende Anhänger der KPD, aber auch angeworbene Spezialisten und mit der Linken sympathisierende bürgerliche Intellektuelle, nahmen den gleichen Weg.

Hoyer führt die Angst vor Spionen an, die sich bei Stalin zur Paranoia steigerte, um die großen Säuberungen von 1936 bis1938 zu erklären, denen auch zahlreiche Funktionär*innen und Anhänger*innen der deutschen Kommunisten zum Opfer fielen. Sie landeten in den Erschießungskellern der Lubjanka oder verbrachten Jahre oder Jahrzehnte im sibirischen Gulag. Katja Hoyer nennt hier die Zahlen:

„Stalins Säuberungen waren so weitreichend, dass nur ein Viertel der deutschen Exilanten in Russland sie überlebte. Von den neun deutschen Mitgliedern des Politbüros der KPD, die ins Exil in die Sowjetunion gegangen waren, lebten bei Kriegsende nur noch zwei: Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht“ (S. 53).

Als bloßer Paranoiker hätte sich Stalin aber nie auf eine langfristig angelegte Zusammenarbeit mit Adolf Hitler eingelassen. Er war von kommunistischer Rationalität geleitet. Machtinstinkt, Skrupellosigkeit und strategisches Geschick ließen ihn den erklärten „Aufbau des Sozialismus in einem Land“ nur als notwendige Atempause verstehen, um mit Hilfe Hitlers seinen Hauptfeind, die liberalen Demokratien des Westens, niederzuzwingen. Wie bereits 1918 bei der Gründung der KPD spielte Deutschland auf dem Weg nach Westen eine entscheidende Rolle, brauchte Stalin einen Kern deutscher kommunistischer Funktionär*innen und idealistische, von der Sache der Weltrevolution überzeugte Genoss*innen.

Wer die eigenen Genoss*innen, unter welchen phantastischen Anschuldigungen auch immer, denunzierte, verriet und auslieferte, hatte die größten Chancen, selbst zu überleben und zum künftigen Führungskern der deutschen Partei zu gehören. Walter Ulbricht und Wilhelm Pieck gehörten dazu.

Hoyer beschreibt zahlreiche erniedrigende Prozeduren der Selbstanklage und Abbitte, denen sich die Angeklagten unterwarfen, um dann doch in den Kellern der Lubjanka oder im Gulag zu landen.

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Wenn sie die Rolle von Walter Ulbricht, der beim Denunzieren und beim Verrat führend war, um dann in Einzelfällen bei Stalin um Milde für Familienangehörige zu bitten, mit dem Begriff der „moralischen Ambivalenz“, dem „Fehlen eines moralischen Kompasses“ beschreibt, ist das eine eigentümlich eingeschränkte Sicht. Ähnlich verengt beschreibt sie die Folgen dieser Jahre für die Überlebenden:

„Solche Muster von Verdächtigungen, Denunziationen und Verrat hinterließen bei den deutschen Kommunisten, die sie überlebten, tiefe Spuren, die sie nach dem Krieg in ihr Heimatland mitnahmen“ (Hoyer, S. 42).

Andreas Petersen, ein deutscher Historiker, den Hoyer heranzieht und zitiert, ist hier viel genauer. Er schildert in seinem Buch „Die Moskauer. Wie das Stalintrauma die DDR prägte“, wie ein Großteil der Rückkehrer*innen nicht nur von tiefen Spuren gezeichnet, sondern innerlich völlig gebrochen war. Sie hassten und verachteten ihre Anführer*innen und waren dennoch bereit, dem geliebten Genossen Walter Ulbricht zu applaudieren, dem verehrten Staatspräsidenten Wilhelm Pieck auf der Tribüne zuzujubeln und beim Märchen vom antifaschistisch-demokratischen Neubeginn auf deutschem Boden ihre Rolle mitzuspielen. Dies galt aber nicht für alle.

Einzelne folgten den bekannten internationalen Beispielen von Artur Koestler, Manès Sperber und Ignazio Silone, lösten sich früher oder später aus der eigenen Verstrickung, ließen den Götzenglauben hinter sich. Sie flüchteten in den Westen oder landeten nach 1945 im deutschen Gulag, neben Sozialdemokrat*innen und bürgerlichen Demokrat*innen. Tatsächliche oder vermeintliche Nazitäter waren ihre Mithäftlinge. Sie konnten den antifaschistischen Gründungsmythos der DDR nicht mehr teilen, den Hoyer noch positiv beschreibt.

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Es ist die Generation der ostdeutschen Nachgeborenen, die die Historikerin am meisten interessiert, an denen sie die Wirkung davon entdeckt. Eine Generation, zu der auch ihre Eltern gehören. Den Glauben, im besseren deutschen Staat auf deutschem Boden zu leben, der erst durch die Eiseswinde des Kalten Krieges und die Übermacht des offensiven Westens zu einschränkenden, repressiven und diktatorischen Maßnahmen gezwungen wurde.

In dieser Lesart, die sich die Autorin immer wieder selbst zu eigen macht, gibt es in den ersten Jahren nach 1945 einen vom Krieg gezeichneten, angsterfüllten, defensiven Stalin, der bereit ist, ein neutrales, entmilitarisiertes Deutschland zu akzeptieren, um der militärischen Übermacht des Westens und der Nato zu entgehen. Eine von zahlreichen Historiker*innen mittlerweile zu Recht infrage gestellte Lesart der europäischen Nachkriegsgeschichte wird so wieder nach vorn gebracht.

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Nach ihr liegt die Verantwortung für die Jahrzehnte des Externer Link: Kalten Krieges entscheidend im Westen. Die politische Strategie der Sowjetunion und der führenden DDR-Kommunist*innen, die von ihnen geschaffenen Tatsachen, sprechen hier eine andere Sprache. Die Wiederbewaffnung hatte im Osten längst eingesetzt, als Mitte der fünfziger Jahre die Bundeswehr aus der Taufe gehoben wurde.

In der DDR existierte mit der kasernierten Volkspolizei (KVP) eine mehr als hunderttausend Mann umfassende Rumpfarmee mit See- und Luftstreitkräften, war der Apparat des Ministeriums für Staatssicherheit weit ausgebaut und der Aufbau der Betriebskampfgruppen im vollen Gange. Die später entstandene Nationale Volksarmee (NVA) war alles andere als eine Berufsarmee mit ideologischen Beigaben. Sie war in all ihren Untergliederungen durchideologisiert, zahlreiche ihrer Angehörigen zeigten auch lange Zeit nach der Auflösung der Armee, welchem Geist sie sich verpflichtet fühlten.

Amputierte Biografien

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Hoyer macht sich die antiwestliche Lesart nicht völlig zu eigen, verliert aber den Blick für die verschwimmenden Grenzen von Zustimmung, Anpassung, Einordnung, Unterordnung und Mittäterschaft im normalen Leben der DDR. Ihr Bild wäre genauer geworden, hätte sie nicht Biographien, in denen sich Entscheidungen und das individuell mögliche Überschreiten von Grenzen manifestierten, verkürzt und förmlich amputiert.

So etwa die von Wolfgang Leonhard, der in den dreißiger Jahren als Sohn der deutschen Kommunistin und Schriftstellerin Susanne Leonhard in Moskau aufwächst. Seine Mutter gerät in das Räderwerk der Säuberungen und muss zwölf Jahre in sowjetischen Straflagern verbringen. Wolfgang bleibt elternlos zurück, erfährt erst später vom Schicksal seiner Mutter und besucht gemeinsam mit Markus Wolf die Komintern-Schule in Kuschnarenko.

Als glühender Jungkommunist und talentierter Agitator wird er das jüngste Mitglied der „Gruppe Ulbricht“, die im April 1945 nach Berlin gelangt, um dort die kommunistische Machtübernahme vorzubereiten.

Während sich der intelligente und kultivierte Markus Wolf in den Dienst der primitiven Mörder und Schläger vom Schlag eines Erich Mielke begibt und zum Chef der DDR-Auslandsspionage wird, wählt Leonhard den „argen Weg der Erkenntnis“, stellt sich den eigenen Erfahrungen, die er als Dozent an der Parteihochschule der SED in Kleinmachnow macht. Stationen seines weiteren Weges sind im März 1949 die Flucht über Prag nach Belgrad, da Leonhard kurzzeitig im Titoismus eine Alternative zum Moskauer Kommunismus sieht. 1952 dann die Übersiedlung in die Bundesrepublik und seine jahrzehntelange Präsenz als Sowjetexperte.

Leonhard bleibt dabei immer um Differenzierung bemüht, lehnt einen primitiven Antikommunismus ab und nimmt am Schicksal der Menschen in Ostdeutschland intensiven Anteil. Nach 1989 besucht er frühe Kampfgefährten, darunter seinen alten Schulkameraden Markus Wolf, der nicht die geringste Bereitschaft aufbringt, seinen eigenen Weg als Täter infrage zu stellen. In Leonhards Stasi-Akten finden sich detaillierte Entführungspläne in die DDR, die bei anderen Entführungsopfern auch tödlich endeten. Ohne die tätige Mitwirkung der HVA wären viele dieser Entführungen nicht zu realisieren gewesen.

Hoyer fixiert sich auf die frühe Biographie Leonhards und nimmt sich dadurch die Möglichkeit, den Fragen von Schuld und Verantwortung in einem Unrechtssystem nachzugehen, selbst wenn der funktionierende Einzelne darin nicht zum kapitalen Schuldigen werden musste, sondern eine Nische des Überlebens fand, wenn er nicht offen widersprach. Leonhards kritischer Umgang mit der eigenen Biographie ist dabei ein gutes Beispiel, ebenso wie das seiner Genossin an der Kleinmachnower Parteihochschule, Carola Stern, die ihren Weg in die Freiheit fand. In ihrer bewegenden Autobiographie „Doppelleben“ erzählt sie davon.

Katja Hoyer hätte die Möglichkeit gehabt, zahlreiche neuere biografische Arbeiten zu nutzen, in denen sich Nachgeborene mit der Sozialisation und der Rolle ihrer Familienangehörigen auseinandersetzen und nicht deren Lesart der Geschichte folgen, sondern ohne Verdammungsurteile zu eigenen Schlussfolgerungen, eigenen Bewertungen kommen. Ihr Buch bleibt somit eine vertane Chance.

Dirks Oschmanns einseitige Westdiskreditierung

Dirk Oschmanns Ansatz ist hier ein anderer, denn er versucht nicht vordergründig, die Mitläufer, Funktionsträger und Angepassten im DDR-System zu entlasten. Für ihn war das nur ein verschwindender Anteil der Gesamtbevölkerung. Bis auf die Funktionärselite und die abgehobenen Systemprivilegierten war für ihn die DDR ein Land voller Desillusionierter, die eigentlich alle mit der Faust in der Tasche lebten und das Ende des Zwangssystems herbeisehnten. Deren äußerliche Anpassung war für ihn eine aufgezwungene. Ihre später behauptete DDR-Identität sei maßgeblich eine Erfindung des Westens, von dem nach Oschmann „eine dreißigjährige Geschichte individueller und kollektiver Diffamierung, Diskreditierung, Verhöhnung und eiskalter Ausbootung“ ausging (Oschmann, S. 32).

Derzeit Zugpferd im Osten: Der Germanist Dirk Oschmann bei einer Diskussion während der Leipziger Buchmesse 2023 im Zeitgeschichtlichen Forum der Messestadt. Als überflüssiger Spalter oder überfälliger Denkanstoßgeber? (© bpb / Kulick)

All das gab es tatsächlich in diesen dreißig Jahren einer schwierigen Ost-West-Beziehung – die Diffamierung, Diskreditierung, Verhöhnung und das eiskalte Ausbooten. Nur, dass es sie eben auch in umgekehrter Richtung gab.

Wer die Witze vergleicht, welche die „Westler“ über den „Ostler“ rissen und die Witze, welche in umgekehrte Richtung gingen, und die darin enthaltenen Diffamierungen und Diskreditierungen analysiert, kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Nur dass der Osten in diesem Spiel in der schwächeren und benachteiligten Position war, weil seinen Bewohnern die gemeinsame Kriegsschuld auferlegt wurde, sie abgeschottet durch Grenze und Mauer Jahrzehnte in einem System verbrachten, das sie sämtlicher Freiheitsrechte beraubte und ökonomisch absolut dysfunktional war.

Dadurch waren auch die Gelegenheiten so selten, in denen clevere Ostler den arglosen Westler eiskalt ausbooten oder sich erfolgreich gegen tatsächliche westliche Glücksritter wehren konnten.

Was Oschmann absolut unterschätzt und ausblendet, sind die ideologischen Prägekräfte und das abgestufte System an Privilegien, das den positiven Kitt der DDR ausmachte und die Leute im System funktionieren ließ, selbst wenn sie sich vermeintlich staatsfern verhielten. So eingeschränkt, wie Oschmanns Bild von der DDR ist, ist auch sein Blick auf die Realitäten des Vereinigungsprozesses.

Situationen und Biografien, die bei ihm kaum vorkommen und im Osten des Landes spielen, zeigen uneigennützige Helfer*innen West, die beim Aufbau demokratischer Strukturen mitzuwirken suchen. Sie scheitern häufig an den Netzwerken, die blitzartig zwischen stabilen Altkadern Ost und westlichen politischen und ökonomischen Kompradoren geknüpft wurden. Hier zählte der wechselseitige Vorteil auf Kosten von Demokratie und Gerechtigkeit. Es gab aber auch genügend Beispiele gelingender Befreiung aus den Fesseln verordneter Unmündigkeit in der DDR, eines guten Ankommens in der neuen Realität.

Eine frustrierte Männerwelt

Differenzierungen sind Oschmanns Sache nicht, wie er selber freimütig zugibt. Er arbeitet mit Provokationen und Generalangriffen. So in seiner Charakteristik des Schicksals von Männern, die ihre frühe Sozialisation noch im Arbeiter- und Bauernstaat erfuhren:

„Man grenzt diese Männer seit über 30 Jahren systematisch aus, indem man ihnen die Selbstentfaltungschancen nimmt, man verhöhnt sie, macht sie lächerlich und demütigt sie in jeder denkbaren Weise, ja man nimmt ihnen ihre Würde und anschließend wundert man sich, dass diese Männer eine „Problemzone“ bilden. Erst fabriziert man das Problem, dann stellt man überrascht fest, dass es eines ist“ (Oschmann, S. 37).

Dabei ist der Leipziger Literaturprofessor selbst ein prägnantes Gegenbeispiel seiner generalisierenden Zuschreibungen. Geboren 1967 im thüringischen Gotha, studierte er in Jena Germanistik, nutzte nach 1989 die Gunst der Freiheit und sammelte akademische Erfahrungen in den USA und Westeuropa.

Nach erneuten Stationen in Jena und Leipzig, hatte er ab 2011 dort eine Professur für neuere deutsche Literatur. Wie bei vielen seiner Befunde hat Oschmann Recht, wenn er die flagrante Unterrepräsentanz von Ostdeutschen in akademischen Führungspositionen konstatiert. Wer jedoch die Hack- und Beißrituale bei der Besetzung von Professuren je aus der Nähe wahrgenommen hat, wird sich hüten, darin nur eine Benachteiligung Ost zu sehen. Hier geht es um das Funktionieren des gesamtdeutschen akademischen Betriebes.

Es stimmt, dass der Anteil ostdeutscher Frauen und Männer in Spitzenpositionen in Wissenschaft, Verwaltung, Medien, Justiz und Wirtschaft noch Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung viel zu niedrig ist. Hier operiert Oschmann mit verschiedenen Zahlen, welche die hohe Unterrepräsentanz belegen sollen, kommt aber wieder über ein unproduktives Generalisieren nicht hinaus. Andere Studien sind da längst weiter.

Angesichts der Zahlen, welche die Ungleichheit, die Ungerechtigkeit, die vielfältigen Formen der Benachteiligung, Diskriminierung und Stigmatisierung sowie insgesamt die Existenz einer dicken, undurchdringlichen gläsernen Decke belegen, ist das dem Osten unterstellte „Jammern“ in der Tat der völlig falsche Ansatz, „ja man wundert sich, dass die Leute noch keine Gelbwesten tragen“ (Oschmann, S. 119).

Eine solche Unterrepräsentanz ist ebenso wie ungleiche Löhne, Renten und Vermögenswerte hochproblematisch. Dagegen anzugehen, ohne in den Modus eines Generalangriffs West zu verfallen, ist eine dringende Aufgabe. Dazu braucht es realistische Vorschläge und Handlungsalternativen. Sie liegen längst auf dem Tisch und müssen nur umgesetzt werden. Generalangriffe aber taugen hier nicht.

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Wenn Oschmann Menschen sieht, die 1989 die Diktatur in die Knie gezwungen und sich in die Mündigkeit und Freiheit gekämpft haben, um dann sofort wieder entmündigt zu werden, übersieht er leider einiges (Oschmann, S. 72).

Verkannter Widerstand

Die Blicke von Katja Hoyer und Dirk Oschmann bleiben sehr vage, wenn es darum geht, die langen Linien von Widerstand und Opposition zu erfassen, die es in der Vorschichte und Geschichte der DDR gab. Immer wieder unterbrochene Linien, zwischen dem frühen massiven Widerstand gegen die Machtübernahme der Kommunisten, der mit stalinistischer Härte gebrochen wurde und Hunderttausende Opfer forderte und der bis 1961 in die Massenflucht von über vier Millionen Einwohnern der DDR mündete. Die für den Staat erzwungene Ruhe durch den Bau der Mauer und nie eingehaltene Reformversprechen unter Ulbricht und später Erich Honecker riss spätestens im Jahre 1976 ab.

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Die Selbstverbrennung des Zeitzer Pfarrers Oskar Brüsewitz im August 1976 und die Ausbürgerung des regimekritischen Liedermachers Externer Link: Wolf Biermann im November 1976 prägten in der DDR mehr als nur einen Herbst. Hoyer schildert den Kontext beider Ereignisse und widmet beiden Personen eine eingehende Schilderung, verkennt aber ihre tatsächliche Wirkung völlig:

„Die Ironie bestand 1976 vor allem darin, dass weder Brüsewitz noch Biermann an den durch sie ausgelösten Oppositionsbewegungen aktiv beteiligt waren. Keiner von ihnen hatte daran nennenswerten Anteil. Beide Männer waren aus freien Stücken aus dem Westen in die DDR gekommen. Beide besaßen eine schwierige Vergangenheit, waren seelisch etwas vorbelastet und nahmen mit einer gewissen Naivität an, ihre Botschaften könnten das Land besser machen. Keiner von ihnen konnte damit ein breiteres Publikum erreichen oder gar namhafte Personen oder bestehende Oppositionsgruppen mobilisieren“ (Hoyer S. 375).

Die Tragik von Brüsewitz‘ Tod zeigte, wie tief der Riss war, der in der DDR durch Kirchenleitungen und Gemeindevertretungen, durch die Gemeinden selbst ging. Brüsewitz wollte ein Fanal gegen die Anpassung der Vertreter einer „Kirche im Sozialismus“ setzen, die für verordnete Freiräume und Privilegien unbequeme Kritiker*innen, Pastor*innen und Gemeindegruppen als Außenseiter*innen und Störenfriede verurteilte. Ein Konflikt, der die DDR-Kirche bis in das Jahr 1989 begleitete und immer auch mit dem Namen und Handeln von Oskar Brüsewitz verbunden war.

Der evangelische Pfarrer Oskar Brüsewitz am 1. August 1976, kurz vor seinem öffentlichen Suizid, mit dem er ein Zeichen gegen das repressive System der DDR setzen wollte. In der Folge wuchsen Selbstbewusstsein und gesellschaftspolitisches Engagement in zahlreichen Kirchengemeinden der DDR. (© picture-alliance / epd,epd-bild)

Beim drei Monate später ausgewiesenen Liedermacher Externer Link: Wolf Biermann von fehlender Wirkung und Mobilisierungskraft über 1976 hinaus zu sprechen, geht noch mehr fehl. Seine Lieder und Auftritte über die Grenze hinweg wirkten in die subkulturelle Szene der späten DDR hinein, in der sich Künstlerinnen wie Bärbel Bohley, vom Berufsverbot erfasste Intellektuelle und Angestellte, aber auch junge Arbeiter*innen zusammenfanden – zunächst in den vielfältigen Formen der kirchennahen Friedenskreise, bis sich in der ersten Hälfte der achtziger Jahre die ersten offenen Oppositionsgruppen als Keimzellen der Massenbewegung des Herbstes 1989 fanden.

Im Dezember 1989 traf Wolf Biermann, der dann endlich wieder in die DDR gelassen wurde, auf ein begeistertes Publikum in Leipzig und wenig später auch Erfurt. Bereits vorher und spätestens dann waren die Übergänge fließend.

Für die siebziger und achtziger Jahre galt, dass der um seine Familie und sein Alltagsleben in der Nische besorgte DDR-Bürger die eigene Anpassungsleistung begrenzen konnte und nicht jeder Zumutung nachgeben musste. Er konnte aber auch den Ordnungskräften zustimmen und zuklatschen, wenn diese vermeintlichen Unruhestiftern zusetzten. Der längst mit der geballten Faust in der Nische verharrende desillusionierte Ostler konnte etwas mehr zum Ende der DDR beitragen als er es tat.

In dieser Spanne entschied sich manches für das spätere Erinnerungsvermögen und Verhalten im vereinigten Deutschland. Ein Verhalten, welches nicht nur durch Systemnähe oder Systemferne geprägt war. So gab es zahlreiche Züge von Externer Link: Frauenemanzipation in der DDR, vor allem aus dem Arbeitskräftemangel geboren, die das auf allein auf Männer bezogene Überwältigungsbild Oschmanns widerlegen. Viele selbstbewusste, in der DDR sozialisierte Frauen stellten sich den Herausforderungen und Zumutungen der Vereinigungsjahre offensiver und stärker als ihre männlichen Altersgenossen, wurden findiger im Ergreifen neuer Möglichkeiten oder wanderten ab.

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Überall dort, wo DDR-Geschichte und Vereinigungsgeschichte mit all ihren ungelösten Problemen auf die Gegenwart treffen, hilft nur die differenzierte und, wenn es sein muss, harte Auseinandersetzung mit dem fortwirkenden Erbe der DDR. In allen Formen und Foren, welche die Demokratie dabei zur Verfügung stellt. Leichter ist der Abschied vom Erbe der Diktaturen und ein besseres Miteinander nicht zu haben.

Zitierweise: Wolfgang Templin, "Die neue ostdeutsche Welle“, in: Deutschland Archiv, 05.06.2023, Link: www.bpb.de/522739. Alle Beiträge sind Recherchen und Sichtweisen der jeweiligen AutorInnen, sie stellen keine Meinungsäußerung der Bundeszentrale für politische Bildung dar.

Eine neue ostdeutsche Welle? Unter den derzeit besonders erfolgreichen Buchtiteln über die DDR, ihre Transformation und deren Folgen, die umstrittenen Bücher von Dirk Oschmann (r.) und Katja Hoyer (m.) in einer Berliner Buchhandlung im Sommer 2023. (© bpb / Kulick)

Ergänzend zum Thema

Externer Link: Ossi? Wessi? Geht's noch?" Drei Denkanstöße von Antonie Rietzschel, Christian Bangel und Johannes Nichelmann, Deutschland Archiv vom 3.10.2022.

Externer Link: Eliten im Osten - ein anhaltendes Defizit? Vier Blickwinkel auf das Elitendilemma in Politik, Justiz, Medien, Unis und Verwaltung der fünf Neuen Bundesländer. Deutschland Archiv vom 9.9.2022

Externer Link: Wird der Osten unterdrückt? Ein Streitgespräch mit Dirk Oschmann und Carsten Schneider, Deutschland Archiv 6.4.2023

Und was denken Sie? Schreiben Sie uns Ihre Meinung! An: E-Mail Link: deutschlandarchiv@bpb.de

Verwendete Literatur

  • Katja Hoyer, "Diesseits der Mauer. Eine neue Geschichte der DDR 1949-1990", Hamburg 2023

  • Dirk Oschmann, "Der Osten. Eine westdeutsche Erfindung", Berlin 2023

  • Wolfgang Leonhard, "Die Revolution entlässt ihre Kinder", Köln 2005

  • Wolfgang Leonhard, "Meine Geschichte der DDR", Berlin 2007

  • Heinz Brandt, "Ein Traum, der nicht entführbar ist. Mein Weg zwischen Ost und West", Frankfurt 1985

  • Carola Stern, "Ulbricht. Eine politische Biographie", Köln 1964

  • Carola Stern, "Doppelleben", Berlin 2002

  • Stefan Wolle, "Die heile Welt der Diktatur: Alltag und Herrschaft in der DDR 1971-1989", Berlin 1998

  • Sascha Ilko Kowalczuk, "Endspiel. Die Revolution von 1989 in der DDR", München 2008

  • Andreas Petersen, "Die Moskauer: Wie das Stalintrauma die DDR prägte", Frankfurt 2019

  • Felix Stephan, Die frühen Jahre. Berlin 2023

  • Philipp Schultheiß, "Ausgeklammert statt anerkannt. Ehemalige NVA-Angehörige und die DDR-Aufarbeitung", Berlin 2023

Fussnoten

Fußnoten

  1. Vgl. auch Wiebke Hollersen, "Wenn aus Dirk Oschmann „Herr Hoyer“ wird: Lesen die Ostdeutschen jetzt auch noch falsch?", Berliner Zeitung vom 13.9.2023, https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/wenn-aus-dirk-oschmann-herr-hoyer-wird-lesen-die-ostdeutschen-jetzt-auch-noch-falsch-li.388084, letzter Zugriff 14.9.2023.

  2. Vgl. auch die Berichte der Ostbeauftragten der Bundesregierung, z.B. https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/deutsche-einheit/bericht-des-ostbeauftragten-2129962, letzter Zugriff 6.6.2023.

  3. Vgl. https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/wolf-biermann-mit-86-noch-zornig-man-geht-auch-an-schlagen-kaputt-die-man-nicht-austeilt-10067359.html, letzter Zugriff 4.6.2023.

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Wolfgang Templin ist Philosoph und Publizist. Von 2010 bis 2013 leitete er das Büro der Heinrich Böll Stiftung in Warschau. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Fragen des deutsch-deutschen Vereinigungsprozesses und der Entwicklungen im östlichen Teil Europas, insbesondere in Polen und der Ukraine. Er arbeitet gegenwärtig an einer Biografie über den polnischen Revolutionär, Marschall und Staatsgründer Józef Piłsudski, die im März 2022 erscheint.